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  1. #376

    Daumen hoch Uneingeschränkte Leseempfehlung!

    Gabrielle Zevins
    im Eichborn Verlag
    ( https://www.luebbe.de/eichborn/buech...gen/id_8942809 )
    erschienener Roman
    "Morgen, morgen und wieder morgen"
    ist anstrengend, oft enttäuschend bis frustrierend und gleichzeitig glaubwürdig und - schön.
    Es geht um viele Schattierungen von Emotionen und um das Entwickeln von Computerspielen umgeben vom Flair der 90er Jahre. Als nur bedingt PC-kompatible Person hatte ich zunächst Bedenken, die aber unberechtigt waren, eine Handvoll Fremdworte wurden gegoogled. Auch mit dem Erzählstil kam ich trotz etlicher Zeitsprünge gut klar.
    Erzählt wird die Geschichte von Sadie und Sam, die sich als Kinder aus unterschiedlichen Gründen emotional angeschlagen in einem Krankenhaus begegnen und über Computerspiele Zugang zueinander finden, aber dann aus den Augen verlieren.
    Das Leben/Schicksal führt sie bis in ihre 30er Jahre immer wieder zusammen, sie entwickeln gemeinsam erfolgreich PC-Spiele, versichern sich wiederholt ihrer Zuneigung und verletzen sich dennoch immer wieder.
    Daueraktuelle Themen wie Rassismus, Sexismus, (Umgang mit) Behinderungen werden angerissen, können aber nicht vertieft werden (ebenso wie ich hier nur auf etliche interessante Nebenfiguren hinweisen, auf ihre Rollen jedoch nicht vertiefend eingehen kann).
    Zunehmend wird klar, warum Sadie und Sam genau so sind, wie sie sind, beide haben körperliche und/oder seelische Narben, welche sie weitere Verletzungen, Zurückweisungen oder Demütigungen fürchten lassen. Missverständnisse sind ebenfalls an der Tagesordnung, denn sie erwarten keine positiven Erfahrungen bzw. legen - auch unbewusst - aus Angst von vornherein viele Dinge negativ aus.
    Manchmal wollte ich sie am liebsten schütteln und anbrüllen, litt mit ihnen...
    Gleichzeitig wollte ich kein künstlich-kitschiges Ende.
    Dieser Wunsch wurde mir erfüllt: Das Ende passt m. E. ebenso gut wie Titel und Cover.
    Daher: Leseempfehlung!

  2. #377

    überrascht Anfang gut, Ende so lala

    Kristina Hauffs im
    Hanser Verlag (hanserblau)
    ( https://www.hanser-literaturverlage.de )
    erschienener Roman
    "In blaukalter Tiefe"
    handelt von 3 Männern und 2 Frauen, die gemeinsam auf dem gecharterten, nicht sonderlich luxuriösen Schiff "Querelle" eine Segeltörn durch die wildromantischen schwedischen Schären unternehmen.
    Es sind zwei Paare - der als Anwalt tätige Andreas mit Caroline und sein junger Kollege Daniel mit Tanja - nebst Skipper Eric.
    Bereits im Prolog kommt eine Art düstere Spannung auf, es scheint, als ob einer der Männer die Tour nicht überleben wird.
    Die Geschichte selbst wird in angenehm kurzen Kapitel abwechselnd von den vier Urlaubern erzählt, die so entstehenden unterschiedlichen Perspektiven erhöhen die Spannung weiter - jeder Erzähler scheint Sorgen, Probleme bzw. Geheimnisse zu haben - und die Enge auf dem Schiff trägt auch nicht gerade zur Vermeidung einer sich anscheinend anbahnenden Eskalation bei.
    Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich leicht lesen, das Cover passt zum erzählten Geschehen.
    Lediglich das Ende kam für mich unerwartet und lässt Fragen offen.
    Die wirklich wunderschönen Landschaftsbeschreibungen konnten mich nur bedingt versöhnen.
    Schade!

  3. #378

    Liebesroman mit Längen & viel Luft nach oben

    Ashley Postons
    bei dtv
    ( https://www.dtv.de/buch/dead-romantics-26354 ) erschienener Liebesroman
    "Dead Romantics"
    wurde aus dem amerikanischen Englisch von Yola Schmitz in die deutsche Sprache übersetzt und lässt mich zwiegespalten zurück.
    Die mit einem ansprechenden, im Buch eine Rolle spielende Details zeigenden Cover versehene Geschichte wird in der Ich-Form von der sympathischen, 28-jährigen Protagonistin Florence Day erzählt.
    Sie verließ vor etlichen Jahren ihre Heimat, denn sie war wegen ihrer Fähigkeit, mit Geistern reden zu können, ins Gerede gekommen. Sie hielt jedoch regelmäßig telefonischen Kontakt zu ihrem geliebten, diese Fähigkeit teilenden und ein Bestattungsinstitut führenden Vater.
    Selbst arbeitet sie in New York als Ghostwriterin der erfolgreichen Liebesromanautorin Ann Nichols. Die Idee für ihr eigenes Buch wurde von ihrem Ex gestohlen, was ihr den Glauben an die Liebe genommen hat.
    Überraschend stirbt der Vater, die Familie macht Front gegen sie und ein ungeduldiger attraktiver Lektor namens Ben rügt ihre durch den verlorenen Liebesglauben verursachte Schreibblockade.

    Apropos Lektor - ein gründlich(er)es Lektorat hätte diesem Buch gutgetan, denn etliche Sinn- und Rechtschreibungereimtheiten stören leider den durch den angenehmen Schreibstil eigentlich guten Lesefluss.
    Eine gewisse Vorhersehbarkeit ist bei Liebesromanen mit einem zu erwartenden Happy End wohl nur schwer umschiffbar, auch streift die Autorin gesellschaftliche Themen wie Homosexualität und Rassismus und balanciert Trauer und Melancholie gut mit Witz und Humor aus. Trotzdem störten mich zu den bereits erwähnten Fehlern häufige Wiederholungen und Längen.

    Fazit: Guter Ansatz mit viel Luft nach oben.

  4. #379

    überrascht Sehr turbulente Abenteuer 8-jähriger Zwillinge

    Bereits das farbenfrohe Cover des im
    Verlag Fischer Sauerländer (link s. bitte oben)
    erschienenen und für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 7 Jahren empfohlenen Kinderbuches von
    Regina Feldmann (Text) und Ayşe Klinge (Illustrationen)
    "Kami & Mika - Die phantastische Reise nach Wolkenhain"
    macht Lust, genauere Informationen über die darauf abgebildeten Gestalten zu erfahren.

    In den Buchdeckelinnenseiten werden vorne die menschlichen und hinten die tierischen Hauptakteure vorgestellt.
    Im ersten Kapitel mit dem Titel "Ein ungewöhnlicher Morgen" lernen wir die 8-jährigen, 1,28m großen Zwillinge Kami (eigentlich Kazimir) und Mika (Malika) kennen, von denen das Mädchen genau 14 Minuten älter ist, eine ihm überaus wichtige Tatsache, welche es deshalb auch bei jeder passenden (und manchmal auch unpassenden) Gelegenheit erwähnt.
    Als nächstes machen wir überraschend die Bekanntschaft mit einem pinkfarbenen Chamäleon namens "Konrad", welches die Zwillinge in ein großes Abenteuer entführt, nämlich himmelwärts in die Welt "Wolkenhain". welche von den "Wolkenhainis" und vielen merkwürdigen Tieren bewohnt wird.
    Als das Chamäleon urplötzlich seine Farbe verliert, überstürzen sich die Ereignisse...

    Die Geschichte und die sie begleitenden Illustrationen sind sehr einfallsreich!

  5. #380

    Daumen runter Enttäuschte Erwartungen, zu viel Theorie

    Der Name
    Ingo Froböse
    ist mir bereits seit längerer Zeit von seinen Auftritten als Experte im "ARD - Morgenmagazin" her bekannt, deshalb war mir sofort nach dem Auftauchen seines im Verlag
    "Ullstein extra"
    ( https://www.ullstein.de/werke/muskel.../9783864932205 )
    erschienenen Sachbuches
    "Muskeln - die Gesundmacher - So bleiben wir fit, schlank und mental in Balance"
    in der Vorschau klar, dass ich es würde unbedingt lesen wollen.
    Der Autor ist ein deutscher Sportwissenschaftler sowie Universitätsprofessor für "Prävention und Rehabilitation im Sport" an der Deutschen Sporthochschule in Köln.
    Das Buch erfüllte dann jedoch leider nicht meine Erwartungen, was allerdings bestimmt nicht am Verfasser liegt, sondern an mir: Es ist mir in weiten Teilen eindeutig zu "hoch".
    Zuviel Theorie, zu wenig praktische Tipps.
    Es ist wohl eher etwas für Menschen, welche bereits über ein breiteres Fachwissen verfügen und nun darauf aufbauen können, nicht wie ich lediglich durch Herrn Professor Froböses unterhaltende Beiträge im TV "vorgebildet" sind..

  6. #381

    überrascht Deutsch-türkische Küche für 4 - 15 Personen

    Bereits das Cover von
    Meltem Kaptans
    durch ihre Mutter Melek inspiriertem und im Verlag
    Gräfe und Unzer
    (Link s. o.)
    erschienenen Kochbuch
    "Meine Süperküche - Das Beste aus zwei Heimaten"
    strahlt viel Lebensfreude dieser u. a. als Moderatorin, Comedienne und Schauspielerin ("Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush") tätigen Allroundbegabten aus.
    Das mit einem sympathischen Vorwort versehene Werk ist gut durchstrukturiert in die Abschnitte "Vorspeisen", "Suppen & Eintöpfe", "Hauptgerichte" und "Nachspeisen" eingeteilt und endet mit einem Rezept- und einem Zutatenregister.
    Über 60 durch gut gelungene Farbfotos ergänzte Rezepte (darunter auch vegetarische, vegane und glutenfreie) sind mit nachvollziehbaren Texten, Angaben zu Zubereitungszeit, der jeweiligen Personenanzahl sowie mütterlichen Tipps u. a. zu möglichen Varianten und Ersatzprodukten versehen und machen Appetit auf die türkische Küche.
    Angaben zu Nährwerten fehlen leider.
    Auch störte mich ein wenig, dass die Rezepte mit lediglich zwei Ausnahmen für mindestens 4 Personen, oft sogar 10, 12 oder gar 15, angelegt sind.
    Zwar schreibt Frau Kaplan, dass bei ihrer Mutter und ihr selbst ein volles Haus die Regel ist, aber für "Otto Normalverbraucher*in" ist das sicher weniger häufig der Fall, was für küchenmäßig nicht ganz so Versierte möglicherweise gelegentlich problematisch sein dürfte.

  7. #382

    Daumen hoch Leseempfehlung: Samuel Meffire

    Das im Verlag
    "Ullstein extra" ( https://www.ullstein.de/urheberinnen/samuel-meffire )
    erschienene, von
    Samuel Meffire unter Mitwirkung von Lothar Kittstein geschriebene Sachbuch (Autobiografie)
    "Ich, ein Sachse - Mein deutsch-deutsches Leben"
    lässt einen erschüttert zurück.
    Das Leben Samuel Meffires gleicht einer Achterbahn. In diesem Buch erzählt er seinen beiden 5 und 10 Jahre alten Töchtern Una und Feli seine Geschichte.
    Es beginnt Mitte Juli 2021, als seine Frau eine Freundin im Umland besucht und ihn zum "Schäfchenhüten" verdonnert hat.
    Wir erfahren, dass sein eigener Vater - dieser hieß ebenfalls Samuel, weil das eine Familientradition ist - aus Kamerun nach Leipzig kam, wo er Christine, seine zukünftige Frau kennen lernte.
    Als der Verfasser am 11. Juli 1970 in Zwenkau geboren wurde, kam sein Vater aus "bisher noch nicht abschließend geklärten Gründen" ums Leben. Er selbst wurde zum ersten afrodeutschen Polizisten, geriet dann auf die "schiefe Bahn", kam für 7 Jahre ins Gefängnis und fand den Weg zurück in die Legalität.
    Ganz abgesehen von diesem ungewöhnlichen Lebenslauf besticht das Buch durch die eindringliche Schilderung verschiedener uralten und immer wieder aktuellen Auswirkungen von Vorurteilen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
    Auch die interessanten geschichtlichen "Ausflüge" beispielsweise in die Kolonialzeit verdienen eine Erwähnung.

  8. #383

    Daumen hoch Auch hier: Uneingeschränkte Leseempfehlung!

    Maren Bucecs im
    Verlag RAZ Media GmbH
    erschienenes und für Mädchen und Jungen ab einem (Vor)Lesealter ab 5 Jahren empfohlenes Kindersachbuch
    "Die Nährstoffgeschichte - Begeistert Kinder für gemüsiale Superkräfte!"
    erscheint mir für die Zielgruppe sehr geeignet!
    Die altersangemessen gestalteten Figuren "Nährstoffis" namens "Deee", "Dr. Kalzium", "Eisen-Elias", "Captain Citronella", "Zaubermeisterin Zink" sowie "Magnus Magnesium" verdeutlichen die Wichtigkeit einer gesunden Ernährung und dies ohne den sprichwörtlichen erhobenen Zeigefinger, sondern ganz im Gegenteil wird in lustigen Reimen darauf hingewiesen, dass Leckereien sehr wohl gestattet sind, aber eben in einem gesunden Verhältnis zu den "Nährstoffis" stehen sollten.
    Besonders gut gefiel mir, dass die verführerischen Marketing-Tricks der Süßwarenindustrie kindgerecht thematisiert sprich: entlarvt wurden.
    Geändert von sheherazade (22-04-2023 um 09:44 Uhr) Grund: korr.

  9. #384

    "Luftbrückenroman" mit Luft nach oben

    Der im
    Ullstein Verlag (Link s. o.) erschienene (historische (lt. Werbung)) Roman (lt. Buchcover)
    "Die Kinder der Luftbrücke" von
    Juliana Weinberg erfüllte bedauerlicherweise nicht ganz meine zugegebenermaßen hohen Erwartungen.
    Das Cover passt sehr gut zum Buchinhalt, auch gab es Darstellungen der 4 Sektoren sowohl des gesamten Nachkriegsdeutschlands (2. Weltkrieg) als auch der Stadt Berlin.
    Die Geschichte der jungen Berlinerin Nora, Mutter einer heranwachsenden Tochter und eines jüngeren Sohnes, die seit Jahren keine Nachricht mehr vom Schicksal ihres Ehemannes erhielt und mit ihrer Schwester und beider Mutter in einer kleinen Wohnung in Westberlin lebt, beginnt kurz vor der Blockade im Sommer 1948. Nicht zuletzt wegen unehrlicher Ladenbesitzer fristet die Familie ein kärgliches Leben, unter welchem vor allen die beiden Kinder, die von Mutter und Oma gemeinsam erzogen werden, leiden.
    Durch Noras hervorragende Englischkenntnisse gelingt es ihr, eine Arbeit bei den Amerikanern am Flughafen Tempelhof zu finden, so dass auch sie wie schon ihre im Krankenhaus tätige Schwester die finanzielle Lage etwas aufbessern kann.
    Dann sperren die Russen die Land- und Wasserverbindungen zwischen Westberlin und Westdeutschland. Die Luftbrücke versorgt die Westberliner mit Lebensmitteln und in der kalten Jahreszeit zusätzlich noch mit Heizmaterial..
    Das Schicksal Noras und ihrer Familie wird geschickt mit dem historischen Hintergrund verwoben.

    Allerdings gab es etliche Längen und Wiederholungen, beispielsweise zum Zickenkrieg einiger Kolleginnen von Nora oder Noras verständliche, aber oft und extrem intensiv thematisierte Selbstzweifel, als sie sich in den zwei Jahre jüngeren amerikanischen "Rosinenbomber"-Piloten Matthew verliebt.
    Dann wird immer von "Radio Rias" gesprochen. Ja, es gab den "Rias Berlin", der Name kommt von "Rundfunk Im Amerikanischen Sektor", scherzhaft auch als "Rundfunk Im Alten Schöneberg" tituliert, nach dem Bezirk, in dem der Sender beheimatet war. Aber die Berliner sprachen stets von "im Rias" oder "vom Rias", nicht von "Radio Rias".
    Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Autorin die Unterschiede zwischen dem "Zoo" (West), dem "Tiergarten" (ein Westberliner Bezirk) und dem "Tierpark" (Ost) klar sind.
    Auf jeden Fall liegen zwischen dem Ende der Blockade (Frühjahr 1949) und dem Besuch JFKs in Berlin (26. Juni 1963) zwei in Noras Leben bedeutsamen Tagen anders als auf der letzten Seite behauptet keine 15 Jahre....

  10. #385

    Daumen hoch Köstlicher Kinder-Krimi

    Bereits die Lektüre der 17 Seiten umfassenden Leseprobe des von
    Michaela Holzinger geschriebenen und von Katja Schmiedeskamp illustrierten Kinderbuches
    "Inspektor Möhre 1 - Ein Fall für vier Hufe"
    konnte mich auf Anhieb überzeugen, so dass ich mich auf das Lesen des gesamten Buches sehr freute. Und meine Erwartungen erfüllten sich!
    Es ist im
    Verlag Rowohlt rotfuchs ( https://www.rowohlt.de/verlag/rowohlt-rotfuchs )
    erschienen und wird für Mädchen und Jungen ab einem Alter von 5 Jahren empfohlen.
    Der mit mal kleinen (beispielsweise einem Bund Mohrrüben) und dann wieder mit größeren (z. B. Pony "Möhre" und Oma Astrid vor dem Fernseher beim Betrachten des Sonntagskrimis), aber immer hübschen Illustrationen versehene Text erscheint mir altersangemessen.
    Zu Beginn werden die zweibeinigen "Apfeldetektive" Greta, Wolke, Hennes und Jasper nebst Pony "Möhre" vorgestellt, im Text lernen wir neben der bereits erwähnten Oma weitere, überwiegend vierbeinige Mitwirkende kennen.
    Alle müssen sich bewähren, als sie in ein nicht ganz ungefährliches, aber für (Vor-)Leser überaus unterhaltsames Abenteuer geraten...

  11. #386

    Daumen hoch Lehrreich und inspirierend

    Das von der
    WWF-Pädagogin Christiane Dorion geschriebene, aus der englischen von
    Alexandra Titze-Grabec in die deutsche Sprache übersetzte und von
    Illustratorin Yeji Yun bebilderte Kinderbuch
    "Von Ameise bis Wombat - Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft"
    hat mir sehr gut gefallen.
    Das im
    E. A. Seemann Verlag (https://www.thalia.de/shop/home/arti...SABEgJzr_D_BwE )
    erschienene und für Kinder ab 5 Jahren empfohlene Werk vermittelt in altersangemessenen Worten Wissenswertes über Architektur, Artenvielfalt, Nachhaltigkeit, Natur, Technik und Umweltschutz.
    Aber auch die den Text wunderschön ergänzenden Zeichnungen begeisterten mich sehr.
    So werden wir beispielsweise am Beginn von einem freundlichen Biber begrüßt, treffen im weiteren Verlauf u. a. auf eine mich stark an Sascha Grammels "Josie" erinnernde Schildkröte und stoßen in vielen tierischen Behausungen auf mit jeweils passenden Titeln bestückte Bücherbretter oder -regale.
    An bereits bestehenden Beispielen wird verdeutlicht, wo wir Menschen uns etwas von der Tierwelt abgeschaut haben und was wir in der Zukunft noch dort lernen könnten.
    Lehrreich und inspirierend - und ganz ohne den sprichwörtlichen "erhobenen Zeigefinger".
    Auch das Cover ist gelungen.

  12. #387

    "Hedy" nicht ganz so gut wie "Lady"

    Marie Benedicts Roman
    "Die einzige Frau im Raum" ist der 4. Band der KiWi-Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte",
    aus welcher mir bereits der vor einigen Jahren erstandene Teil "Lady Churchill" gut gefallen hatte.
    Sowohl vom Format als auch vom Cover her weicht der Neuling von seinen Vorgängern ab, schade, dass auf das Wiedererkennungsmerkmal vor allem des ansprechenden Bildes auf dem Cover verzichtet wurde, genauso, wie übrigens auch auf ein Lesebändchen.
    Beide Bücher wurden von Marieke Heimburger aus dem amerikanischen Englisch in die deutsche Sprache übersetzt.
    Die Lebensgeschichte der hier in der Ich-Form erzählenden Protagonistin, technikaffinen und zu ihrer Zeit berühmten Schauspielerin Hedy Lamarr war mir in groben Zügen bekannt und ich freute mich darauf, dieses Wissen durch die Lektüre des Buches zu vertiefen.
    Im Großen und ganzen war das auch relativ gut möglich; außerdem war ich nach der "Lady Churchill"-Lektüre darauf eingestellt, dass nicht das komplette Leben behandelt werden würde ("Churchill" ging ebenfalls nur etwa bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges).
    Da das vorliegende Buch in der Werbung sehr auf Lamarrs Erfindung setzte, hoffte ich, dass dies auch im Roman näher behandelt würde.
    Im Gegensatz zu elter- und ehelichen Konflikten sowie viel Hollywood"drama" kam mir das jedoch ein wenig zu kurz.
    Zum Glück wurde dann in den Anmerkungen der Autorin noch kurz darauf Bezug genommen.
    Dort hätte ich lieber etwas über das weitere Schicksal interessanter Nebenfiguren erfahren und im Roman selbst mehr über die Erfindung.
    Verlagslink: https://www.kiwi-verlag.de/buch/mari...-9783462302561

  13. #388

    Daumen hoch Überzeugendes Sachbuch zum Thema "Wald"

    Das im
    Kosmos Verlag
    erschienene Sachbuch
    "Die Sache mit dem Wald - Neue Perspektiven und Konzepte für unser Ökosystem"
    von Forstwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Sven Herzog
    konnte mich aus mehreren Gründen überzeugen:
    Das Cover sowie die Abbildungen innerhalb des Buches gefallen mir optisch und passen zum Inhalt.
    Dieser ist sinnvoll strukturiert; so beginnt das Buch mit einer Art "Vorwort", welches "Warum ein Waldbuch?" tituliert ist, woraufhin 8 Kapitel folgen und mit einer "Brauchen wir eine Waldwende?" betitelten Art "Nachwort" ein Résumé gezogen wird. Es folgen Register sowie Hinweise zu weiterführender bzw. vertiefender Literatur.
    Der Wald wird u. a. als Ökosystem, Wirtschaftsfaktor und Sehnsuchtsort beschrieben und unter verschiedenen Aspekten wie beispielsweise Biodiversität, Klimawandel und Naturschutz betrachtet.
    Alles wird verständlich erklärt, vieles regt zum Nachdenken an. Ich konnte einiges hinzulernen. Obwohl die Umweltproblematik unbestreitbar wichtig ist, gefielen mir auch die Beschreibungen unter dem historischen Aspekt. Man merkt, dass der Autor über ein fundiertes Sachwissen verfügt und dieses engagiert und ohne den berüchtigten erhobenen Zeigefinger zu vermitteln in der Lage ist.
    Geändert von sheherazade (14-05-2023 um 16:01 Uhr)

  14. #389

    Liebesroman&Milieustudie

    Anne Sterns
    im Verlag Rowohlt Polaris ( https://www.rowohlt.de/verlag/rowohlt-polaris )
    erschienener historischer Roman
    "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie"
    weckte schon durch Inhaltsangabe, Genre, Autorin sowie Handlungsort und -zeit mein Interesse, obwohl ich das überwiegend grau gestaltete Cover nicht besonders ansprechend fand.
    Er beginnt mit einem in Dresden im Dezember 1820 angesiedelten Prolog, worin wir den über den Striezelmarkt schlendernden Georg Spielmann treffen, dessen Ehefrau Amalie Friederike daheim in den Wehen vor der Geburt des ersten und bereits lang erwarteten gemeinsamen Kindes liegt.
    21 Jahre später finden wir uns in der Spielmann'schen Wohnung wieder und kommen zu der Erkenntnis, dass dort mittlerweile 4 mehr oder weniger musikalisch begabte Kinder vorhandenen sind. Die begabteste unter ihnen ist das "Prologprodukt", Elise, die ausgezeichnet Violine spielt und davon träumt, ähnlich wie die junge Konzertpianistin Klara Wieck-Schumann öffentlich vor Publikum aufzutreten. So etwas war für Frauen damals - abgesehen von Ausnahmen wie Clara - weder üblich noch erwünscht.
    Zumal die Eltern für Elise bereits die Ehe mit einem Jugendfreund des Vaters arrangiert hatten, welche für Georg noch dazu beruflichen Aufstieg mit sich bringen würde.
    Somit genau zur Unzeit lernt Elise den jungen, attraktiven und ihr auf Anhieb sympathischen talentierten Malergehilfen Christian Hildebrand kennen, der in der Semperoper u. a. Kulissen bemalt.
    Weitere, natürlich geheime, Begegnungen zwischen den Beiden führen dazu, dass Elise sich zwischen Pflicht und Liebe entscheiden muss.
    Eigentlich eher ein Liebesroman vor historischer Kulisse, die Einblicke in die ungerechte Behandlung der Frauen und mehr noch jene der ärmeren Bevölkerung gibt.
    Ich fühlte mich an manchen Stellen an Irene Forsyte ( https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Forsyte-Saga ), Jane Eyre ( https://de.wikipedia.org/wiki/Jane_Eyre ) und Laura Fairlie ( https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Frau_in_Weiß ) erinnert (was allerdings nicht bedeuten soll, dass die Autorin in meinen Augen mit den dortigen Verfassern vergleichbar wäre!) .

  15. #390

    Daumen hoch Fotofamilien 1914-1945

    Auf Sandra Lüpkes'
    im Verlag Kindler/Rowohlt ( https://www.rowohlt.de/verlag/kindler )
    veröffentlichtes Buch
    "Das Licht im Rücken" freute ich mich, sagte mir doch bereits ihr "Die Schule am Meer" zu.

    Das Cover gefällt mir mittelprächtig, aber es passt zum erzählten Geschehen. Hier erstaunte es mich wieder einmal, dass ein Buch mit "Historischer Roman" beworben wird, selbst jedoch auf besagtem Cover nur die Bezeichnung "Roman" aufweist.
    Vorn & hinten sind alte s/w Fotos, welche am Ende näher erläutert werden, auch den einzelnen Abschnitten sind jeweils weitere erklärte Bilder sowie Orts- und Zeitangaben vorangestellt.
    Im Anschluss an ein kurzes Nachwort findet man ein ungewöhnlich ausführliches Personenregister, was ich grundsätzlich begrüße, sich jedoch angesichts der vielen Personen vor allem am Anfang als recht zeitraubend erwies.
    Gern hätte ich auch Ortsskizzen vorgefunden.
    Das Buch endet mit Danksagungen sowie Quellen- und Literaturhinweisen.

    Im Mittelpunkt der in Wetzlar im Jahre 1914 einsetzenden Handlung stehen die Fabrikantenfamilie Leitz, die fiktive jüdische Kaufmannsfamilie Gabriel und die Familie des Erfinders Barnack. Flüssig erzählt und geschickt Realität und Fiktion ebenso verbindend wie Familiengeschehen und technische Daten endet der Roman nach den Zweiten Weltkrieg.

    Kleines Manko: Fehler wie z. B. gleich zu Beginn auf S. 29: "Sie [die Brüder] übernehmen doch später die Firma, da müssen "S"ie lernen, wie es läuft." oder auch auf S. 440 "Dadurch, dass "S"ie [die Arbeiterinnen] die Mittagssuppe auslöffeln,..."
    Kleinschreibung wäre hier korrekt, da es sich nicht um eine Anrede handelt, sondern über Dritte gesprochen wird.

    Rein inhaltlich bescherte mir das Buch jedoch einige Stunden interessanter Unterhaltung, wenn ich auch mit keiner Person, nicht einmal mit der sich zu emanzipieren versuchenden Elsie so richtig "warm werden" konnte.


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