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  1. #526

    Cool lohnendes Leseerlebnis!

    Clare Pollards
    nach "Delphi" zweiter historischer Roman
    "Der Salon der kühnen Frauen"
    (Originaltitel: "The Modern Fairies", ins Deutsche übersetzt von Anke Caroline Burger,
    Aufbau Verlag, ISBN: 978-3-351-04185-4)
    ist mit einem eleganten und dadurch gut zum erzählten Geschehen passenden Cover versehen, jedoch fasst es sich irgendwie seltsam an, als sei es mit einer Art dünner Wachsschicht überzogen.

    Das 288 Seiten umfassende Buch beginnt erfreulicherweise mit einem Personenverzeichnis und ist zur Zeit des französischen Königs Ludwig (Louis) XIV. (genannt der "Sonnenkönig", geb. am 05. 09.1638 in Schloss Saint-Germain-en-Laye, verst. am 01. 09. 1715 in Schloss Versailles) angesiedelt und auf tatsächlich stattgefunden habende Ereignisse zurückzuführen.
    Es beginnt mit einem Zitat Liselottes von der Pfalz (27. 05. 1652 - 08. 12. 1722), ist in Kapitel zu einzelnen Märchen unterteilt und endet mit Informationen der Autorin.

    Ein Kreis illustrer Damen trifft sich regelmäßig in Marie d'Aulnoys (1650 - 1705) Kaminzimmer in Paris zu Keksen und Kakao und erzählt sich mehr oder wenig "schlüpfrig" und/oder "systemkritisch" aufgepeppte Märchen wie beispielsweise das an "Allerleirau" von Jacob und Wilhelm Grimm (beide geboren im 18. Jahrhundert) gemahnende "Eselshaut" von Charles Perrault (1628-1703).

    Das Treiben der in ihren Ansichten ihrer Zeit etwas voraus gewesenen Damen wird von den Herren der Schöpfung zunehmend kritisch betrachtet und deshalb für Erstere immer gefährlicher...

    Fazit:
    Ein anfangs eventuell ein wenig ungewöhnlich scheinendes, aber in meinen Augen durchaus lohnendes Leseerlebnis!

  2. #527

    Daumen hoch Viel Stoff auf 320 Seiten!

    Die Autorin
    Judith W. Taschler
    war mir bisher kein Begriff. Umso mehr war ich auf ihr 320-seitiges Buch
    "Nur nachts ist es hell"
    (Paul Zsolnay Verlag, ISBN 978-3-552-07507-8) gespannt.

    Es ist mit einem gut zur Zeit und zur Geschichte passenden und ansprechenden Cover versehen und hält am Ende einen sehr hilfreichen Stammbaum der Familie Brugger bereit.
    Die in der Ich-Form ihrer Großnichte Christina aus ihrem langen und aufregenden Leben erzählende Protagonistin Elisabeth Brugger wurde Mitte der 1890er Jahre geboren
    (sie erinnert sich noch gut daran, mit ihrem Vater nach Linz gefahren zu sein, um den dort kurz anhaltenden Zug nach Wien mit dem Sarg der 1898 von Luigi Lucheni in Genf ermordeten Kaiserin Elisabeth zu sehen. Ebenso wie 14 Jahre später nach Gavrilo Princips Mord an dem österr. Thronfolger Franz Ferdinand nimmt die Ärztin ausführlich Stellung zur Todesursache sowohl der Opfer als auch der Täter).

    Die nach besagter Kaiserin benannte Elisabeth überlebte 2 Weltkriege und berichtet u. a. über ihre Probleme, Medizin studieren zu dürfen (damals glaubte man -besser Männer! -, dass eine zu starke Beanspruchung des weiblichen Hirns unweigerlich das Schrumpfen der Eierstöcke zur Folge hätte).

    Ihre große Familie musste etliche Schicksalsschläge hinnehmen, aber Frau Taschler streift auch politische, moralische, amouröse, gesellschaftliche und vor allem medizinische Themen wie z. B. Napoleons Hämorrhoiden, J.S. Bachs missglückte Augenbehandlung sowie der Tod von Houdini, "Engelmacherinnen", "Fromms" & "Ludwigs", welche die Genannten entbehrlich machen.

    Die "Großen" Alexander & Peter, Dschingis Khan, Maria Theresia, Gerard van Swieten, Bram Stoker, A. Schnitzler, F. Werfel, Bücherverbrennungen mit Werken u. a. von Brecht, Kästner, Döblin, Tucholsky..., High Society wie R. Valentino, Greta Garbo, Charlie Chaplin, P. Nurmi, "Tarzan" Weissmüller, Marlene, E. Jannings, Erfinder wie Alexander Fleming, Marconi und Tesla... alle werden mehr oder weniger intensiv erwähnt.
    Ein breites Feld erhalten neben der Familie und den immer wieder auftauchenden medizinischen Themen wie die Entwicklung von Organtransplantationen natürlich auch der "Anschluss", dem die Verfolgung und Vernichtung von Menschen jüdischen Glaubens und/oder regimekritischer Ansichten folgte, was Familie Brugger in Gefahr bringt, als sie jüdischen Flüchtlingen Unterstützung gewährt.

    Fazit:
    Ein wahnsinnig viel Stoff zum Nachdenken bietendes Buch!

  3. #528

    Daumen hoch Leseempfehlung für realen & kitschfreien Hochadel

    Der bedauerlicherweise lediglich 16-seitigen Leseprobe von
    Irma Nelles'
    (historischem) Roman
    "Die Gräfin"
    gelang es, trotz dieser Knappheit auf Anhieb mein Interesse zu wecken.

    Sie stellt die Protagonisten der - auf wahren Begebenheiten beruhenden - Geschichte vor:
    Diana Henriette Adelaïde Charlotte Gräfin von Reventlow-Criminil (geboren am 29. Mai 1863 in Preetz, Herzogtum Holstein, Dänischer Gesamtstaat, gestorben am 05. August 1953 auf der Hallig Südfall)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Diana_...ntlow-Criminil
    und
    John Philip Gunter, Pilot Officer der Royal Air Force.
    Geschmeidiger Schreibstil und stimmungsvolles Cover gefielen mir ebenfalls und so war ich auf das Werk gespannt.

    Ich wurde von dem im August 2024 bei Hanserblau in der Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG unter der ISBN 978-3-446-28149-3 veröffentlichten 176 Seiten umfassenden Buch denn auch recht gut unterhalten.

    Worum geht's?
    Das Haus auf der Hallig Südfall wird 1944 von 3 Personen nebst Hund "Hunter" bewohnt, der Gräfin, ihrem Arbeiter Maschmann und der jungen Haushaltshilfe Meta.
    Als die Maschine des englischen Piloten auf die Hallig stürzt, bedeutet das angesichts des Nazi-Regimes Gefahr für alle Beteiligten, denn der Engländer ist der "Feind", die drei Insulaner sympathisieren zwar nicht mit den Nazis, für sie würde jegliche Unterstützung Gunters jedoch Lebensgefahr bedeuten. Vor allem: Kann er den Halligbewohnern trauen? Und sie ihm?
    Eine interessante Konstellation.

    Das Ende kommt sehr abrupt und ist nicht ganz eindeutig. Darüber kann man geteilter Meinung sein.
    Auch könnte öfter vorkommende englische und plattdeutsche Kommunikation für manchen Lesenden Probleme bereiten.

    Trotzdem: Leseempfehlung!

  4. #529

    Cool Ab 14, Genremix mit Cliffhänger

    Marie Lus
    ab 14 Jahren empfohlener und 464 Seiten umfassender Roman
    "Skyhunter / A Silent Fall / Er ist der Feind - und der Schlüssel zu ihrer Rettung"
    ist der erste Band der "Skyhunter"-Dilogie, die am 17. 04. 2025 mit "Skyhunter – A Shining Rise" enden wird.
    Er wurde aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt von Petra Koob-Pawis, vereint Genreelemente sowohl von Dystopie, Science Fiction, actionreicher Fantasy und lt. Werbung - bisher ein wenig schwach ausgeprägt - Liebesroman in sich und erschien am 15. 08. 2024 unter der ISBN 978-3-423-76546-6 bei
    dtv.

    Worum geht's?
    In flüssig lesbarem Schreibstil stellt die Autorin eine spannende Geschichte mit einer interessanten Protagonistin vor, der jungen Elitekriegerin Talin, welche sich durch Mut, Tatkraft, Tapferkeit sowie Durchsetzungsfähigkeit auszeichnet und dies alles, obwohl sie nicht sprechen kann, sondern sich durch Gebärdensprache verständigen muss.
    Ihre Welt Mara liegt im Streit mit der Karensa-Föderation. Nichtsdestotrotz rettet Talin dem zum Feind gehörenden Kriegsgefangenen Red das Leben. Hier wäre eigentlich die Gelegenheit für eine Love Story à la Pocahontas, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
    Statt dessen - das düstere Cover ließ es erahnen - aber gerade aktuell fällt der kriegerische Aspekt zum Ende hin besonders auf.
    Vielleicht schaffen sie es im zweiten Teil...

  5. #530

    Daumen hoch Mutter-Tochter-Konflikt

    Bereits dir 41-seitige Leseprobe von
    Melanie Levensohns
    431 Seiten umfassendem und mit einem ansprechenden Cover versehenen Roman
    "Der Morgen nach dem Regen"
    (erscheint am 09. 09. 2024 unter der ISBN 978-3-458-64448-4 im
    Insel Verlag)
    gefiel mir recht gut und weckte mein Interesse am weiteren Schicksal der beiden Protagonistinnen, Mutter Johanna und Tochter Elsa.

    Die Lektüre des mit einer Widmung an ihre Mutter und einem Zitat aus "Das Flüstern der Bienen" beginnenden Buches enttäuschte mich denn auch nicht, sie war allerdings aus verschiedenen Gründen nicht immer leicht lesbar.

    Da ist zunächst einmal der Mutter-Tochter- Konflikt, der sich durch mehrere Jahrzehnte hinzieht und in mir manchmal den Wunsch weckte, die zwei zu schütteln und anzubrüllen "Redet doch endlich mal Tacheles!" - oder sie tröstend in den Arm zu nehmen,

    Hinzu kommt, dass wir Johanna auf ihren gefährlichen beruflichen Reisen u. a. in afrikanische sowie asiatische Krisengebiete begleiten. Glücklicherweise sind die Kapitel stets mit Erzählerin, Zeit- und Ortsangaben versehen.

    Wir hüpfen quer durch Länder und Jahrzehnte und landen in der Gegenwart im beschaulichen St. Goar, wo Johanna von ihrer Tante Toni ein Häuschen geerbt hat.
    Mutter (Anfang 60) und Tochter (Anfang 30) stranden dort mit Burn out bzw. anderweitig angeschlagen...

    Fazit:
    Gelegentliche Längen bzw. Wiederholungen, die m. E. durch interessante Denkanstöße nahezu ausgeglichen werden.

  6. #531

    Daumen hoch Musiker/Schauspieler/Autor: Vielseitiges Talent Sabin Tambrea

    Bei
    Sabin Tambreas
    Ende August 2024 im
    Gutkind Verlag
    unter der ISBN 978-3-9894100-0-8 veröffentlichtem, 368 Seiten umfassenden Werk
    "Vaterländer"
    handelt es sich um einen ebenso warmherzig und zugleich sowohl sehr informativ als auch überaus unterhaltsam verfassten Familienroman.

    Mir war der im November 1984 geborene Autor rumänisch-ungarischer Abstammung bisher lediglich als Theater-, Film- und TV-Schauspieler (u. a. "Prinz Friedrich von Homburg", "Ludwig II.", "Rübezahls Schatz", "Ku' damm"- Serie) bekannt, konnte mich jedoch jetzt auch als Schriftsteller überzeugen.

    Die Lektüre verschaffte mir viele Einblicke in die Geschichte Rumäniens, vor allem in die Probleme der unter dem Regime des Diktators Nicolae Ceau?escu leidenden Bevölkerung. Letzteres war auch der Grund, dass Tambreas Vater Bela 1985 von einer Konzertreise nicht mehr heimkehrte, sondern nach Deutschland zog und 2 Jahre später seine Frau Rodica, Sabin und Tochter "Ai" nachkommen ließ.

    Die Lesenden begleiten die Familie über 3 Generationen, in denen abwechselnd Sabin, Bela und Horea, der Großvater mütterlicherseits, im Mittelpunkt stehen.
    Sensibel, berührend und nie ins Kitschige abgleitend gefiel mir Tambreas Schreibstil gut.
    Auch das Cover sprach mich an.

    Fazit:
    Dicke Leseempfehlung!

  7. #532

    Daumen runter Medizinbuch mit Luft nach oben

    Alina Walbruns
    320 Seiten umfassendes und seit dem 05. 09. 2024 im Verlag
    Gräfe und Unzer Verlag GmbH
    unter der ISBN 978-3-8338-9466-4 erhältliches Sachbuch
    "# Health Upgrade - 101 Hacks, die dich sofort gesünder machen"
    vermittelt kompakt sowohl neueste medizinische Erkenntnisse als auch aus Urgroßmutters Zeiten überlieferte Erfahrungen sowie 08/15 Standardweisheiten.
    Soweit - so gut.

    Zwei Punkte haben mich allerdings bedauerlicherweise massivst gestört und bedingen auch meine eingeschränkte Leseempfehlung:

    1. die angehende Ärztin erklärt zwar freundlicherweise aus der griechischen oder der lateinischen Sprache stammende Begriffe, verwendet jedoch bei "ganz normalem" Text eine auf mich geradezu inflationär wirkende Flut von Anglizismen. Das mag für ihre Leserschaft aus dem Bereich der sozialen Medien wohl angemessen sein, nicht jedoch meiner Auffassung nach für ein familientaugliches Medizinbuch.

    2. hätte ich sehr gern ein Schlagwort-Register vorgefunden. Stolperte ich beispielsweise über den Begriff "ALA" und dachte "Moment, mit ALA war doch weiter vorn schon mal etwas" musste ich das ganze bisher Gelesene überfliegen statt einfach im Stichwortverzeichnis nach Seitenangaben zu suchen.

  8. #533

    Daumen hoch Eindeutige Leseempfehlung!

    Bereits die 23 Seiten umfassende Leseprobe von
    Volker Jarcks
    (historischem) Roman
    "Und später für immer"
    überzeugte mich auf Anhieb sowohl inhaltlich als auch sprachlich.

    Das gut zum erzählten Geschehen und die damalige Zeit passende Cover gefiel mir ebenfalls.

    Das seit dem 09. 09. 2024 unter der ISBN 978-3-458-64449-1 im
    Insel Verlag
    erhältliche 207-seitige Buch enttäuschte mich denn auch nicht.

    Wir lernen darin den jungen Protagonisten Johann Meinert kennen, der im Frühling 1945 in seiner norddeutschen Heimat stationiert ist und unmittelbar vor einem geplanten "Himmelfahrtskommando" gemeinsam mit 3 Kameraden desertiert, um zu überleben und seine Ehefrau Emmy und das zwischenzeitlich gewiss schon geborene Baby und überhaupt seine ganze Familie wieder zu sehen, zumal sein ältester Bruder Friedrich bereits an der Wolga als vermisst gilt und die beiden jüngeren Brüder sonstwo dienen.

    Er wird in Engelschoff von seiner Tante Alma auf dem Dachboden einer Scheune versteckt und versorgt
    Eines Tages taucht die 16jährige Nachbarstochter Frieda Clausen auf. Wird sie ihn verraten?

    Besonders berührt haben mich Jarcks auf Seite 56 geäußerten Gedanken zum Thema "vermisst" (im Krieg).
    Auch die Bemerkungen am Ende des Buches lieferten Stoff zum Nachdenken.

    Fazit:
    Eindeutige Leseempfehlung!

  9. #534

    Daumen hoch Dramatische Geschichte um 2 Familien

    Das mit einem von der harmonischen Farbgestaltung her ansprechenden und - sofern man denn die Tropfen als Tränen sehen will - zum hier erzählten Geschehen gut passenden Cover versehene und für Leser*innen ab einem Alter von 14 Jahren empfohlene 384 Seiten umfassende Jugendbuch der mir bisher nicht bekannten Autorin

    Abigail Johnson
    "Even If I fall"
    wurde aus dem amerikanischen Englisch von Michaela Kolodziejcokals in die deutsche Sprache übersetzt und ist am 12. September 2024 unter der ISBN 978-3-423-74114-9 beim
    Verlag dtv
    erschienen.
    Sie hat mir recht gut gefallen.

    Worum geht's?
    Protagonistin ist die 17-jährige in der Ich-Form zu uns sprechende Brooke, deren geliebter älterer Bruder Jason den Mord an seinem besten Freund Calvin gestand, wodurch für sie eine ganze Welt zusammenstürzt.
    In der Reaktion ihres Umfelds zeigt die Menschheit sich wieder einmal von der schlechtmöglichsten Seite.
    Lediglich beim Eiskunstlaufen kann Brooke kurzfristig zur Ruhe kommen. Als sie jedoch Calvins jüngerem Bruder Heath begegnet, findet sie bei ihm Verständnis und Trost, denn auch er leidet unter dem Verlust seines Bruders.
    Es beginnt sogar zaghaft eine Zuneigung zueinander zu wachsen...

    Die Autorin versteht es ganz ausgezeichnet, Spannung aufzubauen und vor allem, den Schmerz zu verdeutlichen, ohne jemals ins Kitschige abzugleiten.
    Der Schluss war für mich ein wenig unerwartet.

    Die Geschichte an sich lieferte mir Stoff zum Nachdenken und wird mir gewiss länger in Erinnerung bleiben.


    Fazit daher:

    Leseempfehlung!

  10. #535

    Daumen hoch Phantasievolles Mut-mach-Jugendbuch

    Bereits die 42-seitige Leseprobe von
    Emily Kennys
    für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 10 Jahren empfohlenem 336-Seiten-Jugendbuch
    "Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks"
    (Originaltitel: "The Extraordinary Adventure of Alice Tonks"; Übersetzung: Susanne Hornfeck) konnte mich auf Anhieb überzeugen.

    Sie führt uns bis ins 4. Kapitel hinein. Wir lernen die aufgeweckte junge autistische Protagonistin Alice kennen, die von ihrer Großmutter ("Gran"/"Lizzie") in der 7. Klasse des Internats "Pebbles" angemeldet wird, welches einst bereits von Gran selbst und Alice' (ebenso wie ihr Vater seit Jahren verschollener) Mutter besucht wurde. Alice ist überrascht, als sie merkt, dass sie auf einmal die Sprache der Möwen versteht.

    Das Buch selbst geht genauso spannend weiter: Von der Möwe "Agent T" erfährt sie, dass auf dem Gebiet des Internats seit einiger Zeit Tiere verschwinden. "T" bittet sie um Hilfe und warnt, dass sie keinem Menschen vertrauen und von ihren Fähigkeiten erzählen soll. Sie freundet sich ein wenig mit ihrer Zimmergenossin Ottoline ("Ottie") und einem Jungen namens Timothy ("Tim") an. Auch unter dem Internatspersonal gibt es sympathische (Miss Jessops, die Bibliothekarin, gefällt der literaturaffinen Alice auf Anhieb), und unsympathische (der Gärtner Ted Turner, die Hausdame und der Direktor Mr. Marlowe, Otties Onkel).

    Die Spannung wird geschickt aufgebaut und abgesehen von einigen Wiederholungen und Längen auch gehalten und führt zu einem fulminanten Finale.

    Die Verfasserin ist selbst Autistin und ermutigt in dieser phantasievollen Geschichte junge Menschen, die unter unterschiedlichsten Problemen leiden.

    Für die Illustrationen zeichnet Flavia Sorrentino verantwortlich. Sowohl der Lageplan des Internats als auch das Cover gefallen mir gut, die großen schwarz-weißen Umrandungen der Kapitelangaben hingegen erscheinen mir entbehrlich.

    Unter der ISBN 978-3-423-64118-0 wurde das Buch am 12. 09. 2024 bei
    dtv
    veröffentlicht und erscheint mir für die Zielgruppe als bestens geeignet.

  11. #536

    Daumen hoch Kinderschicksale ab 1938

    Bereits die Lektüre der 21-seitigen Leseprobe von
    Julian Borgers
    Sachbuch
    "Suche liebevollen Menschen - Mein Vater, sieben Kinder und ihre Flucht vor dem Holocaust" (Originaltitel "I Seek a Kind Person: My Father, Seven Children and the Adverts that Helped Them Escape the Holocaust")
    weckte auf Anhieb mein Interesse.
    Und das am 23. 09. 2024 unter der ISBN 978-3-222-15131-6 im
    Molden Verlag in der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG
    erschienene 308 Seiten umfassende Buch enttäuschte mich denn auch nicht.
    Es wurde von Hainer Kober aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt und ist mit einem zum Inhalt passenden Cover versehen. Auch im Buch selbst gibt es etliche Abbildungen und Fotografien.

    Erzählt wird die auf Tatsachen basierende Geschichte verzweifelter Wiener Elternpaare jüdischen Glaubens, die nach dem "Anschluss" Österreichs an das "Dritte Reich" im Jahr 1938 durch Anzeigen in der englischen Zeitung "Manchester Guardian" versuchten, ihre Kinder vor dem Holocaust zu retten.
    Nach dem Inhaltsverzeichnis werden zunächst die Mitglieder der Familie Borger vorgestellt.
    Ihr Sohn Robert ("Bobby") zählte zu den Kindern.
    Dessen Sohn, ein britischer Journalist, ist der Autor dieses Buches.
    Er stieß in der Gegenwart auf die alten Annoncen und fand darin den Namen seines Vaters.
    Die Recherchen über das Schicksal der Kinder zu lesen war sehr ergreifend.

    Leseempfehlung!

  12. #537
    Ich habe heute mit dem Taschenbuch "Columbo - Der Mann der vielen Fragen" angefangen.

    Ich bin schon seit Ewigkeiten Fan von Columbo.
    Das Sachbuch über den etwas schrulligen Inspectors ließt sich gut und ist unterhaltsam.
    Wie heißt zb sein Hund und man erfährt alles über die besonderen Eigenheiten des Inspectors. "Ach, eine Frage hätte ich da noch".
    Auch werden alle 69 Folgen beschrieben. Es ist aber mehr als ein Sachbuch. Ein Muss für alle Columbo Fans.

    512 Seiten
    Erschienen im Büchner Verlag
    Preis: 25€

    Geändert von DiMucci (01-10-2024 um 18:23 Uhr)

  13. #538
    Danke, das klingt interessant!
    Verrätst du, bitte, wie der Hund heißt?

  14. #539

    Daumen hoch Hoëckers Bilderbuch-Highlight

    Bereits die 7-seitige Leseprobe des 32 Seiten umfassenden, für Kinder ab einem Alter von 3 Jahren empfohlenen und von
    Bernhard Hoëcker und Eva von Mühlenfels
    altersangemessen verfassten sowie von Dominik Rupp urkomisch illustrierten Buches
    "Das Katzenhuhn - Was macht der Fisch auf dem Dach?"
    gefiel mir auf Anhieb.
    Und das am 27. 09. 2024 unter der ISBN 978-3-480-23937-5 vom
    Verlag Esslinger in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
    herausgegebene Kinderbuch enttäuschte mich denn auch nicht.

    Worum geht's?

    Das (Katzen-)Huhn "Timme" und seine tierischen Freunde erleben für junge sowie nicht mehr ganz so junge Menschen unterhaltsame Abenteuer auf dem "Nordhof" einem sehr besonderen Bauernhof.
    Zu diesen Freunden gehören beispielsweise der Karpfen "Baldrian" und der Maulwurf "Max".
    Als "Timme" und "Max" auf der Wippe am Teich gemeinsam mit "Baldrian" Spaß haben, kommt es zu dem im Titel erwähnten Ereignis.
    Aus dem Huhn wird das Katzenhuhn und mit überraschenden Einfällen und guter Zusammenarbeit bekommen sie das Dach wieder "fischfrei".

    Ein Buch, das ermutigt, Kreativität vermittelt und kognitive Fähigkeiten aufbauen hilft.

    Fazit:
    Empfehlenswert!

  15. #540
    Zitat Zitat von sheherazade Beitrag anzeigen
    Danke, das klingt interessant!
    Verrätst du, bitte, wie der Hund heißt?
    Einfach nur Hund.
    In der ersten Folge, wo Columbo seinen Hund hatte, war er mit ihm beim Tierarzt. Er fragte den Doc, wie kann ich ihn denn nennen ?
    Nennen sie ihn Fido. Das bedeutet "Vertrauen"
    Nachdem Columbo am Tatort angekommen war, traf er ein kleines Mädchen. Sie fragte ihn, wie heisst denn der Hund.
    Columbo sagte "Ich weiß es noch nicht. Wie wäre es mit Fido ?"
    Das Mädchen antwortete " Das können sie vergessen ",
    Seitdem nennt er ihn einfach Hund.

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