Das stimmt nicht, das Alg I war schon immer auf bestimmte Zeiträume begrenzt. Meist 24 Monate.
Danach kam die Arbeitslosenlhilfe,
in der es nicht nur einen Regelbetrag gab, sondern auch z.B. Kleidergeld und andere zusätzliche Leistungen.
Das stimmt nicht, das Alg I war schon immer auf bestimmte Zeiträume begrenzt. Meist 24 Monate.
Danach kam die Arbeitslosenlhilfe,
in der es nicht nur einen Regelbetrag gab, sondern auch z.B. Kleidergeld und andere zusätzliche Leistungen.
Wobei ja inzwischen die Situation am Arbeitsmarkt eine andere ist und an vielen Orten der Fachkräftemangel beklagt wird. Außerdem haben viele Firmen schon Personal abgebaut, und die, die jetzt noch da sind, werden auch gebraucht
Damals haben die Firman ihre älteren Arbeitnehmer massiv ermuntert, mit 55 oder 58 aufzuhören und haben das entsprechend gefördert. Ich weiß nicht, ob sie das heute noch tun würden.
Es gab doch letztens einen Aufschrei, als nach einer Gesetzesänderung alle, die dann 45 Beitragsjahre voll haben, schon mit 63 statt 65 abschlagsfrei in Rente gehen dürfen. Und auch viele diese Möglichkeit genutzt haben, vom Arbeitgeber aber noch zwei Jahre lange eingeplant waren und nun fehlten.
.
Das würde ich sofort unterschreiben - wenn nicht die Risiken und Nebenwirkungen eines solchen Systems wären! Denn durch diese gemeinnützige Arbeit würden dann mehr und mehr bezahlte Arbeitsplätze (in gemeinnützigen Einrichtungen) wegfallen. Es entstünde ein "Gratis-Arbeitsmarkt" neben dem normalen Arbeitsmarkt und dadurch wieder ein Wettbewerb um die niedrigsten Lohnkosten... Das kann niemand wollen.
Leider ist es also doch nicht so einfach.
Ich habe mir den Abschluss sehr genau angeschaut. Kannst Du auch. Das, was Du hier für die Beschäftigten der Rentenversicherungsträger lesen kannst, gilt auch bei Bund und Kommunen, Bundesagentur für Arbeit, die gesetzliche Unfallversicherung und einige weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes. Also für fast alle, von ein paar Ausnahmen abgesehen (z.B. gesetzliche Krankenversicherung, die haben eigene Tarifverträge). Tarifabschluss öffentlicher Dienst 2018
Aber:
Zu a)
Für Beamte gilt der Abschluss so nicht, ihre Besoldung wird per Gesetz geregelt. Erfreulicherweise konnte aber die Übernahme des Abschlusses auch für Beamte erreicht werden (nur in "netten Gesprächen", da für Beamte eben keine Tarifverhandlungen geführt werden). Den geringere Sozialabgaben stehen auch geringere Bruttoeinkommen gegenüber. Ob es sich unterm Strich "rechnet", Beamter zu sein, hängt vom Familienstand ab (weil sich dann in der Tat z.B. die Beihilfe günstig auswirken kann; die ist aber nur eine "Teilkasko", den Rest müssen Beamte über die private Krankenversicherung absichern, haben also z.B. keine beitragsfreie Familienversicherungsmöglichkeit für ihre Kinder). Außerdem müssen Beamte seit einigen Jahren einen gewissen Abschlag bei den Besoldungserhöhungen hinnehmen, der für die Alterssicherung verwendet wird.
Ich will nicht sagen, dass es Beamten schlecht geht; aber sehr viele sind in sehr "mäßigen" Einkommensgruppen, oft genug ohne tolle Aufstiegsmöglichkeiten, und haben keinen leichten Job. Ich denke nur an die Polizisten, die immer wieder für uns den Kopf hinhalten - und viele andere mehr.
Zu b)
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Ich habe schon zwei große Wellen betriebsbedingter Kündigungen im öffentlichen Dienst erlebt (und selbst viele der Betroffenen vor Gericht vertreten). Sicher, Beamte können nicht entlassen werden (jedenfalls nicht betriebsbedingt), aber hier geht es ja um Arbeitnehmer, und die stellen den größeren Anteil. Vor allem aber können sie auch hin- und her versetzt werden, wovon die Arbeitgeber im ö.D. gern Gebrauch machen. Wer dann nicht einfach mal eben umziehen kann, für den steht das einer Entlassung gleich.
Zu c)
Ja, es gab eine Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro brutto für die unteren Einkommensgruppen. Wow. Aber immerhin, besser als nichts.
Zu d)
Na, Gottseidank. Die unterste Lohngruppe im öffentlichen Dienst ist zurzeit bei rund 11,14 Euro/Stunde. Soo weit entfernt vom Mindestlohn ist das nicht. Und dafür gibt es ja schließlich Tarifverhandlungen, dass man mehr erreicht als den gesetzlichen Mindestlohn. Übrigens: Wenn mehr Leute gewerkschaftlich organisiert wären, könnte man noch deutlich bessere Tarifverträge aushandeln; erst recht in Zeiten wie diesen, wenn viele Arbeitgeber Mitarbeiter suchen.
Ansonsten stört mich die Neiddebatte. Wer im öffentlichen Dienst arbeitet, weiß ganz gut, wie sich auch da die Welt verändert hat. es ist jahrelang massiv gespart und Personal abgebaut worden, und jetzt steht man vor riesigen Problemen. Überall werden inzwischen händeringend Lehrer gesucht. Und die, die da sind, wissen nicht, wie sie die Arbeit schaffen sollen. Genau dasselbe gilt in Ämtern und bei der Polizei und in zig anderen Bereichen.
Und die so gern beneideten Beamten arbeiten teilweise unter Umständen, die viele Beschäftigte in der Wirtschaft so auch nicht kennen. https://www.berlin.de/aktuelles/berl...erstunden.html
Wenn man mal "Polizei - Berlin - Überstunden" googelt, kann man lesen, dass sich bis Ende 2017 bei der Berliner Polizei 1,4 Millionen Überstunden angesammelt hatten! Prima für Leute mit Kindern...
https://www.bz-berlin.de/berlin/berl...eberstunden-an
Übrigens habe ich die SPD mit keinem Wort erwähnt. Die geht mir schon lange auf den Zwirn. Allerdings ist sie da in bester Gesellschaft mit den meisten anderen Parteien.
Geändert von chatte03 (10-12-2018 um 16:34 Uhr)
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
doch - es ist GANZ einfach - davon bin ich 10000% überzeugt.
es muss nur politisch gewollt werden !
es gibt 100000000 Jobs, die niemand niemand niemand finanziert - und die doch hilfreich wären.
niemandem wird ein Job abgenommen - und trotzdem gibt es diese Arbeit.
hier gibt es Straßen bzw. Straßenböschungen, die könnten JEDEN tag gereinigt werden.
die öffentliche straßenreinigung macht das 1x die Woche - und an allen anderen Tagen dann machen es die Hartzler.
genau dasselbe in Parks, in jedem Naherholungsgebiet.
also die Kehrmaschine von der Stadt kommt weiterhin 1x die Woche und wird auch weiterhin gebraucht -
aber ansonsten machen es andere.
und man schreibt einfach gesetzlich fest: pro qm fläche muss eine gemeinde x Leute fest einstellen - dann fallen keine festen Arbeitsplätze weg.
wer sozial drauf ist geht in Altenheime und liest Leuten vor -
und wer nicht lesen kann - der streichelt Demzkranken die Hand.
jeder was er kann.
gesetzliche regelunng wie oben:
pro x Pflegeplätze muss es y festangestellte geben
IRGENDWAS kann jeder.
und wer nix kann - aber WILL - dem wird irgendwas beigebracht.
und die, die nicht wollen -
ja, die fallen AUF und dann raus.
und damit hab ich kein Problem.
das sind die Schmarotzer.
und wenn sich alle mal umgedacht haben - werden alle davon profitieren, die nicht schmarotzen, sondern die gearschten sind, weil sie zu alt sind oder zu schlecht gebildet oder zu lang draussen.
die werden alle integriert.
Geändert von *Blue* (10-12-2018 um 17:21 Uhr)
"Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
There are 10 types of people in the world:
Those who understand binary, and those who don't.
Blue, was du möchtest und vorschlägst, ist sicher gut gemeint. Mich würde mal interessieren, wie viel Geld und Leute man brauchen würde, um diese Heerscharen von unterschiedlich Hilfswilligen zu organisieren. Ich vermute, weitaus mehr als es wert wäre. Aber ich kann mich irren.
Das finde ich nicht. Es st genauso ein Zwangssystem wie heuete, nur das (zunächst) nicht sanktioniert wird, sondern von den Betroffenen Zwangsarbeitsdienst angenommen werden muss, egal was es ist, und welche Qualifikation man vorweisen kann.
Und mir graut es davor, wenn ich mir vorstelle, dass zig Zehntausende unwillige, aber durch solche Maßnahmen gezwungene Personen in einem Altersheim eingesetzt werden sollen. das haben die Pflegebedürftigen sicher nicht verdient.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Geändert von *Blue* (10-12-2018 um 19:48 Uhr)
"Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
There are 10 types of people in the world:
Those who understand binary, and those who don't.
@Blue
Ich verstehe Deinen Ansatz sehr gut, glaube aber nicht, dass er so funktionieren würde.
Dein Beispiel Straßenreinigung: Ich bin mir ziemlich sicher, wenn täglich der "gratis"-Kehrdienst käme, dann würde die öffentliche Straßenreinigung nicht mehr kommen. Apropos öffentlich: Die sind ja alle privatisiert... Die fahren nur da lang, wo sich's rentiert. Und der Staat zahlt für eine Leistung nicht mehr, als er muss, sonst verstößt er ja gleich gegen die Grundsätze von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit… So zumindest steht es im Gesetz.
Klar, jeder sollte nach seinen Fähigkeiten etwas tun. Aber da kommen dann schon wieder meine Zweifel auf, warum das nicht längst der Fall ist. Ich persönlich habe große Mühe, manche Hartz IV-Situation zu verstehen. Wenn ich arbeitslos wäre, würde ich mir auf jeden Fall selbst eine Beschäftigung suchen - und ich würde eine finden! Notfalls würde ich ehrenamtlich arbeiten, einfach weil ich die Zeit dafür hätte; und weil ich fest davon überzeugt bin, dass man so auch Kontakte knüpfen und sich als fleißig und patent beweisen kann, und dann finden sich auch bald wieder bezahlte Arbeitsmöglichkeiten.
Und ja, ich würde grundsätzlich so gut wie alles machen - auch z.B. Putzen gehen. Habe ich während meines Studiums auch schon zwei Jahre lang jede Woche gemacht. So what. Aber ich würde auch immer versuchen, dann schnell wieder etwas besseres zu finden.
Aber so ticken halt auch nicht alle Menschen. Es gibt unter Hartz IV genauso "sone und solche" wie in allen anderen gesellschaftlichen Situationen und Schichten auch sonst.
Ich bin allerdings sicher, dass die jetzigen Regelungen die Bereitschaft, auch gering bezahlte Tätigkeiten anzunehmen, torpedieren. Denn soweit ich weiß (da bin ich allerdings keine Fachfrau) verliert bzw. verschlechtert man durch die Annahme schlechter bezahlter Jobs womöglich Ansprüche auf späteres ALG, weil sich die Verweisungstätigkeit dann ändert. Das dürfte nicht sein, man müsste immer Anspruch darauf haben, wieder entsprechend der beruflichen Qualifikation vermittelt zu werden und nach der vorher ausgeübten qualifizierten Tätigkeit sein ALG zu bekommen.
Mir schweben Kombi-Lösungen vor, bei denen in solchen Fällen der eigene Verdienst das ALG ergänzen müsste (bzw. umgekehrt), aber insgesamt mit Arbeit immer mehr Geld übrig bliebe als ohne Arbeit. (Ich beziehe mich ausschließlich auf uneingeschränkt arbeitsfähige Personen.)
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Nur noch mal zur Erinnerung: Nur ca. 25% aller HartzIV-Bezieher sind auch wirklich Arbeitslose. Der Rest sind Mini-Jobber, Aufstocker, Berufsunfähige, Rentner oder gerade in einer Weiterbildung.
Auf dem Boden der Tatsachen, liegt eindeutig zu wenig Glitzer...
Und ehrenamtlich helfen ist auch nicht gerne gesehen denn du könntest ja versuchen dir dadurch hinten herum Vorteile zu erschleichen. Abgelehnt.
Quelle: Eigene Erfahrung.
Frei nach Schubi: " Der Sinn des Lebens besteht nicht nur aus Arbeit sondern auch aus Katzen. "
" Ich schäme mich statt deiner für dich." Peter Rütten
Wenn man was falsch verstehen möchte, dann macht man das auch - so kann man sich besser empören.
Du möchtest, dass alle H4-Empfänger 30 Stunden pro Woche arbeiten gehen müssen, ansonsten bekommen sie gar nichts. Das ist für mich Zwangsarbeit. Und deshalb ist die Vermutung sicher nicht unrealistisch, dass unter dieser sehr hohen Zahl an Zwangsarbeitern auch viele sind, die entweder überhaupt nicht gerne zwangsarbeiten oder auch nicht in der Position, in der sie eingesetzt werden. Was ich vollkommen verständlich finde. Das hat nichts damit zu tun, dass ich H4-Empfänger als unsozial ansehe, wie Du mir hier so schön unterstellst. Sondern es ist vollkommen normal.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.