Fast jedes Thema finden Einzug ins IOFF. Zu diesem Fall habe ich jedoch nichts gefunden, obwohl er es m.E. durchaus wert wäre, sich darüber auszutauschen. Falls ich etwas übersehen habe, bitte ich um Verschiebung in den passenden Thread.
In der Nacht vom 06.05. auf den 07.05. wird der 17-jährige Niklas P. zusammen mit drei weiteren Personen von einer 4-köpfigen Bande zunächst verbal attackiert, im weiteren Verlauf erhält Niklas einen Faustschlag gegen die Schläfe, der ihn regungslos zusammensacken lässt. Der Schläger lässt nicht von seinem Opfer ab, sondern kehrt zurück und tritt mit dem Fuß mit voller Wucht gegen den Kopf von Niklas. Als Zeugen eingreifen, flüchtet die 4-köpfige Gruppe. Der Notarzt reanimiert den leblosen Niklas, er wird in das Uniklinikum gebracht, in dem er eine gute Woche später, am 12.05.2016, verstirbt.
Am vergangenen Samstag fand das Exequien mit anschließender Beisetzung statt, das von ca. 800 Menschen (im Ort selbst wird von fast 1000 Teilnehmern gesprochen) begleitet wird.
Niklas P. reiht sich damit ein in eine Kette anderer Gewaltopfer, nennen wir z.B. Dominik Brunner/München, Jonny K./Berlin oder auch Daniel Sievers/Kirchweyhe. Die Umstände sind erschreckend ähnlich, die Gründe nichtig, die (politische/soziale) Aufarbeitung gleicht einer Farce.
Ich befürchte, dass es auch in diesem Fall wieder viel Dampfgeplauder von Lamettaträgern geben wird gepaart mit blindem Aktionismus, der jedoch nicht dafür sorgen wird, dass sich das nicht wiederholt. Denn das skandierte man nach Dominik Brunner, nach Jonny K., nach Daniels Sievers und das wird auch in diesem Fall nicht ausbleiben.
Zurück bleibt auch jetzt eine zerstörte Familie, ein Freundeskreis - vereint in der Trauer und im Schmerz, der Frage nach dem "Warum?" und der Sehnsucht nach Auffindung aller Tatbeteiligter nebst Bestrafung derselben.
Aus verschiedenen Quellen erfährt man, dass die Örtlichkeit, an der die Tat geschah, in gewisser Weise als "No-Go-Area" angesehen werden kann. Ein Schlag ins Gesicht der Hinterbliebenen und Trauernden, wenn dann die Bezirksbürgermeisterin erklärt, dass kein gesteigertes Gewaltpotential vorläge und es sich um einen Einzelfall handeln würde. Die tatsächliche Situation vor Ort wird von den Anwohnern jedoch konträr beschrieben.
Bedauerlich, dass in der überregionalen Presse fast nichts zum Thema zu lesen ist. So etwas kann jeden überall treffen.