Ich finde auch, dass Hannah in doch recht kurzer Zeit einiges zu verarbeiten hatte. Ihre Vergewaltigung hatte sie definitiv gebrochen und das ist ein absolut traumatisches Erlebnis. Ebenso die Vergewaltigung von Jessica mit erleben zu müssen und das waren ja nur die schlimmsten Vorkommnisse. Sie fühlte sich von Menschen verlassen, bei denen sie dachte, dass es ihre Freunde sind. Dann der Unfall mit dem umgefahrenen Stop-Schild, der den Tod eines Menschen nach sich zog. Sie hätte sich ihren Eltern anvertrauen können, doch diese hatten genug Probleme mit sich und ihrer Existenz. Aus Hannahs Sicht. Clay wäre sicher ein Ansprechpartner gewesen, aber da kam noch die Schüchternheit/Unsicherheit hinzu. Beide waren offensichtlich verliebt ineinander und Hannahs Unsicherheit, sich gerade bei ihm zu öffnen, wo sie nur zaghaft angebandelt hatten, ist verständlich in dem Alter. Der Berater (meinetwegen Schulsozialaber) der Schule hätte anders reagieren müssen, aber auch er ist nur ein Mensch, der die Situation falsch eingeschätzt- bzw. nicht genug nachgehakt hatte. Ich weiß aber auch nicht, welche Möglichkeiten in den USA bestehen. Ich würde wohl hier in D den weißen Ring, sozialpsychiatrischen Dienst o.ä. ins Boot holen oder ich hätte Hannah gleich eingepackt und in eine Klinik gefahren. Hatte ich auch schon mal so bei einem Jugendlichen, der Suizidabsichten äußerte, getan.