Eine für mein Empfinden angenehm ausgewogene Doku zu der Wolfsfrage in Deutschland lief grad beim NDR:
https://www.ardmediathek.de/ard/play...oder-schiessen
hattet ihr das schon?
https://www.msn.com/de-de/nachrichte...9&ocid=U508DHP
Aus Sicht des Naturschutzes sollte ein Heimischwerden unbedingt verhindert werden.
Der GS dürfte dem kaum noch vorhandenen Niederwild den Rest geben. Ein weiterer zugewanderter Kultufolger, nach Waschbär und Marderhund.
Da er aber "niedlich" ist wird das wohl nicht passieren. Städter werden entscheiden, andere werden die Konsequenzen zu spüren bekommen.
Den Goldschakal hatte ich überhaupt nicht in unseren Breiten verortet. Ist er nicht ein direkter Nahrungskonkurrent des Fuchses?
Ich für meinen Teil befürworte die Bekämpfung von Nutrias, Nordamerikanischen Eichhörnchen, Waschbären und des Ochsenfrosches, da würde ich den Goldschakal ad hoc nicht ausnehmen. Allerdings verschieben sich durch die Erwärmung auch die Verbreitungsräume von Arten, sodass wir auch einer eher natürlichen Zuwanderung und einer Abwanderung bisher beheimateter Arten nach Norden gegenüberstehen.
Insekten und Vögel wandern ein, bzw. verlagern ihre Sommer- und Winterstandorte.
Herr - Schmeiss Hirn vom Himmel und lass die Leute es auch benutzen.
So? Ich dachte es gibt fast keine Insekten mehr, und jetzt wandern neue ein? Wie kommen die über die immer noch gefrorenene Alpen?
Bitte nicht falsch verstehen, aber ich muss mich echt lustig darüber machen, wenn wirklich komplexe Zusammenhänge auf eine Ursache zurückgeführt werden. Hat was Religiöses.
Die größte Rolle bei der Zuwanderung neuer Arten spielen mit Abstand unsere Verkehrsmittel, Schiff, LKW, und auch Flugzeug.
Meistens unabsichtlich, aber nicht immer. In der Schweiz finden sich dann Wölfe die kurz vorher in Rumänien waren. Luchse die ein beschauliches Dasein im Zoo führten müssen sich in der freien Wildbahn zurechtfinden.
Auf LKWs undSchiffen reisen in der Ladung allerhand blinde Passagiere um die Welt.
Bei uns hier gibts zum Beispiel plötzlich wirklich massenhaft Milane, die gabs vor 30 Jahren gar nicht, keiner weiß warum.
Dafür sind Kiebitze und Rebhühner verschwunden. Füchse gibts wie Sand am Meer, der Grund dafür sind wiederum wir, weil wir das Fuchskorrektiv, die Tollwut, eliminiert haben. Andere Tiere verschwinden, einfach und ergreifend, weil sie unsere Anwesenheit nicht ertragen, Jogger Mountainbiker, Hundespaziergänger, die lärmend und gackernd in einer nie dagewesenen Zahl die Wälder durchstreifen.
Was ich damit sagen will: so einfach ist das alles nicht.
Fraktal, ich verstehe Dich gut.
Wir müssen tatsächlich Pflanzenschutzmaßnahmen gegen Schadinsekten durchführen, die wir vor 10 Jahren gar nicht kannten, weil es sie bei uns nicht gab.
Und Wildgänse bleiben deutlich länger in den Norddeutschen Schutzgebieten, die sie früher nur als Rastplatz angenommen haben. Warum sollen sie auch weiterziehen, wenn sie bei uns einen gedeckten Tisch vorfinden und genau wissen, dass sie bei uns höchstens vergrämt werden dürfen.
Ostfriesischen Landwirten wird von den Gänsen der Grünlandaufwuchs weggefressen, den sie für ihre Kühe brauchen. Von denen sie leben!
Herr - Schmeiss Hirn vom Himmel und lass die Leute es auch benutzen.
fraktal,
tendenziell ist es wärmer geworden, die Winter haben nicht mehr so viele Frosttage. Das ermöglichst vielen ehemaligen Zugvögeln, im Lande zu bleiben bzw. gar nicht mehr so weit nach Süden ziehen zu müssen. killefitz hat es oben beschrieben.
Hinzu kommen eingeschleppte Arten, auch bei den Pflanzen. Beispiel: Das schmalblättrige Greiskraut und ein paar seiner Verwandten.
Heute las ich, dass die wild lebende Nandu-Population in Meck-Pomm inzwischen fast 600 Tiere umfasst, die von den Bauern nicht besonders geschätzt werden, weil sie gerne Rapsfelder plündern und Touristen dazu verführen, in geschützten Gebieten rumzutrampeln, um sie zu beobachten. Außerdem dürfen sie nicht bejagt werden.
Die Auster macht zunehmend der Miesmuschel das Leben schwer, es gibt Länder, in denen das Grauhörnchen das heimische Eichhörnchen vertreibt. Verwilderte Kulturheidelbeeren verdrängen die heimische kleine Heidelbeere. Etc. pp. Wo lebt noch mal ein ganzer Schwarm Nymphensittiche und ärgert Kleingärtner?
Wanderbewegungen und Neophyten hat es immer schon gegeben. Ich frage mich, ob es uns nur mehr auffällt oder ob es tatsächlich vermehrt passiert.
So ist es!
Allerdings bezweifle ich, dass man das einfach so aus dem Bauch heraus dem Klimawandel zuordnen kann.
Ich hab bei mir seit 14 Jahren eine Messreihe laufen, kalibriertes Thermometer, täglich 7200 Messungen. Fazit nach den besagten 14 Jahren: Null Änderung.
Diese Dinge sind weitaus komplizierter als man annehmen mag. Unsere Zivilisation wirkt auch jenseits des CO2 auf die Umwelt ein, an unzähligen Stellen.
Licht, die ganze Nacht, Magnetfelder, Strassen, superpflanzen in der Landwirtschaft, seit neuestem Windräder, nur um mal einige Faktoren zu nennen.
Allein was über die Globalisierung an Insekten, Pflanzensamen und Mikroorganismen quer über die Welt verbreitet werden ist astronomisch.
Das mit den Gänsen ist so ein Paradebeispiel.
Die sind niedlich und für den domestizierten Stadtbewohner wirkt die Jagd auf sie befremdlich und verstörend. Darum wurde sie in den Niederlanden kurzerhand verboten.
Die Folge:https://www.outfox-world.de/blog/das...nse-toten.html
Die Gänse werden mehr oder weniger heimlich vergast!
Mein Kumpel an der Ostsee besorgt sich sein Futter für die Falknerei mittlerweile unter Windrädern, da gibts immer frisches Enten oder Gänsehack.
Bei den schon erwähnten Nandus wird klar gegen das Gesetz verstossen: Nichteinheimische Arten dürfen NICHT ausgesetzt werden. Das ist verboten.
Sollte es dennoch geschehehn, so sind die Tiere zu entfernen.
Wir machen das Gegenteil, und zwar nur aus sentimentalen Gründen. Wären es irgendwelche Ratten oder Spinnen, so hätte niemand Skrupel das Richtige zu tun.
Wie gesagt, eigentlich kann dem allem nur mit Ironie und Sarkasmus begegnen :-)
Zum CO2 nochmal: dessen stärkste und unmittelbare Wirkung ist vor allem eine gewaltige Zunahme des Pflanzenwachstums (siehe NASA Dokument weiter vorne im Thread)
Es gab lange Perioden mit über 1000ppm davon in der Atmosphäre, dort war der Planet keine trockene Wüste, sondern ein vor leben strotzender (vielmehr als heute) grünblauer Ball voller Megafauna und Megaflora.
Geändert von fraktal (26-03-2019 um 12:17 Uhr)
Vielleicht stimmt das bei Dir, bei mir auf jeden Fall nicht.
Generell kann man, wenns ums Weltklima geht, keine Aussage treffen, wenn man nicht wenigstens 500 Jahre betrachtet.
Wir können uns 15 000 Jahre anschauen, und da wird es wirklich wärmer, die ganze Zeit über, mit Schwankungen alle paar Jahrhunderte. Auch der Meeresspiegel ist seitdem ununterbrochen angestiegen, um insgesammt rund 150 Meter.
An der jetzigen "Katastrophe" ist nichts besonderes, der Prozess setzt sich fort, so wie er es immer getan hat.