Zahltag – Ein Koffer voller Chancen

[muppilein]

An der schmuddelig wirkenden Imbissbude würde ich auch nur in aller größter Not etwas essen

Was mir aber gerade aufgefallen ist: Ich habe beim Gesichtsbuch "Kidsworld" in die Suchleiste eingegeben und da erscheint neben dem Laden noch ein Reiseunternehmen, das einen sehr ähnlichen Schriftzug hat. Sogar die Farben sind fast identisch.
Ich sehe da schon die Abmahnanwälte mit den Hufen scharren.

[redglori]

Der Artikel ist mir gerade über den Weg gelaufen:

https://www.focus.de/panorama/welt/p...d_9344914.html

[Tante Charlie]

Hab nicht verstanden, warum Üffes da so ausgeflippt ist.
Letztlich wurden sie ja nur gefragt, ob sie denken, dass sie den Koffer wirklich gebraucht hätten. Und die Frage ist ja sehr berechtigt. Den Koffer hätte es da nicht zwingend gebraucht. Auch keine Hilfe von irgendwelchen Experten.

Sehe ich auch so. Nur dann müsste man die "Experten" fragen, warum die Familie ausgewählt wurde. Hätte man dann nicht jemanden aussuchen sollen, der den Koffer braucht? Kandidaten gab es ja offenbar genug.

[Fillinchen45]

Ich hatte den Eindruck, das dieses Format unbedingt als erfolgreich dargestellt werden sollte.

Im Grunde, war bei keinem wirkliche Substanz vorhanden um dauerhaft in der jeweiligen Branche bestehen zu können.

Ich würde im Laden der Fam. Metz nichts kaufen. Dort sah es genauso unaufgeräumt und liederlich aus, wie in ihren jeweiligen Wohnungen. Zudem bevorzuge ich gepflegtes Verkaufspersonal, das nicht in schlabberischen Shirts und fettigen Haaren herumläuft.

Genauso wenig würde ich am Imbisswagen etwas essen. Auch dort war der Personal sehr unappetitlich und der Gedanke daran, das die Würste aus dem erstbesten Supermarkt (vielleicht noch kurz vor Ende des MHD und daher preisgünstig) waren. Der Glaube daran, das das Fittenfett regelmäßig ausgetauscht wird, fehlt mir auch.

Und der Intellektuelle lebte in seiner eigenen Welt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das der Chef der Arche in Berlin, wo nun wirklich jeder Euro dringend gebraucht wird, für teures Geld den Herrn Schulungsleiter zur Motivation bzw. Weiterbildung beauftragt.

[fandango]

Mein Gefühl war, dass die Angabe 1200 Euro netto monatlich zum Haushaltseinkommen beizutragen, s e h r geschönt waren.

[SCFAndi]

Der Glaube daran, das das Fittenfett regelmäßig ausgetauscht wird, fehlt mir auch.

Die beiden Söhne brachten in ihren Haaren ja viel Fett mit. Das hätte man doch super nehmen können.

[Koryphäe]

30 000 Euro ist nur ein Tropfen auf nem heißen Stein. Vater Staat will ja schließlich an einer Selbständigkeit auch ordentlich mitverdienen.
Verdient hat lediglich RTL mit Werbeeinnahmen. Und tun dann so als währen sie der Heilige Samariter

Sie haben aber die 30.000€ zu ihrem Einkommen bekommen. Yves Frau arbeitet ja. Ganz im Gegensatz zu den anderen Familien war jeden Monat ein Festgehalt da.


Gesendet von iPhone die Signatur bei Tapatalk nicht ausschalten.

[El Coco Loco]

Sie haben aber die 30.000€ zu ihrem Einkommen bekommen. Yves Frau arbeitet ja. Ganz im Gegensatz zu den anderen Familien war jeden Monat ein Festgehalt da.

Die Frau hat ihre Arbeit aber erst nach dem Koffer bekommen. Ob sie die auch ohne das Experiment sofort angetreten hätte ist spekulativ.

[SCFAndi]

Die Frau hat ihre Arbeit aber erst nach dem Koffer bekommen. Ob sie die auch ohne das Experiment sofort angetreten hätte ist spekulativ.

Nee, nicht wirklich. Weil man bei ihr halt auch die Komplikationen aus der Geburt des zweiten Sohnes mit einbeziehen muss. Sie lag da wohl auch noch länger im Krankenhaus, wenn ich das richtig erinnere.
Der faule Schluffi in dem Fall ist halt der Herr Kommunikationspsychologe, der offenbar nicht so richtig weiß, wie man sich einen Job sucht. Da ist immerhin ein Anfang gemacht und da die Frau nun Vollzeit arbeitet, ist der Koffer nur noch eine Absicherung. Aber er häte definitiv mehr aus dieser Absicherung heraus machen können. Auch wenn sicher die Krankheit des zweiten Sohnes eine Entschuldigung ist.

[El Coco Loco]

Nee, nicht wirklich. Weil man bei ihr halt auch die Komplikationen aus der Geburt des zweiten Sohnes mit einbeziehen muss. Sie lag da wohl auch noch länger im Krankenhaus, wenn ich das richtig erinnere.
Der faule Schluffi in dem Fall ist halt der Herr Kommunikationspsychologe, der offenbar nicht so richtig weiß, wie man sich einen Job sucht. Da ist immerhin ein Anfang gemacht und da die Frau nun Vollzeit arbeitet, ist der Koffer nur noch eine Absicherung. Aber er häte definitiv mehr aus dieser Absicherung heraus machen können. Auch wenn sicher die Krankheit des zweiten Sohnes eine Entschuldigung ist.

Die Umstände sind mir durchaus bewusst gewesen.


Die Art des Berufes von Yves ist mir eh nicht ganz klar. Was will er denn beraten? Umgangsformen zwischen den Mitarbeitern von Firmen und Betrieben kann es wohl kaum sein. Denn dann wäre er selbst sein bester Kunde.

Er ist eigentlich so ein typischer Schwaller und Luftschloßbauer. Von nichts wirklich Ahnung und auf Arbeit keine Lust.

Allgemein ist das Format für manche fragwürdig. Geld zu bekommen um sich selbstständig zu machen ist nicht immer die beste Lösung. Viele haben von den betriebswirtschaftlichen Hintergründen, welche nun mal zu einer Selbstständigkeit gehören, keinen blassen Schimmer. Auch wenn die "Experten" sie beraten aber da muss auch erstmal der Wille da sein sich beraten zu lassen.

Die Frau von Iyes hat es eigentlich am besten getroffen. Sie ist in einer Festanstellung und muss sich keinen Kopf um Abrechnungen, Buchhaltung, etc. pp. kümmern.

[ParadiseCity]

Sehe ich auch so. Nur dann müsste man die "Experten" fragen, warum die Familie ausgewählt wurde. Hätte man dann nicht jemanden aussuchen sollen, der den Koffer braucht? Kandidaten gab es ja offenbar genug.

Ich könnte mir vorstellen, dass sie auch ein Akademiker Paar dabei haben wollten, „um es ausgewogener zu gestalten“. Und bessere als diese beiden haben sie dann wohl nicht gefunden. Dass sie als Erzieherin nur mit dem Finger schnippen braucht, um einen Job zu bekommen, war ja von vorne herein klar.

Aber das ganze Sendungskonzept war doch Mist. Das hätte man sich doch denken können, dass es nichts bringt, jemandem, der vorher noch nie selbständig war, einfach einen Koffer mit Geld hinzustellen und zu sagen „dann mach mal“. Alle Sendungen dieser Art, bei denen man jemanden unterstützen will, ein selbst gewähltes Ziel zu erreichen, arbeiten doch längst entweder mit einem engmaschigen Coaching (Biggest Loser, Extrem schwer) oder mit Leuten, die längst genaue Vorstellungen haben, denen es aber einfach am Geld fehlt, um es wirklich so groß zu machen, dass man gut davon leben kann. (Höhle der Löwen). Wenn man die Sendungen mal so Revue passieren lässt, dann wird die Betreuung eigentlich immer engmaschiger. Das hat ja nun bei „Zahltag“ ganz wenig stattgefunden. Der schnieke Gründungsberater stand beispielsweise bei denen mit dem Kinderladen einfach so unangemeldet vor der Tür, das ist doch wenig zielführend. Klar, man hat sie dadurch entlarvt, dass sie selber gerade gar nichts machen, aber das bringt doch nur fragwürdige Unterhaltung, echte Hilfe ist das nicht. Ich finde diesen René Looks und seine Freundin schlimm, aber Hilfe zur Selbsthilfe haben die nicht wirklich bekommen. Wer hat sich denn mit denen mal hingesetzt und ausgerechnet, wie viel Geld sie für was wie lange brauchen und einen Plan gemacht? Niemand. Hinsetzen und dumm quatschen bringt keinen weiter. So unsympathisch mir der Herr Kommunikationspsychologe ist, damit hatte er nicht unrecht. Die Flipchart war ein netter Anfang, aber alleine viel zu wenig.

Ich frage mich ernsthaft, ob das so eine Art Vorabsendung war und RTL dann demnächst mit einer „richtigen“ Sendung kommt,, bei der im Vorfeld von wirklichen Experten geprüft wird, ob die Kandidaten eine tragfähige Existenzgründungs-Idee haben, mit der sich auch mittelfristig ein Familieneinkommen erzielen lässt. Aber klar, dann hätten es die Bergmanns und wie sie alle hießen gar nicht erst in die Sendung geschafft. Wenn der Gründungsexperte dann sieht, dass der älteste Sohn mit 27 noch immer bei Mutti wohnt und keinen Beruf hat (und auch anscheinend keinen ausüben will) dann wird das nichts mit einer Existenzgründung. So hat man halt nur alle Vorurteile bestätigt: der faule Hartz IV Empfänger. Wahlweise der dumme Hartz IV Empfänger.

Aber wahrscheinlich bringt eine Sendung, in der mal richtig erklärt wird, wie man einen business Plan aufsetzt, keine Einschaltquoten. Das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen.

[ParadiseCity]

Die Art des Berufes von Yves ist mir eh nicht ganz klar. Was will er denn beraten? Umgangsformen zwischen den Mitarbeitern von Firmen und Betrieben kann es wohl kaum sein. Denn dann wäre er selbst sein bester Kunde.

Er hat sich wirklich nicht gut verkauft. Geht ja schon damit los, dass er Kommunikationspsychologie studiert und dann anscheinend hinterher feststellt, dass man damit generell keinen Job kriegt - so haben sie es jedenfalls selber dargestellt. Sein Konzept der Dienstleistung, was er in einer Kita anbieten will, wurde nicht erläutert. Entweder, weil es kein richtiges gibt oder er es selber nicht gut erklären kann oder weil RTL es unter den Tisch fallen ließ, keine Ahnung. Mir schwant, es ist Version 2.
Selbst wenn es ein Konzept gibt, ist nicht sichergestellt, dass die Entscheider dafür auch einen Bedarf sehen. Wäre das der Fall, ist die Frage, ob genügend Geld für solche Maßnahmen im Budget sind. Berlin halte ich dafür nicht den allerbesten Standort. Hätte man aber alles bei einem richtigen Coaching rausfinden können. Bevor man das Geld so vor die Tür stellt.

Er ist eigentlich so ein typischer Schwaller und Luftschloßbauer. Von nichts wirklich Ahnung und auf Arbeit keine Lust.

Ich glaube schon, dass er auf Arbeit Lust hätte, die Situation gefällt ihm so bestimmt nicht. Ob er Lust auf einen 40 Stunden Job plus Fahrzeit und Fremdbestimmtheit durch einen Arbeitgeber hätte, ist die andere Frage.
Aber beide scheinen mir, was die ökonomischen Aspekte ihres Lebens betrifft, auch etwas minderbemittelt - oder sie finden das normal, dass jemand drei Jahre Erziehungsurlaub macht, wenn der Partner arbeitslos ist und auch wenig Aussicht auf einen normal bezahlten Job hat.

Wo ich dir auch recht gebe: er scheint einer von denen zu sein, die denken, Kommunikation wäre möglichst viel schwallern und heiße Luft reden. Er kommt auch einfach überhaupt nicht kompetent rüber.

[Trellomfer]

dann wird die Betreuung eigentlich immer engmaschiger. Das hat ja nun bei „Zahltag“ ganz wenig stattgefunden.

Die RTL-Leute standen aber parat. Sie sollten sich bei RTL melden, wenn sie Hilfe brauchen.

Der schnieke Gründungsberater stand beispielsweise bei denen mit dem Kinderladen einfach so unangemeldet vor der Tür, das ist doch wenig zielführend.
[...]
...aber Hilfe zur Selbsthilfe haben die nicht wirklich bekommen. Wer hat sich denn mit denen mal hingesetzt und ausgerechnet, wie viel Geld sie für was wie lange brauchen und einen Plan gemacht?

Gerade die mit dem Kinderladen haben dem schnieken Gründungsberater sehr deutlich gesagt, sie wollen keine Hilfe, sie brauchen keine Hilfe, sie haben heute frei, sie wissen, was sie machen müssen, er soll abhauen.

Ja, das Sendungskonzept ist, daß die Leute sich melden, oder eben ggf. vor die Wand fahren.

Ich frage mich ernsthaft, ob das so eine Art Vorabsendung war und RTL dann demnächst mit einer „richtigen“ Sendung kommt

Mit Sicherheit ist es bei einer zweiten Staffel einfacher, Bewerber zu finden. Genügend Leute, die Pläne und Ideen (vom Traumschloß in den Wolken bis zum funktionierenden Plan) haben, dürfte es geben. Und Bewerber vor Start einer neuen Sendung zu finden, ist immer schwieriger, als für eine zweite Staffel.

Im übrigen finde ich persönlich weder, daß die Sendung darauf ausgelegt war, "Hartzer" bloßzustellen, noch hatte ich den Eindruck, daß das passiert. Es spielte doch sehr schnell nur noch am Rand eine Rolle, und das Projekt stand im Mittelpunkt.
Man hätte auch einem Ottonormalarbeitnehmer 50.000€ (oder mehr oder weniger) in die Hand drücken können, um sich in den nächsten Monaten selbständig zu machen oder sonstwie zu verwirklichen.

Wäre es darum gegangen, "Hartzer" bloßzustellen und Klischees zu bestätigen, hätte man das mit der nächsten "Asidoku" sehr viel einfacher und deutlicher haben können.
Die realistischen und vielgelobten Dokus über Sozialsiedlungen (war es bei RTL2?) sind da sehr viel mehr (eigentlich sogar zu nahezu 100%) in diese Richtung unterwegs...egal, ob von der Produktion beabsichtigt, oder nicht.

Ein viel größerer Erfolg wäre für RTL, die Teilnehmer am Ende wirklich erfolgreich aus der Sendung gehen zu lassen.
Daher bestimmt auch dieses fast schon gezwungene Happy End bei allen 3 Familien.

[Kekskuchen]

Was befähigt eigentlich diesen Yves speziell Kitas zu beraten außer dass seine Frau Erzieherin ist? Der kann doch genauso gut sein Geschwafel in jeder Klempnerei loswerden?

[SCFAndi]

Möchte mich Trellomfer in allen Punkten anschließen.

Grad die Akademiker waren ja auch nicht die typischen Hartzer, die in diesen Dokus bei RTL2 gezeigt werden.
Die waren mir zwar unsympathisch, aber die konnten sich artikulieren, die sahen anständig aus, die Wohnung sah gut aus. Die haben sich am Ende halt selbst vorgeführt, nicht RTL die.