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  1. #556
    Zitat Zitat von golfern Beitrag anzeigen
    Pflegekräfte bekommen ab März 2021 also 70 Euro Zulage.

    Ein Arzt im Gesundheitsamt bekommt dann allerdings 300 Euro Zulage.

    Hat ein Arzt im Gesundheitsamt nur annähernd den Stress, den das Pflegepersonal hat? Ich kann es mir nicht vorstellen. Im Gegenteil, da gibt es bestimmt sogar nicht wenige, die gar keinen Kontakt mit Patienten haben und reine Schreibtischarbeit verrichten.

    Zumal das Einkommen der Ärzte eh schon nicht gerade bedauernswert niedrig sein dürfte.
    Es ist nicht der Bericht bei den SWR-Nachrichten, den ich vor wenigen Wochen gesehen habe, aber im Wesentlichen schildert der FAKT-Beitrag das, was dort auch Thema war: Amtsärzte verdienen sehr viel weniger als Ärzte im Krankenhaus, es gibt zu wenige Amtsärzte, diese sind zumindest aktuell wg. Corona überlastet. Aber auch im Normalbetrieb dürften sie sich wohl nicht über zu wenig Arbeit beklagen dürfen.

    https://www.youtube.com/watch?v=ofr8jKiiqis

  2. #557
    Gerade JETZT ist der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltserhöhung (und die Wechselschichtzulagen werden auch angehoben?)! Leute, die nicht in der Pflege arbeiten, sollten echt mal (gerade jetzt zu Corona-Zeiten) ein Praktikum in der Pflege absolvieren, mal sehen, ob und wie sich die Ansichten ändern. Es war und ist immer noch verdammt stressig, anstrengend und herausfordernd (und ich arbeite jetzt "nur" in der psychiatrischen Pflege), was an Mehrarbeit durch Corona entstanden ist, ohne einen aktiven Fall auf der Station zu haben. Gerade auch bei psychisch Kranken, die oft Maßnahmen nicht verstehen und umsetzen können. Ein positiver Fall und der ganze Ablauf auf einer Station gerät ins Chaos (bei der letzten Welle 2x selber erlebt, zu der Zeit habe ich 5 Monate auf der Gerontopsychiatrie vertreten, 1x war ich mit Symptomen in Quarantäne [mit mir 12 weitere Kollegen, 7 davon auch mit Symptomen, die anderen mussten arbeiten, durften aber ansonsten ihr Haus nicht verlassen ] und durfte nur deshalb nicht arbeiten, hätte aber ohne Symptome gemusst).

    ver.di und die AGs sind sich meiner Meinung nach auch nur deshalb einig geworden, weil natürlich die berechtigte Angst besteht, dass bei beginnenden Streiks zu dieser Zeit alles zusammenbricht.

  3. #558
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von Lunchen07 Beitrag anzeigen
    Gerade JETZT ist der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltserhöhung (und die Wechselschichtzulagen werden auch angehoben?)! ..
    Ich galube, dagegen hat auch keiner was.

    Es geht um die durchgeführten oder angedrohten Streiks, die in der jetzigen Situation fatale Auswirkungen haben könnten. Es geht auch nicht um Streiks an sich, sondern darum, dass in Corona-Zeiten die althergebrachten Streikformen einfach weiter umgesetzt werden ohne sich Gedanken zu machen, ob es andere, den Umständen angepasste Streikformen geben könnte. Ich finde ich es immer noch ein Unding, dass im ÖPNV so gestreikt wurde, dass sich die Fahrgäste in Zeiten eines merklich gestiegenen Infektionsrisiko dadurch in überfüllte Züge etc. quetschen mussten.

    Man hat nicht nur eine Eigenverantwortung, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb sollte dem auch Rechnung getragen werden, und andere Formen gefunden werden, seine berechtigten Forderungen publik zu machen.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  4. #559
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Man hat nicht nur eine Eigenverantwortung, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb sollte dem auch Rechnung getragen werden, und andere Formen gefunden werden, seine berechtigten Forderungen publik zu machen.
    Die gesellschaftliche Verantwortung tragen nur Beschäftigte? Oder warum sonst streiken die überhaupt? Die Gehaltserhöhungen könnten ja auch ohne Streik kommen. Wenn es die Eigenverantwortung auf der anderen Seite geben würde.

    Nein, bei allem verständlichem Ärger über überfüllte Züge - die Kritik an überfüllten Zügen hatten wir auch bei Streiks ohne Infektionsrisiko. Die Massen der unzufriedenen Fahrgäste waren in den Medien bei Umfragen immer deutlich zu hören. um Druck gegen die Streikenden aufzubauen. Wer moralisch argumentiert, muss sich fragen, warum diese Appelel nur in die Richtung der Beschäftigten gehen.

  5. #560
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von Dom Basaluzzo Beitrag anzeigen
    Die gesellschaftliche Verantwortung tragen nur Beschäftigte? Oder warum sonst streiken die überhaupt? Die Gehaltserhöhungen könnten ja auch ohne Streik kommen. Wenn es die Eigenverantwortung auf der anderen Seite geben würde.
    Ich habe nichts in der Richtung behauptet. Zudem ich die "gesellschaftliche Verantwortung" nicht auf das Streikrecht generell, sondern die Art und Weise des Streiks bezogen habe.

    Zitat Zitat von Dom Basaluzzo Beitrag anzeigen
    Nein, bei allem verständlichem Ärger über überfüllte Züge - die Kritik an überfüllten Zügen hatten wir auch bei Streiks ohne Infektionsrisiko. Die Massen der unzufriedenen Fahrgäste waren in den Medien bei Umfragen immer deutlich zu hören. um Druck gegen die Streikenden aufzubauen. Wer moralisch argumentiert, muss sich fragen, warum diese Appelel nur in die Richtung der Beschäftigten gehen.
    Hier gibt es ja kein Archiv, sonst könnte man nachlesen, dass ich beim letzten Streik im ÖPNV vollstes Verständnis dafür geäußert habe. Das was ich jetzt kritisiere ist nicht einfach etwas Ärger über überfüllte Züge, sondern was daraus entstehen kann. Es wird von jedem verlangt, die Zahl und die Art der Kontakte möglichst gering zu halten. Da ist es kontraproduktiv, wenn diese Bemühungen durch einen so geführten Streik in die Tonne getreten werden. Wenn mein Sohn, der auf den ÖPNV angewiesen ist, sich an den Tagen im Zug angesteckt hätte, weil er durch den Streik leider "etwas überfüllt war", hätte ich mich ja damit trösten können, dass es einer guten Sache dient.

    Nochmal: Von mir aus kann jeder Berufszweig so oft wie er möchte streiken. Es sollten bei der Streikform aber die besonderen Gegebenheiten, die momentan herrschen, berücksichtigt werden.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  6. #561
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer
    Stafan Sell wie immer lesenswert...

    Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst: „Ein respektabler Abschluss“ und „Das Machbare haben wir erreicht“, sagen Gewerkschaftsvertreter. Ein „wirtschaftlich verkraftbarer, maßvoller Abschluss“ sagen die Arbeitgeber. Alles gut?

    Man ahnt es schon, wenn man solche Zeilen liest – „Corona-Helden“ hat eine Menge spalterisches Potenzial und man könnte mit guten Argumenten damit für die einen mehr Geld, aber auch gleichzeitig für die anderen mehr Demut verlangen und würde sich heillos verlaufen in einem verminten Gelände der Abgrenzung (und der Ausschließeritis), wie wir das real bereits beim monatelangen Gekrampfe um eine „Corona-Prämie“ für das Pflegepersonal (nicht nur) in der Altenpflege erlebt haben (dazu der Beitrag Wenn eine am Anfang sicher gut gemeinte Anerkennungsprämie zu einem toxischen Spaltpilz mutiert. Bei der Corona-Prämie für Pflegekräfte sortiert und differenziert man sich ins Nirwana vom 3. September 2020).

    Und das spalterische Potenzial wurde bereits bei den Warnstreikaktionen in den vergangenen Wochen sofort und in einigen Medien mit ungewohnter Härte in Stellung gebracht: Wie kann man „in diesen Zeiten“ auf die Idee kommen, die Arbeit niederzulegen? Wie kann man angesichts der Krise mehr Geld (vom Steuerzahler) fordern für von außen betrachtet sichere und privilegierte Arbeitsplätze? Dabei handelte es sich um sehr überschaubare kurze Streikaktionen, nicht um einen annähernd wirklichen Arbeitskampf. Aber das muss hier nicht weiter vertieft werden, denn es ist vorbei

  7. #562
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer
    Westerfellhaus kündigt einheitliche Corona-Regeln für Pflegeheime an

    Grund für seine Initiative ist die Angst Hunderttausender Pflegebedürftiger vor einem neuen Lockdown der Heime. „Diese Isolation, wie wir sie im Frühjahr hatten, darf es nicht noch einmal geben. Wir dürfen die Pflegebedürftigen nicht in die Verzweiflung treiben, das wäre fürchterlich, auch für ihre Angehörigen“, sagte der Pflegebevollmächtigte. „Und deswegen unternehmen wir alles, damit Patienten und Bewohner auch dann besucht werden können, wenn die Infektionszahlen weiter steigen.“ Scharf kritisierte er, dass es noch immer keine nachvollziehbaren und einheitlichen Regeln gebe. Trotz einer Resolution der Gesundheitsminister der Länder im Juni würden einzelne Einrichtungen von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und „möglichst wenige Besuche“ zulassen. „So geht es in der Tat nicht“, sagte er. Das Chaos vom Frühjahr, als selbst innerhalb einzelner Bundesländer willkürlich Besuche erlaubt oder verboten worden seien, könne man niemandem erklären: „Das lässt die Menschen verzweifeln.“
    Bin ich gespannt wie es weiter geht,Corona natürlich nicht gerade der beste Grund um in ein Heim zu ziehen.In unserer Einrichtung stehen zahlreiche Appartments leer,auch wenn die Chefs sagen die Warteliste sei voll.

  8. #563
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Nochmal: Von mir aus kann jeder Berufszweig so oft wie er möchte streiken. Es sollten bei der Streikform aber die besonderen Gegebenheiten, die momentan herrschen, berücksichtigt werden.
    Eben, z.B. dass Busfahrer, Fahrscheinkontrolleure, Zugbegleitung etc. von aggressiven Maskenverweigerern in eine besondere Gefahrenlage gebracht werden.

    Wir sind hier aber mit dem ÖPNV im falschen Thread...

  9. #564
    Zitat Zitat von Dom Basaluzzo Beitrag anzeigen
    Wir sind hier aber mit dem ÖPNV im falschen Thread...
    Jepp.
    Quatre mots sur un piano...

  10. #565
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von Dom Basaluzzo Beitrag anzeigen
    Eben, z.B. dass Busfahrer, Fahrscheinkontrolleure, Zugbegleitung etc. von aggressiven Maskenverweigerern in eine besondere Gefahrenlage gebracht werden.

    Wir sind hier aber mit dem ÖPNV im falschen Thread...
    Was hat das mit der Streikform, auf die ich mich bezog, zu tun?
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  11. #566
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Was hat das mit der Streikform, auf die ich mich bezog, zu tun?
    DU hast den ÖPNV als Beispiel ins Spiel gebracht.

  12. #567
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Zitat Zitat von beautiful.south Beitrag anzeigen
    Wohlfühlzone haben wir z.Zt. nicht. Es ist berechtigt zu hinterfragen, ob gerade die richtige Zeit dafür ist.
    Ich sehe gerade in diesem Thread eine Menge Wohlfühlzonen.
    Was darf
    Freiheit kosten?

  13. #568
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer


    Insgesamt waren bisher mehr als 18.200 Angestellte in den genannten Gesundheitsein­rich­tungen mit SARS-CoV-2 infiziert. Rund vier Prozent von ihnen mussten im Kranken­haus behandelt werden. 24 Personen sind bislang verstorben. Dabei schätzt das RKI die Zahl der Genesenen auf etwa 17.200 (Stand: 25.10.2020).


    Aus dem Ärzteblatt,Mehr als 730.000 Menschen leben in Deutschland in Pflegeeinrichtungen.

    Heftig

  14. #569
    Zitat Zitat von cookie_monster Beitrag anzeigen
    Und was sollen die Pflegekräfte machen, um nicht nur mit etwas Beifall abgespeist zu werden? Ganz ernsthafte Frage.
    Ganz ernsthafte Antwort: Sich gewerkschaftlich organisieren und für die Durchsetzung ihrer berechtigten Forderungen und Ansprüche eintreten.

    Es ist zu einfach, immer nur darauf zu warten, dass andere die Kohlen für einen aus dem Feuer holen. Oder anders gesagt: Niemand kennt meine Interessen so gut wie ich selbst, daher kann auch niemand sie besser artikulieren und vertreten als ich selbst. Das müssen die Pflegekräfte tun, genau wie alle anderen Arbeitnehmer in ihren Bereichen auch. Es gibt keinen anderen Weg zum Erfolg.

    Es gibt Untersuchungen, die eindeutig zeigen, dass die Einkommen einer Branche umso höher sind, je höher der Anteil der Gewerkschaftsmitglieder unter den Beschäftigten ist. Da besteht ein klarer Zusammenhang.

    Aber das gilt ja heutzutage als altmodisch und uncool. Meckern ist so viel einfacher. Meckern über das, was andere angeblich falsch machen - während man selbst gar nichts macht.

    Unser Rechts- und Wirtschaftssystem ist in vielerlei Hinsicht auf Mitgestaltung der Arbeitsbedingungen durch die Arbeitnehmer selbst ausgerichtet. Die wichtigste Form der Mitgestaltung sind Tarifverhandlungen. Die kann es aber nur geben, wenn es durchsetzungsfähige Gewerkschaften gibt, und die wiederum kann es nur geben, wenn sich genügend Arbeitnehmer ihnen anschließen und mitmachen.



    Zitat Zitat von Saruman Beitrag anzeigen
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft...ienst-111.html



    "Historischer Durchbruch für die Pflegekräfte"
    Die 8,7 Prozent gibt es für einige wenige Menschen in der Pflege.

    Der normale Angestellte, der nicht von diesen Boni betroffen ist, kriegt rund 3 1/2 Prozent in 2 1/2 Jahren.

    Von ungefähr 2 Mio. Beschäftigte sind es also vielleicht 10.000, die die 8,7 Prozent erhalten.
    Klar, dass Du wieder meckerst. Was hätte denn Deiner Meinung nach erreicht werden sollen? Und was hast Du selbst dafür getan, dass es auch erreicht wird?


    Was die breite Öffentlichkeit gar nicht mitbekommt: Die Arbeitgeber hatten zu Beginn der Tarifverhandlungen ihrerseits Forderungen erhoben, und eine davon betraf die Definition des "Arbeitsvorgangs". Das ist der rechtliche Anknüpfungspunkt für die Eingruppierung der Beschäftigten, also für die jeweilige Gehalts oder Entgeltgruppe.

    Wenn sich die Arbeitgeber mit ihrer Forderung durchgesetzt hätten, wären zehntausende Stellen im öffentlichen Dienst künftig deutlich schlechter bewertet und bezahlt worden. Das hätte für die betroffenen Arbeitnehmer leicht einen Verlust von 300 - 600 Euro monatlich ausmachen können. Das haben die Gewerkschaften erfolgreich abgewehrt.

    Merkt aber außerhalb der unmittelbar Beteiligten niemand, und ist auch zu kompliziert zu erklären für die meisten Journalisten.



    Zitat Zitat von Saruman Beitrag anzeigen
    Nur am Rande: Auf dem Foto, die mit dem Wecker, das bin ich. Ganz ernsthaft.
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  15. #570
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    DU hast den ÖPNV als Beispiel ins Spiel gebracht.
    Hat aber weiterhin nichts mit der Streikform zu tun.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.


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