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  1. #1

    Glyphosat - Die unendliche Geschichte (Zulassung für weitere 5 Jahre in der EU)

    Gestern wurde in Brüssel ja beschlossen, dass man Glyphosat, welches im Verdacht steht krebserregend und auch sonst gesundheitsschädlich zu sein, weiter zur Unkrautvernichtung verwenden darf. Die Glyphosatfreigabe wurde für weitere 5 Jahre erteilt. Und, Überraschung, Deutschland hat mit "Ja" gestimmt. Und dieses "Ja" war weder mit dem aktuellen (und vielleicht künftigen) Koalitionspartner abgesprochen, eventuell nichtmal mit der Kanzlerin.

    Siehe hier und hier.

    Also erstmal bin ich sauer, dass dieses Dreckszeugs in der EU weiter verwendet werden darf. Und zudem bin ich äußerst verärgert, dass Deutschland, das bisher wenigstens mit Enthaltung bei Abstimmungen votiert hat, plötzlich umgefallen ist. Der CSU-Argrarmininster hat entgegen dem ausdrücklichen Wunsch der SPD-Umweltministerin für Glypohsat stimmen lassen. Und das obwohl der aktuelle Koalitionsvertrag wohl vorsieht, dass man sich bei Dissens zu enthalten hat.


    Wir seh'n mit Grausen ringsherum:
    Die Leute werden alt und dumm.
    Nur wir allein im weiten Kreise,
    Wir bleiben jung und werden weise.

    Eugen Roth

  2. #2
    /watch?v=GTQnarzmTOc Avatar von Experte
    Ort: Siegerland
    http://www.tagesschau.de/ausland/kom...hosat-101.html

    Schon im vergangenen Jahr hatte die europäische Lebensmittelbehörde EFSA grünes Licht gegeben. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR, und zuletzt die europäische Chemikalienagentur ECHA hatten Glyphosat, bei fachgerechter Anwendung, Unbedenklichkeit bescheinigt.

    Dass eine Unteragentur der WHO den Wirkstoff als "wahrscheinlich krebserregend" einstuft, steht dazu nur scheinbar im Widerspruch - denn die prüft nicht das konkrete Risiko für Mensch und Tier, sondern testet, ob ein Stoff prinzipiell und in höheren Dosen gesundheitsschädlich sein könnte. Wurst und Schinken fallen für die Forscher übrigens in dieselbe Kategorie.

  3. #3
    Ballack23
    unregistriert
    Eine sehr gute Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten und endlich eine eindeutige Meinung Deutschlands zu diesem wichtigen Thema. Die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass Glyphosat nicht das "Dreckszeugs" ist, zu dem es von irgendwelchen ideologischen Internet-Kampagnen hochstilisiert wird.

  4. #4
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Also erstmal bin ich sauer, dass dieses Dreckszeugs in der EU weiter verwendet werden darf.
    Dazu hat Experte ja schon eine Quelle gepostet. Wenn man Glyphosat pauschal als Dreckszeugs bezeichnet, dann müsste man wohl alle Herbizide so bezeichnen. Ohne die ist allerdings eine moderne Landwirtschaft überhaupt nicht mehr möglich, was man natürlich aus nachvollziehbaren Gründen bedauern kann.

    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Und zudem bin ich äußerst verärgert, dass Deutschland, das bisher wenigstens mit Enthaltung bei Abstimmungen votiert hat, plötzlich umgefallen ist. Der CSU-Argrarmininster hat entgegen dem ausdrücklichen Wunsch der SPD-Umweltministerin für Glypohsat stimmen lassen. Und das obwohl der aktuelle Koalitionsvertrag wohl vorsieht, dass man sich bei Dissens zu enthalten hat.
    Ernstgemeinte Frage: gilt in einer geschäftsführenden Regierung der Koalitionsvertrag noch? Aus meiner Sicht nicht.
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  5. #5
    Unschuldig Avatar von titan
    Ort: Sexy Anhalt
    Das ist doch auch in "Round Up". Eines der besten Unkrautvernichter. Gerade bei Kleingärtnern und Hausmeistern sehr beliebt. Das Ökozeug was es gibt bringt es nicht.

  6. #6
    Naja, viele der Studien die Glyphosat betreffen und den Wirkstoff als harmlos einstufen, sind ja von Monsanto finanziert. Und Monsanto stellt ja das besagte "Round up" her und verkauft es. Also so richtig bin ich daher von der Harmlosigkeit des Stoffes nicht überzeugt.

    Aber okay, ich ziehe mein pauschales "Dreckszeugs" zurück und schmolle leise.


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    Eugen Roth

  7. #7
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    die gesamte Agrarindustrie steht im Dilemma hocheffizient und hochproduktiv arbeiten zu müssen, weil immer mehr für immer mehr Menschen für immer weniger Geld erzeugt werden muss.
    und dann soll bitte alles schön öko sein.
    irgendwo beisst sich da halt die Katze in den Schwanz.


    da der anteil von Ökoprodukten in Deutschland zwar steigt, aber ja immer noch sehr gering ist, scheint dem Verbraucher noch immer "billig" wichtiger als "gesund" zu sein.
    Geändert von *Blue* (28-11-2017 um 09:39 Uhr)

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  8. #8
    jedem, der gegen das "dreckszeug" ist, steht es frei, sich ehrenamtlich zum unkraut jäten zu verpflichten.
    "By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out." Richard Dawkins

  9. #9
    Perrier
    unregistriert
    Man kann auch modern und effizient, dennoch biologisch und nachhaltig landwirtschaften. Siehe bspw. der biologische Weinanbau in Australien. Die haben da Reben gezüchtet, die extrem resistent sind und kaum Wasser benötigen. Alles nur eine Frage des Willens. Auf Konsumenten- UND Produzentenseite.

    Wenn von "Unkraut" gesprochen wird, kann auch von "Dreckszeug" gesprochen werden. Zum Jäten bieten sich ansonsten Ziegen gerne an.

  10. #10
    ...Der Verlust der Artenvielfalt ist ein großes Problem und auch ökonomisch ein großer Verlust. Darüber hinaus verursacht der Pestizideinsatz auch Probleme im Wasser und entsprechende Kosten. "Trinkwasserversorger betreiben inzwischen einen großen Aufwand, um Pflanzenschutzmittel mit Aktivkohle aus verunreinigtem Grundwasser zu entfernen, auch neue Brunnen werden deshalb gebohrt", ergänzt der Pestizidexperte im "Glyphosat zerstört Artenvielfalt"DW-Interview.

    Durch die chemische Unkrautbekämpfung entstehen zudem den Behörden hohe Personalkosten. Mitarbeiter müssen prüfen, ob die Landwirte die Grenzwerte einhalten und die Gewässer auf Rückstände kontrollieren. Werden alle Kosten berücksichtig und einbezogen, "kann man grundsätzlich sagen, dass unterm Strich ein Verzicht auf Glyphosat und anderen Pflanzenschutzmittel volkswirtschaftlich lohnend sein kann", meint Wogram. ...
    Quelle

    Ich finde es in jedem Fall klasse, dass 15 - 20 Prozent der konventionellen Landwirte und zudem die Biobauern auf den Einsatz von Herbiziden verzichten.

  11. #11
    Unschuldig Avatar von titan
    Ort: Sexy Anhalt
    Zitat Zitat von Perrier Beitrag anzeigen
    Man kann auch modern und effizient, dennoch biologisch und nachhaltig landwirtschaften. Siehe bspw. der biologische Weinanbau in Australien. Die haben da Reben gezüchtet, die extrem resistent sind und kaum Wasser benötigen. Alles nur eine Frage des Willens. Auf Konsumenten- UND Produzentenseite.

    Wenn von "Unkraut" gesprochen wird, kann auch von "Dreckszeug" gesprochen werden. Zum Jäten bieten sich ansonsten Ziegen gerne an.
    Jupp. Eine Horde Ziegen über den Parkplatz von Lidl jagen

  12. #12
    Ö-Komantsche Avatar von dude
    Ort: Labbedudeland(Palz)
    Warum denn Australien? Ich bin Biowinzer in Deutschland, da funktioniert das auch recht gut! Ich hab in meiner Berufslaufbahn noch nie ein Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt! Pilztolerante Sorten gibt es auch bei uns immer mehr, nur kommen die noch nicht ganz an Riesling und Co ran. Nur das mit dem "kaum Wasser" halt ich eher für ein Gerücht! Wenn man eine Rebe frühzeitig an trockene Standorte gewöhnt geht die automatisch 7 bis 9 m tief in den Boden auf der Suche nach Wasser. Es gibt da aber bei Propfreben eher auch etwas tolerantere Unterlagsreben für etwas trockenere Standorte.

  13. #13
    Früher war diese Unkrautvernichter-Zeug doch bestimmt härter wie Heute. Früher gab es weniger Krebspatienten wie Heute, ich sehe da nicht so das Problem da zuzustimmen. Das Problem ist ein anderes, die CSU rebelliert zunehmens gegen die Kanzlerin, auch dadurch konnte die Jamaika Koalition nicht auf einen Nenner gebracht werden. Die CSU ist extrem angefressen nach der Bundestagswahl und die Bayernwahl steht als Nächstes vorm Haus und da will man keine AFD als 2.stärkste Kraft bei zugleich schwächstes CSU Ergebnis der Geschichte für Bayern haben. Die Kanzlerin ist eh bei den Grünen besser aufgehoben als bei der CDU. Es war ein ganz klarer Wortbruch von Schmidt, da die Bundesregierung gegen Glyphosat war, also die SPD und Teile der CDU darunter auch die Merkel, auch Grüne und Linke wären dagegen, also der größte Teil des Bundestags und ich glaub nicht das es eine spontane Entscheidung von Schmidt war, dass ist ein offener Angriff gegen Frau Merkel aus der CSU heraus, die ja auch den noch zu braven Seehofer putschen wird.

    Der ganze Prozess wird in den Medien derart hochgespielt gerade, dass die Merkel der große Verlierer sein wird, wenn sie nicht durchgreifen kann, was sie noch nie konnte, da das Nichtreden ihre Stärke ist. Es wird zum absoluten Politikum, wodurch die Grünen und SPD davon gehe ich aus, kräftig von der Union an Wählerstimmen gewinnen werden und es kann auch den eigentlich schon vorauszusehendne Weg der Groko zum platzen bringen.

    Kohl hat damals auch nicht eingesehen, wenn sein politischer Weg zuende war, er hat es ausgesessen, zwar auf eine polterige Art, anders als die Merkel, aber der Merkel blüht das gleiche Schicksal, wenn sie die Mitte-Linken Wähler verliert, da sie einen chaotischen Eindruck hinterlässt, dann bleiben ihr nur noch die Renter und das Altenheim und mit der Wählerschicht wirst nicht mehr stärkste Kraft.
    Geändert von Dr.Doom (28-11-2017 um 12:03 Uhr)

  14. #14
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von seraphina Beitrag anzeigen
    jedem, der gegen das "dreckszeug" ist, steht es frei, sich ehrenamtlich zum unkraut jäten zu verpflichten.
    Interessanterweise ist es aber in den USA verboten. Komisch, das die US-Regierung hier zu einem anderen Ergebnis kommt. Dort wurde es als krebserregend eingestuft.

  15. #15
    Perrier
    unregistriert
    Zitat Zitat von dude Beitrag anzeigen
    Warum denn Australien? Ich bin Biowinzer in Deutschland, da funktioniert das auch recht gut! Ich hab in meiner Berufslaufbahn noch nie ein Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt! Pilztolerante Sorten gibt es auch bei uns immer mehr, nur kommen die noch nicht ganz an Riesling und Co ran. Nur das mit dem "kaum Wasser" halt ich eher für ein Gerücht! Wenn man eine Rebe frühzeitig an trockene Standorte gewöhnt geht die automatisch 7 bis 9 m tief in den Boden auf der Suche nach Wasser. Es gibt da aber bei Propfreben eher auch etwas tolerantere Unterlagsreben für etwas trockenere Standorte.
    Die haben Shiraz in Gegenden mit extremer Dürre. Deswegen das Beispiel Australien. "Kaum" ist relativ. Im Vergleich zu Reben am Balaton zB. Da hat meine Familie ein kleines Gebiet.
    Ansonsten: Finde ich ganz toll, was Du machst. Eh ein Traumjob.

    Edit: Jetzt fiel mir gerade wieder ein, warum ich auf Australien kam. Wegen des Ertrags. Die Biowinzer in der besagten Gegend haben, über mehrere Jahre betrachtet, höhere Erträge als die Bauern, die mit Chemie und Co arbeiten. Es ist also nicht zwingend eine Frage von Kosten!
    Geändert von Perrier (28-11-2017 um 12:46 Uhr)


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