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  1. #376

    Daumen hoch Uneingeschränkte Leseempfehlung!

    Gabrielle Zevins
    im Eichborn Verlag
    ( https://www.luebbe.de/eichborn/buech...gen/id_8942809 )
    erschienener Roman
    "Morgen, morgen und wieder morgen"
    ist anstrengend, oft enttäuschend bis frustrierend und gleichzeitig glaubwürdig und - schön.
    Es geht um viele Schattierungen von Emotionen und um das Entwickeln von Computerspielen umgeben vom Flair der 90er Jahre. Als nur bedingt PC-kompatible Person hatte ich zunächst Bedenken, die aber unberechtigt waren, eine Handvoll Fremdworte wurden gegoogled. Auch mit dem Erzählstil kam ich trotz etlicher Zeitsprünge gut klar.
    Erzählt wird die Geschichte von Sadie und Sam, die sich als Kinder aus unterschiedlichen Gründen emotional angeschlagen in einem Krankenhaus begegnen und über Computerspiele Zugang zueinander finden, aber dann aus den Augen verlieren.
    Das Leben/Schicksal führt sie bis in ihre 30er Jahre immer wieder zusammen, sie entwickeln gemeinsam erfolgreich PC-Spiele, versichern sich wiederholt ihrer Zuneigung und verletzen sich dennoch immer wieder.
    Daueraktuelle Themen wie Rassismus, Sexismus, (Umgang mit) Behinderungen werden angerissen, können aber nicht vertieft werden (ebenso wie ich hier nur auf etliche interessante Nebenfiguren hinweisen, auf ihre Rollen jedoch nicht vertiefend eingehen kann).
    Zunehmend wird klar, warum Sadie und Sam genau so sind, wie sie sind, beide haben körperliche und/oder seelische Narben, welche sie weitere Verletzungen, Zurückweisungen oder Demütigungen fürchten lassen. Missverständnisse sind ebenfalls an der Tagesordnung, denn sie erwarten keine positiven Erfahrungen bzw. legen - auch unbewusst - aus Angst von vornherein viele Dinge negativ aus.
    Manchmal wollte ich sie am liebsten schütteln und anbrüllen, litt mit ihnen...
    Gleichzeitig wollte ich kein künstlich-kitschiges Ende.
    Dieser Wunsch wurde mir erfüllt: Das Ende passt m. E. ebenso gut wie Titel und Cover.
    Daher: Leseempfehlung!

  2. #377

    überrascht Anfang gut, Ende so lala

    Kristina Hauffs im
    Hanser Verlag (hanserblau)
    ( https://www.hanser-literaturverlage.de )
    erschienener Roman
    "In blaukalter Tiefe"
    handelt von 3 Männern und 2 Frauen, die gemeinsam auf dem gecharterten, nicht sonderlich luxuriösen Schiff "Querelle" eine Segeltörn durch die wildromantischen schwedischen Schären unternehmen.
    Es sind zwei Paare - der als Anwalt tätige Andreas mit Caroline und sein junger Kollege Daniel mit Tanja - nebst Skipper Eric.
    Bereits im Prolog kommt eine Art düstere Spannung auf, es scheint, als ob einer der Männer die Tour nicht überleben wird.
    Die Geschichte selbst wird in angenehm kurzen Kapitel abwechselnd von den vier Urlaubern erzählt, die so entstehenden unterschiedlichen Perspektiven erhöhen die Spannung weiter - jeder Erzähler scheint Sorgen, Probleme bzw. Geheimnisse zu haben - und die Enge auf dem Schiff trägt auch nicht gerade zur Vermeidung einer sich anscheinend anbahnenden Eskalation bei.
    Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich leicht lesen, das Cover passt zum erzählten Geschehen.
    Lediglich das Ende kam für mich unerwartet und lässt Fragen offen.
    Die wirklich wunderschönen Landschaftsbeschreibungen konnten mich nur bedingt versöhnen.
    Schade!

  3. #378

    Liebesroman mit Längen & viel Luft nach oben

    Ashley Postons
    bei dtv
    ( https://www.dtv.de/buch/dead-romantics-26354 ) erschienener Liebesroman
    "Dead Romantics"
    wurde aus dem amerikanischen Englisch von Yola Schmitz in die deutsche Sprache übersetzt und lässt mich zwiegespalten zurück.
    Die mit einem ansprechenden, im Buch eine Rolle spielende Details zeigenden Cover versehene Geschichte wird in der Ich-Form von der sympathischen, 28-jährigen Protagonistin Florence Day erzählt.
    Sie verließ vor etlichen Jahren ihre Heimat, denn sie war wegen ihrer Fähigkeit, mit Geistern reden zu können, ins Gerede gekommen. Sie hielt jedoch regelmäßig telefonischen Kontakt zu ihrem geliebten, diese Fähigkeit teilenden und ein Bestattungsinstitut führenden Vater.
    Selbst arbeitet sie in New York als Ghostwriterin der erfolgreichen Liebesromanautorin Ann Nichols. Die Idee für ihr eigenes Buch wurde von ihrem Ex gestohlen, was ihr den Glauben an die Liebe genommen hat.
    Überraschend stirbt der Vater, die Familie macht Front gegen sie und ein ungeduldiger attraktiver Lektor namens Ben rügt ihre durch den verlorenen Liebesglauben verursachte Schreibblockade.

    Apropos Lektor - ein gründlich(er)es Lektorat hätte diesem Buch gutgetan, denn etliche Sinn- und Rechtschreibungereimtheiten stören leider den durch den angenehmen Schreibstil eigentlich guten Lesefluss.
    Eine gewisse Vorhersehbarkeit ist bei Liebesromanen mit einem zu erwartenden Happy End wohl nur schwer umschiffbar, auch streift die Autorin gesellschaftliche Themen wie Homosexualität und Rassismus und balanciert Trauer und Melancholie gut mit Witz und Humor aus. Trotzdem störten mich zu den bereits erwähnten Fehlern häufige Wiederholungen und Längen.

    Fazit: Guter Ansatz mit viel Luft nach oben.


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