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  1. #4996
    Zitat Zitat von Berenike Beitrag anzeigen
    Ich habe das gerade versucht durchzuspielen. Eine Welt 24 Stunden ohne Männer. Mir ist jetzt tatsächlich kein Szenario eingefallen, bei dem zwingend männliche Unterstützung zum kurzfristigen Überleben nötig wäre.

    Auf welchem Schlauch stehe ich? Hast du mal ein Beispiel?
    viele Rettungskräfte (hier vor allem: Feuerwehr) sind Männer. Allerdings würde ich meinen, dass die Welt eine wesentlich friedlichere, gewaltfreiere wäre.
    He thrusts his fists against the post and still insists he sees the ghost.

  2. #4997
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Umgekehrt sind viele Pflegekräfte in Seniorenheimen Frauen, auch die Pflege Angehöriger wird mehrheitlich durch Frauen geleistet. Und auch im Krankenhaus würde es wohl ohne die vielen Krankenschwestern und weiblichen Pflegekräfte eher leer aussehen und man sollte wohl keinen Unfall haben. Nicht nur Männer üben systemrelevante Berufe aus.

    Aber eigentlich geht dieses Vergleichen von Berufen an dem Ursprungstweet mit dem unterschiedlichen Antwortverhalten der Geschlechter vorbei.

  3. #4998
    Zitat Zitat von Marauder Beitrag anzeigen
    viele Rettungskräfte (hier vor allem: Feuerwehr) sind Männer. Allerdings würde ich meinen, dass die Welt eine wesentlich friedlichere, gewaltfreiere wäre.
    Es gibt aber zunehmend Feuerwehrfrauen, möchte ich nur mal anmerken!

  4. #4999
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Zitat Zitat von ForMaj03 Beitrag anzeigen
    Ist schon eine Frechheit, dass du mir unterstellst ich würde Opfer missbrauchen. Du solltest dich schämen für deinen asozialen Vorwurf.
    Ich unterstelle Dir nichts, ich stelle fest. Und so wie Du bellst, dürfte das dann auch durch sein.

    Edit: Oh, gerade gelesen, Du hattest Dich hier ja schon erledigt.
    Was darf
    Freiheit kosten?

  5. #5000
    Zitat Zitat von redglori Beitrag anzeigen
    Sich besser ruhig verhalten und in diesen 24 Stunden hoffen, dass es keine größeren Unglücke wie z.B. Feuer, Unfälle oder schlimmstenfalls Naturkatastrophen gibt.
    Frauen sollten sich besser ruhig verhalten? Misogynie, ick hör dir trapsen.

  6. #5001
    Zitat Zitat von redglori Beitrag anzeigen
    Sich besser ruhig verhalten und in diesen 24 Stunden hoffen, dass es keine größeren Unglücke wie z.B. Feuer, Unfälle oder schlimmstenfalls Naturkatastrophen gibt.
    Es ist schon bezeichnend, wenn dir zu der Fragestellung nichts Besseres einfällt, als Frauen herablassend zu empfehlen, sich wegzuducken.

    Im Thread geht es um Gewalt gegen Frauen. Wenn nun solche Gedankenspiele angestellt werden, ist es wenig überraschend, dass Frauen sich Situationen ausmalen, in denen sie von den alltäglichen Beschränkungen im wahrsten Sinne des Wortes befreit sind. Du schreibst von spektakulären Ausnahmesituationen, Beschränkungen von Frauen sind Alltag. In welchen Fällen nun Frauen aufgeschmissen wären oder umgekehrt Männer – darauf kommt es hier jedenfalls nicht an. Es geht nicht darum, alle Männer zum Teufel zu wünschen, es geht darum, die besondere Belastung von Frauen im Vergleich zur Situation von Männern in dem Bereich greifbarer und verständlicher zu machen. Ein Problem, das sowohl von Männern als auch Frauen oft marginalisiert wird.

    Mich ärgert, wenn solche Aktionen reflexartige Abwehr hervorrufen, statt eine konstruktive Diskussion auszulösen. Einfach mal beim Thema bleiben und nicht vom Problem ablenken, kann doch nicht zu viel verlangt sein. Vielleicht kommt man dann eines Tages zum gesellschaftlichen Konsens, dass Frauenfeindlichkeit mit den entsprechenden Folgen ein riesiges gesellschaftliches Problem ist und nicht als selbstverständlich hingenommen wird.

    @Claudia:
    Schön, dass du das hier eingestellt hast. Ich habe davon erstmals irgendwann im letzten Jahr gelesen. Mir sind da einige Antworten in Erinnerung geblieben, angefangen von einer Frau, die meinte, in dem Fall ihre männlichen Freunde zu vermissen und nackt auf der Straße zu tanzen bis hin zu Beiträgen, aus denen man auch das Erstaunen herausgelesen hat, wie selbstverständlich und alltäglich Beschränkungen für Frauen sind.
    Geändert von badenserin (01-10-2020 um 17:38 Uhr)

  7. #5002
    Zitat Zitat von badenserin Beitrag anzeigen

    Mich ärgert, wenn solche Aktionen reflexartige Abwehr hervorrufen, statt eine konstruktive Diskussion auszulösen. Einfach mal beim Thema bleiben und nicht vom Problem ablenken, kann doch nicht zu viel verlangt sein. Vielleicht kommt man dann eines Tages zum gesellschaftlichen Konsens, dass Frauenfeindlichkeit mit den entsprechenden Folgen ein riesiges gesellschaftliches Problem ist und nicht als selbstverständlich hingenommen wird.
    Ich bin mal in Gedanken Freunde, Familie, Kollegen durchgegangen und mir ist nicht ein einziger Mann eingefallen, der heute noch "Frauen sollten sich besser ruhig verhalten" sagen würde.
    Ich weiß natürlich, dass es noch viel zu viele von den anderen gibt. Und wenn ich 20, 30 Jahre zurückdenke, fallen mir dann aber schon ein paar Kandidaten ein, denen ich es zutrauen würde. Aber ich interpretiere es trotzdem mal insgesamt als schönen Fortschritt in die richtige Richtung.

  8. #5003
    Zitat Zitat von ForMaj03 Beitrag anzeigen
    Das die Zahl aber massiv gestiegen ist, ignorierst du mit deinen Worten.
    Du kannst hier zwar nicht mehr schreiben, aber vielleicht noch lesen.

    Tatsächlich ist die Zahl der angezeigten Straftaten im sexuellen Bereich gestiegen, vor allem in den letzten 5 Jahren.
    Das liegt aber nicht daran, dass die Taten vermehrt auftreten, sondern dass Frauen sich endlich trauen, diese anzuzeigen.
    Bis vor kurzem war sexuelle Belästigung fast nicht strafbar, galt meistens als Beleidigung.
    Eine Vergewaltigung galt nur als solche, wenn die Frau sich massiv gewehrt hat. "Nein heißt nein" galt vorher kaum bis gar nicht. Und da gab es noch die Kleiderfrage...war der Rock zu kurz oder der Ausschnitt zu tief?
    Opfer wurden zu Tätern gemacht, teilweise bis heute.
    Vergewaltigung in der Ehe war bis 1996 ein Kavaliersdelikt.

    Ich selbst wurde mit 11 Jahren (1983) erstmals massiv von einem alten Mann belästigt, mit 14 vergewaltigt, innerhalb von 3 Jahren während meines Kellnerinnenjobs dutzendfach belästigt, begrabscht, verfolgt und beleidigt.
    Mit 28 wurde ich dann ein weiteres mal vergewaltigt (vor 20 Jahren) und wollte es anzeigen.
    Die Polizisten haben mich belächelt und meinten, es bringt sowieso nichts.

    Das war Deutschland und ich bin froh, dass Frauen endlich ermutigt werden, die Mißstände anzusprechen.
    Doof ist dann halt nur, wenn irgendwelche Möchtegern-Frauenversteher denken, dass Männer aus anderen Kulturen schuld sind.

    Die Frage "was würdet ihr 24 Stunden ohne Männer tun" spricht Bände. Mir würde da auch so einiges einfallen.

  9. #5004
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    @muppilein: Grossartiges Posting
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  10. #5005
    An anderer Stelle war der Umgang der Justiz mit Straftaten bezogen auf die sexuelle Selbstbestimmung und insbesondere die Reform der Verjährungsvorschriften ein Thema.

    Früher knüpften die Fristen an den Tatzeitpunkt an. Mit der Verschiebung des Verjährungsbeginns - je nach Schwere der Tat - an die Volljährigkeit, ans 21. Lebensjahr bis hin zum 30. Lebensjahr hat man der Erkenntnis Rechnung getragen, dass Kinder erstens oftmals nicht dazu in der Lage sind, die Taten einzuschätzen und zweitens auch dann vom Täter und der den Täter schützenden oft eigenen Familie manipuliert werden können. Wohlgemerkt: es geht hier um den Beginn der Verjährung, dh. die Opfer haben viele Jahre Zeit, nachdem sie erwachsen sind, um noch rechtlich vorgehen zu können.

    Es wurden damals auch Beispiele aus der Rechtsprechung benannt und eigene Erfahrungen.

    Es wurde seinerzeit im Verlauf der Diskussion die Frage gestellt, warum es den Opfern nach 30 Jahren „einfällt“, dass sie missbraucht wurden und was es groß bringt, die Fristen nach oben zu schieben und ob es Statistiken gibt, aus denen sich ergibt, wie oft es zu Verurteilungen nach langer Zeit kommt.

    Daher hier ein weiteres Beispiel für eine lange zurückliegende Straftat, die jetzt nach Jahrzehnten aufgearbeitet werden soll:

    https://staatsanwaltschaft-baden-bad...STPAGE=5021555

    Ohne das neue Verjährungsrecht hätten wir auch hier Täter, die auch mit schwersten Verbrechen ungeschoren davonkommen und ein Opfer, dem keiner zuhört.

    Mich hat neben der in dem Zusammenhang rücksichtslos-verletzenden Wortwahl geärgert, dass am Ende wieder Opfer in eine Rechtfertigungsecke gedrückt werden und ausgerechnet bei einem Deliktsfeld mit einer Dunkelziffer von rund 85 % ein statistischer Beweis der Sinnhaftigkeit geführt werden sollte.

    Mir ist es ein Rätsel, warum heute noch die Tatsache, dass die Gründe für späte Anzeigen auf so viel Ablehnung stoßen. Daher halte ich es für wichtig, dass der Teufelskreis aus Manipulation, Scham und Angst öffentlich mehr Aufmerksamkeit bekommt und Opfer, seien es nun die, die niemals gehört worden sind oder die, die sich gegen alle Widerstände zu einer strafrechtlichen Aufarbeitung entschlossen haben, weil sie zuvor aus Angst vor Familie und Umfeld, Problemen, schambehaftete Details Fremden immer wieder zu erzählen und sich der Verteidigung des Täters zu stellen, nicht auch noch Fragestellungen wie „das-fällt-dir-jetzt-erst-ein“ ausgesetzt zu werden.

    Kaum einer wird sagen, dass nicht gegen sexuelle Gewalt ist. Ich sehe aber nach wie vor bei diesen Themen mehr reflexartige Abwehr, Zuweisung von Verantwortung an die Opfer, Schutz des Täters, Wegdiskutieren, dass es überhaupt ein Problem gibt als die Bereitschaft, wenigstens das riesige gesellschaftliche Problem und Strukturen einzuräumen, die es den Tätern leicht macht.

  11. #5006
    Danke badenserin. Toll geschrieben.


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