Ich sehne mich aber auch nach einer Art "moralischer Instanz" - sei es auf Youtube oder auf anderen Sozialen Medien, die Jugendliche konsumieren.
Auch etwas, dass die Ersteller notfalls vor sich selber schützt. Es wird ja bei allen möglichen Fällen immer wieder gesagt, dass diejenigen es ja frewillig selbst einstellen oder immer wieder auf Mobber eingehen oder am Ende noch "selbst Schuld" am Mobbing seien, da sie keine Ratschläge/Hilfe annehmen würden.
Man muss bedenken, dass aber nicht jeder emotional oder kognitiv oder psychisch in der Lage ist die Reichweite und Folgen selbst adäquat einzuschätzen oder dass einige nicht über die Social Skills verfügen um angemessen zu reagieren. Das katapultiert sie immer weiter und tiefer in eine Spirale aus Provokation und Mobbing. Das kann dann 1:1 wie in einer toxischen Beziehung werden, aus der man sich dann nicht lösen kann. Follower/Hater und Ersteller sind dann in einer Art Abhängigkeitsverhältnis und Co-Existenz-Beziehung.
Wer interveniert da? Es muss ja auch für die Jugendlichen eine Art Exempel statuiert werden, dass man einen Menschen, sei er noch so provokativ und lernresistent, nicht stalken/mobben/bedrohen darf.
Das fehlt mir leider hier etwas. Ich las einmal einen Kommentar, dass man so in 10-20 Jahren schockiert auf den Fall Drachenlord oder auf Fälle wie damals "Tessas Geburtstag" blicken wird und dass diese Beispiele dann Lehrstücke über diese spezifische Zeit der Sozialen Medien sein werden. Die Leute werden sich dann fragen: "Wie konnte sowas möglich sein? Wieso wurde nichts unternommen?".