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  1. #46
    Ich gebe mich dann immer gern mit einer Banane, ein paar Keksen oder so zufrieden. Aber ich hab brav mitgemacht immer.

    Ich musste trotzdem immer an Asterix bei den Briten denken, als die Schlacht wegen "Tea Time" unterbrochen wird. Genauso hab ich mich gefühlt.

  2. #47
    wolkenlos, was für ein schöner Bericht und was für tolle Bilder
    Mir hat's ja der Fummelelefant angetan
    Alläs Gutä und läbe chundrrt Jahrr!!
    - Oppa Sergei

  3. #48
    Fummelelefant. Der war aber auch ein Highlight.

    Vor allem aber die umstehenden Touristen mit ihren Handykameras.

  4. #49
    Wann gehts denn weiter? Sehr schöner Reisebericht bisher

    Ich denke immer, dass ich sowas auch nochmal machen will, aber ich gehöre glaube ich zu denen, die nach solch einer Reise erstmal 3 Wochen Urlaub bräuchten

  5. #50
    Ich versuch morgen abend weiterzuschreiben.

    Chicka, je länger man wartet, desto anstrengender wirds.

  6. #51
    Zitat Zitat von wolkenlos Beitrag anzeigen


    Chicka, je länger man wartet, desto anstrengender wirds.
    Schreiben oder reisen?

  7. #52

  8. #53
    Wir schlafen wie Babies in unseren Luxusbettchen. Das Frühstücksbuffet ist das interessanteste, was ich bisher so gesehen habe. Das Hotel ist ein Sammelpunkt für alle möglichen Kulturen und das Ziel ist wohl, alle so zu versorgen, als wären sie zuhause. Während Lotta sich am heimischen Käse gütlich tut, greife ich zu allerlei Dingen, von denen ich werder weiß was sie sind, noch mir merken kann wie sie heißen. Am leckersten von allem sind der Sesamreis, seltsam geformte Nudeln mit Curry und natürlich wieder die Papaya. Ich probiere auch einen grünen Smoothie mit Sellerie, Spinat und Gurke. Gar nicht so schlimm! Die Frühstücksgesellschaft ist bunt gemischt, es wird mit den Händen gegessen, mit Stäbchen, mit Löffeln und ein Tohuwabohu an Sprachen erklingt um mich herum. Ich liebe das.

    Wir schlendern ein bißchen durch die Shops und gehen nochmal schlafen. Dann lassen wir uns von einem Hoteltaxi zum Zug bringen. Dank einer belanglosen Unterhaltung in der Bar am Vorabend, wissen wir was zu tun ist, fahren zum Bahnhof Maradana und lassen den nahegelegenen Hauptbahnof links liegen. Dort startet der Zug und wir haben uns sagen lassen, dass man dann vielleicht noch einen Platz ergattern kann. Der Fahrer Keerthi versorgt uns gleich wieder mit Telefonnummern vom Cousin der Schwester seines Onkels, der uns an unserem nächsten Zielort alles mögliche zeigen kann und ich stecke die ca. 20. "Visitenkarte" auf der Reise ein.

    Wir müssen noch etwas laufen und werden angestarrt wie Aliens. Der Bahnhof ist voller Menschen. Wir sind die einzigen Touristen und werden weiter angestarrt. Wir kaufen Tickets (4 Stunden Fahrt, 1 Euro) und finden das Gleis und eine Bank. Die Situation wird etwas unangenehm, viele Männer bleiben vor uns stehen und starren. Wir ziehen um und setzen uns neben kichernde 15jährige Schulmädchen die uns anlächeln. Es wird voller, viele Familien strömen auf den Bahnsteig und die Atmosphäre für uns wieder angenehmer. Viele kleine Kinder lächeln uns an und winken uns zu, Frauen stellen sich in unsere Nähe und kichern. Ich lasse die Kamera lieber in der Tasche, aber schaffe ein paar schlechte Handyfotos für den Eindruck:







    Es fährt ein vollbesetzter Zug ein, in dem es keine Sitze gibt und viele viele Menschen herumstehen oder liegen. Lotta ist schon drauf und dran eine der Visitenkarten aus meinem Rucksack zu ziehen und einen Fahrer anzurufen. Ich überzeuge sie, noch zu bleiben. Inzwischen ist es richtig, richtig voll. Die Mädchen zeigen uns, wo die zweite Klasse halten wird und bringen uns sogar hin. Der Zug fährt ein und es beginnt eine wahnsinnige Hektik. Männer und Frauen rempeln, springen und fahren die Ellbogen aus um als erste in den Zug zu kommen und einen Platz zu ergattern.

    Lotta und ich werden im Gewusel auseinandergerissen und schaffen es immerhin uns jeweils einen Platz zu sichern, ein paar Reihen voneinander entfernt. Besser als stehen! Ich bekomme einen Gangplatz und stelle fest: Es gibt keinerlei Berührungsängste. Während der Fahrt bekomme ich Bäuche, Hintern und Brüste noch und nöcher entgegengedrückt und bin froh, als ich nach 2 Stunden auf einen Fensterplatz wechseln kann. Am Hauptbahnhof steigen noch viel mehr Menschen ein, jetzt auch seeeeeeehr viele Touristen. Es ist brechend voll, trotzdem schieben sich allerlei Verkäufer durch die stehende Menge im Zug und preisen lauthals ihre Ananas, Malhefte und Nüsse an, die sie auf den Köpfen tragen. Eine muslimische Familie bietet mir etwas zu essen an. Ich versuche zu verbergen, dass das Zeug (so ähnlich wie gerösteter Mais) höllisch scharf ist, scheitere kläglich und werde liebevoll ausgelacht. Die Aussicht aus den Fenstern vorbei an Körperteilen ist toll und erschreckend. Rechts das Meer, links der Dschungel. Dazwischen erschreckende Armut. Man sieht das echte Sri Lanka noch ein bißchen besser, als vom Auto aus. Ich könnte ewig weiterfahren.

    Sorry für soviel Text und wenig Fotos für diesen Abschnitt.

  9. #54
    Viel Text ist gut! Macht Bilder im Kopf, ist doch auch schön.

  10. #55
    Ein paar Stunden später erreicht der Zug Galle (gesprochen Gaaaaaaawl), unser Ziel. Der Wetterbericht behauptet, hier soll ab und zu die Sonne scheinen. Als ich meinen Rucksack aus der Gepäckablage ziehe, passiert es: Eine Naht an der Seite reißt auf, Klamotten quillen an der Seite heraus. Super. Abgesehen davon, dass dieser treue Rucksack mich auf soviele Reisen tapfer begleitet hat und ich ihn sehr liebgewonnen hab ist das einfach ein richtig schlechter Zeitpunkt um mich im Stich zu lassen. Ich trage das schwere Ding quer vor mir her durch die Menschenmenge am Bahnhof und wir lassen uns vom ersten TukTuk-Fahrer abziehen, der uns ins Galle Fort zu unserer nächsten Unterkunft bringt. Die Festung wurde im 17. Jahrhundert von den Niederländern errrichtet und gehört zum Weltkulturerbe. Von Sonne sehen wir nichts. Aber Touristen, viele, auf der Straße.

    Wir schaffen unser Zeug in die Unterkunft und erkunden die Gassen. Ich versuche nicht an meinen Rucksack zu denken. Lotta mag es sofort hier und ich weiß auch warum: Es ist touristisch. Überall kleine Läden, Souvenirshops, Restaurants, es ist sauber, nicht voll und es laufen eine Menge Menschen durch die Gegend, die aussehen wie wir. Wir sehen Menschen mit Sonnenbrand und unsere Hoffnungen steigen.

    Noch regnet es, aber es ist wärmer hier. Wir klettern auf den Mauern der Festung herum und dann passiert es: Die Sonne zeigt sich das allererste Mal seit wir in Sri Lanka sind.






  11. #56
    Wir bleiben erst einmal sitzen. In der prallen Sonne. Es tut furchtbar gut. Glücklicherweise muss Lotta ganz dringend pinkeln und wir legen einen Zwischenstopp am Hostel ein und beglücken uns mit Sonnencreme. Wir schlendern ein wenig durch die Straßen.











    Die Uhr zeigt: Lotta hat Hunger. Schon seit Stunden. Wir suchen ein Etablissment auf, welches nur entfernte Ähnlichkeit mit einer amerikanischen Fastfoodkette hat: Indian Hut.



    Wir bestellen verschiedene Currys und Lotta ein Naan Brot dazu. Der Kellner fragt mich, ob ich auch eins dazu bestellen möchte und schaut mich etwas verwundert an, als ich auch nach der zweiten Nachfrage nein sage. Es dauert ewig, bis das Essen kommt, wie immer. Jetzt verstehe ich auch die Verwirrung des Kellners: Ich bin einem kulturellen Missverständnis zum Opfer gefallen: Nur wenn man ein Curry bestellt, gibt es außerhalb Europas wohl nicht automatisch Reis dazu. Ich bestelle nach und brauche ein wenig von Lottas Naan. Der Reis dauert - ratet mal! - eeeeeewig. Es war trotzdem alles furchtbar lecker.

    Wir verziehen uns auf die Dachterasse des Hostels, das leider keinen Alkohol ausschenkt. Ein Mitreisender war aber gerade im Liquor Store und ich schwatze ihm eins ab. Wir schmieden Pläne und beschließen die nächste Nacht noch in Galle zu verbringen anstatt nochmal 5 Stunden Autofahrt Richtung Safaripark auf uns zu nehmen. Auch hier sind Lotta und ich uns erstaunlich schnell einig. Das Hostel hat für die nächste Nacht leider kein Zimmer mehr frei und wir buchen im Internet ein nettes kleines Hotel drei Straßen weiter. Das schafft vielleicht auch mein Rucksack, für den wir am nächsten Tag unbedingt eine Lösung finden müssen. Es ist gemütlich auf der Terasse und im Hinterhof, wir unterhalten uns mit anderen Backpackern und genießen das Urlaubsfeeling.




  12. #57
    BFG - Big Friendly German Avatar von dobbylikesme
    Ort: Midsomer
    Na Gott sei Dank, endlich Sonne.

  13. #58
    Purzelbaum Avatar von Jelka
    Ort: in der warmen Stadt
    Ja, und was für ein wundervoller Zeitpunkt für die Sonne.

    Irgendwie wird das alles schon funktionieren.

  14. #59
    Berlin-Fan Avatar von HaJo55
    Ort: Nahe dem Phoenixsee

    Cool

    Hallo, wolkenlos!

    Jetzt bin ich mal gespannt, was aus deinem - dir ans Herz gewachsenen - Rucksack geworden ist. Denn etwas Ähnliches ist mir damals bei einem meiner vielen Berlin-Urlaube passiert.

    Deine - weiter oben gepostete - Entschuldigung wegen viel Text und wenig Fotos (z. B. von einem Bahnhof, auf dem sich viele fremde Menschen tummeln) nehme ich nicht an. Denn ich bin ja schon froh, dass ich kostenlos gedanklich eure Reise nachvollziehen darf (ich, ein Rentner mit kleiner Rente, quasi nun kein Geld mehr für eine Sri Lanka-Reise sparen muss).

  15. #60
    Sonne!

    Auf jeden Fall die richtige Entscheidung, noch etwas dort zu bleiben.

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