Seite 150 von 335 ErsteErste ... 50100140146147148149150151152153154160200250 ... LetzteLetzte
Ergebnis 2.236 bis 2.250 von 5022
  1. #2236
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Und wie bitte schön soll er den Diebstahl beweisen?
    Das muss er nicht. Das ist Sache der Polizei.

  2. #2237
    Perrier
    unregistriert
    .
    Geändert von Perrier (29-08-2018 um 20:57 Uhr)

  3. #2238
    mit Unkenreflex Avatar von Rotbauchunke
    Ort: nicht im Brunnen
    Hart aber fair im ersten grad zum Thema Mindestlohn, Armut usw.

  4. #2239
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Deshalb sollte das BGE ja wirklich die Grundversorgung abdecken. Und damit auch höher als die plakativen 1.000 € liegen, die (auch hier) immer wieder geannnte werden.

    Guck mal hier, da werden drei Modelle vorgestellt: https://www.bpb.de/dialog/netzdebatt...n-drei-modelle

    Aus einem davon:
    Mal davon abgesehen, dass das noch nicht mal theoretisch funktioniert -sprich: unbezahlbar ist-, ist eine reine Verbrauchssteuer unter Wegfall der Steuer auf Einkommen und Erträge so ziemlich das unsozialste, was man sich so ausdenken kann. Ein Steuersatz für alle, da werden feuchte neoliberale Träume wahr.

  5. #2240
    Zitat Zitat von Perrier Beitrag anzeigen

    Mir fällt auch auf, daß Du Dich lieber an die nackte Theorie klammerst, als Dich auf Berichte aus der Realität einzulassen.

    Mir hast Du ja auch irgendwas aus dem Netz Kopiertes vor den Latz geknallt, um mir beweisen zu wollen, daß gar nicht sein kann, was ich seit vielen Jahren selbst erlebe. Ich hatte gleich eingangs erläutert, daß in meiner Branche Theorie (Gesetze, Regelungen) und Realität sehr weit auseinanderklaffen und daß die Politik deswegen schon seit einigen Jahren Anpassungen versprochen, aber eben noch nicht umgesetzt hat. Das betrifft die Regelungen zu ALG I und zu Scheinselbständigkeit. Das sind bei uns die beiden Problemfelder, die dazu führen, daß so viele immer wieder ALG II beantragen müssen. Daraufhin hast Du lauthals verkündet, daß es diesen Zusammenhang überhaupt nicht gäbe und ich ihn nur konstruiert hätte. Die ganzen Quellen, die ich dazu gepostet hatte, hast Du offenbar ignoriert.


    Ich habe den Eindruck, daß Du und auch andere, immer gleich skeptisch werden, wenn sich die Berichte der User hier nicht mit dem vereinbaren lassen, was man theoretisch zu dem Thema zusammentragen kann. Daß diese Theorie zum einen schon unvollständig sein kann und sowieso generell nur pauschal formuliert ist, und daß zum anderen die Praxis nun einmal häufig anders aussieht als die Theorie, klammert Ihr aus.

    Die Geschichte von Schusselchens Bekannten wird dagegen nicht in Frage gestellt. Die rüttelt ja auch an nichts.
    Diese Einstellung finde ich etwas unfair. Ich habe hier von den Nicht-Beziehern noch nie gelesen, dass Hartz4 als die Ultima Ratio angesehen und behauptet würde, dass immer alles reibungslos und ohne Tücken abliefe und alles so bleiben sollte.

    Aber dass auch einmal ein Hartz4-Fall so komplikationslos ablaufen kann, wie Schusselchen schreibt, ist doch auch glaubwürdig. Es wird auch nicht der einzige Fall sein, der glatt und zufriedenstellend abläuft. Warum sollte jetzt gesagt werden Nein, kann nicht stimmen, die anderen Fälle liefen auch schief. Die Reaktion fände ich wiederum eigenartig.

  6. #2241
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Diese Einstellung finde ich etwas unfair. Ich habe hier von den Nicht-Beziehern noch nie gelesen, dass Hartz4 als die Ultima Ratio angesehen und behauptet würde, dass immer alles reibungslos und ohne Tücken abliefe und alles so bleiben sollte.

    Aber dass auch einmal ein Hartz4-Fall so komplikationslos ablaufen kann, wie Schusselchen schreibt, ist doch auch glaubwürdig. Es wird auch nicht der einzige Fall sein, der glatt und zufriedenstellend abläuft. Warum sollte jetzt gesagt werden Nein, kann nicht stimmen, die anderen Fälle liefen auch schief. Die Reaktion fände ich wiederum eigenartig.
    Ich glaube, die Befürchtung ist einfach, daß es dann heißt, daß doch eh alles super läuft, das andere sind "Einzelfälle" und man muß nichts ändern.

  7. #2242
    Perrier
    unregistriert
    .
    Geändert von Perrier (29-08-2018 um 20:56 Uhr)

  8. #2243
    Stört mich nicht... Avatar von Null-Drei-Null
    Ort: Balkon mit Tee und Buch
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Und woher soll das Jobcenter von dem Drogenproblem wissen, wenn sie ihn nicht sehen? Ich habe ihn nicht im Jobcenter getroffen.
    Sagen wir mal statt Drogenproblem: psychische Probleme. Depressionen, Angststörungen, ähnliches.
    UND das Jobcenter weiß davon.
    Das hält das JC nicht davon ab, (trotz AU und Bestätigungen der Ärzte) regelmäßig einzuladen und (wegen Nichterscheinens, was eben genau dem Krankheitsbild entspricht) anschließend zu Sanktionieren.
    AU von Psychiater liegt vor, wird aber nicht „anerkannt".
    Ich kenne mindestens drei Fälle, wo das so gehandhabt wird. Und mit externer Hilfe reicht es für einen Widerspruch (der natürlich auch abgeschmettert wird) aber eben nicht für eine eventuelle Klage.
    Und nochmal: Das JC weiß von den Problemen/Krankheiten, diejenigen sind schon in Abteilungen für Kranke (oder wie immer das richtig heißt)
    Auf dem Boden der Tatsachen, liegt eindeutig zu wenig Glitzer...

  9. #2244
    Zitat Zitat von Null-Drei-Null Beitrag anzeigen
    Sagen wir mal statt Drogenproblem: psychische Probleme. Depressionen, Angststörungen, ähnliches. UND das Jobcenter weiß davon.
    Das hält das JC nicht davon ab, (trotz AU und Bestätigungen der Ärzte) regelmäßig einzuladen und (wegen Nichterscheinens, was eben genau dem Krankheitsbild entspricht) anschließend zu Sanktionieren.
    AU von Psychiater liegt vor, wird aber nicht „anerkannt".
    Ich kenne mindestens drei Fälle, wo das so gehandhabt wird. Und mit externer Hilfe reicht es für einen Widerspruch (der natürlich auch abgeschmettert wird) aber eben nicht für eine eventuelle Klage.
    Und nochmal: Das JC weiß von den Problemen/Krankheiten, diejenigen sind schon in Abteilungen für Kranke (oder wie immer das richtig heißt)
    In diesem konkreten Fall wissen wir es einfach nicht. Es ist möglich, aber ungewiss.

    Du konstruierst aus diesem einen Fall, bei dem wir den Hintergrund nicht näher kennen, eine pauschale Praxis, von der es auch durchaus möglich ist, dass das immer wieder vorkommt. Aber auch Deine drei Fälle sind kein Beleg für eine durchgängige Praxis.
    Es waren in dieser Anlaufstelle, wo ich den jungen Mann sprach, viele andere, die ebenfalls mit Alkoholsucht, Drogenkarrieren, Anststörungen, Psychosen, längeren Psychiatriephasen usw. zu tun hatten und auch aus diesem Grund arbeitsunfähig waren. Sie alle bekamen regelmäßig Hartz IV.

    Ich hatte weiter oben schon geschrieben, dass ich mir für diese Gruppe dort wünschte, sie bekämen ein bedingungsloses Grundeinkommen, weil ich bei fast allen nicht sehe, dass sie in absehbarer Zeit oder jemals wieder für sich selbst sorgen können.
    Aber viele von ihnen sind auch alles andere als einfach im Umgang.
    Es kann gut sein, das es in den Jobcentern auch üble Typen gibt, die die Macht über andere genießen und missbrauchen.
    Aber ebenso glaube ich, dass der alltägliche Umgang mit diesen teilweise sehr schwierigen, kaputten und kranken Menschen auch die gutwilligsten und kompetentesten Menschen abstumpfen oder überfordern kann. (Ich rede hier nur von dem Teil der Bezieher, die zu der oben genannten Gruppe gehören, also nicht generell von Hartz IV-Beziehern.)
    Ich habe mit einer Mitarbeiterin gesprochen, die gerade nach 15 Jahren in eine andere Behörde wechseln wollte. Eine herzliche und kluge Frau, die mit Sicherheit aus Überzeugung in die Sozialbehörde gegangen war. Aber sie war an dieser Stelle einfach verbraucht, konnte nicht mehr und sagte das auch so.

  10. #2245
    Stört mich nicht... Avatar von Null-Drei-Null
    Ort: Balkon mit Tee und Buch
    Ob das Einzelfälle sind, das weiß ich nicht, zumindest sind sie nicht konstruiert.
    Ich kann diese drei (in verschiedenen Jobcentern, bei mir immer für Berlin) „belegen“.
    Erfahrung mit Arbeitslosen, die Drogenproblematiken haben oder Alkoholkrank sind, habe ich persönlich nicht, deswegen kann ich dazu nichts sagen.

  11. #2246
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Null-Drei-Null Beitrag anzeigen
    Sagen wir mal statt Drogenproblem: psychische Probleme. Depressionen, Angststörungen, ähnliches.
    UND das Jobcenter weiß davon.
    Das hält das JC nicht davon ab, (trotz AU und Bestätigungen der Ärzte) regelmäßig einzuladen und (wegen Nichterscheinens, was eben genau dem Krankheitsbild entspricht) anschließend zu Sanktionieren.
    AU von Psychiater liegt vor, wird aber nicht „anerkannt".
    Ich kenne mindestens drei Fälle, wo das so gehandhabt wird. Und mit externer Hilfe reicht es für einen Widerspruch (der natürlich auch abgeschmettert wird) aber eben nicht für eine eventuelle Klage.
    Und nochmal: Das JC weiß von den Problemen/Krankheiten, diejenigen sind schon in Abteilungen für Kranke (oder wie immer das richtig heißt)
    Ich stelle es mir sehr schwer vor, als Mensch mit psychischen Problemen, mit dem Jobcenter und drohenden Sanktionen/Maßnahmen/Briefen vom Jobcenter umzugehen (ich glaube, das ist schon für psychisch Gesunde schwierig). Ich fände es als ersten Ansatz gut, wenn solche Menschen je nach Schwere des Krankheitsbilds vorübergehend oder auch länger in die Grundsicherung wechseln könnten, wo sie davon mehr verschont wären.

    Zu den AUs: Ich weiß, dass inzwischen einige Jobcenter dazu übergegangen sind, bei häufigem Versäumnis der Termine aufgrund AUs zusätzlich eine Wegeunfähigkeitsbescheinigung anzufordern. Diese kann ebenfalls der Arzt ausstellen. Soweit ich weiß, muß in der Einladung zum Termin vermerkt sein, dass eine Wegeunfähigkeitsbescheinigung notwendig ist, sonst müßte die AU reichen.

  12. #2247
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Ich glaube, die Befürchtung ist einfach, daß es dann heißt, daß doch eh alles super läuft, das andere sind "Einzelfälle" und man muß nichts ändern.
    Deshalb kann man diese Fälle doch nicht quasi geheim halten. Ich höre doch auch in der Realität, und nicht nur hier, Erzählungen über das JC. Und nicht alle sind negativ.

    Noch dazu kommt die Verschiedenartigkeit der Persönlichkeiten der Betroffenen. Bei einer Person werden alle Kräfte freigesetzt, um möglichst schadlos die Zeit zu überstehen, bei einer anderen Person tritt genau der gegenteilige Effekt ein und sie ist praktisch handlungsunfähig und hat es sehr viel schwerer. Dazu noch nette oder fiese Bearbeiter. Es liegt also auch viel an den Menschen selbst - auf beiden Seiten des Schreibtisches - und nicht unbedingt am System, wobei ich das gerne sehr viel unbürokratischer, mehr den einzelnen Menschen berücksichtigend, sähe.

    Nehmen wir mal die Eingliederungsvereinbarung. ein Antragsteller unterschreibt sie, weil er Geld haben will. Für einen Anderen ist sie Teufelswerk und sollte in keinem Fall unterschrieben werden. Geld will er aber auch. Aber für den Zweiten beginnt da schon der "Kampf". Ich weiß nicht, was richtig ist, aber die schwerere Position hat in jedem Fall der Zweite und der schimpft über etwas, was für den anderen selbstverständlich ist. Ich habe bis heute nicht verstanden, was an dem Ding so "gefährlich" ist.
    Geändert von Giftnudel (01-05-2018 um 13:52 Uhr)

  13. #2248
    Zitat Zitat von Perrier Beitrag anzeigen
    Das ist wieder so schwarz-weiß. Natürlich gibt es sowohl positive als auch negative Erlebnisse. Die positiven werden allerdings nie angezweifelt. Bei negativen wird hingegen gerne irgendetwas aus dem Netz kopiert und damit entweder die Zweifel untermauert oder dem Betroffenen (implizit) eine Mitschuld an einer bestimmten Misere unterstellt.
    Ich verstehe, was du meinst. Ich wüsste aber gar nicht, was ich in einem Fall, der glatt läuft, fragen sollte. Wenn etwas allerdings anders, als ich es bisher gehört habe geschildert wird, entstehen Fragen. Das ist nicht zwangsläufig Misstrauen gegenüber dem Erzähler, sondern eher Unwissenheit, was denn nun stimmt. Aber wie es bei dem Menschen ankommt, dessen Aussagen in Zweifel gezogen werden, kann ich mir schon vorstellen. In der Realität, wo man sich kennt oder zumindest persönlichen Kontakt hat dürfte das wesentlich reibungsloser laufen.

  14. #2249
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Deshalb kann man diese Fälle doch nicht quasi geheim halten. Ich höre doch auch in der Realität, und nicht nur hier, Erzählungen über das JC. Und nicht alle sind negativ.
    Naja, es gibt sowas wie selektive Wahrnehmung.



    Nehmen wir mal die Eingliederungsvereinbarung. ein Antragsteller unterschreibt sie, weil er Geld haben will. Für einen Anderen ist sie Teufelswerk und sollte in keinem Fall unterschrieben werden. Geld will er aber auch. Aber für den Zweiten beginnt da schon der "Kampf". Ich weiß nicht, was richtig ist, aber die schwerere Position hat in jedem Fall der Zweite und der schimpft über etwas, was für den anderen selbstverständlich ist. Ich habe bis heute nicht verstanden, was an dem Ding so "gefährlich" ist.
    Das "gefährliche" ist, daß man quasi gezwungen ist, das Ding zu unterschreiben und sich wohlmöglich zu etwas verpflichtet, von dem man schon bei der Unterschrift weiß, daß es nicht oder nur schwer umsetzbar ist. Ich hatte da bisher Glück, aber wie gesagt, es gibt halt auch JC MitarbeiterInnen, die dann halt Dienst nach Vorschrift machen und sich nicht wirklich für die individuelle persönliche Situation interessieren.

  15. #2250
    Perrier
    unregistriert
    .
    Geändert von Perrier (29-08-2018 um 20:56 Uhr)


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •