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Als nach drei mittelmäßigen und großenteils lustlos abgespulten Partien die WM für die deutsche Mannschaft bereits in der Vorrunde zu Ende war, entluden sich Volkes Zorn und Häme in voller Wucht über Özil. Anstatt den 10er – 2009 U-21 Europa- und Weltmeister 2014 – in Schutz zu nehmen, rührte kein Übungsleiter oder Funktionär auch nur den kleinen Finger, um dem einstigen Vorzeige-Integrationsschüler beizuspringen. Nach einigen Wochen der Grabesruhe dann plötzlich Bierhoff: „Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet.“. Grindel setzt noch einen drauf und fordert per Ultimatum eine tiefschürfende Erklärung vom Spieler.
Der öffentliche Pranger
Und hier packt mich nun die Wut. Anstatt offen und ehrlich zuzugeben, „Wir haben durch die Bank weg Fehler gemacht. Und zwar sowohl die Teamleitung als auch die Spieler“ oder alternativ weiter zu schweigen, greift man sich einen heraus, versteigt sich gar zu der Behauptung, das Londoner Treffen hätte große Unruhe ins Team hineingebracht. Was für ein Bullshit!! Als ob Kimmich, Hector und Reus nicht schlafen, essen und trainieren konnten, weil Kollege Mesut Präsident Erdogan die Hand geschüttelt hatte.
Özil, derart in die Ecke gedrängt, hält ein paar Tage die Füße still und hämmert dann gestern eine dreiteilige Generalabrechnung in die Tastatur. Auch dieser Text ist nicht glücklich gelungen – einer meiner Facebookfreunde bezeichnete das Konvolut als Leberwurstbriefe (....)