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  1. #301

    Daumen runter Falsche Töne im "Freiheitsklang"

    Erzählt wird die Geschichte der fiktiven DRK-Krankenschwester Inge, die trotz ihres dem Hitler-Regime sehr kritisch gegenüber stehenden Vaters enthusiastisch und altruistisch ihren Dienst an der russischen Front in Charkow antritt.
    Der Unterschied zwischen den Siegesmeldungen in der Presse und der "Wochenschau" und der blutigen Realität ist groß.
    Inge verliert langsam ihre "rosa Brille" und kann sterbenden und genesenden Soldaten mit ihrer Geige Trost spenden.
    Ein Offizier, neben Inges Vater einer der wenigen Menschen, die sich ab Ende 1943 keinen Illusionen mehr hingaben, bietet ihr an, ihn nach Italien zu begleiten...

    Tara Haighs Roman "Die Klänge der Freiheit" enttäuschte mich leider in mehrfacher Hinsicht ziemlich!
    Das Buch fasste sich nicht nicht nur von Beginn an sehr unangenehm an, denn eine mich an Wrasen erinnernde pudrig-cremige Schicht schien es zu umhüllen. Taschenbücher sehen nach dem Lesen bei mir üblicherweise wie neu aus - hier jedoch wölbte sich bereits während der Lektüre eine Art Folie eselsohrartig ab. Zunächst schien sie sich leicht entfernen zu lassen, aber zunehmend blieben zunehmen Rückstande an ihr kleben, so dass das Coverbild beschädigt wurde. Auch hatte ich mir nach der Leseprobe deutlich mehr versprochen. Schade.
    Trotz Lektorat der Damen Köhler, Fischer und Wiedmaier fand ich div. Fehler, hauptsächlich bei "Sie" und "sie", aber auch Sinnfehler, wie z. B. auf S. 95, auf der ein HERR Dr. Seiler der Protagonistin Inge bedeutete, IHR ... zu folgen.
    Ferner erlaube ich mir, zu bezweifeln, dass
    a) eine "Stadtpflanze" aus Nürnberg einem italienischen Bauernsohn sachdienliche Hinweise zu geben prädestiniert ist, wie er mit seinem störrischen Esel umzugehen habe, und
    b) vermutlich angelehnt an "Tie a yellow ribbon round the old oak tree", ein um einen Straßenbaum geschlungenes rotes Band geeignet ist, die Absprachen heimlich Liebender vor den Augen eines ohnehin schon misstrauischen eifersüchtigen Nazi-Offiziers zu verbergen.

    Pluspunkte waren für mich die Schilderung der Ereignisse um das italienische Kloster "Montecassino" sowie die "Anmerkungen" und "Literaturhinweise" der Autorin.

  2. #302

    Daumen hoch Nachhaltiges Sachbuch: Karma

    Sadhguru Jaggi Vasudevs
    "KARMA - Wie wir das eigene Schicksal beeinflussen können",
    welches aus dem Englischen von Horst Kappen in die deutsche Sprache übersetzt wurde, gefiel mir sehr gut.

    Allerdings stellte es mich als eine notorische Schnellleserin zunächst ziemlich auf die Geduldsprobe, denn es ist definitiv kein Buch zum Schnelllesen.
    Nicht etwa, dass dieses Buch schwer verständlich geschrieben ist, nein, ganz im Gegenteil, man wird behutsam mit Anekdoten, Beispielen und Vergleichen an die wirklich interessante Thematik herangeführt, aber man muss sich richtig darauf einlassen und manches geradezu "sacken", auf sich wirken lassen, und das geht nun einmal nicht bei schnellem Durchlesen, ich musste viel mehr in für mich ungewöhnlich kleinen "Häppchen" lesen.

    Das Buch ist gut strukturiert und behandelt nach einer "Die Enträtselung des Karmas" betitelten Einführung im ersten Teil überwiegend einige Grundlagen, im zweiten werden den Lesenden die verschiedene Auswirkungen des Karma-Yogas vorgestellt und im dritten in sogenannten "Karma-Gesprächen" häufig gestellte Fragen aufgegriffen.

    Es endet mit einem Epilog, in welchem gleichnishaft die Geschichte vom Juwelenschmuck einer Kurtisane erzählt wird, sowie mit einem Glossar.

    Besonders gefallen haben mir die 17 Lehrsätze (Sutra) wie beispielsweise der der eben erwähnten Geschichte vorangestellte:
    "Wer sich danach sehnt, Spuren zu hinterlassen, wird niemals fliegen",
    liefern sie doch Stoff zum Nachdenken."

    Verlagslink:
    https://www.droemer-knaur.de/buch/sa...-9783426293171

  3. #303

    Durchwachsen: Kindersachbuch

    Das für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 5 Jahren konzipierte Sachbuch von
    Laura Gladwin
    "Was uns schmeckt - Ein Atlas der Köstlichkeiten"
    enthält 1144 Illustrationen von Zoe Barker, erschien unter dem Originaltitel "Feast your eyes on food" und wurde von Ursula Heinzelmann aus der englischen Sprache ins Deutsche übersetzt.

    Text und Abbildungen sind altersangemessen und enthalten viele auch für altersmäßig deutlich oberhalb der angesprochenen Zielgruppe liegende Lesende überaus interessante Information.

    Von allgemeinen Ratschlägen zu Gesundheit, Ernährung und Lebensmittelgruppen an sich über einige an Rezepte erinnernde Verarbeitungsmöglichkeiten-Tipps und Erläuterungen zu Umwelt, Nachhaltigkeit und Vegetarismus bis hin zu Backzutaten, Konservierung und Vorratshaltung werden viele Dinge angesprochen - teilweise wie z. B die Lebensmittelgruppen betreffend wirklich überaus interessant aber für meinen Geschmack alles in allem ein wenig zu unstrukturiert.

    Sehr oft hätte ich mir Riesenbilder und Riesenüberschriften etwas kleiner gewünscht und statt dessen die kleinste Schriftvariante lieber eine Nummer größer gehabt.
    Auch wäre ein Inhaltsverzeichnis von Vorteil gewesen.

    Verlagslink:
    https://www.suhrkamp.de/search?q=was...schmeckt&tab=1

  4. #304

    Unterhaltsamer Schönbrunn-Schmöker

    Beate Malys
    Historien-Schmöker
    "Die Frauen von Schönbrunn - Ein Leben für das Wohl der Tiere"
    konnte mich gut unterhalten.

    Die Autorin erzählt uns darin von dem Wiener Zoologischen Garten, welcher vor etwa 100 Jahren der prächtigste in ganz Europa gewesen sein soll. Sie führt uns ins Österreich der Zeit vom Sommer 1914 bis Frühling 1918. Die Nöte der unterschiedlichsten Menschen und Tiere werden nachvollziehbar vermittelt und die damalige Atmosphäre anschaulich verdeutlicht sowie ein wenig Lokalkolorit dezent eingeflochten (der gelegentlich vorkommende Dialekt sollte kaum Probleme bereiten).
    Wir lernen die sympathischen Protagonistinnen, die Schwestern Greta und Emma, kennen.
    Neben den politisch- bzw. kriegsbedingten Problemen werden auch beispielsweise Homosexualität sowie die schwierige Situationen der Frau in der damaligen Zeit angesprochen.
    Im Vordergrund steht allerdings meist die Liebesgeschichte von Emma und dem vorübergehenden Ersatzmann für den Zoo-Tierarzt Julius Winter.
    Die Hauptperson war für mich aber die Affendame "Fanny".
    Mit einem Nachwort rundet Frau Maly das erzählte Geschehen gut ab.

    Das Buch erschien im ULLSTEINVERLAG

    PS.: Ein gesundes 2022 voll schönes Lesestunden!

  5. #305

    Daumen hoch Tolles Ravensburger Erstleserbuch über Pferde

    Das für (Erst-)LeserInnen gedachte, von Silke Voigt mit passenden Illustrationen und von Carola von Kessel mit altersangemessenen Texten versehene Buch
    "Pferde" erschien in der Ravensburger Reihe "Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser" als Band 6
    und es gefiel mir wegen seiner Vielseitigkeit außerordentlich gut.

    Alt und Jung erfahren hier sehr viel Wissenswertes über die Entwicklung dieser Tiere vom zehenüssigen Exemplar in Fuchsgröße bis hin zu den heutigen unterschiedlichen Rassen nebst den ihnen verwandten Zebras, Eseln, Maultieren und Mulis.
    Auch Haltung und Pflege, Ernährung, Zubehör sowie die Themen Dressur, Rennen, Springen, Gangarten, Fellfarben, Westernreiten und Polospiel finden hier Erwähnung.
    Mittels verschiedener Leserätsel, bunten Stickern ind Leselottospiel kann das Gelernte am Ende überprüft bzw. gefestigt werden.

  6. #306
    Zitat Zitat von sheherazade Beitrag anzeigen
    Erzählt wird die Geschichte der fiktiven DRK-Krankenschwester Inge, die trotz ihres dem Hitler-Regime sehr kritisch gegenüber stehenden Vaters enthusiastisch und altruistisch ihren Dienst an der russischen Front in Charkow antritt.
    Der Unterschied zwischen den Siegesmeldungen in der Presse und der "Wochenschau" und der blutigen Realität ist groß.
    Inge verliert langsam ihre "rosa Brille" und kann sterbenden und genesenden Soldaten mit ihrer Geige Trost spenden.
    Ein Offizier, neben Inges Vater einer der wenigen Menschen, die sich ab Ende 1943 keinen Illusionen mehr hingaben, bietet ihr an, ihn nach Italien zu begleiten...

    Tara Haighs Roman "Die Klänge der Freiheit" enttäuschte mich leider in mehrfacher Hinsicht ziemlich!
    Das Buch fasste sich nicht nicht nur von Beginn an sehr unangenehm an, denn eine mich an Wrasen erinnernde pudrig-cremige Schicht schien es zu umhüllen. Taschenbücher sehen nach dem Lesen bei mir üblicherweise wie neu aus - hier jedoch wölbte sich bereits während der Lektüre eine Art Folie eselsohrartig ab. Zunächst schien sie sich leicht entfernen zu lassen, aber zunehmend blieben zunehmen Rückstande an ihr kleben, so dass das Coverbild beschädigt wurde. Auch hatte ich mir nach der Leseprobe deutlich mehr versprochen. Schade.
    Trotz Lektorat der Damen Köhler, Fischer und Wiedmaier fand ich div. Fehler, hauptsächlich bei "Sie" und "sie", aber auch Sinnfehler, wie z. B. auf S. 95, auf der ein HERR Dr. Seiler der Protagonistin Inge bedeutete, IHR ... zu folgen.
    Ferner erlaube ich mir, zu bezweifeln, dass
    a) eine "Stadtpflanze" aus Nürnberg einem italienischen Bauernsohn sachdienliche Hinweise zu geben prädestiniert ist, wie er mit seinem störrischen Esel umzugehen habe, und
    b) vermutlich angelehnt an "Tie a yellow ribbon round the old oak tree", ein um einen Straßenbaum geschlungenes rotes Band geeignet ist, die Absprachen heimlich Liebender vor den Augen eines ohnehin schon misstrauischen eifersüchtigen Nazi-Offiziers zu verbergen.

    Pluspunkte waren für mich die Schilderung der Ereignisse um das italienische Kloster "Montecassino" sowie die "Anmerkungen" und "Literaturhinweise" der Autorin.
    Der Inhalt des Buches klingt aber auf den ersten Blick ziemlich interessant. Ist denn die Geschichte - mal abgesehen von den beiden inhaltlichen Punkten, die du erwähnst, über die ich mit etwas Goodwill hinwegsehen könnte - grundsätzlich realistisch geschrieben?
    (Der erste Kritikpunkt von dir dürfte mich als notorischen E-Book-Leser ja hoffentlich nicht betreffen...)

  7. #307
    Zitat Zitat von Geddy Beitrag anzeigen
    Der Inhalt des Buches klingt aber auf den ersten Blick ziemlich interessant. Ist denn die Geschichte - mal abgesehen von den beiden inhaltlichen Punkten, die du erwähnst, über die ich mit etwas Goodwill hinwegsehen könnte - grundsätzlich realistisch geschrieben?
    (Der erste Kritikpunkt von dir dürfte mich als notorischen E-Book-Leser ja hoffentlich nicht betreffen...)
    Das Buch vermittelt uns Nachgeborenen definitiv verschiedene interessante Einblicke, von der Grausamkeit des Krieges an sich bis hin zu der italienischen Perspektive.
    Szenen wie die erwähnte Eselsaktion und den gar so unauffälligen Rotbandbaum passten in ihrer Albernheit bze Naivität mE nicht ins Bild.
    Grundsätzlich würde ich nicht von der Lektüre abraten.
    Solltest du es lesen, schreibe doch bitte, wie es auf dich wirkte.

  8. #308
    Okay, werd ich machen! Vielen Dank für die Antwort!

  9. #309

    Daumen runter Etwas enttäuschend: Gala & Dali

    Hinter dem Pseudonym "Sylvia Frank" verbirgt sich das als erfolgreich beworbene, mir bis dato allerdings noch nicht bekannte Schriftstellerehepaar Sylvia Vandermeer und Frank Meierewert.
    Deren historischer Roman "Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen" beginnt und endet im spanischen Küstendorf Cadaqués und umfasst die turbulenten Jahre 1929 bis 1931 im Leben von Gala und Salvador Dali.
    Gala ist zunächst noch mit dem Schriftsteller Paul Élouard verheiratet, mit welchem sie eine kleine Tochter hat.
    Während eines Spanienurlaubes verlieben sich Gala und der 10 Jahre jüngere Salvador ineinander.

    Die uns gelegentlich auch nach Paris führende Handlung bescherte mir einige interessante Informationen über die Malerei, konnte mich jedoch bedauerlicherweise nicht sonderlich fesseln geschweige denn mir die beiden Protagonisten näher bringen.
    Konnte ich Dali gegenüber wenigstens den "Künstler/Genie-Spleen-Bonus" einrechnen, so erschien mir seine Gefährtin überwiegend machtorientiert, kalt und berechnend.
    Vermutlich war sie tatsächlich so, wahrscheinlich war das auch genau das, was den Maler brauchte... , aber ich musste oft an die kleine Tochter denken und fühlte mein Harmoniebedürfnis zu wenig gestillt.

    Die "Anmerkungen" am Ende des Buches und das Cover hingegen möchte ich lobend erwähnen..

    Buchdetails sind auf der Seite des Aufbau Taschenbuchverlags zu finden.
    Geändert von sheherazade (15-02-2022 um 12:36 Uhr)

  10. #310

    Daumen hoch Historienschmöker: Kaiserstuhl

    Nach bereichernden Lesestunden in
    Brigitte Glasers
    ersten beiden historischen Romanen "Bühlerhöhe"- auch in jenem Buch "spielte" Konrad Adenauer eine wesentliche Rolle - und "Rheinblick" freute ich mich gespannt auf ihr neuestes Werk
    "Kaiserstuhl".

    Das Cover passt sowohl zu den bereits erwähnten Büchern als auch zum aktuell geschilderten Geschehen und gefällt mir - abgesehen natürlich bedauerlicherweise wieder einmal von dem penetranten Werbeaufkleber!

    Im Jahr 1962 laufen die Vorbereitungen für den im Januar 1963 beabsichtigten Abschluss eines deutsch-französischen Vertrages, welcher die langjährige "Erbfeindschaft" zwischen diesen beiden Ländern - vertreten von Präsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer - beenden sollte.
    Vor diesem Hintergrund wird eine schicksalhafte Liebesgeschichte zwischen der Deutschen Henny Köpfer und dem Franzosen Paul Duringer erzählt.

    Dankenswerterweise verfügt das Buch neben einem Lesebändchen, Literaturhinweisen und interessanten Anmerkungen der Autorin über eine Stammtafel, welche mich allerdings zunächst ein wenig verwirrte, da einige Angaben im Widerspruch zum Buchinhalt stehen (Sterbejahr Karl Köpfer lt. S. 32 1943 jedoch lt. Tafel 1944)..

    Die Hauptpersonen sind in diesem Buch nahezu ständig unterwegs und das in verschiedenen Handlungssträngen, von denen einer uns zurück in die Zeit der Nazi-Besatzung in Frankreich führt, in der eine für Görings Alpendomizil bestimmte Champagnerflasche Jahrgang 1937 eine wichtige Rolle spielt.
    Zu den jeweiligen Orts- hätte ich mir auch Zeitangaben gewünscht.

    Abgesehen davon erfuhr ich viel Interessantes über die damalige Zeit,

    Weitere Buchdetails sind auf der Seite des zu Ullstein gehörigen List-Verlages zu finden.

  11. #311

    Daumen hoch Opulent: Sehnsuchtsort "Sylt"

    Susanne Matthiessens
    neues Buch
    "Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn - Roman einer Sylter Jugend"
    ergänzt den Vorläufer "Ozelot und Friesennerz".

    Das jenen mit einem dieser penetrant nervenden Werbeaufkleber anpreisende Cover besitzt Wiedererkennungswert.
    Der Titel entspringt dem Song "Westerland" der Punkband "Die Ärzte".

    Im Wesentlichen schließt der Roman an den Vorgänger an und wir treffen deshalb auf etliche bekannte Personen, hauptsächlich aus der Familie. Unterlegt mit Anekdötchen, Sagen, Mythen und Legenden von "anno dunnemals" führen uns die mit jeweils vorangestellten überwiegend höchst beeindruckenden Zitaten versehenen Kapitel hauptsächlich in die 80er Jahre, Teenagerzeit der Verfasserin, sowie in die Jetztzeit während und nach Lock- bzw. Shutdown.
    Mit- einem sich durch die ganze .Geschichte ziehender Missbrauchsfall sowie die zwischenzeitlich wegen ihrer fast zu oft wiederholten Erwähnung hinlänglich bekannten Eigenheiten vor allem der Mutter empfand ich das "Boot" gelegentlich thematisch etwas überfrachtet.
    Trotzdem würde ich gern weitere Matthiessenbücher über den Sehnsuchtsort Sylt lesen.

    Weitere Info auf den Seiten des Ullstein Verlags

  12. #312

    Daumen hoch Gut: Papyrus

    Eigentlich schon beim Auftauchen dieses Buches in der Vorschau, spätestens aber seit der Lektüre der Leseprobe zu Irene Vallejos Sachbuch "Papyrus - Die Geschichte der Welt in Büchern" war mein Interesse geweckt und ich konnte es kaum erwarten, das Buch in meinen Händen zu halten.

    Es konnte meine Erwartungen weitestgehend erfüllen. Der Schreibstil sprach mich an, vor allem gelegentliche Abschweifungen, wie zB jene zum Begriff der "Bibliothekarin", auf die im Hinweis auf einen meiner Lieblingsweihnachtsfilme "Ist das Leben nicht schön?" mit James Stewart als lebensmüder George Bailey, welchem seine Ehefrau Mary als altjüngferliches, bebrilltes und verhärmtes Wesen gezeigt wurde.
    Das Thema "Legende und Realität" zog einen weiteren James Stewart-Film als Beispiel heran, diesmal den Western "Der Mann, der Liberty Valance erschoss".

    Hauptsächlich ging es jedoch um die Entwicklung der Geschichten, Bücher und Bibliotheken bei den alten Griechen und Römern, was sicher für einige Leser zu viel und für andere hingegen zu wenig war.
    Mir war es gerade recht und ich erfreute mich an Homers Helden aus "Ilias" und "Odyssee".

  13. #313
    Henrike Engels
    Buch
    "Die Hafenärztin - Ein Leben für das Glück der Kinder"
    beschert der Leserschaft gutes sowohl historisches als auch Zeit- und Lokalkolorit.
    Es ist nach "Die Hafenärztin - Ein Leben für die Freiheit der Frauen" der zweite Band der Hafenärztin-Reihe.
    Titel und Cover-Aufmachung schaffen Wiedererkennungswert.
    Das hier erzählte Geschehen ist durch (mE über)reichliche Rückblenden ohne Kenntnis des ersten Teiles verständlich.
    Die Hauptpersonen sind die Titelheldin Anne, ihre Freundin, die Pastorentochter Helene, und der Polizeikommissar Berthold. Beide Damen engagieren sich in der Frauenrechtsbewegung, mit der auch Berthold in gewissen Grenzen sympathisiert.
    Schauplatz ist die Hansestadt Hamburg im Jahr 1911. Thematisiert werden die Geschehnisse um aus Russland und Polen stammende Menschen, die in die USA auswandern wollen.
    Das Ergebnis ist eine aus geschickt dosierten Zutaten wie Historie, Liebe und Verbrechen komponierte durchaus spannende Geschichte.
    Leider wurde mehrfach aus unterschiedlichsten Gründen mein Lesefluss gestört. Beispielsweise: S. 216:"..., es (das Fußballspiel) hatte sie (Helene) sofort in IHREN Bann gezogen." "Das Spiel" ist sächlich, es muss also "in SEINEN Bann" heißen.
    Die wiederholt verwendete Redewendung "Es geschehen noch ZeiTen und Wunder" lautet korrekt "Es geschehen noch ZeiCHen und Wunder"!
    "Statt mehrmals kurz hintereinander "auch" bieten sich u. a. "ebenso" oder "gleichfalls" an.
    Und die korrekte Schreibweise von Freuds Vornamen lautet "Sigmund" (ohne "E")!
    Der nautische Begriff "krängte" z. B. war mir fremd.
    Vielleicht wäre ein Glossar hilfreich gewesen; ferner hätte ich mich über einen schematischen Stadtplan sowie ein Personenverzeichnis gefreut.

    Die Printausgabe umfasst 464 Seiten und ist bei Ullstein unter der ISBN 9783864931895 erhältlich.
    Geändert von sheherazade (27-05-2022 um 10:56 Uhr)

  14. #314

    Daumen hoch Tapfere Tiere

    lona Koglins und Marek Rohdes
    Buch
    "Animal Agents - Retter im Verborgenen"
    ist für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 10 Jahren gedacht und erscheint mir sowohl altersangemessen als auch lehrreich und unterhaltsam.
    Das Cover spricht mich ebenfalls an.

    Trotz der schönen Alliteration erschließt sich mir bedauerlicherweise wieder einmal nicht ganz, weshalb es unbedingt ein fremdsprachiger Titel sein muss.

    Der Inhalt hingegen begeistert mich voll und ganz:
    Den Tieren obliegt es, das Gleichgewicht auf der Erde zu bewahren. welches von den "Fellwechslern" durch deren zutiefst verantwortungslosen Verhalten gegenüber Natur und Umwelt und nicht zuletzt immer neue Erfindungen wie "Rollkästen", "Lichtschlangen" und nun sogar auch noch "Funkelbienen" gefährdet wird.

    Die "Fellwechsler" werden überwiegend unsympathisch dargestellt - was aus Sicht der Tiere aber gerechtfertigt sein dürfte.

    Ein aktuelles und wichtiges Thema wird spannend und ideenreich gestaltet umgesetzt.

    Mehr zum Buch auf der Seite des Verlags "Ueberreuter"

  15. #315

    Daumen hoch Nachhaltige Milieustudie

    Bereits bei seinem Auftauchen in der Vorschau konnte
    Martin Simons'
    Roman
    "Beifang"
    mein Interesse wecken, welches durch die Lektüre der Leseprobe nur noch weiter verstärkt wurde.
    Das auf mich ein wenig trist wirkende Cover passt gut zu den schwierigen Jahren im Ruhrgebiet der Nachkriegszeit, selbiges gilt auch für den den Namen des Handlungsortes tragenden Titel und der Erzählstil trägt der überwiegend tragischen Familien- und Milieustudie ausgezeichnet Rechnung.

    Vermisst habe ich allerdings ein Personenverzeichnis oder einen Stammbaum, denn die riesige Personenanzahl - allein in einer Generation gab es 12 Kinder! - bereitete mir häufig Probleme.

    Auch eine Karte hätte sich als hilfreich erweisen können, denn Frank, ein Enkel der zentralen Figur, dem Hilfsarbeiter Winfried Zimmermann, und Vertreter der derzeit vorletzten Generation, kommt ganz schön herum, als er sich auf Spurensuche der Familie begibt.

    Ohne je ins Kitschige abzugleiten (statt dessen eher mit einigen tragikomischen Aspekten versehen) wird der Lesende u. a. mit Armut, Anarchie, Gewalt, Stolz und Verzweiflung konfrontiert.


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