Das finde ich jetzt doch schön.
Das finde ich jetzt doch schön.
Verstehen Sie?
Unabhängig von GB ist das für mich der Punkt, der Politikverdrossenheit überhaupt erst möglich macht: Es gibt niemanden, der die Interessen der Betroffenen (seine Wähler oder - wie hier - eine ganze Nation) klar und deutlich VOR die eigenen Machtinteressen oder die einer politischen Gruppierung stellt. Den Bürgern ist es, bezogen auf den Brexit, doch wurscht, ob dabei Labour oder die Tories federführend wirken. Die wollen wissen, was mit ihrem Leben passiert im Falle A, B, oder C. Die Politiker scheinen den Brexit als Hebel zu sehen, um entweder ihre bereits vorhandene Machtsstellung zu zementieren oder eine solche zu erlangen.
Das ist bei uns nicht viel anders, nur gibt es gerade nicht so ein brisantes Thema, an dem das deutlich werden würde. Aber es stände uns bestimmt gut zu Gesicht, mal eine umfassende Rentenreform, Steuerreform oder Anpassung des Gesundheitswesens an moderne Erfordernisse anzugehen, ohne durch parteiliche Scheuklappen an gemeinsamen Lösungen gehindert zu werden. Aber nö, es geht um das Profil der SPD (geschärft!, natürlich), den Markenkern der CDU (Werte! konservativ!) und den ewigen Versuch der FDP, den eigenen Schwanz zu erjagen (egal weswegen, aber wir sind wichtig! ohne uns geht es nicht!).
Bevor ich eine off-topic-Rüge bekomme - Ende des Exkurses zu Deutschland. Die Briten machen es aber exakt genauso. Also die Politiker. Rituelle Tänze um Sachfragen herum, damit die Ausgangslage für den Sturm auf Downing Street am Post-Brexit-Day möglichst gut ist. Quasi ein Steher-Rennen im Radsport. Freunde, das merken eure Wähler! Ganz so doof sind die nämlich doch nicht.
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Der voraussichtlich letzte Staller-Krimi!
Ich habe gerade gestern im Radio gehört, wie die Grüne Kirsten Kappert-Gonther ausdrücklich Jens Spahn wegen einer neuen Gesetzvorlage zur Organspende gelobt hat. ("Herr Spahn, das ist ein wirklich gutes Gesetz", hat sie glaube ich gesagt).
Ich glaube, Du bist ein bisschen zu streng mit unseren Politikern. Ein brisanteres Thema als die Flüchtlingskrise hat doch seit Urzeiten nicht gegeben. Und eine ganze Menge Politiker von CDU, SPD, Grünen, Linken, FDP haben Positionen bezogen, die sie auch angreifbar gemacht haben. Ich kann nicht erkennen, dass es da allen rein um Macherhalt gegangen wäre. Im Gegenteil. Eigentlich fällt mir nur Seehofer ein, der regelrecht "britisch" reagiert hat. (Parteien, die sowieso rein auf Krawall setzen, lasse ich jetzt mal außen vor.)
was hätte man denn anzubieten?
einschränkung der personenfreizügigkeit? keine eu mit mehr macht für brüssel?
dazu wären die franzosen froh, wenn die briten wieder weg wären, de gaulle war gegen ein beitritt zu seiner zeit. einer einführung einer eu-armee stand gb immer kritisch gegenüber zum leidwesen der franzosen.
vielleicht bekommt frankreich eine grössere führungsrolle ohne gb?
das melken eines leeren euters bewirkt nur,
das man vom melkstuhl gestossen wird.
rise and rise again until the lambs become to lions.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zei...ion-ermittlungMutmaßliche Autobombe in Nordirland explodiert
Nach einer Explosion in der Innenstadt von Londonderry sprechen Politiker von Terror, die Ermittler halten sich zurück. Verletzte gab es nach ihren Erkenntnissen nicht.
Mit aller Vorsicht, gleichgültig wer der oder die wirklichen Täter waren, ohne den Kontext des drohenden No-Deal-Brexit würde bei der Nachricht wohl kaum jemand gleich als erstes an ein mögliches Wiederaufflammen des alten Konfliktes denken und vor dem geistigen Auge die alten Bilder aus Derry/Londonderry von vor dem Karfreitagsabkommen wieder im Kopf haben.
Überparteilicher Plan: Britische Abgeordnete wollen Brexit-Entscheidung verzögern [spiegel.de]
Sie wollen "Zeit gewinnen"?Offenbar wollen britische Abgeordnete den Brexit-Prozess jetzt selbst in die Hand nehmen: Medienberichten zufolge arbeiten einige von ihnen überparteilich daran, eine Entscheidung zu verschieben. [...]
Oh Mann ...
We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
Diesen Artikel find ich im Zusammenhang sehr spannend: Das Spiel mit der Zeit ist immer ein Spiel um die Macht
Der Brexit betrifft mich jetzt persönlich!
Mein Versicherungsgeber, die Domestic & General teilt mir mit, dass sie ein in Großbritannien registriertes Versicherungsunternehmen ist und beabsichtigt meinen Versicherungsvertrag an ein neues Unternehmen ähnlichen Namens nach Deutschland zu verlegen.
Es folgen drei Millionen Sätze, die ich mir nicht durchlesen werde. Ich darf aber auch ablehnen und der High Court in GB muss die Übertragung genehmigen.
Viel Arbeit für die Konzerne in GB.
Ich kann nur hoffen, dass die EU in dem Fall nicht nachgibt - ein Nachgeben "um des lieben Friedens willen" würde die EU sprengen, ein harter Brexit nicht.
Edit: Mich betrifft der Brexit gewissermaßen auch persönlich, wenn auch nur in einer Kleinigkeit - Ich habe ab und an mal Pullover bei einer schottischen Firma bestellt, nicht oft, aber eben doch gelegentlich. Das kann ich bei einem Brexit wohl vergessen.
Geändert von KVWUPP (20-01-2019 um 17:56 Uhr)
die waren bestimmt eh total kratzig und dufteten nach schafpups.
bestellen kann man doch aus dem nicht-eu-ausland, muss halt nur einfuhrumsatzsteuer abgeführt werden.
"Wir kommen da durch!"
Sind dann 19% teurer. o.k. die eigentliche Abfertigung übernimmt ja normalerweise der Kurierdienst, aber trotzdem . . .
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In Großbritannien werden Medikamente knapp
Im Vereinigten Königreich sind etliche Medikamente derzeit nur schwer erhältlich. Die Regierung beharrt darauf, dass der Brexit nicht die Ursache dafür sei - und glaubt das offenbar selbst nicht.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1248976.html