Der Wehrmutstropfen für Beobachter: Auch wenn die Rebellen-Allianz praktisch alle kämpfenden Milizen inklusive der Freien Syrischen Armee (FSA) umfasst, ist die sogenannte "Jabhat Fatah ash-Sham" federführend bei dem Angriff – die "Front zur Eroberung Syriens". Die nannte sich bis vor einer Woche noch "Jabhat an-Nusra" (Front der Helfer) und war der offizielle Ableger von Al-Kaida in Syrien.
Von dem Terrornetzwerk hat sich Fatah ash-Sham vor Tagen losgesagt. Vermutlich ein taktisches Manöver, um nicht auch noch Angriffe von den USA auf sich zu ziehen. Das Personal ist freilich das gleiche: Hardcore-Islamisten, die zwar Todfeinde des Islamischen Staates (IS) sind, aber letztlich die gleiche Ideologie verfolgen – wenn auch deutlich weniger brutal.
Dass die Nusras "deutlich weniger brutal" vorgehen ist ein dermaßen unfassbarer Schwachsinn, dass sogar der Ärger über so ein Statement in ratloses Kopfschütteln umschlägt. Wie kann man sich in solche Äußerungen versteigen? Das Netz ist voll von das Gegenteil dokumentierenden Belegen. Heilige Einfalt.
Zumal sich die Nusras und Al-Kaida keinesfalls im Bösen sondern mehr oder weniger in brüderlicher Umarmung getrennt haben. Keine Läuterung, reiner Opportunismus.