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  1. #31
    blaues Wunder Avatar von Hibiskus
    Ort: ghost town
    Zitat Zitat von Django78 Beitrag anzeigen
    Wenn "the Birth of a Nation" für viele Leute nix war - eines war es bestimmt: eine Initialzündung für ein modernes Hollywood! Rassistisch? Von mir aus, aber technisch allem voraus, was es bisher in good ole 'wood gab!
    Ich dachte früher eher an den Wilden Westen , damit wurde ich als Kind gross

    Bis ich irgendwann merkte, dass das nicht Amerika ist.

  2. #32
    gesperrt
    Ort: Oriental Saloon
    Fuzzy Hugo Johnson?

  3. #33
    Zitat Zitat von KVWUPP Beitrag anzeigen
    Postscriptum: Für einen echten Südstaatler war das Wilmot-Proviso (1846), also der Antrag dass die Sklaverei in den Staaten, die im Zuge des amerikanisch-mexikanischen Krieges neu zur Union kommen würden, verboten sein sollte, schon völlig indiskutabel. Der Antrag wurde nie verabschiedet - ist aber dennoch schon ein Ausdruck der Spannungen in den damaligen USA.

    Simpel ausgedrückt: Den Südstaaten war das Recht auf Sklaverei DAS Recht schlechthin - es war ihnen wichtiger, wesentlich wichtiger als die Union, eine Union ohne Recht auf Eigentum (=Sklaverei) war in ihren Augen keine Union und kein freiheitliches Staatswesen mehr. Jegliche Bemühung, die Sklaverei auch nur einzuschränken (z.B. in neu hinzukommenden Staaten nicht zuzulassen) wurde als Angriff auf das südstaatliche Selbstverständnis betrachtet.
    Dabei war es auch in den Südstaaten nur die reiche Oberschicht von Plantagenbesitzern, die Sklaven in größerer Zahl hatte. Das wirtschaftliche Überleben dieser Oberschicht war allerdings vom Fortbestehen der Sklaverei abhängig - jedenfalls dachten sie das, und vermutlich hatten sie damit auch Recht.

    Im Heer der Konföderierten durften dann auch Soldaten sterben, die bzw. deren Familie niemals auch nur einen einzigen Sklaven besessen hatten. Man musste denen nur einreden, dass es eine Sache des Südstaaten-Patriotismus sei, in den Krieg zu ziehen. Sowas kennt man ja aus anderen Kriegen.

  4. #34
    noch ein so nen thread und ich baller dir eine :D Avatar von ruru I.O.F.F. Team
    Zitat Zitat von Django78 Beitrag anzeigen
    Wenn "the Birth of a Nation" für viele Leute nix war - eines war es bestimmt: eine Initialzündung für ein modernes Hollywood! Rassistisch? Von mir aus, aber technisch allem voraus, was es bisher in good ole 'wood gab!
    Wir befinden uns hier aber im Thread "Geschichte der USA" und nicht bei den Cineasten.

    Und wer den "alten Süden" verklärt, "mit den tapferen Jungs in grau, den Ladys in Reifröcken, gütigen Plantagenbesitzern und loyalen Haussklaven, die fast zur Familien gehören", der hat imho den Schuss nicht gehört.

  5. #35
    Wie ich in dem anderen Thread bereits anmerkte: Wer "Vom Winde verweht" (Buch oder Film) so romantisch fand sollte vielleicht mal "The Wind Done Gone" (2001) von Alice Randall lesen. Es ist die Geschichte einer Sklavin und Halbschwester von Scarlett O'Hara. (Anscheinend leider nicht auf Deutsch erschienen.) Sozusagen die Kehrseite der Medaille.

  6. #36
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    Zitat Zitat von Vitamin_D Beitrag anzeigen
    Wie jetzt? Seit 1890 ist nichts mehr passiert? Niemand hat über den Bürgerkrieg nachgedacht, geschrieben, publiziert? Nirgends ist mehr darüber diskutiert worden?
    Kein öffentlicher Diskurs bis mindestens in die 1970er.

  7. #37
    Zitat Zitat von Kosel Beitrag anzeigen
    Kein öffentlicher Diskurs bis mindestens in die 1970er.
    Kommt drauf an, was man unter "öffentlich" versteht.

    W.J. Cashs "The Mind of The South" (gibt es leider nicht auf Deutsch) erschien 1941 und ist damals unter Historikern, Soziologen etc. eingeschlagen wie eine Bombe und hat zumindest den akademischen Diskurs bis heute beeinflusst.

    Es ist schon ein paar Jährchen her seit ich das Buch gelesen habe, aber ich erinnere mich, dass Cash - selber Südstaatler - den Mythos vom heldenhaften, kultivierten, edel gescheiterten Süden als solchen entlarvt.

    Er macht aber auch klar, dass der Mythos vom heldenhaften, kultivierten Süden - im Gegensatz zum unzivilisierten Norden - bereits vor dem Bürgerkrieg von den Südstaatlern kräftig befördert wurde und - wenn ich mich an meine Lektüre recht erinnere - dass eben dieser Mythos mit daran schuld war, dass man sich in das Abenteuer einer Sezession stürzte.
    Geändert von Vitamin_D (15-08-2017 um 13:22 Uhr)

  8. #38
    Laut Cash kann der Vorkriegs-Süden auch mitnichten auf eine lange, illustre Tradition der Kultiviertheit zurückblicken.

    Die Plantagenbesitzer um die Mitte des 19. Jahrhunderts waren im Grunde großenteils Neureiche - ihre Großväter waren mit den Baumwollplantagen und durch die Sklaverei reich geworden und hatten sich ihre kultivierte Lebensart aus anderen Kulturen zusammengeklaubt (man denke z.B. an die klassizistischen, mit "griechischen" Säulen verzierten Herrenhäuser - sowas findet man allerdings auch im Norden und auch in Europa).

    Eigene kulturelle Leistungen sind laut Cash in den paar Generationen des "alten Südens" nicht entstanden. Wo, so fragt Cash, sind denn im 19. Jahrhundert die großen, aus dem Süden stammenden Kulturschaffenden was Musik, Literatur, bildende Künste angeht? Es gibt sie nicht.

  9. #39
    hält tapfer durch Avatar von Wunderbar
    Ort: Bayern Mitte
    ich möchte erstmal zurück zu den anfängen.

    ich hatte im hinterkopf, dass in der us-verfassung steht, dass ALLE menschen das recht auf freiheit und streben nach glück hätten.
    aber ich finde nichts derartiges in der us-verfassung.
    nur in der Wikipedia reference-linkVirginia Declaration of Rights vom 12. Juni 1776:
    That all men are by nature equally free and independent, and have certain inherent rights, of which, when they enter into a state of society, they cannot, by any compact, deprive or divest their posterity; namely, the enjoyment of life and liberty, with the means of acquiring and possessing property, and pursuing and obtaining happiness and safety.

    Alle Menschen sind von Natur aus in gleicher Weise frei und unabhängig und besitzen bestimmte angeborene Rechte, welche sie ihrer Nachkommenschaft durch keinen Vertrag rauben oder entziehen können, wenn sie eine staatliche Verbindung eingehen, und zwar den Genuss des Lebens und der Freiheit, die Mittel zum Erwerb und Besitz von Eigentum und das Erstreben und Erlangen von Glück und Sicherheit.
    _____________________
    in der folgenden unabhängigkeitserklärung steht:
    „Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, daß alle Menschen gleich erschaffen worden, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt worden, worunter sind Leben, Freyheit und das Bestreben nach Glückseligkeit. Daß zur Versicherung dieser Rechte Regierungen unter den Menschen eingeführt worden sind, welche ihre gerechte Gewalt von der Einwilligung der Regierten herleiten; daß sobald einige Regierungsform diesen Endzwecken verderblich wird, es das Recht des Volks ist, sie zu verändern oder abzuschaffen, und eine neue Regierung einzusetzen, die auf solche Grundsätze gegründet, und deren Macht und Gewalt solchergestalt gebildet wird, als ihnen zur Erhaltung ihrer Sicherheit und Glückseligkeit am schicklichsten zu seyn dünket. Zwar gebietet Klugheit, daß von langer Zeit her eingeführte Regierungen nicht um leichter und vergänglicher Ursachen willen verändert werden sollen; und demnach hat die Erfahrung von jeher gezeigt, daß Menschen, so lang das Uebel noch zu ertragen ist, lieber leiden und dulden wollen, als sich durch Umstossung solcher Regierungsformen, zu denen sie gewöhnt sind, selbst Recht und Hülfe verschaffen. Wenn aber eine lange Reihe von Mißhandlungen und gewaltsamen Eingriffen, auf einen und eben den Gegenstand unabläßig gerichtet, einen Anschlag an den Tag legt sie unter unumschränkte Herrschaft zu bringen, so ist es ihr Recht, ja ihre Pflicht, solche Regierung abzuwerfen, und sich für ihre künftige Sicherheit neue Gewähren zu verschaffen.“Wikipedia reference-linkUnabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten
    in der verfassung der USA von 1787 steht das nicht mehr. warum?
    hat jemand den artikel parat, mit der andersformulierung dieser menschenrechte? das wäre nett, dann spare ich mir die suche

  10. #40
    Zitat Zitat von Wunderbar Beitrag anzeigen
    ich möchte erstmal zurück zu den anfängen.

    ich hatte im hinterkopf, dass in der us-verfassung steht, dass ALLE menschen das recht auf freiheit und streben nach glück hätten.
    aber ich finde nichts derartiges in der us-verfassung.
    nur in der Wikipedia reference-linkVirginia Declaration of Rights vom 12. Juni 1776:
    That all men are by nature equally free and independent, and have certain inherent rights, of which, when they enter into a state of society, they cannot, by any compact, deprive or divest their posterity; namely, the enjoyment of life and liberty, with the means of acquiring and possessing property, and pursuing and obtaining happiness and safety.

    Alle Menschen sind von Natur aus in gleicher Weise frei und unabhängig und besitzen bestimmte angeborene Rechte, welche sie ihrer Nachkommenschaft durch keinen Vertrag rauben oder entziehen können, wenn sie eine staatliche Verbindung eingehen, und zwar den Genuss des Lebens und der Freiheit, die Mittel zum Erwerb und Besitz von Eigentum und das Erstreben und Erlangen von Glück und Sicherheit.
    _____________________
    in der folgenden unabhängigkeitserklärung steht:
    „Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, daß alle Menschen gleich erschaffen worden, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt worden, worunter sind Leben, Freyheit und das Bestreben nach Glückseligkeit. Daß zur Versicherung dieser Rechte Regierungen unter den Menschen eingeführt worden sind, welche ihre gerechte Gewalt von der Einwilligung der Regierten herleiten; daß sobald einige Regierungsform diesen Endzwecken verderblich wird, es das Recht des Volks ist, sie zu verändern oder abzuschaffen, und eine neue Regierung einzusetzen, die auf solche Grundsätze gegründet, und deren Macht und Gewalt solchergestalt gebildet wird, als ihnen zur Erhaltung ihrer Sicherheit und Glückseligkeit am schicklichsten zu seyn dünket. Zwar gebietet Klugheit, daß von langer Zeit her eingeführte Regierungen nicht um leichter und vergänglicher Ursachen willen verändert werden sollen; und demnach hat die Erfahrung von jeher gezeigt, daß Menschen, so lang das Uebel noch zu ertragen ist, lieber leiden und dulden wollen, als sich durch Umstossung solcher Regierungsformen, zu denen sie gewöhnt sind, selbst Recht und Hülfe verschaffen. Wenn aber eine lange Reihe von Mißhandlungen und gewaltsamen Eingriffen, auf einen und eben den Gegenstand unabläßig gerichtet, einen Anschlag an den Tag legt sie unter unumschränkte Herrschaft zu bringen, so ist es ihr Recht, ja ihre Pflicht, solche Regierung abzuwerfen, und sich für ihre künftige Sicherheit neue Gewähren zu verschaffen.“Wikipedia reference-linkUnabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten
    in der verfassung der USA von 1787 steht das nicht mehr. warum?
    hat jemand den artikel parat, mit der andersformulierung dieser menschenrechte? das wäre nett, dann spare ich mir die suche

    Unter diesem Link ist eine Übersetzung in moderner Sprache:

    http://www.schule-studium.de/Englisc...rklaerung.html

    Diese Unabhängigkeitserklärung wurde am 4. Juli (heute Nationalfeiertag) von allen bis dahin existierenden 13 Staaten verabschiedet. Sie richtet sich in erster Linie an die britische Krone, von der man sich damit lossagte, und legt die grundsätzlichen philosophischen/ideologischen Maximen dar, die der Lossagung zugrunde liegen.

    Die Verfassung ist im Gegensatz dazu ein eher - ich sag mal, technischer Text, der darlegt, wie die Regierung aufgebaut sein und deren verschiedene Zweige im Zusammenspiel funktionieren sollen.

    Weil im Verlauf der Jahre immer wieder Fragen auftauchten, die in der Verfassung nicht geklärt sind, gab es zahlreiche Amendments (Zusätze) von mehr oder minder großer Bedeutung. Die Sklaverei wurde per Zusatz 1865 abgeschafft. Vier Jahre später wurde das Wahlrecht auch Nicht-Weißen und ehemaligen Sklaven zugestanden. Ein Zusatz von 1920 führte das Frauenwahlrecht ein. Ein Amendment von 1919 verbot die Herstellung und den Verkauf von Alkohol; dieser Zusatz wurde 1933 wieder aufgehoben, nachdem klar war, dass die Prohibition nur dem organisierten Verbrechen diente.

    Eine Liste der Amendments steht hier:

    https://en.wikipedia.org/wiki/List_o...s_Constitution

    Die ersten zehn Amendments werden auch als "Bill of Rights" bezeichnet. In ihnen geht es um die Rechte des Individuums gegenüber dem Staat bzw. darum, diesem die Grenzen seiner Befugnisse aufzuzeigen.

    Ziemlich bekannt und umstritten ist das 2nd Amendment, "the right to bear arms". Jeder, der gerne ein paar Schnellfeuerwaffen, Sturmgewehre, Maschinenpistolen zuhause hat - Und wer hat das nicht! Kann man ja im Alltag immer mal brauchen!- beruft sich darauf.
    Geändert von Vitamin_D (16-08-2017 um 06:47 Uhr)

  11. #41
    Lange Rede, kurzer Sinn:

    In der Verfassung steht das mit den gleichen Rechten auf "life, liberty and the pursuit of happiness" meiner Ansicht nach deshalb nicht explizit drin, weil es in der Verfassung inklusive Zusätzen um die Festlegung der Rahmenbedingungen geht, mit denen die Regierung sicherstellen kann, dass der einzelne Bürger diese Rechte hat bzw. ausüben kann.

    Wie die Väter der Unabhängigkeit einerseits schreiben konnten, dass ihrer Ansicht nach alle Menschen gleich geschaffen sind und von Gott die gleichen Rechte, darunter auch die FREIHEIT, bekommen haben, andererseits aber mal eben die Sklaverei aufrecht erhalten konnten, finde ich auch erstaunlich.
    Geändert von Vitamin_D (16-08-2017 um 07:38 Uhr)

  12. #42
    Zitat Zitat von Vitamin_D Beitrag anzeigen
    Lange Rede, kurzer Sinn:

    In der Verfassung steht das mit den gleichen Rechten auf "life, liberty and the pursuit of happiness" meiner Ansicht nach deshalb nicht explizit drin, weil es in der Verfassung inklusive Zusätzen um die Festlegung der Rahmenbedingungen geht, mit denen die Regierung sicherstellen kann, dass der einzelne Bürger diese Rechte hat bzw. ausüben kann.

    Wie die Väter der Unabhängigkeit einerseits schreiben konnten, dass ihrer Ansicht nach alle Menschen gleich geschaffen sind und von Gott die gleichen Rechte, darunter auch die FREIHEIT, bekommen haben, andererseits aber mal eben die Sklaverei aufrecht erhalten konnten, finde ich auch erstaunlich.
    Also wenn ich das im Geschichtsunterricht richtig verstanden habe, dann wurde das damit "gerechtfertigt", dass man damals Nicht-Weiße nicht als vollwertige Menschen anerkannt hat und ihnen damit nach allgemeiner Ansicht auch nicht die gleichen Rechte zustanden.

  13. #43
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Also wenn ich das im Geschichtsunterricht richtig verstanden habe, dann wurde das damit "gerechtfertigt", dass man damals Nicht-Weiße nicht als vollwertige Menschen anerkannt hat und ihnen damit nach allgemeiner Ansicht auch nicht die gleichen Rechte zustanden.
    Schon klar, dass die irgendwelche gedanklichen Konstrukte verfertigt haben, mit denen sie die fortgesetzte Sklaverei verteidigen konnten.

    Ich vermute ja, dass sie beim Verfassen der Unabhängigkeitserklärung Schwarze gar nicht auf dem Schirm hatten. (Frauen wahrscheinlich auch nicht so recht. Sicher, "men" heißt nicht nur "Männer" sondern auch "Menschen", aber ...) Irgendwelche Rechtfertigungen kamen hinterher.

    Was ich so in der Hinsicht gelesen und gehört habe (sinngemäß): "Die Schwarzen sind wie Kinder. Die können mit Freiheit gar nicht umgehen. Wir, die Weißen, müssen uns ihrer annehmen und ihnen sagen und zeigen wo's langgeht. Wir kümmern uns! Das ist unsere christliche Aufgabe und sehr edel von uns!"
    Geändert von Vitamin_D (16-08-2017 um 11:52 Uhr)

  14. #44
    /watch?v=GTQnarzmTOc Avatar von Experte
    Ort: Siegerland
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Also wenn ich das im Geschichtsunterricht richtig verstanden habe, dann wurde das damit "gerechtfertigt", dass man damals Nicht-Weiße nicht als vollwertige Menschen anerkannt hat und ihnen damit nach allgemeiner Ansicht auch nicht die gleichen Rechte zustanden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_...all_Dred_Scott

    Taneys juristische Haltung sollte seine Gegner weiter erzürnen. Er bekräftigte seine Meinung, dass Afro-Amerikaner, gleichgültig ob versklavt oder frei, niemals Bürger eines Staates sein können, weil dies die Verfassungsväter ausgeschlossen hätten. Zur Zeit der Verabschiedung der Verfassung seien sie als „Wesen niederer Art“ und als vollkommen unfähig angesehen worden, mit der weißen Rasse auf gleicher Ebene zu verkehren; man hätte ihnen überhaupt keine schützenswerten Rechte zuerkannt. Dieses Verständnis der Verfassungsväter sei weiterhin bindend.

  15. #45
    Interessant.

    Taney vertrat also die Ansicht, dass das Verständnis der Verfassungsväter bindend sei. Ich sehe da zwei Probleme:

    1. Wusste er/man wirklich genau, was das Verständnis der Verfassungsväter war?

    2. Wieso soll das bindend sein, möglicherweise noch für alle Zeiten? Die Verfassungsväter waren auch nur Menschen, ihre Auffassungen waren nicht von Gott persönlich ihnen diktiert worden und könnten also auch objektiv falsch sein.

    Mich erinnert das etwas an die Diskussionen um den 2. Verfassungszusatz und die Haltung der Waffenbesitz-Befürworter: Weil die Verfassungsväter darin das Recht auf Waffenbesitz festgeschrieben haben, darf man da nichts dran ändern - ja, man darf nicht mal etwas anders interpretieren. So als ob man es da mit einer heiligen Schrift zu tun hätte.


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