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  1. #76

    Frage Josef Forman: Die Wahrheit sagen

    Titel: Die Wahrheit sagen
    Autor: Josef Formanek
    Übersetzer: Martin Roscher
    Verkauf ab: 04/2016
    Gekko-Verlag
    Preis DE 23.00 €
    Seiten: 477
    ISBN 978-80-906354-0-1

    Meine Meinung:
    Ich lese sehr gerne Romane mit einer ereignisreichen Geschichte im Vorder- und historischem Geschehen im Hintergrund.
    An durch die Geschichte im Europa des vergangenen Jahrhunderts geprägten Ereignissen war das Leben des Bernhard Mares wahrlich nicht arm:
    In einer Straßenbahn geboren, beinahe nach Südamerika ausgewandert, immer von der Idee besessen, seine derzeitige Situation zu verbessern und im Leben etwas zu erreichen und zu bewegen. Einer aus früh gemachten Erfahrungen gezogenen Lehre folgend ist er jemand, der stets die Wahrheit sagt. Was sein Leben allerdings nicht unbedingt einfacher macht.
    Er zieht als SS-Mann in den Krieg, wobei er glücklicherweise irgendwie darum herum kommt, die SS-typische Blutgruppentätowierung zu erhalten. Später gerät er in Gefangenschaft, wird noch später Parteisekretär in der tschechischen KP und kommt wiederum in das Gefängnis, von wo er letztendlich durch Alt-Nazi-Beziehungen als der letzte Kriegsgefangene frei kommt.
    Er sucht und findet seine Wurzeln, begreift, dass er trotz vieler widriger Umstände insgesamt gesehen seine Herkunft in Betracht ziehend großes Glück gehabt hat, und er begegnet seiner großen und sehr merkwürdigen Liebe, die leider nicht glücklich endet, ihn jedoch sein Leben lang bewegen wird.
    Irgendwann lebt er auf einem Müllberg, wo er auf einen jungen Schriftsteller trifft, der an seinem ereignisreichen Schicksal Interesse zeigt, ihn befragt und nachhakt und genau zuhört. Und aufschreibt. Das Ergebnis sei dann eben dieses Buch. Was es mit dem "Die-Wahrheit-Sagen" auf sich hat, kam ja oben schon zur Sprache, aber ob das wirklich der optimale Titel zu diesem Buch ist, darüber kann man ganz bestimmt sehr unterschiedlicher Auffassung sein. Auch ist mir nicht ganz klar, was dem Leser mit dem Cover, was ich keinesfalls als hässlich bezeichnen würde, gesagt werden soll bzw. in welcher Beziehung es zum Buchinhalt stehen soll.
    Ich habe das Buch interessiert gelesen, vor allem, da die dort geschilderten Dinge angeblich auf Tatsachen beruhen sollen, glaube aber nicht, dass es einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht hat. Höchstens unter dem Aspekt, dass es aufzeigte, wie wirr das 20. Jahrhundert war, wie verrückt es die Menschen durcheinander rüttelte und als Papierschiffchen auf den Schicksalswellen Achterbahn fahren ließ, könnte ich es als gelungen ansehen.
    Insgesamt lässt es mich etwas ratlos zurück.
    Geändert von sheherazade (04-04-2016 um 15:42 Uhr)

  2. #77

    überrascht

    Titel: Kreuzfahrt
    Autor: Mireille Zindel

    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
    Verlag: Kein & Aber; Auflage: 1 (6. April 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3036957375
    ISBN-13: 978-3036957371

    Über die Autorin:
    Mireille Zindel, 1973 geboren, Germanistin und Romanistin, arbeitet als Autorin und lebt in Zürich. Ihre beiden ersten Bücher »Laura Theiler« und »Irrgast« wurden von Presse und Publikum begeistert aufgenommen und mit Preisen ausgezeichnet.

    Inhaltsangabe:
    Es war, als hätten wir schon immer gewusst, dass wir uns treffen würden.« Ein Sommer in Ligurien, Meret und Jan begegnen sich zum ersten Mal, beide sind verheiratet und haben kleine Kinder, beide haben ihre Familie am Strand zurückgelassen, um allein zu sein, da tun sich plötzlich neue Möglichkeiten auf. Als Jans gelangweilte Frau Romy dafür sorgt, dass sie immer mehr Zeit zu viert verbringen und, zurück in ihrer Heimatstadt, sogar Nachbarn werden, wird die gegenseitige Anziehung zwischen Meret und Jan zu einer Liebesgeschichte. Hat sich Romy das gewünscht, um Jan durch Merets Augen wieder begehren zu können? Hat Dres seine Frau unwiderruflich verloren? Was ist es, wonach die vier wirklich suchen? In einem langen Brief an Jan schreibt Meret ihre ganze Geschichte auf, die nicht länger als ein Jahr gedauert hat, und beginnt diese dabei immer besser zu verstehen.
    Quelle: AMAZON

    Meine Meinung:

    Es handelte sich bei diesem Roman um mein erstes Buch von dieser Autorin. Angesprochen hatte mich zunächst einmal das auf den ersten Blick Schifffahrtsrouten suggerierende Titelbild. Es schien auch gut zum Buchtitel "Kreuzfahrt" zu passen, vermittelte auf diese Weise eine Art Urlaubsfeeling und weckte Erwartungen an eine unkomplizierte und leicht konsumierbare Urlaubslektüre. Bei dem Wort "Kreuzfahrt" denke ich, wenn schon nicht an Historienschöker oder Geschichtsunterricht, die die Kämpfe um das Grab Christi behandelten, zumindest den ZDF-Dauerbrenner, bei dem seit Jahrzehnten Prominente aus aller Welt durch die exotischsten Gefilde gondeln. Nix da. Keiner der Protagonisten unternahm eine Kreuzfahrt, einer von ihnen erzählt nur gelegentlich von den Erlebnissen einer Freundin namens Gaia, die während einer Kreuzfahrt verbotenerweise mit einem Mitglied der Crew ein aufregendes Liebes- oder wohl eher Sexabenteuer erlebt hatte. Ich konnte mich für keine der Hauptpersonen erwärmen oder wenigstens interessieren und so ließen mich auch ihre Beziehungskonflikte weitgehend kalt. Wer an komplizierten Beziehungsgeflechtsschilderungen Freude hat, ist mit diesem Buch bestimmt gut bedient...

  3. #78

    überrascht Mein Körper könnte deiner sein / A wie B und C - Alexandra Kleeman

    Titel: Mein Körper könnte deiner sein oder: A wie B und C
    Autor: Alexandra Kleeman

    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
    Verlag: Kein & Aber; Auflage: 1 (5. April 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3036957340
    ISBN-13: 978-3036957340
    Originaltitel: You Too Can Have a Body Like Mine

    Über die Autorin:
    Alexandra Kleeman wurde 1986 in Boulder, Colorado, geboren und lebt heute in New York. Ihre Kurzgeschichten und Essays sind bereits in renommierten Zeitschriften wie »The Paris Review«, »Guernica«, »n+1« und »Zoetrope« erschienen. »A wie B und C« ist ihr erster Roman, für den sie mit dem Bard Fiction Prize 2016 ausgezeichnet wurde.

    Inhaltsangabe:
    A ist eine attraktive junge Frau. B ist ihre Mitbewohnerin, die um jeden Preis so aussehen möchte wie A. C ist As Freund und schaut mit ihr am liebsten Haifisch-Dokumentationen oder Pornos. Als A eines Tages verschwindet, ahnen B und C nicht, dass sie sie womöglich nie wiedersehen werden. A wie B und C erzählt mit scharfem Blick und hintergründigem Humor von unserer Obsession, perfekt zu sein: wie Realityshows, Werbung und abstruse Trends uns in Beschlag nehmen und zu Leibeigenen unserer Körper machen.
    Quelle: AMAZON

    Meine Meinung:
    Zuerst fiel mir hier das schlicht gehaltene, elegante, schöne helle Cover ins Auge. Auch der Titel weckte mein Interesse. Dieses hielt leider nicht lange an, denn spätestens, als die in der Ich-Form erzählende Protagonistin "A." in dieses offenbar Scientology-Schulungs-Camps nachempfundene Gehirnwäschezentrum kam und mit immer merkwürdigeren Aktionen konfrontiert wurde, war ich nicht mehr richtig bei der Sache. Zwar entlockten mir gelegentliche überzogene Anspielungen ab und an ein Schmunzeln, aber eigentlich fand ich die Ereignisse dort nur noch absurd. Ich las zwar noch weiter, aber meine Gedanken schweiften ständig ab. Irgendwann wartete ich nur noch darauf, dass das Ganze möglichst rasch zu irgendeinem Ende kommen würde. Irgendwie leider nicht so ganz meine Art von Humor.

  4. #79

    zwinker Sicht Unsichtbar

    Titel: Sicht Unsichtbar
    Autor: Gabriela Kasperski

    Produktbeschreibungen
    Produktinformation
    Broschiert: 408 Seiten
    Verlag: Monsenstein und Vannerdat (4. April 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3956457676
    ISBN-13: 978-3956457678
    Kurzbeschreibung
    Ein Paar in der Krise. Ein Dorf im Ökorausch. Eine Leiche am See.
    Wer hat Pensionsbesitzer Johan Havemann brutal erschlagen? Der Verdacht fällt auf den Ranger des Naturschutzgebiets Silberbirke. Doch das gewinnorientierte Luxus-Öko-Projekt VillageGreen bringt verseuchte Geheimnisse und eine tragische Familiengeschichte zutage. Der begeisterte Vater Werner Meier ermittelt mit Hexenschuss und Snugly, während sich Zita Schnyder, geplagt von der ultimativen Provinz-Krise, in die Pension Seeblick am idyllischen Greifensee zurückzieht, ausgerechnet dorthin, wo alle Fäden zusammenlaufen.
    Mit der Krimiserie um Schnyder&Meier zeigt Gabriela Kasperski das Beziehungs-, Berufs-und Familienleben eines heutigen Paares mit all seinen Herausforderungen, Höhen und Tiefen, umrahmt von einem Arsenal vielschichtiger Nebenfiguren. Schnyder&Meier, das sind spannende Kriminalfälle mit aktuellem Bezug, geprägt von Gier, Sucht, Hass, Macht, Tod - und allen Facetten der Liebe.


    Über den Autor und weitere Mitwirkende
    Verlag: Storybakery by text n’bild GmbH erscheint in der Edition Oxtopus von Monsenstein
    Autorin: Gabriela Kasperski absolvierte ein Studium der Anglistik, war als Radio- und TV-Moderatorin und Schauspielerin tätig. Heute schreibt sie Krimis, Romane und Drehbücher, Adaptionen für Film und Fernsehen, bloggt in ihrer Kolumne 45+ zu Alltagsfragen und arbeitet als Sprecherin, Regisseurin und Expertin. Sie pendelt mit ihrem Mann und ihren Kindern zwischen Stadt und Land, Schweiz, Deutschland und England.
    Quelle: AMAZON

    Meine Meinung:
    Allein bei der Erinnerung daran bekomme ich jetzt beim Schreiben gleich wieder eine Gänsehaut: Was HAB' ich mich während der ersten beiden Szenen geekelt!;-)
    Das Cover erinnerte mich an heitere Urlaubstage auf der österreichischen Seite des Neusiedler Sees und war mir gleich sympathisch.
    Der Titel wirkte auf mich hingegen recht geheimnisvoll und weckte wahrscheinlich genau dadurch mein Interesse.
    Dies war mein erstes Buch dieser Autorin, mit dem - wenn auch am Ende anders geschriebenen - Nachnamen verband ich bisher eher etwas wie "McAffee" oder "Norton":-)
    Wir haben es hier bereits mit dem 3. Fall von Zita Schnyder und Werner Meier zu tun. Die beiden vorhergehenden Bücher sind mir bisher nicht bekannt. Dies hat sich jedoch weder negativ auf mein Verständnis ausgewirkt noch meine Lesefreude beeinträchtigt. Allerdings drohte mich hauptsächlich anfangs die Flut von auftretenden Personen zu überwältigen, doch mit fort schreitender Lektüre fühlte ich mich sicherer.
    Das Buch ist in Kapitel unterteilt, denen jeweils das Tagesdatum voran gestellt ist. Der Leser erlebt eine spannende Aufklärungsarbeit, welche am Ende für mich zu einer sowohl nachvollziehbaren als auch absolut zufriedenstellenden Auflösung führt. Gleichzeitig werden Einblicke in das Privatleben von Zita und Werner gewährt. Da ich zu diesen beiden sympathischen Personen glücklicherweise rasch eine positive Einstellung gewonnen hatte, konnte ich an einigen Geschehnissen um sie herum regen Anteil nehmen. Zu erwähnen wäre vielleicht noch abschließend das ab und an leicht wahrnehmbare "Schweizer Flair", dies gefiel mir recht gut.
    Eine gut gemischte, spannende Unterhaltung, die am Ende durch einige Anmerkungen der Autorin angenehm abgerundet wird.
    Geändert von sheherazade (12-05-2016 um 12:42 Uhr)

  5. #80

    Daumen hoch Volltreffer! "Mein Leben auf Ballhöhe" (Urs Meier; Jürgen Panda)

    Titel: Urs Meier. Mein Leben auf Ballhöhe
    Autor: Urs Meier, Jürgen Pander

    Zum Inhalt:
    Fairplay ist keine Regel, Fairplay ist eine Haltung
    Mit einem Vorwort von Jürgen Klopp
    Schiedsrichter zu sein ist ein harter, oft ein undankbarer Job. Urs Meier machte ihn 883 Spiele, mit einer beispiellos souveränen Art, einer reichen Gestik und dem Bestreben, sich stets verbessern zu wollen. Dadurch erlangte er die Hochachtung von Spielern und Fans.
    Mit seinen Entscheidungen als Schiedsrichter aber war nicht jeder einverstanden: Von „rumänischen Hexen verflucht“ galt er bei der Boulevardpresse, weil er wegen einer Fehlentscheidung bei einem Qualifikationsspiel zur Fußball-EM 2004 zwischen Dänemark und Rumänien bei den rumänischen Fans in Ungnade fiel. Wochenlang stand er unter Polizeischutz – englische Fans machten Jagd auf ihn, weil er im EM-Viertelfinale 2004 ein Tor von Sol Campbell nicht anerkannte. Meier war außerdem der Mann, der Michael Ballack im Halbfinale der WM 2002 die Gelbe Karte zeigte, sodass der Capitano der deutschen Fußballnationalmannschaft das Finale verpasste.
    Mit seiner Autobiografie bietet Urs Meier nun Einblicke in die Seele eines Schiedsrichters – des manchmal einsamsten Mannes auf dem ganzen Platz. Er schildert seine Philosophie des Spiels, des Fairplays, blickt in die Zukunft des Fußballs und des Schiedsrichtertums und macht plausibel, warum der Fußball eine Blaupause für viele Lebensbereiche sein kann.
    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
    Verlag: Delius Klasing (11. April 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3667104448
    ISBN-13: 978-3667104441
    Größe und/oder Gewicht: 14,2 x 2,7 x 22,1 cm
    Quelle: AMAZON

    Meine Meinung:

    Dieses Buch beschert nicht nur eingefleischten Fußballfans eine höchst unterhaltsame Lesestunden. Ich habe die Lektüre dieses Buches genossen und interessante Einblicke getan, machte ich mir doch bisher über die Schiedsrichter eigentlich nie besonders viel Gedanken. Der Stil ist schön eingängig, ohne wesentliches "Fachchinesisch". Zwei Gastkommentare, einer von "Kloppo" Jürgen Klopp und einer von einem Kollegen, und zwei Abschnitte mit ansprechenden Farbbildern runden das Lesevergnügen gut ab. Im Hinblick auf die vielen Skandale, die in der letzten Zeit bedauerlich oft negative Schlagzeilen machten, hatte ich hier den Eindruck, es mit einem aufrechten und aufrichtigen Menschen zu tun zu haben, für den Fair play und Sport an erster Stelle stehen. Es hat mir einige nette Lesestunden beschert, mit ihm gemeinsam die Stationen seiner Schiedsrichterkarriere Revue passieren zu lassen und ich freue mich für ihn, dass er auch für die Zeit "danach" eine ihm genehme Beschäftigung gefunden hat.
    Auch als Geschenk gut geeignet.

  6. #81

    Daumen runter Katja Kesslers Ehepflegetipps

    Details zum Buch:
    Titel: Das muss Liebe sein - 54 1/2 Pflegetipps für die glückliche Ehe
    Autorin: Katja Kessler
    Illustrationen: Peter "Bulo" Böhling
    Verlag: Bastei Lübbe
    Genre: Sachbuch
    Erschienen am: 13.05.16
    Seitenanzahl: 352
    ISBN 978-3-431-03946-7

    Inhaltsangabe und Informationen zu Autorin und Illustrator (Quelle: AMAZON):
    "Bevor du heiratest, halte beide Augen offen.
    Danach drücke mindestens eines zu!"
    Wer heute in Deutschland vor den Traualtar tritt, wird mit 35-prozentiger Wahrscheinlichkeit in den nächsten 25 Jahren geschieden. Nur mal angenommen, Sie gingen zu Douglas, dort gäbe es eine Zaubercreme gegen Falten. Allerdings würde die Verkäuferin Sie warnen: "Diese Creme macht mit 35-prozentiger Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen in den nächsten 25 Jahre die Nase abfällt." Würden Sie diese Creme dennoch kaufen?
    Ganz bestimmt nicht!
    Werden Sie mit dem gleichen Risiko dem Mann, den Sie lieben, das Jawort geben?
    Ganz bestimmt!
    Gratulation. Richtig so!
    Verlobt, verliebt, verheiratet - und dann? Bestseller-Autorin Katja Kessler weiß Rat. Hier ihre 54 ½ ultimativen Tipps, um es mit Mr. oder Mrs. Right bis ins Seniorenstift zu schaffen. Saukomisch, wissenschaftlich fundiert, noch nie gehört. Mit vielen persönlichen Anekdoten. Was ist wichtig im Rausch der Gefühle? Was auf der Langstrecke? Und was, wenn es mal heißt: Tausche Brautkleid gegen Pistole?
    Mit hinreißenden Illustrationen von Kultzeichner und "Clap"-Herausgeber Peter "Bulo" Böhling.
    Dr. Katja Kessler, geboren 1969 in Kiel, ist Zahnärztin, Journalistin und Spiegel-Beststeller-Autorin (Frag mich Schatz, ich weiß es besser! Dieter Bohlens Nichts als die Wahrheit, Silicon Wahnsinn, das Mami Buch). Sie lebt mit Mann und vier Kindern in Potsdam. Für ihre hinreißend witzige Schreibe wurde sie u.a. ausgezeichnet mit Goldener Feder, Preis für Lebensfreude und Leading Ladies Award. Nach dem Riesenerfolg des Mami-Buchs (das in 13 Sprachen übersetzt wurde) schreibt sie jetzt den fundierten, witzig-spritzigen Wissenschafts-Ratgeber zum Thema: Glücklich in der Ehe - obwohl du einen Mann geheiratet hast!
    Peter "Bulo" Böhling, 1971 in München geboren, ist Kult-Illustrator und Herausgeber der Zeitschrift "Clap". Er studierte Philosophie und Soziologie in München, wechselte dann als Texter in die Werbung und landete schließlich im Journalismus. Neben seinen Buchprojekten - Schimpfen wie ein alter Römer, Ich werde mich freien von Sie zu huren!, Udo ist weg - entwickelt er Magazine und berät Unternehmen in Marketingfragen.

    Meine Meinung:
    Frau Dr. Katja Kessler ist unzweifelhaft gebildet, klug und eloquent. Humor hat sie ebenfalls. Recherchiert offenbar auch, jedenfalls deutet das umfangreiche Literaturverzeichnis am Ende des Buches darauf hin. Aber sehr viel Sorgfalt haben sie, ihre Testleser und der Verlag ganz offensichtlich nicht, denn das Buch strotzt vor - vermeidbaren! - Fehlern. Als Leser, der ja üblicherweise Geld dafür auf den Ladentisch legt, fühle ich mich nach dem Kauf eines derartig fehlergeschwängerten Buches respektlos behandelt, nicht ernst genommen. Vermutlich enthält diese Rezension auch etliche Fehler, aber ich werde dafür ja auch nicht bezahlt. Von einfach sinnlos herumtanzenden Buchstaben abgesehen, konnte nicht einmal das Wort "Deutschland" richtig buchstabiert werden, außerdem wurde Cary zu Gary Grant, Lauren BAcall zu Lauren BEcall, und Barbra zu Babra Streisand.
    Aber auch inhaltlich konnte Frau Dr. Kessler mich nicht überzeugen. Einige Uralt-Allerwelts-Frau Brigitte-Doktor Sommer-Weisheiten wurden frisch aufgebacken serviert, einige Plattheiten, die ich eigentlich eher der bedauerlicherweise offenbar omnipräsenten Barbara Schöneberger zugeschrieben hätte, beigemischt, worunter die spärlichen, aber doch auch vorhandenen tatsächlich informativen Anmerkungen nahezu unterzugehen drohten. Das soll ein Sachbuch sein, kein lustiges Chicklit-Buch. Natürlich darf auch ein Ratgeber unterhaltsam, flott und zu gelegentlichem Schmunzeln anregend formuliert sein, aber dieser Mischmasch und dann dazu noch die Fehler, das geht für mich leider gar nicht.
    Lichtblick waren die gekonnten Zeichnungen von Herrn Böhling.

  7. #82

    Daumen runter Das Calendar Girl kann Pretty Woman nicht das Wasser reichen!

    Autorin: Audrey Carlan
    Titel: Calendar Girl - Verführt

    Verlag: Ullstein
    Erschienen am: 27.06.16
    Seitenanzahl: 368
    ISBN 978-3-548-28884-0

    Über die Autorin: Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und begeisterte damit eine immer größere Fangemeinde, bis Waterhouse Press sie unter Vertrag nahm. Ihre Serie »Calendar Girl« stürmte die Bestsellerlisten von USA Today und der New York Times und wird als das neue »Shades of Grey« gehandelt. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.

    Inhaltsangabe lt Werbung:

    Mia Saunders braucht Geld. Viel Geld. Eine Million Dollar, um ihren Vater zu retten. Er liegt im Krankenhaus, weil er seine Spielschulden nicht begleichen konnte. Um die Summe aufzutreiben, heuert Mia bei einer Agentur an und lässt sich als Begleitung buchen. Ihre Gesellschaft kostet 100.000 Dollar pro Monat. Sex ist ausdrücklich nicht Teil des Deals ? leichtverdientes Geld! Und der Liebe hat Mia sowieso abgeschworen. Als sie ihrem ersten Kunden, dem Hollywood-Autor Wes Channing, gegenübersteht, ist schnell klar: Zwischen den beiden knistert es gewaltig. Vor ihnen liegt ein Monat voll heißer Leidenschaft. Doch Mia darf sich nicht verlieben. Denn Wes ist nur Mr Januar.
    (Quelle: AMAZON)

    Meine Meinung:
    Die recht aggressive Werbung zu diesem Buch erwähnt "50 shades of Grey", was ich weder als Buch noch als Film kenne. Aber dieses Buch wurde auch mit "Pretty Woman" verglichen und das ist zufällig einer der Filme, die ich mir mindestens 1x im Jahr anschauen kann, obwohl ich ihn bereits in verteilten Rollen mitzusprechen in der Lage wäre. Und der hat mit dieser Geschichte hier in meinen Augen relativ wenig gemein. Auch bedauerlich ist, dass der Wortschatz der Autorin bzw der Übersetzerin gerade in den "heißen Szenen" etwas eingeschränkt zu sein scheint, sie schildert da oft recht detailverliebt, aber vokabelarm. Darüber hinaus wirkt die Protagonistin manchmal etwas nymphomanisch oder gar zickig. Trotzdem wurde das Ganze recht nett serviert und brachte mich einige Male zum Schmunzeln. Allerdings hätte mir ein einziges Buch statt einer quartalsmäßigen Aufteilung bereits vollkommen gereicht, zumal das Ende absehbar, wenn auch nicht unbedingt glaubwürdig erscheint.

  8. #83

    Daumen hoch Jenny Milchman: Night Falls - Du kannst Dich nicht verstecken!

    Autorin: Jenny Milchman
    Titel: Night Falls - Du kannst Dich nicht verstecken

    Produktinformation:
    Taschenbuch: 480 Seiten
    Verlag: Ullstein Taschenbuch (15. Juli 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3548287557
    ISBN-13: 978-3548287553
    Originaltitel: As Night Falls
    Größe und/oder Gewicht: 12,6 x 2,9 x 18,7 cm

    Klappentext:
    Als die 15-jährige Ivy ihren Eltern gerade sagen möchte, dass sie keine Lust auf das gemeinsame Abendessen hat, bleibt sie wie angewurzelt am oberen Treppenabsatz stehen: Im Esszimmer liegt ihr Vater Ben reglos am Boden, ihre Mutter Sandra wird von einem Mann in Schach gehalten, der so einschüchternd brutal wirkt, dass keine Fesseln nötig sind. Die heile Welt von Sandra und Ben Tremont zerbricht in dem Moment, in dem zwei entflohene Straftäter in ihr einsam gelegenes Haus eindringen. Die Hoffnung, dass die Fremden sich bei ihnen – wie sie es offenbar geplant hatten – mit Schneeausrüstung ausstatten und über die kanadische Grenze fliehen, wird zunichte gemacht: Ein heftiger Schneesturm setzt ein, sie sind gefangen. In der Hand zweier Männer, die nicht durch Zufall auf dieses Haus gestoßen sind – doch Sandra ist die Einzige, die das weiß …

    Buchrückseite:
    Denkst du wirklich, du hast alles hinter dir gelassen?
    Sandra hat alles. Ein Traumhaus mitten in der Natur. Einen Mann, der sie auf Händen trägt. Eine 15-jährige Tochter, ihr großes Glück. Doch dann beginnt ein Alptraum: Zwei Fremde dringen in ihr Haus ein, schlagen ihren Mann brutal nieder und nehmen sie und ihre Tochter gefangen. Draußen tobt ein Schneesturm. Es gibt keinen Ausweg. Schon gar nicht für Sandra. Denn sie kennt einen der Männer – und wollte ihn um jeden Preis vergessen.

    Über die Autorin:
    Jenny Milchman lebt mit ihrer Familie im Staat New York. Wenn sie nicht selbst schreibt, vermittelt sie anderen Autoren die Kunst des Thrillers.
    (Quelle: AMAZON)

    Meine Meinung:
    Das Coverbild sagt mir zu und passt zum Inhalt. Titel/Untertitel passen ebenfalls, denn das in letzterem erwähnte "Verstecken" wird mit mehr oder weniger großem Erfolg von einigen der handelnden Personen versucht.
    In zwei Zeitebenen erfahren wir die Geschichte von Nick/Nicky/Nicholas Muncey, einmal in seiner behüteten Kindheit Mitte der 70er Jahre und einmal in der Gegenwart, als er, ein Krimineller schwersten Kalibers, gemeinsam mit einer auf dem geistigen Niveau eines Kleinkindes agierenden regelrechten Kampfmaschine namens Harlan während eines Arbeitseinsatzes als Sträfling flüchten kann und in die Familienidylle von Sandra, Ben und Ivy nebst Huskymischling MacLean eindringt.
    Vor allem anfänglich fand ich die Erzählweise gelegentlich beinahe brutal gemächlich und einige Wortwiederholungen störten mich, aber eigentlich nur, weil ich es so unglaublich spannend fand.
    Ich fühlte mich buchstäblich bis zur letzten Zeile gut unterhalten und war auch mit dem Ende der Geschichte hochzufrieden.
    Warnung: Einige Male geht es recht brutal und blutig zu.

  9. #84

    Daumen hoch Der kalte Saphir-Auf den Spuren eines Mordfalls im Musikbusiness

    Titel: Der kalte Saphir - Auf den Spuren eines Mordfalls im Musikbusiness.
    Autor: Michael Düblin, * 1964 in Basel

    Inhaltsangabe lt Werbung:
    Im Berlin der späten 1970er Jahre war die Band um den charismatischen Sänger Jerome aus dem Nichts kommend kometenhaft aufgestiegen. Nachdem die erste Platte und vor allem die Single Sommer die Charts gestürmt hatten, schien den Erfolg nichts mehr aufhalten zu können. Bis zu jener katastrophalen Neujahrsnacht, an deren Ende Jerome erschossen im Tonstudio lag und Klarstein aufgehört hat zu existieren.
    Sebastian Winter will reden, doch was hat er zu erzählen ? und was bezweckt er damit? Je weiter er die Reporterin in die Vergangenheit mitnimmt, desto beklemmender empfindet diese das Gespräch: Führt sie ein Interview oder nimmt sie eine Beichte ab; hat sie es mit einem Zeugen oder einem Mörder zu tun? Und was bedeutet das für sie selbst? Weiß Winter gar von ihrem geheimen Auftrag?

    Details
    Verlag: Johannes Petri Verlag
    Genre: Literatur
    Erscheinungstermin: 03.06.16
    Seitenanzahl: 340
    ISBN 978 3 03784 098 6

    Meine Meinung:
    Jule Sommer, eine junge und ebenso ehrgeizige wie engagierte Musikjournalistin, erhält von ihrem Chef den Auftrag, Sebastian Winter, ein ehemaliges Mitglied der Kult-Band "Klarstein" aus dem Berlin der 70er Jahre (diese Namenswahlen befremdeten mich doch ein wenig) zu den jahrzehntelang zurückliegenden Ereignissen zu befragen, die einst zum Tod des singenden Frontmannes Jerome führten und die Auflösung der erfolgreichen Gruppe zur Folge hatten.
    Das schlichte Cover und der zum Buchinhalt passende Titel gefielen mir gut.
    Haupthandlungsorte sind vorwiegend Bastians Haus an der griechischen Küste, Berlin, Nizza, Paris und Amsterdam. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, von denen der eine Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre und der andere einige Monate vor dem in der Jetztzeit geführten Interview angesiedelt sind.
    Düblins Stil ist angenehm lesbar, manches kam mir etwas in die Länge gezogen vor, aber evtl. diente das dem Aufbau des Spannungsbogens. Ende und Auflösung haben mich mit einigen verwandtschaftlichen Verwicklungen überrascht, sie sind jedoch in sich logisch und nachvollziehbar. Über den Verbleib einer Person und die Bestrafung einer zweiten hätte ich allerdings sehr gern ein wenig mehr erfahren.
    Leseempfehlung für Leute, die es auch ruhiger, analytischer und beschaulicher ohne Blaulicht, Martinshorn und quietschende Bremsen spannend finden.

  10. #85

    Spannend: Barbara Bierach: Lügenmauer

    Titel: Lügenmauer
    Autorin: Barbara Bierach

    Daten zum Buch:
    Medium: Taschenbuch
    Verlag: List
    Genre: Krimi
    Erscheinungstermin: 15.07.16
    Seitenanzahl: 285
    ISBN 978 3548 6130 62
    Preis: 9,99€

    Daten zur Autorin:
    Barbara Bierach ist eine bekannte Journalistin und Sachbuchautorin. Sie leitete jahrelang die Management-Berichterstattung der WirtschaftsWoche. Nach Jahren als Auslandskorrespondentin in New York und Sydney lebt sie heute im irischen Sligo, wo auch ihr erster Krimi Die Lügenmauer spielt.

    Inhaltsangabe:
    Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit.
    Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

    Meine Meinung:
    Das Coverbild finde ich nicht besonders anziehend, aber es passt gut zur Geschichte.
    Auch der Buchtitel passt.
    Unzufrieden bin ich allerdings leider wieder einmal mit der Inhaltsangabe, beispielsweise weil die Spur mitnichten in ein Kloster führt, das Kloster taucht erst relativ spät auf.
    Die beiden Handlungsstränge sind durch Datumsangaben angenehm leicht unterscheidbar und spielen Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und Anfang unseres Jahrtausends. Zurück bis zum Fall "Parnell" und unter Erwähnung des Mountbatten-Attentates erfährt der Leser Interessantes aus der wechselvollen Geschichte der grünen Insel
    Sprachlich war ich nicht immer begeistert, gewisse Dinge waren irgendwann vorhersehbar und das Ende ist vielleicht nicht unbedingt glaubhaft, trotzdem wurde ich für einige Stunden gut unterhalten. Den Preis halte ich für angemessen.
    Ich würde weitere Bücher, die diesem als "Ein Emma-Vaughan-Krimi, Band 1" bezeichneten Buch offenbar folgen sollen, gern lesen.

  11. #86

    Traurig: Die Frau, die allen davon rannte

    Titel: Die Frau, die allen davon rannte
    Autorin: Carrie Snyder

    Inhaltsangabe lt. AMAZON:
    Dass Aganetha Smart einst eine kühne Pionierin war, ist in dem Altenheim, in dem sie sitzt, niemandem bewusst. Als zwei junge Leute auftauchen, um sie zu interviewen, sagt sie bereitwillig zu. Trotz ihrer Gebrechlichkeit sehnt sie sich nach Abenteuer. Und auch wenn ihre Erfolge weitestgehend in Vergessenheit gerieten, erinnert sie selbst sich noch sehr genau daran. Als junge Läuferin gewann sie eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Es war ein revolutionärer Sieg, Frauen durften in dieser Kategorie zum ersten Mal teilnehmen. Doch so sehr Aganetha sich bemühte, vor ihrer Vergangenheit konnte sie nicht davonlaufen ? ebenso wenig wie vor den Konventionen ihrer Zeit.

    Produktinformation lt. AMAZON:
    Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
    Verlag: btb Verlag (13. Juni 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3 4 4 2 7 5 4 6 4X
    ISBN-13: 9 7 8-3442 7546 49
    Originaltitel: Girl Runner
    Größe und/oder Gewicht: 13,9 x 3,8 x 22,1 cm

    AMAZON verrät über die Autorin:
    Carrie Snyder ist Mutter von vier Kindern, Autorin, Organisationstalent, Träumerin, Läuferin, Lehrerin, Fotografin und jemand, der sich die Zeit nimmt, um sich mit einer Tasse Kaffee vor den Computer zu setzen und sich mit dem eigenen Blog zu beschäftigen oder ein Buch zu schreiben. Auch wenn ihre Tage mehr als ausgefüllt sind, fragt sie sich immer wieder, was sie noch tun kann, um sie etwas schöner und wertvoller zu machen. Sie veröffentlichte zwei Bücher mit Kurzgeschichten, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Ihr erster Roman »Die Frau, die allen davon rannte« stand bereits wenige Wochen nach Erscheinen auf der Shortlist des Rogers Writers? Trust Fiction Preises und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Carrie Snyder lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und zwei Hunden in Waterloo, Ontario.

    Meine Meinung:
    Aganetha Smarts Leben wird uns in zwei, leider nicht gekennzeichneten und deshalb auch nicht immer sofort erkennbaren, Handlungsstrang erzählt. Die Handlung spielt in Kanada und umfasst in etwa die Zeit vom ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart.
    Die Geschichte ist sehr traurig, der Stil leicht lesbar.
    Das pastellfarbene Coverbild passt ebenso wie der Titel zum Buchinhalt.
    Als überaus hilfreich empfand ich den vorangestellten Stammbaum, denn gerade zu Anfang sind die ein wenig komplizierten Familienverhältnisse nicht leicht zu verstehen.
    Erwähnenswert erscheinen mir hier außerdem die interessanten Einblicke in die Anfänge des von Frauen öffentlich ausgeübten Sports, die uns beispielsweise an den 1928 in Amsterdam stattgefunden habenden Olympischen Spielen (hier immer nur als "Olympiade" bezeichnet) demonstriert werden.
    Das Ende wartet mit einer Überraschung auf und stimmt dann doch wieder etwas versöhnlich.
    Nachgestellt sind interessante Erläuterungen der Autorin sowie eine Danksagung.
    Den erwähnten Erläuterungen ist zu entnehmen, dass verschiedene Personen der Autorin als Vorbild für ihre Protagonistin dienten.
    Offenbar hat sie das gesamte diesen Personen in deren Leben widerfahrene Leid nun auf diese ihre Protagonistin projiziert.
    Sicher war das Leben vor 100 Jahren, gerade für Frauen und gerade auf dem Land und dann auch noch in bescheidenen finanziellen Verhältnissen sehr schwierig.
    Trotzdem war dieses sozusagen geballte Unglück für mich nur sehr schwer zu ertragen.

  12. #87

    Brutal: Grayson: Boy in the Park

    Autor: Ashley J. Grayson
    Titel: Boy in the Park

    Daten zum Buch:
    Medium: Broschiert
    Verlag: Droemer Knaur
    Genre: Thriller
    Erscheinungstermin: 01.08.16
    Seitenanzahl: 368
    ISBN 978 3426 3057 13
    Preis: 14,99 ?

    Daten zum Autor:
    Ashley J. Grayson war jahrelang als Dozent und Berater in der Wissenschaft zu Hause, bevor er sich der Schriftstellerei zuwandte. Er schreibt am liebsten ganz altmodisch mit Stift und Schreibmaschine und betätigt sich außerdem als Komponist. "Boy in the Park" ist sein erster Roman.

    Inhaltsangabe:
    Ein kleiner Junge verschwindet. Am helllichten Tag wird er aus dem Botanischen Garten in San Francisco entführt. Der einzige Zeuge des Verbrechens ist Dylan, der dort eigentlich in Ruhe seine Mittagspause verbringen wollte. Die Polizei tappt im Dunkeln und so entschließt sich Dylan, auf eigene Faust nach dem Kind zu suchen. Je weiter er bei seiner Suche ins kalifornische Hinterland dringt, je näher er dem Versteck zu kommen scheint, desto verstörender und blutiger werden seine nächtlichen Alpträume. Sie zwingen Dylan dazu, sich seiner eigenen dunklen Vergangenheit zu stellen, die mit einem grausamen Doppelmord in Verbindung zu stehen scheint?
    Ein Roman um Alptraum und Realität, um dunkelste Erinnerungen und menschliche Abgründe.


    Meine Meinung:
    M.E. passen sowohl der Titel als auch das Coverbild gut zum Buchinhalt.
    Der Schreibstil war gefällig und ließ sich flüssig lesen.
    Bei der Lektüre sollte sich der Leser darauf einstellen, mehrfach und detailliert mit brutalst ausgeübter häuslicher Gewalt konfrontiert zu werden, denn er bekommt dabei die Sichtweise des prügelnden Vaters, die Hilflosigkeit der Mutter und das Leiden des Kindes wirklich überaus anschaulich demonstriert. Jedoch wirkt das nie sensationsorientiert sondern macht eher betroffen und weckt Mitgefühl. Die durch parallel zum erzählten Geschehen in die Handlung eingestreuten psychotherapeutischen Sitzungen steigern die Erwartung, wie sich alles am Ende aufklären würde. Mit dem überraschenden aber nachvollziehbaren Schluss bin ich sehr zufrieden.

  13. #88
    liebt den Frühling. Avatar von Hatsche
    Ort: Zu Hause.
    Ich mag Deine Buchvorstellungen. Danke!

  14. #89
    Zitat Zitat von Hatsche Beitrag anzeigen
    Ich mag Deine Buchvorstellungen. Danke!
    Danke! Du hast mir soeben ein ganz breites Lächeln ins Gesicht gemalt

  15. #90

    Interessant: Poldark 1

    Autor: Winston Graham
    Titel: Poldark - Abschied von gestern

    Inhaltsangabe lt. Verlag:
    Cornwall 1783-1787 Cornwall, Ende des 18. Jahrhunderts. Der Krieg in Nordamerika ist vorbei, doch als Ross Poldark in seine Heimat zurückkehrt, ist nichts, wie es war. Er hat alles verloren: Sein Vater ist tot, sein Besitz heruntergekommen und Elizabeth, die er heiraten wollte, ist mit seinem Cousin Francis verlobt. Alle seine Bemühungen, Elizabeth doch noch umzustimmen, sind vergeblich. Er verliert jegliches Interesse am Leben. Und dann begegnet er einem Mädchen mit dem Namen Demelza. Sie ist arm und nicht aus seiner Welt. Seine Familie ist entsetzt, doch sie wird sein Leben für immer verändern...

    Daten zum Buch:
    Verlag: Ullstein
    Genre: Historischer Roman
    Erscheinungstermin: 15.07.16
    Seitenanzahl: 400
    ISBN: 978 3548 2879 42

    Daten zum Autor:
    Winston Mawdsley Graham, geboren 1908 in Manchester, gestorben 2003 in London, hat über vierzig Romane geschrieben, darunter auch "Marnie", der 1964 von Alfred Hitchcock verfilmt wurde. Er war Mitglied der Royal Society of Literature und des Order of the British Empire. Er lebte in London und Cornwall.

    Meine Meinung:
    Das Cover finde ich extrem kitschig bis melodramatisch, es erinnert an Groschenromane und zeigt überdies einen schwarzhaarigen jungen Mann, obwohl der Protagonist mit kupferfarbenen Haaren beschrieben wird. Den englischen Originaltitel "Ross" hätte man besser beibehalten sollen. Davon abgesehen, handelt es sich hier um den Auftaktband einer jahrzehntealten Familiensaga, die mit einem Prolog beginnt, in dem Joshua Poldark seinen Bruder kommen ließ, um ihn zu bitten, Jonathan Chynoweth zu ihm zu schicken, dessen Tochter Elizabeth mit Joshuas Sohn Ross schon seit dem Kindesalter befreundet war. Er fühlte sein Ende herannahen und wünschte sich, dass die beiden zusammen glücklich würden. Joshua starb kurz darauf, im März 1783. Das eigentliche Buch handelt dann von den Gegebenheiten, die Ross nach seiner Rückkehr aus Amerika, wo er im Unabhängigkeitskrieg kämpfte und schwer verletzt wurde, vorfindet und wie er darauf reagiert.
    Der Schreibstil ist unkompliziert lesbar, die Geschichte recht spannend. Gewünscht hätte ich mir allerdings ein Personenregister, denn vor allem zu Beginn sind es doch eine ganze Menge Namen, die es da einzuordnen und auseinanderzuhalten gilt.

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