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  1. #1
    Kartoffelsalat
    unregistriert

    Essen in eurer Kindheit?

    Da das Thema gestern im "Was kocht ihr heute?" aufkam, aber da nicht so richtig hingehört und auch kaum Anklang findet:

    Wurde für euch extra gekocht, wenn ihr etwas nicht mochtet?
    Musstet ihr am Tisch sitzen, bis der Teller leer war?
    Wurde euch in eurer Nudelphase jeden Tag Spaghetti ohne alles serviert?
    Wie lief das Essen in eurer Kindheit ab?

    Also bei uns wurde keine große Rücksicht genommen, gegessen wurde, was auf den Tisch kam. Allerdings musste man es nicht essen, man konnte es auch bleiben lassen oder sich eben nur Salat nehmen, den es damals zu so ziemlich jeder Speise bei uns gab.

    Auch auswärts wenn wir eingeladen waren gab es das, was die Erwachsenen uns vorsetzten. Gefragt wurden wir nicht und wir wären auch nie auf die Idee gekommen, etwas nicht zu essen oder Vorderungen zu stellen. Wenn wir lieber Nudeln oder Pizza gehabt hätten, dann hätten wir halt Pech gehabt.

    So, und nun eure Erfahrungen

  2. #2
    Zitat Zitat von Kartoffelsalat Beitrag anzeigen
    Da das Thema gestern im "Was kocht ihr heute?" aufkam, aber da nicht so richtig hingehört und auch kaum Anklang findet:
    Ganz extrem war es bei mir als Kind, wenn es Bohneneintopf gab. Da hab ich mich öfters einfach vom Tisch entfernt, sagte "Ich muss aufs Klo" und hab mich dann im Badezimmer eingeschlossen. Das Problem war, dass nach der Aktion der gefüllte Teller mit dem selbstgemachten Bohneneintopf immer noch auf dem Tisch stand. Kalt. Brrrrrrr. Und dann musste ich das essen. Seitdem hab ich eine Bohnenallergie

  3. #3
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle
    Zitat Zitat von Kartoffelsalat Beitrag anzeigen
    Also bei uns wurde keine große Rücksicht genommen, gegessen wurde, was auf den Tisch kam. Allerdings musste man es nicht essen, man konnte es auch bleiben lassen oder sich eben nur Salat nehmen, den es damals zu so ziemlich jeder Speise bei uns gab.
    Bis auf den Salat war es bei uns auch so
    Wobei Sachen, die ich gar nicht mochte, eher selten bis nie gekocht wurden - aber meine Eltern hatten ja auch ein paar Sachen, die sie nicht mochten und ich hatte nie eine "nur Nudeln"-Phase

    Extra gekocht wurde nur, wenn ich mich in der Spargelzeit beschwert habe, dass es wirklich 2-3 Mal die Woche Spargel gab - "ihr wollt, dass ich Gemüse esse, dann kocht doch nicht immer diesen Sch*** Spargel"

    Und Papi hat Zwiebeln in Frikadellen, Klopsen und so so verarbeitet, dass es für mich OK war (vorher weich gebraten oder gerieben)

    Ich musste nichts essen, was ich nicht mochte, und aufessen auch nicht. Aufstehen vom Tisch war OK, aber vorher fragen. Ich finde aber, das hat was mit Höflichkeit zu tun

    Gerade an Gemüse mochte ich vieles phasenweise nicht - die Option "nur Nudeln mit Sauce" hätte es aber echt nicht gegeben
    Geändert von minerva (17-08-2013 um 10:08 Uhr)

  4. #4
    Mittags wurde bei uns der Kinder-Geschmack nicht berücksichtigt. Ich mochte noch nie Fleisch, musste aber aufessen und saß oft (gefühlt) stundenlang vor einem kaltgewordenen Gericht. Die Geißel meiner Kindheit war Hühnerfrikassee. Meine Schwester hat es geliebt, und weil sie damals kränklich und dünn war, gab es das öfter.

    Abends gab es für uns Kinder Brei und zwar abwechselnd sog. Mehlbrei (dürfte wohl warmer Gala-Schokopudding gewesen sein) und Grießbrei - auch mit Schokolade. Das mochten wir so gerne, dass meine Mutter unseren Hausarzt fragte, ob es gesund sein könne, wenn die Sprösslinge jahrelang abends diese Breie aßen.

    Freitags gab es regelmäßig Mehlspeisen. Das hab ich geliebt! Dampfnudeln mit Vanillesauce, Reisauflauf, Kaiserschmarrn, Pfannkuchen, Apfelstrudel
    Die Dampfnudeln waren meine absolute Leibspeise - niemand konnte die so gut wie meine Mutter. Sie hat sie mir auch später immer gemacht, wenn ich nach Hause kam.

  5. #5
    Bei den Eltern meiner Mutter hiess die Devise "Es wird gegessen was auf den Tisch kommt." Da durfte man solange am Tisch sitzen bleiben, bis man den Teller leer gegessen hat. Blutwurst zum Mittagessen und du magst es nicht? Kein Problem, du hast den ganzen Nachmittag und Abend Zeit, dir nochmals zu überlegen, ob es nicht besser ist aufzuessen. Meine Mutter hat diesen Scheiss noch gutgeheissen.
    Zuhause wars dann schön; man musste zwar von allem Probieren (also nicht so exotisches wie Schnecken -obwohl ich da die Sauce gern hatte- sondern normales wie Fisch und Fleisch), aber mein Vater hat auch immer respektiert wenn ich kein Fleisch oder Fisch mochte. Dann gabs halt nur Gemüse und Beilagen mit Sauce.

  6. #6
    Dinge, die ich nicht mochte musste ich auch nicht essen. Eine Zeitlang habe ich ausschließlich Haferflocken und Würstchen gegessen und auch immer extra bekommen. Irgendwann später, als meine Familienverhältnisse sich normalisiert haben, hat sich automatisch auch mein Essverhalten angepasst.

    Mäkelig war ich immer noch, "Pizza mit ohne alles bitte" (eingeschlossen Käse und Tomaten), aber es hat sich dann entwickelt. Ab normalem Level gabs dann aber auch keine Extrasachen mehr für mich und irgendwann habe ich dann sowieso hauptsächlich in der Schule in der Kantine essen müssen.

    Bei Oma gabs immer für mich Lasagne und für meinen Bruder Hähnchen mit Fritten, jeder sein Lieblingsgericht.

  7. #7
    ich sach ma so..... Avatar von Flurfunk
    Ort: Kaffeeküche
    Ich hab ein Bohnensalat-Trauma seit meiner Kindheit. 6 Stunden davor gesessen (du bleibst sitzen, bis du wenigstens probiert hast). Dabei roch das schon so eklig. Ich hab bis heute nicht probiert.
    Ansonsten wurde keine Rücksicht auf Kinder genommen. Das war in meiner Kindheit auch nicht üblich.
    Und dann fällt mir noch Sago-Suppe ein, die mein Vater liebte und wir Kinder verabscheuten
    "Man selbst ist ja leider perfekt. Der Einzige, der sich benehmen kann. Und sonderbarerweise ärgert genau das die anderen..."(Mikael Niemi)

  8. #8
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von Kartoffelsalat Beitrag anzeigen

    Also bei uns wurde keine große Rücksicht genommen, gegessen wurde, was auf den Tisch kam.
    Das war bei uns auch so. Eine Extrawurst gab es nicht.
    Nur Leber musste ich irgendwann nicht mehr essen, weil ich da wirklich gestreikt und geheult habe.
    Ich war allerdings auch pflegeleicht, was Essen angeht. Außer Leber (andere Innereien gab es sowieso nicht, weil meine Eltern die auch nicht mochten) habe ich alles mehr oder weniger bereitwillig gegessen.
    Mein Bruder hatte immer schon eine Abneigung gegen viele Gemüsesorten. Die musste er aber essen, allerdings bekam er weniger aufgefüllt.
    Und heute muss er sich als Vorbild beherrschen, damit sein Sohn Gemüse und Obst isst
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  9. #9
    Zielstrebig Avatar von moki
    Ort: Niederbergisches Land
    Ich habe meine Kindheit in Polen im größten Kommunismus verbracht. Grundnahrungsmittel gabs für Marken, die man monatlich erhalten hat. In den Geschäften gabs nur Essig und Ketchup in den Regalen, ansonsten mußte man stundenlang anstehen, wenn man etwas anderes bekommen wollte. Manchmal standen wir seit 4 Uhr morgens, um 10 Rollen Klopapier oder 1 kg Kaffee zu bekommen.

    Kinder waren manchmal froh, wenn sie Brot mit Zucker zum Frühstück bekommen hatten. Zum Glück war mein Vater an der Zeche unter Tage tätig und deshalb konnten wir in speziellen Geschäften für Bergleute (ja, sowas gabs tatsächlich) etwas mehr einkaufen. Bananen oder Orangen gabs nur einmal im Jahr, höchstens. Ansonsten konnte man diverse Lebensmittel für teures Geld auf den Märkten kaufen, was sich nicht jeder leisten konnte.

    Hört sich alles krass an, aber ich bin trotzdem großgeworden und meine Mutter hat darauf geachtet, dass ich ausgewogen gegessen habe. Mäkelig bin ich aufgrund der damaligen Situation nicht geworden, gegessen wurde das, was auf den Tisch kam. Der Nachteil des Ganzen war, dass ich, als ich 1990 nach Deutschland kam, unheimliches Nachholbedürfnis hatte und deshalb auch zugenommen hatte.

  10. #10
    lachträne
    unregistriert
    Zitat Zitat von Magnet Beitrag anzeigen
    "Es wird gegessen was auf den Tisch kommt."
    das kenne ich leider auch noch und bekomme deshalb heute noch das Laufen bei bestimmten Speisen

  11. #11
    minoucha
    unregistriert
    Hühnerfrikassee oder Hühnersuppe mit Haut in der Brühe

    Ich musste es nicht essen. Bei uns wurde verstanden, dass jemand bestimmte Dinge nicht mag. Dann gab es eben Salat, Gemüse zum Reis oder ein Brot.

    Den Teller leer essen, wenn ich satt war, das wurde nicht verlangt.

    Mehlspeisen waren mir ein Graus. Musste ich nie essen. Gab es so auch gut wie nie, mein Vater mochte sie auch nicht.
    Allerdings gab es eine eiserne Regel, wenn wir irgendwo eingeladen waren, wurde nicht am Essen herum gemäkelt. Dann achtete meine Mutter drauf, dass ich nur sehr wenig auf den Teller bekam, aber das musste dann ohne murren gegessen werden.

  12. #12
    renes
    unregistriert
    ich hatte auch totales Glück, ich musste niemals etwas essen, was ich nicht wollte - es gab aber auch nur sehr wenige Dinge, die ich nicht mochte, spontan fällt mir nur Rosenkohl ein

  13. #13
    lachträne
    unregistriert
    Zitat Zitat von minoucha Beitrag anzeigen
    Hühnersuppe mit Haut in der Brühe
    ihhhhh

  14. #14
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Das war bei uns auch so. Eine Extrawurst gab es nicht.
    Nur Leber musste ich irgendwann nicht mehr essen, weil ich da wirklich gestreikt und geheult habe.
    Ich war allerdings auch pflegeleicht, was Essen angeht.
    Extrawürste gabs hier auch nicht, ich musste aber nicht aufessen. Wenn ich das Fleisch nicht mochte, habe ich mich eben an Salat oder Kartoffeln/andere Beilagen satt gegessen oder umgekehrt. Außnahme waren Süßspeisen. Ich mochte damals nichts warmes Süßes (Grießbrei, Reisbrei, Arme Ritter, Pfannkuchen mit Obst etc), dann gabs für mich Reste vom Vortag oder Nudeln mit Tomatensoße.
    Meine Oma und ich sind die einzigen in unserer Famile, die Innereien (Leber, Nieren etc) gerne essen, deshalb hat das meine Oma manchmal nur für uns gekocht

  15. #15
    noch ein so nen thread und ich baller dir eine :D Avatar von ruru I.O.F.F. Team
    Ich musste alles wenigstens einmal probieren, wenn ich es nicht mochte, durfte ich es allerdings stehen lassen.
    Teller leer essen müssen gab es auch nicht, meine Mutter war schon damals der Auffassung, dass das nur das natürliche Sättigungsgefühl zerstört.
    Allerdings gab es auch nie übervolle Teller, sondern wer noch Hunger hatte konnte ja nachnehmen.
    Wenn ich etwas so überhaupt nicht ausstehen konnte (dicke Bohnen ) dann gab es die auch nur an Tagen, an denen ich nicht da war. Speisen, die meine Eltern nicht mochten, kamen ja auch nicht auf den Tisch, warum hätte es bei meinen Abneigungen anders sein sollen? Dafür essen ich heute auch fast alles, im Gegensatz zu vielen Leuten im Bekanntenkreis, die als Kinder "gequält" wurden und heute unglaublich viele Dinge nicht mögen.

    Nur Nudeln-Phasen oder so hatte ich eh nie. Ganz im Gegenteil, durch dieses "alles probieren müssen"-Ding war und bin ich immer sehr neugierig auf unbekanntes. Damit war ich wohl auch die einzige Sechsjährige, die im Restaurant Schnecken bestellte und die mit Genuss verspeißte.
    Irgendwann nahm mich meine Mutter mal zur Seite, neues probieren sei ja prinzipiell ganz toll, aber ich müsse deswegen die Speisekarte nicht immer von unten lesen


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