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  1. #2971
    Zitat Zitat von Alexinla Beitrag anzeigen
    Kann man Hartz4 ganz aberkannt bekommen? Ein Freund von mir sagte mir das gestern das ihm dieses Grundeinkommen aberkannt wurde da er einige Termine verpasst hatte nachdem sein Vater und Mutter innerhalb von 6 Monaten verstorben sind und er da andere Prioritäten hatte.
    Mir war bisher nur bekannt das 30% gekürzt werden kann, aber alles
    Aberkannt werden kann einem Hartz IV bzw. ALG II nicht. ALG II ist auch eher eine Grundsicherung und kein Einkommen.

    Man kann einen Einstellungs-, Ablehnungs- oder auch Versagungsbescheid erhalten. Gegen so einem Bescheid kann man i.d.R. innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen und seiner Mitwirkungspflicht nachkommen.

    Bei solchen Schicksalsschlägen sollte man seinen Arbeitsvermittler und Leistungssachbearbeiter einfach entsprechend informieren und um Verständnis bitten. Termine einfach zu "verpassen" hilft halt niemandem weiter. Die Jobcenter können auch nicht hellsehen.

    In dem Fall stellt sich auch die Frage nach Erbschaften und entsprechend einzureichenden Nachweisen, was dein Freund womöglich auch verpasst hat.

  2. #2972
    Falls er unter 25 ist gilt das :

    Für Hartz-4-Empfänger, die noch unter 25 Jahre alt sind, erfolgt die Streichung des ALG 2 schon früher: Bei der ersten Pflichtverletzung droht zunächst eine volle Streichung des Regelbedarfs und es werden nur die Kosten für die Unterkunft und Heizung gezahlt. Jede weitere Pflichtverletzung innerhalb des gleichen Jahres bewirkt dann eine 100-prozentige Sanktion für Hartz-4-Empfänger unter 25.
    Ansonsten hie lesen:

    https://www.hartz4hilfthartz4.de/100-prozent-sanktion/

  3. #2973
    Apfelweintrinker Avatar von Alexinla
    Ort: Frankfurt sur le Main
    Zitat Zitat von golfern Beitrag anzeigen
    Aberkannt werden kann einem Hartz IV bzw. ALG II nicht. ALG II ist auch eher eine Grundsicherung und kein Einkommen.

    Man kann einen Einstellungs-, Ablehnungs- oder auch Versagungsbescheid erhalten. Gegen so einem Bescheid kann man i.d.R. innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen und seiner Mitwirkungspflicht nachkommen.

    Bei solchen Schicksalsschlägen sollte man seinen Arbeitsvermittler und Leistungssachbearbeiter einfach entsprechend informieren und um Verständnis bitten. Termine einfach zu "verpassen" hilft halt niemandem weiter. Die Jobcenter können auch nicht hellsehen.

    In dem Fall stellt sich auch die Frage nach Erbschaften und entsprechend einzureichenden Nachweisen, was dein Freund womöglich auch verpasst hat.
    Vielen Dank, ihr seit so hilfreich! Wir haben nur gestern darüber gesprochen und da habe Ich mich an diesen Thread erinnert. Nun ja, er hat beide Eltern innerhalb 6 Monaten verloren und war halt wie wir in Hessen sagen "neben der kapp". Logisch hätte er seine Situation dem Jobcenter erklähren sollen, hat er nicht und war anscheinend auch etwas depressiv. Ich versuche jetzt mal ihn in den "Hintern"zu treten das er dies alles nachholen kann

  4. #2974
    Finanzminister Scholz fordert zwölf Euro Mindestlohn [welt.de]
    [...] Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plädiert für einen deutlich höheren Mindestlohn. Er finde, „dass 12 Euro Mindestlohn angemessen sind“, schrieb der stellvertretende SPD-Vorsitzende und Vizekanzler in einem Gastbeitrag für die „Bild“. „Am Lohn sollten Unternehmen nicht sparen.“ Derzeit liegt der Mindestlohn bei 8,84 Euro. [...]
    Fordert das Die Linke nicht schon seit Jahren?

    12 EUR halte ich persönlich für abenteuerlich. Das sind bei einer 40-Std-Woche >2.000 EUR brutto monatlich - das werden in strukturschwachen Regionen noch nicht einmal manche Akademiker verdienen.
    So könnte man die Inflation natürlich auch kräftig anheizen ...

    Ganz abgesehen davon ist es politisch komplett lächerlich, dass Scholz als Bundesfinanzminister so etwas von sich gibt - der Mindestlohn wird aus gutem Grund nämlich gerade nicht von der Politik festgesetzt.
    Geändert von ManOfTomorrow (31-10-2018 um 10:38 Uhr)
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  5. #2975
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    [b]

    12 EUR halte ich persönlich für abenteuerlich. Das sind bei einer 40-Std-Woche >2.000 EUR brutto monatlich - das werden in strukturschwachen Regionen noch nicht einmal manche Akademiker verdienen.
    So könnte man die Inflation natürlich auch kräftig anheizen ...

    Das wiederum halte ich für eine steile These, die ich gern mit Beispielen abgesichert hätte. Aber bitte nicht den taxifahrenden Soziologen, sondern schon Arbeitsverhältnisse die der Qualifikation angemessen sind.

    Ja, 2.000 Euro brutto hört sich erstmal viel an, ist aber meiner Meinung nach lebenshaltungstechnisch im unteren Level angesidelt, für die Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern in einer mittleren Großstadt. Immerhin müssten davon 4 Personen leben (jaja, plus Kindergeld).

    Ich habe gestern einen Bericht im Fernsehen gesehen. Beschrieben wurde eine Familie mit einem Kind. Beide waren in der Pflege tätig, wohnten in Köln zu dritt in einer 60qm-Wohnung. Beide hatten noch einen zusätzlichen Minijob, da beider Gehalt ansonsten nicht gereicht hätte um einigermaßen über die Runden zu kommen. Das kann doch nicht sein.
    Geändert von Berenike (31-10-2018 um 14:53 Uhr)

  6. #2976
    gemütlicher Berliner Avatar von koldir I.O.F.F. Team
    Der erwähnte Bericht: "Arm trotz Arbeit".

  7. #2977
    Leider wieder ein sehr oberflächlicher Bericht, den ich vom TV, egal ob ÖR oder Privat, auch nicht anders erwartet habe. Die Aussagekraft ist gleich 0. Von der Dame fand ich einen FB-Eintrag -allerdings aus 2015- in dem sie sich über Erhöhung von Kita-Gebühren beschwerte und letztlich ging aus dem Eintrag ein Familienbruttoeinkommen von 49.000 Euro hervor. Also sorry, so schlecht ist das nicht. Und anscheinend haben beide ihre Jobs ja auch schon länger.

  8. #2978
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Finanzminister Scholz fordert zwölf Euro Mindestlohn [welt.de]

    Fordert das Die Linke nicht schon seit Jahren?

    12 EUR halte ich persönlich für abenteuerlich. Das sind bei einer 40-Std-Woche >2.000 EUR brutto monatlich - das werden in strukturschwachen Regionen noch nicht einmal manche Akademiker verdienen.
    So könnte man die Inflation natürlich auch kräftig anheizen ...

    Ganz abgesehen davon ist es politisch komplett lächerlich, dass Scholz als Bundesfinanzminister so etwas von sich gibt - der Mindestlohn wird aus gutem Grund nämlich gerade nicht von der Politik festgesetzt.
    ja haben sie und wurden dafür immer belächelt bzw. abgewatscht, gerade auch von der SPD.
    Die Linke fordert es deshalb: 12,63 Euro Mindestlohn bräuchte es für eine Rente oberhalb der Grundsicherung

    Berechnungen der Bundesregierung zufolge wäre ein deutlich höherer Mindestlohn nötig, damit Betroffene im Alter eine Rente oberhalb der Grundsicherung bekommen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Anfrage der Linksfraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ vorliegt.
    Demnach müsste der Mindestlohn 12,63 Euro betragen

  9. #2979
    Zielstrebig Avatar von moki
    Ort: Niederbergisches Land
    Ganz wichtig wäre, wie Manitu bereits schreibt, den Mindestlohn so hoch anzusetzen, dass die Arbeitnehmer später eine Rente erhalten, die oberhalb der Grundsicherungsgrenze liegt.

    Oder es gibt eine entsprechende Rentenreform.
    Gegen Faschisten und deren Sympathisanten zu sein, macht einen nicht automatisch links, sondern demokratisch gesinnt.

  10. #2980
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Leider wieder ein sehr oberflächlicher Bericht, den ich vom TV, egal ob ÖR oder Privat, auch nicht anders erwartet habe. Die Aussagekraft ist gleich 0. Von der Dame fand ich einen FB-Eintrag -allerdings aus 2015- in dem sie sich über Erhöhung von Kita-Gebühren beschwerte und letztlich ging aus dem Eintrag ein Familienbruttoeinkommen von 49.000 Euro hervor. Also sorry, so schlecht ist das nicht. Und anscheinend haben beide ihre Jobs ja auch schon länger.
    Wenn zwei ausgebildete Leute in einem wichtigen Beruf diese Summe in mehreren Jobs verdienen müssen, ist das ziemlich schlecht.

  11. #2981
    Zielstrebig Avatar von moki
    Ort: Niederbergisches Land
    Zitat Zitat von wolkenlos Beitrag anzeigen
    Wenn zwei ausgebildete Leute in einem wichtigen Beruf diese Summe in mehreren Jobs verdienen müssen, ist das ziemlich schlecht.
    Gegen Faschisten und deren Sympathisanten zu sein, macht einen nicht automatisch links, sondern demokratisch gesinnt.

  12. #2982
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Zitat Zitat von moki Beitrag anzeigen
    Ganz wichtig wäre, wie Manitu bereits schreibt, den Mindestlohn so hoch anzusetzen, dass die Arbeitnehmer später eine Rente erhalten, die oberhalb der Grundsicherungsgrenze liegt.

    Oder es gibt eine entsprechende Rentenreform.
    Eine Rentenreform, wovon der Rentner wirklich was hat und nicht wie bei Riester Banken und Versicherungen, das wäre mal was, aber dafür fehlt der politische Wille, weil auch da Lobbyisten im Nacken sitzen.

  13. #2983
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter

  14. #2984
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Eine Rentenreform, wovon der Rentner wirklich was hat und nicht wie bei Riester Banken und Versicherungen, das wäre mal was, aber dafür fehlt der politische Wille, weil auch da Lobbyisten im Nacken sitzen.
    Mich treibt dabei der Gedanke um. Wer ist den derzeit die "Partei der Armen" bzw. gab es so eine jemals?

    Die SPD hat nicht wahrgenommene, taugliche Ansätze. Aber wird von den Leuten immer noch mit demTotengräber der Arbeiterpartei in Verbindung gebracht: Dem Genossen der Bosse, der sich seinerzeit auch noch rühmte, den größten Mindestlohnsektor in Europa zu haben.
    Sorry, je mehr ich über Schröder nachdenke, desto mehr könnte ich kübeln. Sowohl retrospetkiv, als auch wg. seiner aktuellen Stellung. Zumal es ein von ihm nicht ungeplanter Werdegang ist.

    Die FDP war noch nie eine Partei der Armen. Waren aber in der Hinsicht immer ehrlich, es auch nicht sein zu wollen. Klientelpoltik ist okay, wenn sie auch das Etikett trägt.

    Bei der Union schaut man eh nicht mehr durch. Die wollen alles, können wenig. Immer am Puls der zeitgeistigen Wendefähigkeit. Gottseidank heißt es jetzt: RAUTE HAT FLAUTE.

    Die Linke-- hhm ja. Da sind mir derzeit zu wenig kluge Köpfe und zu viele saturierte Salonkommunisten. Ähnlich wie bei den Grünen wirkt das alles zu parolenhaft, ohne persönliche Erfahrungswerte mit Armut. Oder warum werden sie von den Armen nicht gewählt?

    Apropos Grüne. Hipster, Anwälte, Privatschuleneltern etc.. Die Bourgoisie-Klientel schlechthin. Wo links sein eher eine Laufsteg-mäßig zur Schau getragene Moral-Mode ist als eine fundamentale Gesinnung. Die Campinos der Nation.

    Da ist es erschreckend, dass die AfD zwar nicht bei den Armen, aber Menschen mit Abstiegsängsten besonders punkten kann. Anti-Establishment zieht immer (siehe USA). Dagegen sein ist das neue Heilmittel, auch wenn es nur eine Flasche "Schlangengift" ist.

    Es liegt wohl in der Natur der Dinge, dass eine Lobby immer gewinnorientiert ist. Daher sind Kirchen und Sozialverbände, so wertvoll sie im Leben des Einzelnen sind, zwar auch eine Industrie. Aber jedes mal wenn ich Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband in Talkshows erlebe, geht mir das Herz auf. Kann der nicht mal eine Partei gründen?
    Geändert von spector (01-11-2018 um 02:59 Uhr)

  15. #2985
    Zitat Zitat von wolkenlos Beitrag anzeigen
    Wenn zwei ausgebildete Leute in einem wichtigen Beruf diese Summe in mehreren Jobs verdienen müssen, ist das ziemlich schlecht.

    Ich glaube, jeder Beruf ist wichtig. Und Nebenjobs, wie z.B. die Kurse, die die Dame gibt, entstehen oft aus anderen Motiven. Und es ist doch schön, wenn man diese Einnahmequelle dann hat.
    Insgesamt erkenne ich bei diesem engagierten Paar ein Jammern auf hohem Niveau und das ist schade.

    An der wirklichen Armut geht der Bericht komplett vorbei und auch das ist schade.


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