Habe den alten Beitrag gelöscht. Nicht wundern.
Ob Yatagans Anmerkung mir galt oder nicht - es hat mich aufgerüttelt.
Eigentlich wollte ich nichts mehr dazu schreiben und war froh, dass andere Sachen besprochen wurden.
Seit gestern Abend ist mir richtig schlecht, weil es grad in den türkischen Medien wild zugeht wegen Kindesmissbrauch.
Ich habe gleich mehrere neue Fälle auf einmal gelesen, leider teilweise schlimme Details (9 Monate, 3 Jahre - also wirklich kleine Kinder und entsprechend bestialische Verletzungen. Risse und innere Verletzungen der kleinen Körper kennt man ja leider. Aber mir geht das kleine Mädchen nicht aus dem Kopf, die ihren Schrei nicht ausstoßen konnte, weil ihr der Mund zugehalten wurde und deshalb durch den Druck das Trommelfell geplatzt ist)
Ich zittere innerlich und habe eine Stinkwut, mein Magen dreht sich.
Ich hatte das gestern kurz ins Mega geschrieben und dann wieder gelöscht, weil ich da keine miese Stimmung machen wollte. Außerdem wollte ich das alles lieber vergessen.
Dann dachte ich, dass ich es hier reinschreiben könnte.
Doch Beitrag 3241 hat die Frage wieder hochgeschoben.
Und ich habe gedacht, dass - wenn ich tatsächlich was anderes schreibe - ich den Vorwurf kriege, dass ich irgendwelche Antworten auf irgendwelche Fragen schuldig bin.
Mir ging es nicht ums Recht behalten.
Ich wollte nur dem Vorwurf vorbeugen und die Frage abhaken. Und habe mich dazu hinreißen lassen, entgegen meines Vorsatzes zu handeln.
Direkt danach - und durch Yatagans Posting - wurde mir klar, dass ich die Frage nicht abhaken kann, sondern dass es eh nur ein Hin und Her werden würde.
Geändert von Sabuha (17-02-2018 um 17:54 Uhr)
@Sabuha Jetzt schreibst Du leider nur noch um Recht zu behalten.
Schade.
Geändert von Yatagan (17-02-2018 um 15:49 Uhr)
Sabuha: Was hättest Du an der Stelle von Schipper getan? Die Produktion hat von dem Verhalten von Wedel gewußt und es geduldet, selbst nach Beschwerde der betroffenen Schauspielerin. Das im Interview beschriebene Verhalten (ekliges Regisseurgehabe nach abgewiesenen aufdringlichen Avancen) war damals nicht strafbar (vermutlich wäre es nichtmal jetzt der Fall). Die Kollegin selbst ist auch am Set geblieben, weißt Du ob es ihr überhaupt recht gewesen wäre, dass Kollegen z.B. das Set unter Protest verlassen und sie das dann u.U. hätte ausbaden müssen?
Den Vergleich mit dem Mißbrauch von Kindern und die Frage, ob man das dann auch ok findet (so wie Du gestern geschrieben hast und auch heute wiederholt hast) finde ich absolut unangebracht. Ich kann nicht glauben, dass Du so etwas ernsthaft schreibst, obwohl ich sonst Deine Beiträge schätze. Und noch etwas: Ein Verhalten erklären bzw. Verständnis dafür zu äußern ist nicht damit zu verwechseln, dass man das Verhalten auch gut findet.
Geändert von dedeli (17-02-2018 um 15:59 Uhr)
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Geändert von Perrier (29-08-2018 um 22:12 Uhr)
Die Gründe für beides sind sehr unterschiedlich. Ich glaube nicht, dass wir hier beurteilen können, warum Wedel getan hat was er getan hat. Es wird halt in das Raster eingeordnet, das wir selbst dafür vorbestimmt haben und das uns irgendwie in den Kram passt.
A...lochverhalten an sich ist kein Vergehen. Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen. Schon da hinkt also jeglicher Vergleich.
Ja, kann so rüberkommen.
Ich wollte auch nicht die Taten vergleichen.
Sondern nur wissen, wann man das Wegschauen aus Angst vor Konsequenzen mit Unverständnis quittieren darf.
Hast du Recht.
Vielleicht reden wir hier von zwei verschiedenen Sachen und kamen deshalb nicht auf einen Nenner.
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Geändert von Perrier (29-08-2018 um 22:16 Uhr)
Stimmt schon ... aber eigentlich klang der verlinkte Artikel in der Emma ja doch recht hoffnungsvoll ... nach einer Frau die sich nach der Tat wiederaufgerappelt hat und gelernt hat mit den seelischen Narben (welche die Tat hinterlassen hat) zu leben, welche auch von der Ausbildung her (als Psychologin) die notwendige Fachkenntnis hat um die psychologischen Prozesse in ihr zu verstehen (und die auch ein Umfeld hat das sie unterstützt ... nicht zuletzt auch ihr Ehemann)
Schade daß es dennoch nicht gereicht hat.
Und besonders schade auch daß sie diese Zeile aus ihrem Brief an den Täter:
mit ihrem Selbstmord schlussendlich widerlegt hat„Sie wollten mal wieder eine Frau zutiefst demütigen und zerstören. Aber Sie haben mich nicht zerstört.“
"We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"
Sabuha, es tut mir leid, dass du jetzt von allen Seiten (und seitenweise) was abkriegst. Ausgerechnet du. Für mich bist du hier eine der wenigen, die versuchen ehrlich und ohne Rechthaberei zu schreiben und ich spüre sehr wohl, dass dir das alles sehr nahegeht und du dir viel Gedanken machst. Deshalb einfach mal so
Inhaltlich möchte ich mich hier nicht weiter äußern, weil (in meinen Augen, oft auch ganz bewußt) kritischere, hinterfragende, eigentlich nachdenklichere Stimmen immer wieder ins andere Extrem gestellt werden, so als würde jene gewisse Typen oder Handlungen nicht sehen wollen oder in Schutz nehmen, da könnte ich echt...
Geändert von storch (17-02-2018 um 19:17 Uhr)
Danke!
Das Abkriegen ist zwar anstrengend, aber lässt einen ja auch nachdenken.
Liegt man falsch, erklärt man falsch oder verstehen die anderen es falsch?
Frustrierend ist nur, wenn das Gefühl aufkommt, dass manche es nur auf Lücken und Fehler in der Formulierung abgesehen haben.
Im schlimmsten Fall kriegt man bisschen Hornhaut auf der Seele, im besten Fall lernt man was dazu
Sicher, wir wissen nicht ohne jeden Zweifel ob die Vergewaltigung ursächlich für den Suizid war.
Aber für die Allgemeinheit sieht es so aus ... und, even worse, ich hab keinen Zweifel daran daß ihr Vergewaltiger auch sofort dran denken wird daß seine Tat der Anlass für den Suizid war.
Und ich gönn dem Typen diese Befriedigung nicht wirklich
"We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"