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  1. #1

    Neuregelung der Erbschaftssteuer

    Reform der Erbschaftsteuer: Was vom Erbe übrig bleibt
    ...
    Null Prozent
    In Österreich ist die nullprozentige Erbschaftsteuer bereits Realität: Dort hob das Verfassungsgericht die Steuer 2007 auf, weil die Politik eine Frist für geforderte Nachbesserungen verstreichen ließ.

    Zehn Prozent
    Im Jahr 2014 wurden (in Deutschland) im Schnitt 11,3 Prozent Steuern auf Erbschaften festgesetzt.

    15 Prozent
    Den Wunsch nach einer radikal vereinfachten Erbschaftsteuer hegen nicht nur Konservative.

    33 Prozent
    Statt die gesamte Erbschaftsteuer zu reformieren, will (Schäuble) lediglich die vom Verfassungsgericht angemahnten Änderungen für Unternehmen umsetzen.

    100 Prozent
    Die Forderung nach einem Ende des Erbrechts klingt ziemlich links, tatsächlich wurde sie von Frühsozialisten und zeitweise auch von Karl Marx und Friedrich Engels erhoben. Kirsch jedoch bezeichnet sich als Liberalen und kann als solcher auf Vordenker wie Adam Smith und John Stuart Mill verweisen.
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1075736.html

    Insgesamt bin ich der Ansicht, die effektive Erbschaft sollte deutlich höher sein als die bisherigen 10%.

    Im Sinne der Wirtschaftsordnung dieses Landes als eine soziale Marktwirtschaft beinhaltet diese ein klares Bekenntnis zum Leistungsprinzip. Im Grunde genommen widerspricht "Erbschaft" an sich diesem Leistungsprinzip.

    Auf der anderen Seite ist das quasi steuerfreie Vererben großer Vermögen ein Grund dafür, warum die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft. Die Hauptlast tragen die Einkommenssteuern mit ihrer Progression und die Mehrwertsteuer, die jeden Endverbraucher gleich trifft.


  2. #2
    Zitat Zitat von Bela Lugosi Beitrag anzeigen
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1075736.html

    Insgesamt bin ich der Ansicht, die effektive Erbschaft sollte deutlich höher sein als die bisherigen 10%.

    Im Sinne der Wirtschaftsordnung dieses Landes als eine soziale Marktwirtschaft beinhaltet diese ein klares Bekenntnis zum Leistungsprinzip. Im Grunde genommen widerspricht "Erbschaft" an sich diesem Leistungsprinzip.

    Auf der anderen Seite ist das quasi steuerfreie Vererben großer Vermögen ein Grund dafür, warum die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft. Die Hauptlast tragen die Einkommenssteuern mit ihrer Progression und die Mehrwertsteuer, die jeden Endverbraucher gleich trifft.



    zum Rest, man soll also den Erblasser nach dessen Tod seiner nach dem Leistungsprinzip erwirtschafteten Leistung berauben/enteignen, und wenn, man findet dann halt andere Möglichkeiten sein erarbeitetes Geld in der Familie zu lassen!

  3. #3
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    netter Versuch... vielleicht etwas überhastet

  4. #4
    Blöder Ehrenkölner Avatar von hotblack
    Ort: Köln
    Zitat Zitat von Miezekratz Beitrag anzeigen
    man soll also den Erblasser nach dessen Tod seiner nach dem Leistungsprinzip erwirtschafteten Leistung berauben/enteignen, und wenn, man findet dann halt andere Möglichkeiten sein erarbeitetes Geld in der Familie zu lassen!
    Einen Toten kann man nicht berauben/enteignen. Und sinnvollerweise gleicht man die Schenkungssteuer an die Erbschaftssteuer an - so wie das in Deutschland bereits der Fall ist.
    Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.

  5. #5
    säule des forums Avatar von alonzo
    Ort: heidelberg
    Zitat Zitat von Bela Lugosi Beitrag anzeigen

    Auf der anderen Seite ist das quasi steuerfreie Vererben großer Vermögen ein Grund dafür, warum die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft. Die Hauptlast tragen die Einkommenssteuern mit ihrer Progression und die Mehrwertsteuer, die jeden Endverbraucher gleich trifft.
    nein, der grund hierfür liegt unter anderem daran, dass die einkünfte aus kapital niedriger versteuert werden als die einkünfte aus arbeit. hier wäre der hebel anzusetzen und nicht bei der erbschaftsststeuer.
    die erbschaftssteuer könnte/sollte aus meiner sicht 0 % betragen, wenn dann dafür endlich mal einkünfte aus kapital entsprechend höher besteuert werden würden.
    Zitat Zitat von Vongole Beitrag anzeigen
    Alonzo fällt unter den guten Strafrechtsgrundsatz "Nulla poena sine culpa", das muss man dem Board schon zugestehen.
    Man kann es auch Narrenfreiheit nennen.

  6. #6
    säule des forums Avatar von alonzo
    Ort: heidelberg
    Zitat Zitat von tiret Beitrag anzeigen
    Solange nur die Einkünfte aus Kapitalvermögen (gerechter) besteuert werden, wird sich an der quasi automatischen Vermögensmehrung der bereits Vermögenden zu Lasten in erster Linie der Mittelschicht kaum etwas ändern.
    doch, indem man kapitaleinkünfte progressiv besteuert. dann braucht man auch nicht mehr über eine sog. "reichensteuer" sprechen.

  7. #7
    Zitat Zitat von alonzo Beitrag anzeigen
    doch, indem man kapitaleinkünfte progressiv besteuert. dann braucht man auch nicht mehr über eine sog. "reichensteuer" sprechen.
    Die könnte man im Sinne des Progressionsvorbehalts mit in die Ermittlung der Einkommenssteuer einbeziehen.

  8. #8
    Erdbär Avatar von Zaadi
    Ort: In meinem Garten
    Einkünfte aus Kapitalvermögen und Erbschaft sind nichts anderes als Einkommen und sollten dementsprechend mit dem Einkommensteuersatz besteuert werden. Warum bekommt man fürs Nichtstun Steuererleichterung?


    Bären fressen Krebse und lassen sich nicht von ihm fressen

  9. #9
    Zitat Zitat von Zaadi Beitrag anzeigen
    Einkünfte aus Kapitalvermögen und Erbschaft sind nichts anderes als Einkommen und sollten dementsprechend mit dem Einkommensteuersatz besteuert werden.
    Verheiratete sollen für ihre Erbschaft also weniger Steuern zahlen als Singles? Logik?
    Geändert von ManOfTomorrow (16-02-2016 um 11:12 Uhr)
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  10. #10
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    Kinder, deren Eltern ein Häuschen abbezahlen - die fahren in der Mittelschicht dann vll nicht so häufig in Urlaub und bekommen nicht immer das neueste Technik-Gadget als Geschenk - im Vergleich zu Kindern, bei denen zB kein Häuschen abbezahlt wird - kenn ich so aus meinem Freundeskreis.

    als spätern Ausgleich gibts dann eben das Häuschen vererbt.

    Also "LEISTEN" diese Kinder schon auch etwas selbst. Sie LEISTEN VERZICHT !!!!

    auch das ist eine Leistung, die irgendwann anerkannt und belohnt werden sollte.



    der Versuch, die Leute auf Teufel komm raus zum NICHT_SPAREN zu zwingen (BARGELD-Abschaffungspläne) werden irgendwann dem Staat SEHR SEHR teuer kommen.

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  11. #11
    Zitat Zitat von Blu3 Beitrag anzeigen
    Kinder, deren Eltern ein Häuschen abbezahlen - die fahren in der Mittelschicht dann vll nicht so häufig in Urlaub und bekommen nicht immer das neueste Technik-Gadget als Geschenk - im Vergleich zu Kindern, bei denen zB kein Häuschen abbezahlt wird - kenn ich so aus meinem Freundeskreis.

    als spätern Ausgleich gibts dann eben das Häuschen vererbt.

    Also "LEISTEN" diese Kinder schon auch etwas selbst. Sie LEISTEN VERZICHT !!!!

    auch das ist eine Leistung, die irgendwann anerkannt und belohnt werden sollte.




    der Versuch, die Leute auf Teufel komm raus zum NICHT_SPAREN zu zwingen (BARGELD-Abschaffungspläne) werden irgendwann dem Staat SEHR SEHR teuer kommen.

    Sie "verzichten" z.B. darauf, ihre Kindheit in einer engen Mietwohnung zu verbringen.

  12. #12
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Sie "verzichten" z.B. darauf, ihre Kindheit in einer engen Mietwohnung zu verbringen.
    Man kann auch ein Haus mieten.

    Ich finde die Analogie von Blu3 sehr zutreffend.
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  13. #13
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Man kann auch ein Haus mieten.

    Ich finde die Analogie von Blu3 sehr zutreffend.
    Ich nicht. In unserem Freundeskreis haben die meisten ein Häuschen gekauft oder gebaut. Deren Kinder mussten bzw. müssen auf nichts verzichten.
    Dafür kenne ich auch vor allem einige Alleinerziehende, die sich kein Häuschen leisten könnten und noch weniger leisten könnten, ihren Kindern den neuesten modischen Schnickschnack zu kaufen.

    Mal davon abgesehen, dass das Erben ein Häuschens, vor allem bei mehreren Erben, durchaus seine Tücken hat. Vielleicht sind es aus Blu3´s Freundeskreis am Ende sogar die Kinder der Eltern, die kein Häuschen abbezahlen mussten, die statt eines sanierungsbedürftigen Häuschens einen ordentlichen Barbetrag erben.

  14. #14
    säule des forums Avatar von alonzo
    Ort: heidelberg
    Zitat Zitat von Blu3 Beitrag anzeigen
    Kinder, deren Eltern ein Häuschen abbezahlen - die fahren in der Mittelschicht dann vll nicht so häufig in Urlaub und bekommen nicht immer das neueste Technik-Gadget als Geschenk - im Vergleich zu Kindern, bei denen zB kein Häuschen abbezahlt wird - kenn ich so aus meinem Freundeskreis.

    als spätern Ausgleich gibts dann eben das Häuschen vererbt.

    Also "LEISTEN" diese Kinder schon auch etwas selbst. Sie LEISTEN VERZICHT !!!!

    auch das ist eine Leistung, die irgendwann anerkannt und belohnt werden sollte.



    der Versuch, die Leute auf Teufel komm raus zum NICHT_SPAREN zu zwingen (BARGELD-Abschaffungspläne) werden irgendwann dem Staat SEHR SEHR teuer kommen.
    die mittelschichtkinder, deren mittelschichteltern sich ihr häuschen absparen, betrifft das nur marginal, den für das Kind gilt beim erbe der Freibetrag von 400.000 €. erst über diesen betrag muss versteuert werden und zwar dann gestaffelt nach dem zu versteuernden betrag und dem verwandschaftsverhältnis.

    aus meiner persönlichen Situation kann ich es dir direkt schildern. meine eltern sind Hausbesitzer, der Marktwert dieser immobilie dürfte grob geschätzt bei maximal 450.000 € liegen (real vermutlich eher richtung 400.000 €, aber gehen wir ruhig von einem etwas größeren erbe aus).
    nun werden meine eltern und meine schwester beim kacken vom schlag getroffen und rutschen tot von der kloschüssel, somit bin ich alleiniger erbe der immobilie.
    wegen des freibetrags muss ich von den 450.000 € nur 50.000 € versteuern mit einem Steuersatz von 7 %. für die immobilie im wert von 450.000 € zahle ich also 3.500 € steuer. die 3.500 € zahle ich von meinem girokonto.
    möglicherweise zahle ich aber auch keinen müden euro, denn ich habe mal weitere mögliche freibeträge ausser acht gelassen.

    schnell wird ersichtlich, dass die erbschaftssteuer für die gravierende mehrheit der bundesbürger überhaupt keine bzw. eine minimale belastung darstellt und die übertriebene aufregung in deinem von mir zitierten beitrag völlig deplaziert ist.

    jemand, der das häusl von seinen eltern erbt, wird sicherlich nicht durch die erbschaftssteuer arm gemacht.

    die eigentliche problematik der erbschaftssteuer betrifft denn auch eine ganz andere Thematik, nämlich die vererbung von familienunternehmen.
    Geändert von alonzo (17-02-2016 um 12:32 Uhr)
    Zitat Zitat von Vongole Beitrag anzeigen
    Alonzo fällt unter den guten Strafrechtsgrundsatz "Nulla poena sine culpa", das muss man dem Board schon zugestehen.
    Man kann es auch Narrenfreiheit nennen.

  15. #15
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    Zitat Zitat von Zaadi Beitrag anzeigen
    Einkünfte aus Kapitalvermögen und Erbschaft sind nichts anderes als Einkommen und sollten dementsprechend mit dem Einkommensteuersatz besteuert werden. Warum bekommt man fürs Nichtstun Steuererleichterung?

    eigentlich bezog sich mein Beitrag auf genau dieses post -

    Zaadi schlägt ja vor, dass das Erbe dann mit jeweils dem persönlichen Steuersatz OHNE Freibetrag versteuert werden muss. oder versteh ich das falsch

    wären beim Häuschen von alonzo dann doch ein paar Euronen.


    ansonsten bin ich ganz bei den letzten beiden Sätzen von alonzo - und hab zum THema Erben von Familienunternehmen keine rechte Meinung. das ist ziemlich vielschichtig
    Geändert von *Blue* (17-02-2016 um 12:58 Uhr)

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