Das deckt sich doch mit dem, was ich verlinkt habe:
Pflegekraft: FAZ - 30.000 €, Entgeltatlas - 31.500 €
Pflegehelfer: FAZ - 23.500 €, Entgeltatlas - 22.500 €
(FAZ wenn die 4 Angaben für Gehälter mit unterschiedlicher Berufserfahrung gemittelt werden).
Nochmal: Natürlich wäre es schön, wenn das Gehalt merklich höher liegen würde. Und in einigen Regionen ist das auch der Fall. Dort herrscht ein Anbietermarkt, bei dem sich gute Fachkräfte (Pflegehelfer gibt es genug) die Arbeitsstellen aussuchen und auch beim Gehalt Zuschläge aushandeln können. Oder es gibt Betreiber, die Pflegekräften einen Smart zur Verfügung stellen, eine hauseigene Kita anbieten o.ä. Zuletzt habe ich sogar einen Mini mit Aufklebern eines Pflegeheimbetreibers gesehen, auf dem "Azubi des Jahres" zu lesen war.
Aber das ist natürlich nicht flächendeckend. Ein Trugschluss ist aber das gern genommene Vorurteil, dass die Gehälter so gering sind, weil die Betreiber sich alles in die eigene Tasche schieben. Es muss dabei bedacht werden, dass ca. 55% der Heime von gemeinnützigen/caritativen Anbietern betrieben werden. Diese sollten, da frei-gemeinnützig, nicht dem Mammon verfallen sein.
Von den ca. 43% privat betriebenen Heimen (kommunale Einrichtungen liegen bei < 2% Marktanteil) werden die allermeisten nicht von Pflegeheimketten, sondern von Einzelpersonen/GmbHs betrieben: Die 50 größten privaten Pflegeheimbetreiber haben einen Anteil an der Gesamtzahl der Pflegeheime von ca. 17%. Tausende von Einrichtungen sind somit als Einzeleinrichtungen "unterwegs". Auch hier dürfte eine Vielzahl nicht ausschließlich von monetären Interessen angetrieben werden.
Ca. 50-55% der Gesamtkosten fallen auf das Personal. Ca. 15-20% auf Miete/Pacht/Kapitaldienst, Inventar, Neubeschaffungen. Weitere ca. 15-20% sind Sachkosten (Lebensmittel, Verwaltung etc.). Dann kommen noch ca. 5-10% Steuern, Abgaben u.ä. hinzu. Es bleiben dann ca. 5-10% Umsatzrendite übrig.
Damit kann natürlich bis zu einem gewissen Maß am Gehalt der Mitarbeiter geschraubt werden. Jedoch dürfte der Großteil der Mehrkosten durch die Bewohner und letztendlich durch einen Anstieg der Pflegeversicherungsbeiträge und der Übernahme durch den Sozialhilfeträger übernommen werden. Wenn das gesellschaftlich akzeptiert ist, dürfte das doch umzusetzen sein.