Ich habe mir die 48-seitige Fassung des Armutsberichts jetzt angesehen.
http://www.bmas.de/SharedDocs/Downlo...cationFile&v=2
Kein Wort über die Entwicklung von Wohn- und Energiekosten im untersuchten Zeitraum. Das ist doch ein Witz.
Wenn man die Entwicklung der kleinen Einkommen seit 1991 der Inflationsrate und den Lebenshaltungskosten nach verschiedenen Kategorien entgegenstellen würde, wenn man Rentenerwartung und Vorsorgemöglichkeiten in Anbetracht durchschnittlicher Fixkosten einbeziehen würde, dann hätte man eine Aussage.
Hier sehen wir, wie steil der Anstieg des Mietpreisindex seit 1995 war:
https://de.statista.com/statistik/da...1995-bis-2007/
Die Lebenshaltungskosten stiegen seit 1991 um 54,5 %. http://www.lawyerdb.de/Inflationsrechner.aspx
Man kann davon ausgehen, dass in Verbraucherpreisindizes das eine oder andere eingerechnet wird, das sich viele Bezieher kleiner Einkommen und Sozialleistungsempfänger nicht leisten. Man denke nur an Autos und Kraftstoff für Autos. Alle aber müssen Haushaltsenergie abnehmen. Allein zwischen 1991 und 2005 stiegen die Ausgaben privater Haushalte für Energie um 59 %. https://www.stromtip.de/News/20156/A...9-Prozent.html
Hier ist der Anstieg es Durchschnittspreises für eine kWh seit 2008 zu sehen:
http://www.verivox.de/verbraucherpreisindex-strom/
Die Umsatzsteuer ist im selben Zeitraum um 3 % gestiegen. Die Rundfunkgebühren, die jeder Haushlt zahlen muss, der auch nur minimal über Einkommensgrenze liegt, die zum Bezug von Grundsicherungsleistungen berechtigt, kann im Gegensatz zu früher niemand mehr sparen, der freiwillig auf ein Fernsehgerät verzichtet. Sie sind seit 1995, als sie 23,80 DM monatlich für ARD und ZDF und ein Fernsehgerät betrugen, ebenfalls kräftig gestiegen.
Stellt das alles mal der Entwicklung der unteren Einkommen gegenüber, wie ihr sie oben in der Abbildung in Ballacks Posting sehen könnt.
Diese Zahlen machen sehr deutlich, wie stark es bei den Beziehern kleinerer Einkommen an die Grundbedürfnisse geht.
Gleichzeitig sind mehr Menschen in Arbeit, während das Arbeitsvolumen gegenüber 1991 leicht gesunken ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit...npotential.gif
Der bloße Umstand, dass weniger Stunden gearbeitet werden als 1991 wäre nicht schlimm, wenn hierfür ein entsprechender finanzieller Ausgleich vorhanden wäre. Die in meinem vorherigen Posting erwähnte Lohnquote sagt uns jedoch für die Bezieher kleiner Einkommen, dass das Gegenteil der Fall ist. Und zusätzlich teilen sich mehr Erwerbstätige weniger Arbeitsstunden.