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  1. #61
    Lotta vom Hocka Avatar von Cat-lin
    Ort: heute hier,morgen dort...
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    "Mit industriefreundlichem Gruß" [spiegel.de]

    Es wird immer abenteuerlicher. Überraschen tut es natürlich niemanden mehr bei unserer korrupten Elite in Berlin (ohje, das hört sich ja an wie bei Trump).


    Kameradschaftlicher Umgangston zwischen Kontrolleuren und Kontrollierten

    ... wie weit die Konzerne bei der Formulierung des vom Verkehrsministeriums veröffentlichten Untersuchungsberichts Volkswagen mitgewirkt haben.

    Beispiel Opel: Den Prüfern des KBA waren bei Messungen des Stickoxidausstoßes beim Opel Zafira weit überhöhte Werte aufgefallen. Die Behörde ordnete jedoch keinen Rückruf an, sondern wollte vom Unternehmen lediglich eine freiwillige Umrüstung des Modells. Schließlich legte das KBA dem Unternehmen die Passagen des Untersuchungsberichts zu dem Fahrzeug vor. Der Kommentar des Opel-Managements fiel heftig aus: Man könne dem Entwurf "nicht zustimmen", die Formulierungen würden "einen Gesetzesverstoß" des Konzerns nahelegen, was der Hersteller zurückweist. Man verwahre sich gegen die Formulierung des Ministeriums, es handele sich "um manipulierte Fahrzeuge".

    Auf den Angriff von Opel hin wandte sich der Präsident des KBA... an die betreffenden Beamten seines Hauses .... Er halte "Opels Ausführungen im Grunde nach für nachvollziehbar", und kassierte damit die allzu deutlichen Formulierungen ein, die seine Beamten für den Bericht über die hohen Grenzwerte des Zafiras ursprünglich vorgesehen hatten.
    ...

    Viel Rücksicht für "empfindliche" Hersteller

    Offensichtlich ging es den Staatsdienern um einen besonders schonungsvollen Umgang mit den Unternehmen, die sich eigentlich bis auf ganz wenige Ausnahmen für deutlich überhöhte Stickoxidwerte hätten rechtfertigen müssen.

    Auch im Fall Porsche zeigte man viel Rücksicht. Ein Text über die zu hohen Abgaswerte eines Modells ... sei "mit dem Hersteller abgestimmt", schrieb einer der KBA-Leute an einen Beamten des Verkehrsministeriums. Unter anderem habe man auf bestimmte Formulierungen verzichtet, weil "der Hersteller an dieser Stelle so empfindlich" sei.
    ...
    Auch mit Mercedes wurden die Beamten im Mai dieses Jahres offensichtlich handelseinig. Man habe sich bei den Stuttgartern des "vollständigen Einvernehmens" versichert...
    ...
    Das Ministerium verteidigt die Abstimmung des Berichtes mit den betroffenen Konzernen. "Ein solches Prozedere ist international üblich und notwendig", ... Die Meinungsbildung der Untersuchungskommission sei "unabhängig" erfolgt. Und bei Volkswagen sieht man in der Zusammenarbeit mit den Behörden erwartungsgemäß auch kein Problem, schließlich habe man ihnen "sensible und vertrauliche Daten offengelegt".
    Ganz abgesehen davon, wie unmöglich so was ist... Erweist man den Herstellern nicht letztlich einen Bärendienst - das macht doch die ganze Branche auch im Ausland total unglaubwürdig... Und wie sich das dann wiederum auf die Wirtschaft und Arbeitsplätze auswirkt, die sie eigentlich schützen wollen...?

  2. #62
    Lotta vom Hocka Avatar von Cat-lin
    Ort: heute hier,morgen dort...
    http://www.handelsblatt.com/wirtscha.../14826776.html

    Die Umweltorganisation BUND hat im Zuge des Abgasskandals einen Verkaufsstopp für dreckige Diesel-Autos beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) beantragt. Neuwagen mit der Abgasnorm Euro 6, die auf der Straße die gesetzlichen Grenzwerte überschreiten, dürften nicht mehr verkauft werden, forderte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ....

    Solch ein Stopp hätte für zahlreiche Autohersteller weitreichende Folgen. Messungen des KBA zufolge überschritten Dutzende aktuelle Modelle die Grenzwerte.
    ...
    "Es ist absolut inakzeptabel, dass weiter Diesel-Neufahrzeuge verkauft werden, die gegen die gesetzlichen Stickoxidgrenzwerte verstoßen", teilte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger mit. "Verkehrsminister Dobrindt hätte längst handeln müssen. (...) Es geht um den Schutz von Gesundheit und Umwelt." Bereits im Oktober hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) das KBA in einem ähnlichen Fall vor dem Verwaltungsgericht Schleswig verklagt...

    Der BUND stützt sich bei seinem aktuellen Antrag auf eine EU-Verordnung (EG 715/2007), wonach das KBA als Kontrollbehörde bei zu hohen Abgaswerten ein Verkaufsverbot erlassen müsse. "Wir wollen die Hersteller in die Pflicht nehmen und nicht die Bürger, die sich in gutem Glauben ein Fahrzeug kaufen", sagte ein BUND-Sprecher.

    Das KBA hatte bei Untersuchungen für die VW-Untersuchungskommission zu hohe Abgaswerte bei zahlreichen Herstellern festgestellt. Modelle von Audi, BMW, Dacia, Ford, Honda, Hyundai, Jaguar, Land Rover, Mazda, Mercedes-Benz, Opel, Peugeot, Porsche, Renault, Suzuki, Volkswagen und Volvo waren betroffen. Bei vielen funktionierte die Abgasreinigung nur auf dem Prüfstand. Experten machen dafür Abschalteinrichtungen verantwortlich. Laut dem Darmstädter Umweltjuristen Martin Führ deutet ihr flächendeckender Einsatz auf illegale Praktiken der Hersteller hin.

    http://www.handelsblatt.com/wirtscha.../14821286.html
    Dieselabgase von Renault: Pariser Behörde schaltet Justiz ein

    Die französische Justiz beschäftigt sich mit Abgaswerten von Renault-Dieselfahrzeugen.

  3. #63

  4. #64
    Dazu habe ich etwas im TTIP-Thread geschrieben.

    Faktisch ist es so, dass Volkswagen im letzten Jahr weltweit 30.000 neue Leute eingestellt hat, die nun wieder entlassen werden. Der Trick ist dabei, dass am Ende 10.000 weniger deutsche Angestellte übrig bleiben. Faktisch werden damit 10.000 Arbeitsplätze in Niedriglohnländer wie Mexiko verschoben. Das ist das Ergebnis von Freihandel. Das ist Globalisierung!

  5. #65
    Lotta vom Hocka Avatar von Cat-lin
    Ort: heute hier,morgen dort...
    Hoffentlich bleibt uns dieser Freihandel erstmal noch erspart.
    In der Politik wird es oft so alternativlos hingestellt, als wäre wir ohne das lebensunfähig und unsere blanke Existenz bedroht – wäre das zutreffend, würden wir ja bisher schon gar nicht mehr existieren.
    WOLFSBURG/HANNOVER (dpa-AFX) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat den im Rahmen des Zukunftspakts geplanten Stellenabbau bei Volkswagen als unausweichlich bezeichnet. "Die Landesregierung bedauert diesen Arbeitsplatzabbau sehr, zugleich erkennt sie die Notwendigkeit an"...
    Das Programm sei ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Zukunft. Betriebsbedingte Kündigungen seien bis 2025 ausgeschlossen worden. Die Landesregierung lege Wert darauf, dass Volkswagen ausscheidenden Leiharbeitern neue Beschäftigungsperspektiven eröffne.
    Unternehmen und Betriebsrat hatten zuvor in Wolfsburg bestätigt, dass Volkswagen allein in Deutschland bis 2025 bis zu 23 000 Stellen streichen wird. Weltweit sollen bis zu 30 000 Jobs wegfallen.
    VW-Aufsichtsrat Weil erklärte, die Landesregierung unterstütze den deutlichen Schwenk hin zur Elektromobilität und Digitalisierung.
    https://wertpapiere.ing-diba.de/DE/S...=DE0007664039&
    Geändert von Cat-lin (18-11-2016 um 17:09 Uhr)

  6. #66
    Ich bin nicht Deutschland Avatar von bine1
    Zitat Zitat von mark49 Beitrag anzeigen
    Dazu habe ich etwas im TTIP-Thread geschrieben.

    Faktisch ist es so, dass Volkswagen im letzten Jahr weltweit 30.000 neue Leute eingestellt hat, die nun wieder entlassen werden. Der Trick ist dabei, dass am Ende 10.000 weniger deutsche Angestellte übrig bleiben. Faktisch werden damit 10.000 Arbeitsplätze in Niedriglohnländer wie Mexiko verschoben. Das ist das Ergebnis von Freihandel. Das ist Globalisierung!
    Angestellte werden bei VW bestimmt nicht entlassen,die stehen etwas über den Arbeitern im Haustarif -da geht auch keiner.Die haben Beschäftigungsgarantie,da musst du schon Abmahnungen kassieren oder klauen um gegangen zu werden!
    Die Stellen werden nicht mehr neu besetzt und es werden Abfindungen angeboten für diejenigen die freiwillig in Altersteilzeit gehen.Wenn entlassen wird, dann bei den Zeitarbeitsfirmen und natürlich ist das ein Rattenschwanz und die ZZUlieferer müssen auch Stellen abbauen.
    Die Lohnkosten sind nicht nur der Knackpunkt-sondern die Lohnnebenkosten und Sozialabgaben die die Arbeit in Deutschland teuer machen.Irgendwie muss der Sozialstaat bezahlt werden und da wundert man sich das alles abwandert,der Arbeiter hier aber auch nicht vom Geld leben kann.

  7. #67
    Lotta vom Hocka Avatar von Cat-lin
    Ort: heute hier,morgen dort...
    Danke für die sachlichen Infos, Bine!


    (Eigentlich müßte sich jeder logisch klar machen, daß es nicht funktioniert, wenn jeder alles zum niedrigsten Preis haben will, gleichzeitig gut verdienen und eine sichere Stelle. Wo soll dann das Geld dafür herkommen? - Da klaffen die Scheren unvermeidlich auseinander.)
    Geändert von Cat-lin (21-11-2016 um 17:58 Uhr)

  8. #68
    Ich bin nicht Deutschland Avatar von bine1
    Zitat Zitat von Cat-lin Beitrag anzeigen
    Danke für die sachlichen Infos, Bine!


    (Eigentlich müßte sich jeder logisch klar machen, daß es nicht funktioniert, wenn jeder alles zum niedrigsten Preis haben will, gleichzeitig gut verdienen und eine sichere Stelle. Wo soll dann das Geld dafür herkommen? - Da klaffen die Scheren unvermeidlich auseinander.)
    Naja das Ausrufezeichen von mir sollte zeigen das man sich halt ärgert was alles über einen Kamm geschert wird.Und da einige aus meiner Familie Werksangehörige sind ,glaube ich das ich schon etwas dazu sagen darf.Die Stammbelegschaft hat Beschäftigungsgarantie,und wenn die einen Angestellten entlassen würden -da müssten ein Paar Scheine auf dem Tisch liegen ,das nur dazu.

    Die Kollegen in Mexiko haben auch unter den Kürzungen zu leiden,dort gibt es auch kaum einen anderen Arbeitgeber.Ich sehe eher die Standorte in der Eu kritisch,gerade da findet der Lohndumping statt.
    Insbesondere der Bau der neuen Werke in Osteuropa..
    Wenn VW hustet hat Niedersachsen eine Lungenentzündung da hängen ganze Regionen dran.Auch frage ich mich wo den dann unsere ganzen Neubürger arbeiten sollen, durch die Digitalisierung werden Jobs zusätzlich schwinden.
    Wir zahlen den höchsten EU Beitrag,jeder will zu uns,keiner will Flüchtlinge aufnehmen,die Steuern in den anderen Ländern lassen sie niedrig damit neue Werke in ihrem Ländern gebaut werden.
    Irgendwie kann doch die Rechnung nicht aufgehen..

  9. #69
    Nordlicht Avatar von Claudia I.O.F.F. Team
    Ort: Hoch im Norden
    Wenn denn in den Niedrigsteuerländern tatsächlich neue Werke gebaut werden, ist das ja eine Sache. Aber da werden ja auch oft nur Briefkastenfirmen gegründet, um Gewinne zu verschieben.

  10. #70
    Tzerberus
    unregistriert

  11. #71
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    "Lohnnebenkosten" & Co. sind in DE immer mit ein Problem.

    Bei VW sind aber m M n auch die sehr satten Löhne & Gehälter an sich ein Problem.

  12. #72
    Angeblich wurde nun in den USA ein VW-Manager wegen des Dieselskandals festgenommen:
    ...Im VW-Dieselskandal hat die US-Bundespolizei FBI laut "New York Times" gestern einen Manager des Autokonzerns in den USA festgenommen. In Klagen der Bundesstaaten New York und Massachusetts heißt es demnach, er habe eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen gespielt, die Softwaremanipulationen in Dieselautos vor den Behörden zu verbergen. ...

    Quelle

  13. #73
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    und gleichzeitig klettert die Aktie.... so ist das

  14. #74
    fraktal
    unregistriert
    Ich möchte das nur nochmal anmerken, bevor vor lauter Krokodilstränen alles verschwimmt.

    Der Diesel wurde, unter anderem auch von Grünen, als Umweltschutzauto angepriesen, weil er eben so ein "sparsamer Diesel" geworden ist.
    Erkauft wurde das durch Feinstaubemissionen, die es in dieser Form vorher nicht gab.
    Das er im Gegensatz zu Benzinern einen Haufen Stickoxide ausstösst (aus physikalischen Gründen) war von Anfang an klar. Wollte nur niemand hören.
    Zur Gewissensberuhigung hat man also dann Grenzwerte auf dem Papier definiert, die sich auch nur auf dem Papier einhalten liesen. Zumindest wenn die Karren fahrbar bleiben sollten.

    Alle waren glücklich.

    Bis VW versuchte die Amerikaner mit diesen Musterstücken deutscher Ingenieurskunst zu beglücken.
    Die Amerikaner waren an dem Spiel aber nicht beteiligt,, und so flog alles auf.

    Übrigens, der Benziner, der keine Stickoxidproblematik kannte, wird durch TFSI und andere Bezeichnungen, also Direkteinspritzer, im Moment auch zum Stickoxidemitter gemacht. Und das nur wegen minimaler Spriteinsparung!!

    In der Folge sind alte Benziner sehr viel sauberer als Neue. Werden aber dafür bestraft!!

    Was für ein bizarrer Irrsinn. Sowas könnte sich niemand ausdenken, wenns nicht wirklich passieren würde.

  15. #75
    blaues Wunder Avatar von Hibiskus
    Ort: ghost town
    Zitat Zitat von fraktal Beitrag anzeigen
    Ich möchte das nur nochmal anmerken, bevor vor lauter Krokodilstränen alles verschwimmt.

    Der Diesel wurde, unter anderem auch von Grünen, als Umweltschutzauto angepriesen, weil er eben so ein "sparsamer Diesel" geworden ist.
    Erkauft wurde das durch Feinstaubemissionen, die es in dieser Form vorher nicht gab.
    Das er im Gegensatz zu Benzinern einen Haufen Stickoxide ausstösst (aus physikalischen Gründen) war von Anfang an klar. Wollte nur niemand hören.
    Zur Gewissensberuhigung hat man also dann Grenzwerte auf dem Papier definiert, die sich auch nur auf dem Papier einhalten liesen. Zumindest wenn die Karren fahrbar bleiben sollten.

    Alle waren glücklich.

    Bis VW versuchte die Amerikaner mit diesen Musterstücken deutscher Ingenieurskunst zu beglücken.
    Die Amerikaner waren an dem Spiel aber nicht beteiligt,, und so flog alles auf.

    Übrigens, der Benziner, der keine Stickoxidproblematik kannte, wird durch TFSI und andere Bezeichnungen, also Direkteinspritzer, im Moment auch zum Stickoxidemitter gemacht. Und das nur wegen minimaler Spriteinsparung!!

    In der Folge sind alte Benziner sehr viel sauberer als Neue. Werden aber dafür bestraft!!

    Was für ein bizarrer Irrsinn. Sowas könnte sich niemand ausdenken, wenns nicht wirklich passieren würde.
    Könnte man dem ganzen Dilemma nicht einfach mit Elektroautos aus dem Weg gehen oder was spricht dagegen?


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