Ich habe 2013 in Berlin 3 Monate als Paketzustellerin gearbeitet. Nach den ersten 2 Wochen Einarbeitung mit dem Stammfahrer waren meine Füße das erste mal durch, aber es hat alles gut gepasst, hat Spaß gemacht und Feierabend war meist so gg 16.00 Uhr (Beginn um 7 oder halb 8). Danach alleine übernimmt man die Zustellungen, die nicht mehr beim Stammfahrer auf den Wagen passen. Da hast du dann manchmal 4 Bezirke anzufahren, aber nicht immer einen schicken Regalwagen sondern oft nur einen Transporter ohne Regale, wo dann die Pakete schön durcheinander gewürfelt werden. Außerdem musst du deine Route selber basteln ohne den Tagesverkehr zu kennen. Und dir fehlt der Vorteil des Stammfahrers, der genau weiß, welcher Nachbar oder Shop Pakete annimmt. Man irrt da manchmal schon rum, weil viele alte Häuser mit Hinterhäusern keinen "stillen Portier" mehr haben, aber die Klingelschilder auch nicht helfen. Wie oft bin ich da bis zum 6. Stock im Vorderhaus gelatscht, obwohl der Empfänger im 2. Hinterhaus wohnte.
Man kann auch immer erst anfangen, wenn der Stammwagenfahrer weg ist, weil dann ja erst klar ist, was der nicht mitnehmen konnte. Also vor 9 Uhr kommt man nicht vom Hof. Dementsprechend war Feierabend meistens erst gg 19 Uhr +-1,5 h. Dafür gab es knapp unter 2000,- € Brutto. Wenn man länger dabei ist, relativiert sich das natürlich irgendwann, aber erstmal muss man das überstehen.
Ich glaube im ländlichen Bereich kann das entspannt und gerade wenn man Stammfahrer ist auch nicht so zeitintensiv sein, aber als Anfänger in einer Großstadt würde ich das keinem empfehlen.