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  1. #1
    Ballack23
    unregistriert

    wichtig Dramatisches Insektensterben: Populationen seit 1989 um drei Viertel geschrumpft

    75 PROZENT WENIGER INSEKTEN: „Wir befinden uns mitten in einem Albtraum“

    Bei der Erhebungen in 63 deutschen Schutzgebieten zwischen 1989 und 2016 ist ein Rückgang von 76 Prozent (im Hochsommer bis zu 82 Prozent) der Fluginsekten-Biomasse festgestellt worden. Die Verluste betreffen offenbar die meisten Arten, von Schmetterlingen, Bienen und Wespen bis zu Motten und anderen flugfähigen Arten, die praktisch ausnahmslos als Bestäuber von Wild- und Nutzpflanzen oder zumindest als Beutetiere für Vögel wichtig sind. Etwa 80 Prozent der Wildpflanzen sind abhängig von Insektenbestäubung, und 60 Prozent der Vögel in der heimischen Natur ernährt sich hauptsächlich von Insekten.
    http://www.faz.net/aktuell/wissen/le...lesermeinungen

    https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809

    Habt ihr das Insektensterben in eurer Umgebung auch schon bemerkt? Wie kann das Insektensterben als Vorbote der Apokalypse aufgehalten werden? Was tut ihr bisher ganz konkret für den Erhalt von Lebensräumen von Insekten? Wollt ihr euch jetzt mehr für Insekten engagieren?

  2. #2
    Ö-Komantsche Avatar von dude
    Ort: Labbedudeland(Palz)
    So, da bin ich mal gespannt, ob hier genauso lebhaft diskutiert wird, wie im Wolfsthread!

    und ja, ich engagiere mich fast schon Hauptberuflich für mehr Insekten! Und ich bremse auch für Schmetterlinge!
    Geändert von dude (19-10-2017 um 11:22 Uhr)

  3. #3
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Bitter, dass es zu der Erkenntnis Wissenschaftler brauchte, was doch jeder selbst seit Jahren locker mitbekommt.

    Als Kind steuerten meine Eltern zwischen den Tankintervallen immer wieder Tankstellen an und/oder holten Zuhause einen Eimer mit Schwamm raus; die Scheiben waren über und über mit Insektenleichen voll.
    Wie oft muss man heute noch explizit die Scheiben reinigen?

    Für mich tragen da auch die Landwirte eine deutliche Mitschuld.
    Vor 30 Jahren waren auffallende und breite Streifen an den Feldrändern; i.d.R. mit allerhand Wildblumen und Wildkräutern bewachsen.
    "Dank" GPS fallen diese Streifen der Gründlichkeit zum Opfer; die Felder werden millimetergenau bis an den Rand bearbeitet.
    Allein schon durch diesen Wegfall wurden die Insekten dezimiert; und letztlich auch allerhand Vögel, die von den entsprechenden Samen lebten.
    Den Rest erledigen Dinge wie Glyphosat oder auch die Jagd auf "Insekten-Schädlinge" im heimischen Garten; da wird gespritzt, was das Zeug hält.
    Und am Ende des Herbstes darf natürlich auch kein Laub mehr im Garten liegen (in dem allerhand Insekten überwintern).
    Schön auch, wenn inzwischen die Hecken immer mehr den Stein- und Drahtzäunen weichen.... auch da ist für Insekt und Vogel kein Platz mehr...

    Früher hatten wir hier (Waldnähe) Stieglitze bis zum Abwinken; Kernbeißer, Bergfinken und natürlich all die üblichen Vogelarten.

    Heute sind es viele Meisen, Amseln und "normale" Finken; von den Stieglitzen, Kernbeißern und Bergfinken sind fast keine mehr übrig Deren Anblick hat Seltenheitswert

    Wir hätten ja eigentlich einen Nachbarn mit geradezu paradiesischen Zuständen in seinem Garten, weil er - zum Leidwesen der Mieter seines Mehrfamilienhauses - den Garten 2 x im Jahr pflegt/mäht. Allerdings müsste hierzu das richtige wachsen.... so langsam finden sich Wildblumen ein, aber es dauert.
    Wir haben schon vor Jahren eine Ecke mit Wildblumen und -kräutern bestückt. Manches vermehrt sich von alleine, manches muss man neu aussäen.

    Leider rennt der Nachbar sofort zum Anwalt, wenn z.B. ein Mieter einen Ast eines Baumes abstützt. Keiner darf in dem Garten etwas machen; sei es noch so von Nutzen.
    Dennoch fliegt von uns immer mal - ganz zufällig - eine Menge Samen rüber.

    Bei den Samen muss man jedoch auch aufpassen, dass man nichts ansät, was in unseren Breitengraden nix verloren hat. Die hiesigen Gärtnereien sind da in der Regel recht fit, was hier wachsen soll und was nicht.
    Und da gibt es Unmengen an Pflanzen, die für Insekten ein wahres Buffet darstellen.
    Geändert von Angie07 (19-10-2017 um 11:56 Uhr)

  4. #4
    Ö-Komantsche Avatar von dude
    Ort: Labbedudeland(Palz)
    Es wird darauf hinauslaufen, dass wir erst dann reagieren, wenn es jeder kapiert hat,wie damals beim DDT und den Greifvögeln! ´´´´´´

  5. #5
    eher lesend Avatar von FrauSchatz
    Ort: mal hier, mal da
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    Und am Ende des Herbstes darf natürlich auch kein Laub mehr im Garten liegen (in dem allerhand Insekten überwintern).
    Nicht zu vergessen, die schrecklichen Laubbläser überall

  6. #6
    Zitat Zitat von Ballack23 Beitrag anzeigen
    http://www.faz.net/aktuell/wissen/le...lesermeinungen

    https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809

    Habt ihr das Insektensterben in eurer Umgebung auch schon bemerkt? Wie kann das Insektensterben als Vorbote der Apokalypse aufgehalten werden? Was tut ihr bisher ganz konkret für den Erhalt von Lebensräumen von Insekten? Wollt ihr euch jetzt mehr für Insekten engagieren?
    Früher hatte ich keine gärtnerischen Ambitionen. Ich war Kind.
    Seit 10 Jahren ungefähr habe ich einen Garten, der zum Haus gehört. Wir wohnen ländlich, die Nachbarn haben meist nur Rasen und Hecke (und Glyphosat, wie ich mumasste). Dass es in den letzten etwa 4 Jahren viel weniger Kriechviecher und Vögel (gewitscher) gibt, ist mir aufgefallen.
    Ich habe Steinhaufen, Asthaufen, Komposthaufen, langes Gras, Laubhaufen - aber richtig aktiv tue ich nichts für Insekten. Außer recht unauffällige Blumen, die Nektar haben, zu säen und sich versamen zu lassen.

  7. #7
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Zitat Zitat von FrauSchatz Beitrag anzeigen
    Nicht zu vergessen, die schrecklichen Laubbläser überall

    Stimmt Diese Nervteile sind so unnötig, wie ein Kropf....
    "Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
    Martin Frank

  8. #8
    fraktal
    unregistriert
    Das Land wird nahezu flächendeckend von uns genutzt, alles im Hinblick auf möglichst billige Agrarprodukte. Den Bauern mag ich da nicht mal nen Vorwurf machen, liegt wohl an allen, und vor allem an der Menge an Leuten die letztendlich das Land nutzen.

    Was dagegen machen?
    Ich lass mein Grundstück vollkommen verwildern und erfreue mich daran.
    Ich hoffe dass das der ein oder anderen Art Insekt, Wirbeltier, was auch immer, ein Auskommen ermöglicht.

  9. #9
    Zitat Zitat von Ballack23 Beitrag anzeigen
    http://www.faz.net/aktuell/wissen/le...lesermeinungen

    https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809

    Habt ihr das Insektensterben in eurer Umgebung auch schon bemerkt? Wie kann das Insektensterben als Vorbote der Apokalypse aufgehalten werden? Was tut ihr bisher ganz konkret für den Erhalt von Lebensräumen von Insekten? Wollt ihr euch jetzt mehr für Insekten engagieren?
    Mir ist es schon länger aufgefallen besonders nach längeren Fahrten an der Autoscheibe
    Ich weiß nicht nur alles , ich weiß auch alles BESSER

  10. #10
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Ich bevorzuge ja, mich bei längeren Fahrten im Autoinneren aufzuhalten.

  11. #11
    Wir haben mehrere Schmetterlingsbäume, die im Sommer wahnsinnig besucht sind, v.a. von Schmetterlingen, Hummeln und Bienen. Ansonsten findet man bei uns auch Wiesenblumen, die wir um unseren Gartenteich ausstreuen. Libellen haben wir durch den Teich auch. Mein Mann baut gerade ein großes Insektenhotel. Aber ob alldas wirklich das Insektensterben im großen Stil aufheben kann, das bezweifel ich.

    Die einzigen die ich nicht mag sind Wespen.

  12. #12
    Was die Bienen betrifft empfehle ich mal nach Bienenwachs Skandal zu googlen.

    Da sind ganze Populationen gestorben. Großes Rätselraten wieso weshalb warum und man hart dann durch aufwendige Analysen nebenbei festgestellt, dass dort wohl was faul sein könnte. Es gibt unterschiedliche Definitionen was Bienenwachs ist [ Bienen Kerzenwachs - Pharmazeutisches Bienenwachs - usw ... ] und wohl aus Kostengründen wird wurde da wohl rumgemischt.
    Dieses Wabenwachs muß eine ganz besondere Qualität haben und die Imker können das nicht so ohne weiteres erkennen und neben anderen Problemen Pestiziden und was es sonst noch so gibt hatten die plötzlich ein Wachs Problem.

    Diese hochwertige Wabenwachs wird in einem Kreislauf immer wiederverwendet und mischen bei Bedarf dazu, um die Menge aufzufüllen. Und dieses alte wird durch Zugabe von schlechtem Wachs unwiderruflich Kontaminiert. Da gibt es in dieser Imker Szene ein Vertrauensproblem was die Qualität betrifft, wenn man dazukauft.

    Ein Imker wird da aber genauerer Bescheid wissen und ob es da eventuell auch andere Ursachen gibt
    Geändert von bughunter (19-10-2017 um 17:53 Uhr)

  13. #13
    Lichtgestalt Avatar von Chassalla
    Ort: an der Lippeaue
    Subjektiv beobachtet, stelle ich auch fest, dass es hier wenige Insekten gibt. An Insekten auf der Frontscheibe des Autos kann ich mich auch noch erinnern und das "Problem" habe ich nun gar nicht mehr. In unserem Garten ist es so, dass wir etwas Laub bis zum Frühjahr liegen lassen und für Igel gibt es auch Laubhaufen und eine Hütte. Dass Laub noch liegen bleibt, ärgert die Nachbarn, da Blätter auch mal rüberfliegen. Hilfe, Natur im Garten! Es sind keine Massen an Laub, die wir liegen lassen.
    Ich hatte in diesem Jahr bei einer Gärtnerei online Pflanzen und Samen bestellt, die für Bienen und Schmetterlinge, interessant sind, angepflanzt und wir hatten noch nie so viele Bienen und Schmetterlinge im Garten. Das war echt toll.
    Dieses Jahr gabs aber kaum Fliegen, Mücken, Käfer... Nicht, dass ich Fan davon wäre, aber mich stimmt es sehr nachdenklich. Ein Insektenhotel gibts hier auch.

  14. #14
    Bei SPON werden auch Schwächen der Studie betrachtet, so seien die Orte und die Frequenz der Zählungen nicht gleich gewesen.
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/n...a-1173525.html

    Subjektiv habe ich auch viel weniger Insekten auf der Windschutzscheibe. Dazu habe ich allerdings auch mal gelesen, dass das an der besseren Aerodynamik der Autos liegen soll.
    Der #factfox-Faktencheck im Ergebnis: Ja, es gibt Hinweise auf ein massives Insektensterben, auch wenn dies noch nicht in jeder Region zu beobachten ist. Auch haben die Autohersteller die Aerodynamik der Fahrzeuge erheblich verbessert. Wer dazu langsamer fährt und in keinen Schwarm dicker Hummeln kommt, hat lange eine klare Sicht.
    http://www.br.de/nachrichten/insekte...ctfox-100.html

  15. #15
    eine meiner Lieblingsrouten durch einen Wald in meiner Nähe, führt mich an 5 "wilden" Apfelbäumen vorbei die in relativ großen Abständen zueinander stehen, so zwischen 300-500m und einer sogar ca. 1km von den anderen entfernt, und ich kann mich nicht erinnern, dass die in den letzten 20 Jahren alle in der gleichen Saison Früchte trugen, bis auf letztes Jahr, da waren alle 5 Bäume voller Äpfel.
    dieses Jahr war es allerdings zum ersten mal nur ein einziger Baum, der Früchte trug.
    irgendwie schwer etwas Zuverlässiges daraus zu schließen. wobei man bedenken muss, dass das Bestäuben von Apfelbäumen sowieso problematisch ist, weil sich Ableger nicht untereinander bestäuben lassen und man dafür unterschiedliche Sorten braucht, soweit ich das mal überflogen habe.
    weiß jetzt allerdings nicht genau ob das nur bei veredelten Sorten der Fall ist oder grundsätzlich, denn dann wäre es sowieso ein riesen Kraftakt von Wildbienen, solch weit verstreuten Bäume zuverlässig zu bestäuben.
    unglaublich was diese Brummer so leisten.


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