Wir haben sehr viele verschiedene Charaktere und unterschiedliche "Fraktionen" - Gereon, Charlotte, Wolter - Charlotte da irgendwie dazwischen. Nebenher die Kommunisten und dann eben die beiden Russin, von denen die Sängerin die Verräterin ist gegenüber dem andern. Dazu Nebenchars. Hin und wieder mal guter Humor - das ist angenehm. Zum Beispiel als der eine meinte er hätte den Einbrecher mit dem Gestank seines ungelüfteten Zimmers vertreiben können. Oder die Szene als Charlotte und Gereoen sich begegneten "wo kommen Sie denn her, aus dem Mittelalter?" - er antwortet mit "Köln".
Das man da mal nur häppchenweise Infos gibt ist nicht gleich schlimm. Ein bissl Mitdenken ist okay. Funktioniert bei mir auch. Als der Kardakow sich mit der Sängerin wieder traf wusste ich - auch wenn die vorgab auf seiner Seite zu sein und er es glaubte - noch dass sie die Verräterin war.
Es fehlt aber allerdings irgendwo der übergreifende spannende dringende Konflikt/Plot. Gut Adenauer wird wohl erpresst. Aber da is irgendwie keine Dringlichkeit. Gereon ermittelt irgendwie eher "nebenher" - und nebenher passieren auch die andern Sachen. Dass Wolter das Zittern bemerkt - das hätte da zum Beispiel mal für Spannung sorgen können. Oder dass irgendwelche sich tatsächlich melden und mit dem Bild erpressen, etc.
Irgendwie ist mir Gereon auch egal. Am interessantesten ist Charlotte. Sieht man auch bissl die Familie - und sie halt viele Seiten an sich und mit recht vielen andern Personen Interaktion.