Pulp Fiction ist nicht nur irgendein Film. Kein Tarantino ist das. Es ist eine Hommage, denn Tarantino ist ein Film-Junkie. Für jeden Tarantino braucht es Vorwissen und eine gewisse Ästhetik. Das betrifft unter anderem die zitierten Filme und Serien bzw. die für einen bestimmten Film, Filmreihe, Serie oder ein bestimmtes Genre bekannten, von ihm verwendeten Schauspieler und Figuren. Wer sich da nicht auskennt, kriegt einen schwer nachvollziehbaren, mittelmäßigen Film geboten. Das ist leider so und auch nicht einzigartig. Viele Serien bspw. verlangen Vorwissen (TBBT, Futurama, Family Guy...) Dieses exquisite Gespür für die richtige Mischung von Darsteller, Musik (die Musik in Tarantino-Filmen...yummy), Zitat und Groteske ist, was bspw. Pulp Fiction ausmacht, ja selbst und vor allem seinen Humor. Tarantino ist der Großmeister der schwarzen Humors, zumindest unserer Epoche (Die Brief-Szene in Hateful Eight, wie kommt man auf sowas? Ich bin vor Lachen mit ihr aus der Kutsche gefallen). Da Pulp Fiction die Verfilmung eines fiktiven Groschenromans simuliert, ist die Handlung an sich eher hintergründig, sie trägt vor allem die zu Klassikern gewordenen Texte des Films. Ok, ich hatte auch eine Zeit, da machte ich einen Bogen um Pulp Fiction. Das war Mitte der '90s und lag daran, dass man auf keine Party gehen konnte, ohne dass nicht in irgendeinem Raum ein paar Typen saßen, die sich die ganze Zeit über den Film unterhielten, der war echt zu präsent damals. Aber aus der Sicht von heute und mit dem nötigen zeitlichen Abstand muss ich sagen, das ist ein Mega-Film, außerhalb jeglicher Bewertungsmöglichkeit. Ist mir egal, ob das lächerlich klingt.