Titel: Lifelogging
Autor: Stefan Selke
Produktinformation lt. AMAZON:
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Econ (9. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3430201675
ISBN-13: 978-3430201674
Größe und/oder Gewicht: 13,5 x 3,7 x 21,5 cm
Klappentext:
Was passiert, wenn wir unsere innere Stimme auf stumm schalten und stattdessen Maschinen und Daten zu uns sprechen lassen? Sind wir noch Menschen, wenn wir aus Angst vor Kontrollverlust und Effizienzwahn menschliche Aspekte wie Zufall oder Vergesslichkeit unterdrücken? Lifelogging – die digitale Lebensprotokollierung und Selbstvermessung des Menschen – boomt. Eine Idee hat die Labore verlassen und ist dabei, den Alltag zu erobern. Für sein Buch besuchte Selke die Orte und Menschen, von denen die wichtigsten Innovationen ausgehen. Er sprach mit Technik-Entwicklern in den Laboren von Microsoft, traf Gurus und normale Anwender der wachsenden Selbstvermessungs-Szene sowie einen Unternehmer in Hollywood, der mit einem digitalen Friedhof den Wunsch nach Unsterblichkeit bedient. Die neuen Technologien bergen zahllose interessante Möglichkeiten, aber auch Gefahren: Was, wenn Fitness-Armbänder oder Human Tracking zur Normalität werden und unsere Daten vom Staat, den Krankenkassen, Arbeitgebern oder einfach dem Nachbarn eingesehen werden können? Droht eine neue Kultur der Überwachung? Stefan Selke schaut genau hin und beleuchtet die verschiedenen Facetten des Lifelogging – von der Quantified-Self-Bewegung über digitale Erinnerungshilfen bis hin zur digitalen Résistance. Er zeichnet ein beängstigendes Bild einer neuen Welt, in der wir zentrale Bereiche unserer Existenz der Technik überantworten. Letztlich kann die Frage nach dem »guten« oder »richtigen« Leben nicht an digitale Systeme delegiert werden. Wollen wir zulassen, dass die richtigen Lebensdaten über Zugehörigkeit und Ausschluss, über Karriere und Freundschaften entscheiden?
Meine Meinung: Das Buch/der Film nach dem Buch "1984" von George Orwell war einst eine Art Scifi, der zeigte, wie unfrei die Menschen leben, da sie von "Big Brother" bis in ihr Intimleben hinein überwacht werden. Dies wurde jahrzehntelang als unrealistische Horrorvorstellung abgetan. Heute liefern wir einer unbekannten Kontrollstelle freiwillig alle möglichen Daten aus, ohne groß darüber nachzudenken. Letzteres doch zu tun, dabei gibt dieses Buch wertvolle Hilfestellung.
In der Bundesrepublik Deutschland kam es Mitte der 80er Jahre zu erheblichen Protesten gegen eine Volkszählung. Dabei wurde immer wieder versichert, dass es sich nur um allgemeine Angaben handeln würde, die darüber hinaus nicht rückverfolgbar wären.
Heute werden Fotos, Urlaubspläne nebst Abwesenheitsdauer und alle anderen mögliche und unmöglichen Intiitäten der mehr oder weniger interessierten Mitwelt angeboten.
Und es gibt alle möglichen Gerätschaften, die unsere Gesundheitswerte kontrollieren. Das kann hilfreich sein, aber vielleicht sollte man sich auch Gedanken darüber machen, in wessen Hände die Daten zur Auswertung gegeben werden und welche Macht/Missbraquchs/Möglichkeiten man damit Dritten gibt.
Objektiv, informativ und allgemeinverständlich legte Stefan Selke hier ein meiner Auffassung nach bemerkenswertes Buch vor, dem ich viele Leser wünsche.