HBO, SKY GO II, Amazon ... Nur Seriendiskussion, keine Buchspoiler Teil 2

[spector]

Eins muss ich grad noch loswerden. Der Name ist Tyrion.

Ohne h!

Sorry, meine Ysterie hat mich ingerissen.

[spector]

PS.: der nächste Emmy sollte an Emilia Clarkes Augenbrauen gehen. Die sind ja beweglicher als die meisten Staffeln TWD.

Stellvertretend darf das Restgesicht von Emilia den Preis gerne entgegen nehmen. Denn: Als sie da so als kulleräugig schmollendes Mobbingopfer an der nördlichen Tafel saß, tat sie mir zum ersten Mal leid. "Der Jon hat ja viel mehr Follower als ich".


PPS.: Was war ich froh, letzte Folge Jaquen endlich wieder in seinem gestaltwandlerischen Sneak-in-Sneak-out-Modus zu sehen. Die Tarnung als Starbucks-Kaffeebecher war perfekt!

[spector]

Balon-Theon könnte man noch aufführen

Aber ja doch! Den hatte ich vergessen.


Ebenso, wie die Multi-Zitier-Funktion.

[Mr. Gold]

Ansonsten gilt: So spät in eine Szene rein wie nötig, so früh raus wie möglich und die Aussparungen in Resultaten zeigen.

Seit wann ist das eine universell gültige Regel? Menschen haben unterschiedliche Präferenzen.

Deshalb frage ich mich, warum gerade diese Stelle kritisiert wird.

Weil es ein wichtiger und bedeutungsvoller Moment für Jon, Sansa und Arya ist und viele Zuschauer Sansas und Aryas direkte Reaktion auf diese Enthüllung nun einmal sehen wollten.
Nicht irgendwann später, sondern direkt im Moment der Enthüllung als unverfälschte, emotionale Reaktion.
Mir ist gerade nicht klar, warum das so schwer zu verstehen ist.

Oh, Mann! Die haben so geile, erfahrene Regisseure. Die sich mittlerweile zu so Taschenspielertricks überreden lassen, und die Grundregeln der Darstellung zeitlichen Erzählens komplett vergessen haben?!

Benioff und Weiss scheint das ganze doch mittlerweile ohnehin egal zu sein.
Hast du den lieblosen Umgang mit Ghost nicht gesehen? Das gehetzte abhaken der White Walker Storyline oder das durchhetzen durch die "Daenerys=Mad Queen" Storyline?
Die Serie hat mittlerweile leider sehr viele Probleme und über die ganzen Logiklöcher brauchen wir gar nicht erst zu reden.

[spector]

Seit wann ist das eine universell gültige Regel? Menschen haben unterschiedliche Präferenzen.

Das ist wie alles in der Drehbuchtheorie keine universelle Regel, sondern eine dramaturgisch taugliche. Wie hättest du die Szene gerne dialogisiert gehabt, ohne das sie repetitiv oder ein reiner Zeitfüller gewesen wäre? Eine Szene sollte Kontextwert und Selbstwert haben. Der Kontextwert wurde durch die folgende Aktionen von Sansa dargestellt. Was wäre der Eigenwert? Wir haben so oft diese News in unterschiedlichen Szenen gehört. Was hätte diese Szene speziell für uns interessant/unterhaltsam gemacht? Was hätte Arya antworten sollen, für die das Ganze in ihrem Plot Zero-Unterschied macht. Oder besser gefragt: Welchen Unterschied sollte es für sie machen?

Weil es ein wichtiger und bedeutungsvoller Moment für Jon, Sansa und Arya ist und viele Zuschauer Sansas und Aryas direkte Reaktion auf diese Enthüllung nun einmal sehen wollten.
Nicht irgendwann später, sondern direkt im Moment der Enthüllung als unverfälschte, emotionale Reaktion.
Mir ist gerade nicht klar, warum das so schwer zu verstehen ist.

Siehe oben. Mehr als erstaunte Reaktionen hätte die Szene nicht hervorgebracht. Die Konsequenzen bzw. Nicht-Konsequenzen treiben den Fortlauf der Handlung an. Nicht eine klassische Non-Scene, die sich nur an ein überraschtes Staunen verschwendet. Da hab ich mit viel mehr Sachen in der Staffel Probleme, wo eine Vorbereitung fehlt. Bzw. die sich im Proporz zu viel Zeit nimmt.

Benioff und Weiss scheint das ganze doch mittlerweile ohnehin egal zu sein.
Hast du den lieblosen Umgang mit Ghost nicht gesehen? Das gehetzte abhaken der White Walker Storyline oder das durchhetzen durch die "Daenerys=Mad Queen" Storyline?
Die Serie hat mittlerweile leider sehr viele Probleme und über die ganzen Logiklöcher brauchen wir gar nicht erst zu reden.

Das mit dem auf Hundi-Größe geschrumpften Wolf kann ich mittlerweile verstehen. Jon sieht sich jetzt als Targaryen und fühlt seine Berufung im Drachen-, nicht Wolfsblut. Er weiß, dass er nicht mehr zum Norden gehört, der Wolf aber doch.
Und wenn er Ghost nochmal durchs Fell gekrault hätte, wäre das ja noch mehr Disney, als überhaupt schon.

Apropos: hmm. Zu welchem Konzern wechseln Weiss und Benioff nochmal... . Ich hoffe in den letzen Folgen singen die Hauptdarsteller nicht noch eigens für die Staffel geschriebene Songs von Phil Collins oder Elton John.


Die Disney-isierung der einstmals alleinstelligen Serie ist ja schon fortgeschritten:

Es gibt keinen schmucklosen, dreckigen Überraschungs-Tod aufgrund von Intrigen mehr, sondern nur noch den Disney-Tod der Aufopferung.

Das Splatter-Niveau ist gegen Null gesunken. Daher fast nur noch kurze Schlacht-Schnitte wie in Gladiator (PG 12).


"Und dann, und dann, und dann"-Schauwerte mit kaum bis wenig Plot-Connections oder Charakter-Consistencies.

Kurz: die beste Empfehlung der beiden an Disney. Paycheck is waiting. Fuck the Fans.

Sorry für das viele Englisch. Ich schreibe sonst nicht so. Aber außer dem weiter oben genannten Grund habe ich auch noch eine britische Ska-Band zu Besuch. Und wollte schnell antworten.

[Mieze Schindler]

"35. How much time passed in this episode?"
"36. How much time has passed in this season?"


Das waren ja schon in der letzten Staffel die großen Fragen seit Siebenmeilenstiefel-Gendry, den Turboraben und Überschalldrachen.

Die letzten beiden Staffeln GoT machen es genau umgekehrt falsch. Sie versuchen soviel Geschehen wie möglich auf wenige Seiten zu klatschen.

Die Liste zielt noch mal auf was anderes ab. Die Zeit vergeht für die Protagonisten offensichtlich unterschiedlich.

37. Theoretically, if all of these armies needed to move around the continent, and Cersei found out she was pregnant at the end of Season Seven, wouldn't she be showing by this point?

[spector]

@ Mr. Gold. Ich war mal an der Uni Düsseldorf Drehbuch-Tutor. Da ich selbst sehr gute, internationale Mentoren hatte und die gesamten Neunziger in dem Job arbeitete. Später als sogenannter "Script-Doctor". Also jemand, der schief gelaufene Drehbücher wieder auf den richtigen Kurs bringt. Auch für Kino-Produktionen. Ich hab mich dann nicht über die Autoren als Schweinchen Schlau gestellt, sondern als Außenstehender mit einer gewissen Kenntnis die Bäume aus dem Weg geräumt, die ihnen im Weg standen. Denn auch im Drehbuchschreiben gibt es Betriebsblindheit. Niemand wusste das besser, als ich ehemaliger Autor. Es war immer ein kollegiales Give and Take. Genau so hätte ich ein saublödes Drehbuch schreiben können, und Hilfe benötigt.

Daher wurde und wird mir nie der Genuss an Filmen genommen (komme vom Kamera-Handwerk). Da kann ich komplett abschalten und ganz Zuschauer sein. Aber der Genuss ist vorbei, wenn grobe Fehler passieren. Davon sind mir bei Staffel 7 und 8 einfach zu viele begegnet. Die Regie war immer top, aber die Scripts teils übelst.

Da hat man so eine epische Serie und befolgt gegen Ende nicht mal die Grundregeln einer epischen Serie: Halte jede Folge im Blick. Jede! Was wurde "prophezeit" und wessen Konflikt ist für welche Figur entscheidend. Aryas Strang war sicher nicht der Night King. Oder: Erzählaufbau: valyrischer Stahl kann White Walker killen. Es gab in der Short Night nur wenige Helden mit Schwertern aus valyrischem Stahl und keiner tötete einen White Walker. Stattdessen sieht man sie immer in Wights versinken. Cut. Dann alles wieder gut! Man hoffte auf einen Stand-Off der Schwertkämpfer mit den White Walkern. Stattdessen riefen sie mal aus dem Hintergrund: "Ich bin in einer unlösbaren Situation. Ach nee, in der näxten Szene geht´s schon wieder. Autsch, schon wieder unmöglich, zu überleben. Kuckuck, da bin ich wieder, Verarsche. Bätschi" .


Das hätte man mir in den Neunzigern selbst bei "Cobra 11 - Die Autobahnpolizei" (Broterwerbslyrik) nicht durchgehen lassen. Und das will was heißen.

[manial fly]

Also ich muss sagen ich find das mit Ghost nicht so schlimm, man hat ja lange auf Jon gezeigt und förmlichst gesehen das er am überlegen war nochmal zu ihm hinzugehen und sich dann dagegen entschieden hat. Ka vlt weil er keinen großen Abschied wollte, weil et ein schlechtes Gewissen hatte (er hat ja auch einigrd in der Schlacht abbekommen) oder sonst was. Aufjedenfall war es eine bewusste Entscheidung von bzw. den Verantwortlichen der Serie das so Ende zu lassen, daher fand ich das nicht so schlimm.
Ich fands auch gut das Jon ihn in den Norden geschickt hat, d.h. wir werden ihn wohl nicht mehr in der Serie sehen und er wird das ganze überleben.

[dedeli]

Die Liste zielt noch mal auf was anderes ab. Die Zeit vergeht für die Protagonisten offensichtlich unterschiedlich.

Das war aber immer schon so, dass unterschiedliche Plots nicht parallel verlaufen und auch dass zwischen einzelnen Szenen mal nur Sekunden oder mal Monate liegen konnten. Ein Teil der Zuschauer hatte damit immer Probleme und dann von Littlefinger's Jetpack gesprochen.

[spector]

Das war aber immer schon so, dass unterschiedliche Plots nicht parallel verlaufen und auch dass zwischen einzelnen Szenen mal nur Sekunden oder mal Monate liegen konnten. Ein Teil der Zuschauer hatte damit immer Probleme und dann von Littlefinger's Jetpack gesprochen.

Aber wie ich oben schrub. Es ist ein filmischer Erzählfehler. Wenn´s knapp wird mit der Erzählzeit, sollte man nicht harte Schnitte machen, sondern weiche Blenden.

[Kukie]

Na ja, ihr Sturz wirkte schon sehr tief. Danach könnte er sie sich allenfalls als abstraktes Gemälde an die Wand hängen.

Oh Gott...

PS.: der nächste Emmy sollte an Emilia Clarkes Augenbrauen gehen. Die sind ja beweglicher als die meisten Staffeln TWD.

Stellvertretend darf das Restgesicht von Emilia den Preis gerne entgegen nehmen. Denn: Als sie da so als kulleräugig schmollendes Mobbingopfer an der nördlichen Tafel saß, tat sie mir zum ersten Mal leid. "Der Jon hat ja viel mehr Follower als ich".


PPS.: Was war ich froh, letzte Folge Jaquen endlich wieder in seinem gestaltwandlerischen Sneak-in-Sneak-out-Modus zu sehen. Die Tarnung als Starbucks-Kaffeebecher war perfekt!

Hah... ich wußte doch das Jaqen H'ghar zurückkehrt. Aber das er sich seine Tarnung aus der Zukunft holt, war mir neu.

Zu Emilias Augenbrauen, ich finde das diese in der Serie ja noch sehr gezähmt sind. Manchmal glaube die spritzen ihr für GOT ein Beruhigungsmittel in die Brauen oder sie hat einfach eine wahnsinnige Kontrolle, denn in Interviews etc. kann ich mir immer wegschmeißen über die Brauenakrobatik.

@ Mr. Gold. Ich war mal an der Uni Düsseldorf Drehbuch-Tutor. Da ich selbst sehr gute, internationale Mentoren hatte und die gesamten Neunziger in dem Job arbeitete. Später als sogenannter "Script-Doctor". Also jemand, der schief gelaufene Drehbücher wieder auf den richtigen Kurs bringt. Auch für Kino-Produktionen. Ich hab mich dann nicht über die Autoren als Schweinchen Schlau gestellt, sondern als Außenstehender mit einer gewissen Kenntnis die Bäume aus dem Weg geräumt, die ihnen im Weg standen. Denn auch im Drehbuchschreiben gibt es Betriebsblindheit. Niemand wusste das besser, als ich ehemaliger Autor. Es war immer ein kollegiales Give and Take. Genau so hätte ich ein saublödes Drehbuch schreiben können, und Hilfe benötigt.

Daher wurde und wird mir nie der Genuss an Filmen genommen (komme vom Kamera-Handwerk). Da kann ich komplett abschalten und ganz Zuschauer sein. Aber der Genuss ist vorbei, wenn grobe Fehler passieren. Davon sind mir bei Staffel 7 und 8 einfach zu viele begegnet. Die Regie war immer top, aber die Scripts teils übelst.

Da hat man so eine epische Serie und befolgt gegen Ende nicht mal die Grundregeln einer epischen Serie: Halte jede Folge im Blick. Jede! Was wurde "prophezeit" und wessen Konflikt ist für welche Figur entscheidend. Aryas Strang war sicher nicht der Night King. Oder: Erzählaufbau: valyrischer Stahl kann White Walker killen. Es gab in der Short Night nur wenige Helden mit Schwertern aus valyrischem Stahl und keiner tötete einen White Walker. Stattdessen sieht man sie immer in Wights versinken. Cut. Dann alles wieder gut! Man hoffte auf einen Stand-Off der Schwertkämpfer mit den White Walkern. Stattdessen riefen sie mal aus dem Hintergrund: "Ich bin in einer unlösbaren Situation. Ach nee, in der näxten Szene geht´s schon wieder. Autsch, schon wieder unmöglich, zu überleben. Kuckuck, da bin ich wieder, Verarsche. Bätschi" .


Das hätte man mir in den Neunzigern selbst bei "Cobra 11 - Die Autobahnpolizei" (Broterwerbslyrik) nicht durchgehen lassen. Und das will was heißen.

Sehr interessante Einblicke Spector, vielen Dank dafür.

[Singnix]

Vielleicht hätte man 8 Folgen drehen sollen, nicht 6.

[Elizabeth]

Vielleicht hätte man 8 Folgen drehen sollen, nicht 6.

Stimmt! Wäre besser gewesen!

[Mieze Schindler]

Das war aber immer schon so, dass unterschiedliche Plots nicht parallel verlaufen und auch dass zwischen einzelnen Szenen mal nur Sekunden oder mal Monate liegen konnten. Ein Teil der Zuschauer hatte damit immer Probleme und dann von Littlefinger's Jetpack gesprochen.

Mir ist hier schon häufiger die Formulierung aufgefallen, die "Zuschauer haben ein Problem". Ich finde das ist eine falsche Zuschreibung - denn die wenigsten Menschen haben wohl Probleme wegen einer Serie. Man kritisiert bloß Logiklächer, out-of-character-Momente oder eben wie hier falsche zeitliche Abläufe. Das sind Probleme der Serie, nicht Probleme des Zuschauers.

(Obwohl man da im konkreten Fall wohl ein Auge zudrücken kann. Gibt ja durchaus Schwangere, bei denen man bis zum Schluß gar nichts sieht. Und Cerseis Gewand kann sicher auch einiges überspielen.)

[manial fly]

Vielleicht hätte man 8 Folgen drehen sollen, nicht 6.

Und Staffel 7 hätten 1-2 Folgen mehr auch gut getan.

Andere Serie bekommen kein gescheites Ende hin weil die Quoten mies sind und sie dann vorzeitig abgesetzt werden. Bei GoT ist es genau das Gegeteil aber die kriegen es auch nicht hin die Serie gescheid zu beenden weil sie ihr riesen Budget lieber in CGI statt in die Handlung stecken.
Wenn ich mich von schönen Effekten berieseln lassen will und nicht viel Wert auf eine logische Handlung lege, gucke ich mir nen Marvel Film an.