Na, ich denke es geht um die Hassrede, die man aktuell überall liest sobald es um das Thema Ausländer geht. Zwei Beispiele aus den letzten Tagen: Ein 14-jähriger hat aus purer Verzweiflung versucht sich mit Deo anzünden bzw. danach vom Schiff zu springen obwohl er nicht schwimmen kann. Da gab es dann welche, die meinten, warum man ihn denn daran gehindert hätte. Das ist ein Beispiel für die fehlende Humanität die er bemängelte. Oder ein ägyptischer Familienvater mit deutscher Nationalität, der auch einer geregelten Arbeit nachging, lebte mit einer Familie in einer viel zu kleinen Wohnung, die auch noch nach einem Wasserschaden schimmelte. Und viele Kommentare lauteten "Wenn es ihm nicht passt soll er nach Hause gehen, da ist es warm". Wäre es eine deutsche Familie gewesen, wären die Kommentare anders ausgefallen. Und den immer mehr deutlicheren, alltäglich geäußerten Ausländerhass finde ich erschreckend.
Anderseits bin ich auch kein Nazi, wenn ich die Flüchtlingspolitik kritisiere. Viele leben hier ohne Perspektive auf Aufenthalt, da ihre Genehmigung abgelehnt wurde, in überfüllten Flüchtlingseinkünften und warten inzwischen seit Jahren gefrustet auf ihre Abschiebung. Den bietet niemand Chancen die deutsche Sprache zu lernen oder einer Arbeit nachzugehen. Und von denen werden es immer mehr. Und die sind es dann die aus Frust gewaltbereit werden, Sachen zerstören oder schlimmeres begehen.
Wenn man da auffordert trotz der Probleme nicht blind zu hassen und etwas Menschlichkeit/Empathie aufzubringen finde ich das eine richtige Aussage, die gerade aktuell sehr wichtig ist.
Das hat er aber nicht so nicht gesagt und daher bleibt das eine Interpretation deinerseits, die du natürlich so aufnehmen kannst, aber in der Mehrheit anders aufgefasst wird und so zu einer Spaltung der Gesellschaft führt.
Sorry Ingrid, ich mag dich echt, aber hier liegst du, meiner Meinung nach, echt falsch. Das was Grönemeyer macht ist extrem gefährlich und Wasser auf den Mühlen der Menschen alle gegeneinander aufzuhetzen.
Oh ok.. Vielleicht hast auch du Recht. Hab nur den Stern-Artikel eine Seite vorher gelesen und fand die Äußerungen die dort geschildert waren ok. Ich kann leider keine Twittervideos abspielen da er dann immer versucht eine App zu öffnen wo er zur Anmeldung eine alte Handynummer verlangt die ich nicht mehr weiß.
Jetzt wird es hier aber ganz abenteuerlich. Wer rechte Hetze und Rassismus anprangert, die vorher passiert, ist also gefährlich und spaltet die Menschen, linksextrem dazu nicht etwa derjenige, der so etwas vorher getan hat.
Also sollen alle schweigen bis die Verhältnisse so werden, wie sie schon mal waren?
Ingrid, Du liegst völlig richtig. Im folgenden, kannst Du (oder auch andere) die ganze Aussage Grönemeyers in dem Moment lesen, incl. eines Kommentars dazu und weiter Meinungen bei Twitter
https://www.twitterperlen.de/herbert...ndsten-tweets/
Zwischentöne sind für viele leider inzwischen ein großes Problem aber gut, ich bin mal raus gurls.
Geändert von ManOfTomorrow (16-09-2019 um 14:04 Uhr)
We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
In dem Stil kann ich auch:
Für die Neu-Rechten mit Mimimi-Tendenzen ist ja auch schon alles links-extrem was nicht CSU und rechter ist.
Da werden dann auch gern mal altgediente CDU-Leute als linksversifft beschimpft, nur weil sie sich auf so etwas kommunistisches, wie das Grundgesetz berufen.
Aus dem Interview mit Gabalier beim Stern:
Aber wenn man sich nicht für links stark macht als Künstler, dann ist man automatisch rechts. Das habe ich immer sehr intolerant gefunden von jenen, die eigentlich Toleranz predigen.
...Die Kritiker, die eigentlich Toleranz predigen, treten alles mit Händen und Füßen, was ihrer Anschauung nicht gefällt. Das ist ein kleiner Beigeschmack des Erfolges, aber die Summe dieser großen Welle ist immer sehr schön gewesen.
Das ist aber auch immer so ein Totschlagargument: die reichen, liberalen Promis sollen auf ihrem Wohlstand hocken und ansonsten schön brav die Klappe halten. Diese Argumentation wird ja immer gerne benutzt um ein (eigentlich absolut richtiges) Anliegen als elitär und weltfremd abzutun. Trump hat im US-Wahlkampf 2016 auch kaum eine Gelegenheit ausgelassen um bei Statements über Hilary Clinton oder generell Demokraten das Adjektiv "rich" irgendwie unterzubringen um den Eindruck zu erwecken "die da oben" hätten ja eh alle keine Ahnung.
Wer Grönemeyer nach seiner Rede jetzt ernsthaft mit Goebbels bzw. Nazi-Propaganda um 1940 rum vergleicht, sollte sich dringend ein Geschichtsbuch schnappen und ein bisschen was nachholen.
Geändert von Flochjan (16-09-2019 um 15:46 Uhr)