Wobei es aber fraglich ist in wie weit die Möglichkeiten hierzulande auf die Möglichkeiten übertragbar sind, welche das Gerichtssystem in den USA bietet
Wobei es aber fraglich ist in wie weit die Möglichkeiten hierzulande auf die Möglichkeiten übertragbar sind, welche das Gerichtssystem in den USA bietet
"We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"
In den letzten Wochen wurde in den Medien immer wieder über Tötungsdelikte berichtet, denen Frauen zum Opfer fielen. Diese Taten fanden hier noch keine Erwähnung. Häufig waren "Freunde" oder Lebenspartner der Opfer die Täter. Immer waren es Männer.
Da in anderen Threads nicht zuletzt unter Verwendung der Meldungen über Gewalttaten an Frauen immer wieder versucht wird, dieses Thema für andere Zwecke zu instrumentalisieren, möchte ich darauf hinweisen, dass das dieses offensichtlichstes Merkmal, das alle Täter gemeinsam hatten, nie erwähnt wurde: Das Geschlecht. Der Grund, aus dem Männer gegen Frauen gewalttätig werden, ist kulturübergreifend meist derselbe: Männer meinen, das Recht zu haben, über Frauen zu bestimmen. Dieses Recht steht ihnen nicht zu. Ihre Taten sind Verbrechen widerlichster Art. Alle.
So ist es doch auch überhaupt nicht zu verstehen.
Das "Männer meinen, das Recht zu haben, über Frauen zu bestimmen", bezieht sich ganz klar auf "Der Grund, aus dem Männer gegen Frauen gewalttätig werden" - also auf Männer, die gewaltätig gegen Frauen werden, und das sind ja nun mal nicht alle.
Natürlich ist es richtig, was Bijou schreibt. Und man sollte nicht immer nur die negativen Beispiele erwähnen. Ein Mann, der unglaublich viel Gutes tut, ist z.B. der Traumapsychologe Jan Ilhan Kizilhan, der sich maßgelblich dafür eingeetzt hat, dass etwa 1000 durch IS-Männer entführte und traumatisierte Frauen in Deutschland therapiert werden konnten. https://www.suedkurier.de/region/sch...372502,9750004
Kizilhan hilft auch, Therapeuten im Irak auszubilden. https://www.huffingtonpost.de/jan-il..._18056282.html
Danke für das Beispiel, Mausophon. Das sind ganz wichtige Beispiele für Emanzipierungen.
Ich denke, es ist sinnvoll, zwischen Menschen und Systemen zu unterscheiden. Um so mehr, als das Individuum eine Erfindung der Neuzeit ist und - als Konzept - kollektiven (Gruppen-)Druck systematisch ausblendet.
Wer in solchen Diskussionen wie hier lediglich zwischen "Frauen" und "Männern" unterscheidet, läuft immer Gefahr, die Dinge zu simplifizieren. Zum einen, weil Frauen nicht gleich (und damit: anders als Männer) ticken und umgekehrt. Aber auch, weil sich geschlechtsspezifische Systeme überhaupt nicht um Geschlechter drehen. Sondern um Ideen. Oder, wie Niklas Luhmann sagen würde: Um Kommunikationen.
Es ist keineswegs so, dass Männer grundsätzlich vom aktuellen System (= Patriarchat) profitieren und Frauen nicht. Oder dass Männer aus irgendwelchen anderen Gründen das jetzige System unterstützen müssten, Frauen aber nicht.
Systeme bleiben in der Regel unsichtbar, weil man in ihnen drinsteckt. So wie Truman in der Seifenopernwelt, die andere für ihn als Biotop errichtet haben. Das nennt man "Normalisierung". Das Patriarchat gilt nur deswegen als Normalität, weil man sich über Hunderte von Jahren daran gewöhnt hat, dass die Dinge so sind, wie sie sind. Die Dinge könnten aber auch ganz anders sein ... und dank feministisch gesinnten Männern und Frauen hat sich schon vieles angeblich "Normales" nach und nach entnormalisiert, Im Sinne neuer Regeln. Einen solchen Paradigmenwandel erleben wir gerade in den Arabischen Emiraten, wo Frauen seit gestern Auto fahren dürfen. Bis gestern galt als "normal", dass nur Männer fahren. Sich mit einer neuen Normalität abfinden müssen dort beide betroffenen Geschlechter: Frauen wie Männer.
Mit System-Ebene meine ich: Patriarchat versus Matriarchat (... und allfällige "dritte Wege", von denen wir derzeit noch meilenweit entfernt sind). Individuelle Ebene heisst: Männer versus Frauen.
Ich finde es wichtig, die beiden Dinge zu unterscheiden
Geändert von ganzblau (25-06-2018 um 09:19 Uhr)
Eine deutsche Organisation, die sich für verfolgte, misshandelte, vergewaltigte Frauen in Krisengebieten einsetzt ist medica mondiale:
https://www.medicamondiale.org/
Gegründet wurde medica mondiale 1992, als während des Kriegs in Bosnien massenhafte Vergewaltigungen quasi als Mittel der Kriegsführung eingesetzt wurden. Inzwischen ist die Organisation in vielen Ländern aktiv.
Da habe ich erste neulich einen Artikel hier gelesen und war geschockt, dass tatsächlich, trotz all der Unterstützung:
"..'Keine einzige Frau sagte im weltweit ersten Prozess aus, der Vergewaltigung im Krieg als Verbrechen gegen die Menschlichkeit definierte. Zu groß war die Scham der Frauen, ihr Stigma: 'Sie schwiegen, weil sie sonst als Entehrte von ihrer eigenen Familie getötet werden konnten', sagt Jasmina Prpic...."
Obwohl inzwischen schon lange bekannt, öffentlich ist, was da alles abgelaufen ist, müssen diese Frauen trotzdem weiter schweigen und deren Familien haben nichts dazugelernt. Noch genauso dieses alte, widerliche Frauenbild im Kopf.
http://www.badische-zeitung.de/suedw...153640666.html
Dieses Gerolle, mit dem Du das lächerlich machen willst, ist falsch und überheblich. Ich kann tanakin an dieser Stelle verstehen. Nicht jeder Mann gehört in diese Schublade.
Auch wenn die Kultur, die Vergewaltigung begünstigt, von Männern gemacht ist, ist nicht jeder Mann ein Vergewaltiger. Und gerade "gender Studiengänge" sollten sehr präzise sein und differenzieren können.
Mit dieser Nummer tust Du dem Gendern keinen Gefallen.
überheblich vielleicht, aber nicht falsch.
Männer, die heutzutage noch mit "nicht alle Männer sind so!" argumentieren (wozu eigentlich? wollen sie gelobt werden? was ist deren Intention dahinter?) haben jahrelange Diskussionen entweder nicht verstanden oder erst gar nicht mitbekommen. Waren wohl zu sehr damit beschäftigt sexistische Systeme aufzubauen und zu bewahren.
Ich bin selbst ein Mann und auch ich sehe, wie egoistisch und kontraproduktiv diese Rhetorik ist.
Natürlich ist nicht jeder Mann ein Vergewaltiger, aber in Diskursen wird diese Floskel ständig von Männern genutzt, um entweder zu relativieren oder das Problem runterzuspielen.
"Not all Men" ändert nichts daran, dass Männer weiterhin Frauen vergewaltigen oder ermorden. Deswegen lehnen wir Gender-Leute solche Floskeln nach differenziertem Betrachten (aus welcher Richtung kommt diese Aussage, was wird damit bezweckt, etc) ab. :b
Geändert von Vespertine (30-06-2018 um 19:10 Uhr)
Der Comic passt nicht zur Argumentation hier im Thread. Denn gerade Tanakin hat ja gesagt "manche Männer", nicht alle sind Vergewaltiger.
In dem Comic sagt die verletzte Person "einige Fahrer" sind über mich gefahren, woraufhin der andere tönt: "Nicht alle Fahrer tun sowas".
Hier war die Argumentation genau anders herum.
So gesehen passt das nicht hierher und ist zudem ziemlich doof.
Du arbeitest mit massiven Abwertungen. Kein Wunder, dass man dann nicht diskutieren will.
Jede/r, der oder die in eine Schublade mit allen anderen gesteckt wird, die nicht passt, wehrt sich.
"Alle Frauen sind Tussis und haben keine Ahnung von Autos!" - "Alle Schwulen sind tuntig!" - "Alle Männer sind gefühlsgestört!"
Das führt bei den Frauen, die keine Tussis sind und Ahnung von Autos haben wie auch bei den anderen Gruppen unmittelbar zu Abwehr.
Pauschale Urteile, die mit negativen Wertungen verbunden sind, bringen keinen weiter. Schon gar nicht diejenigen, die sofort und zu Recht in die Verteidigungshaltung gehen.
Darum sind Differenzierungen wichtig. Auch und gerade in so existentiellen Fragen.