Ich finde, das sind schon unterschiedliche Kategorien.
"Unkraut" ist doch kein Schimpfwort. Ich jedenfalls verstehe es nicht als Pendant zu "Unmensch", sondern gebrauche es wertfrei in diesem Sinn:
https://de.wikipedia.org/wiki/UnkrautAls Unkraut bezeichnet man Pflanzen der spontanen Begleitvegetation in Kulturpflanzenbeständen, Grünland oder Gartenanlagen, die dort nicht gezielt angebaut werden und aus dem Samenpotential des Bodens, über Wurzelausläufer oder über Zuflug der Samen zur Entwicklung kommen. Alternativ wird heute häufig von Beikraut oder Kulturpflanzenbegleitern gesprochen.
Selbstverständlich können Pflanzen, die auf einem Feld oder in einem Beet unerwünscht sind, weil sie mit jungen Nutzpflanzen um Licht oder Nährstoffe konkurrieren, an anderer Stelle erwünscht sein, weil sie dekorativ oder sonstwie nützlich sind.
Begriffe wie "Dreckszeug" oder "Teufelszeug" tragen jedoch m.E. eine negative Emotionalität in sich, die eine sachorientierte Diskussion nicht fördert.
Genau kontrollieren kannst du, wieviel alkoholisches Getränk du zu dir nimmst. Richtig.
Dabei weißt du aber nur so ungefähr, wieviel Alkohol, um den es ja geht, du zu dir nimmst, denn den Alkoholgehalt des Getränks kennst du meist nur so ungefähr. In den meisten Fällen reicht dieses ungefähre Wissen.
Warum reicht dann aber in Bezug auf Glyphosat nicht das ungefähre Wissen? Wenn ich weiß, eine eventuelle Aufnahme liegt weit unterhalb jeder als schädlich nachgewiesenen Menge sollte das nach wissenschaftlichen Kriterien reichen. Reicht aber vielen Menschen nicht, die bestehen auf 0. Exakt null.
Das ungefähre Wissen reicht den meisten eben, um es abzulehnen. So wie das ungefähre Wissen über das alkoholische Getränk ausreicht, um seine persönliche Dosis davon für sich festzulegen.
Mir geht es gar nicht um Glyphosat per se, sondern um die vorherrschenden Unverhältnismäßigkeiten. Und aus ganz persönlicher Sicht: siehe das Beispiel Apfel. Natürlich lehne ich den Einsatz bestimmter Mittel ab, wenn Lebensmittel dadurch für mich unverträglich werden.
https://www.welt.de/wissenschaft/art...senschaft.html
Das überrascht und widerspricht dem Urteil der Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation, IARC, die das Mittel sehr wohl als krebserregend einstuft. Wenn man sich den Fall genauer anschaut, sieht man allerdings, woran man ist: Das Unkrautmittel vergiftet die Wissenschaft. Das positive Ergebnis kommt dadurch zustande, dass erstens Studien des Herstellers Monsanto berücksichtigt wurden und dass zweitens der Wirkstoff Glyphosat in den Versuchen stark in Reinform statt in den handelsüblichen Zusammensetzungen verwendet wurde.
Naja, eine gewisse negative Konnotation ist ja mit dem Wort schon verbunden. Insofern muss ich meine obige Aussage revidieren: Völlig wertfrei ist der Begriff nicht. Aber die "Abneigung" ist rein kontextbezogen, und drückt keine Abscheu aus. Brennessel, die sich in meinem Schnittlauchbeet breitmachen, stören mich, weil sie dem Schnittlauch das Licht wegnehmen und mich an der Ernte hindern. Brennessel, die woanders wachsen, pflücke ich, um damit Tee zu kochen. Also ich habe sicher nichts gegen die Pflanze und keine Bedürfnis, sie mit dem Begriff "Unkraut" zu verunglimpfen.
Ich denke, man kann den Begriff "Unkraut" durchaus lassen, ohne ihn auf einer Stufe mit Dreckszeug zu sehen. Denn ich denke, der Begriff "Dreckszeug" lässt wenig Raum, um auch positive Aspekte an einer Sache zu sehen.
http://www.tagesschau.de/inland/glyp...erium-101.html
Ich schreib dazu nichts mehr, ich will hier noch eine Weile bleiben.
ich finde die Wortwahl Unkraut unsäglich. wenn dann sind es Wildkräuter.
Ohne Wildkraut gäbe es vieles nicht und man kann sich sehr wohl auch von Wildkraut ernähren. Viele Kleingärtner sollten sich vielleicht mehr mit der Natur beschäftigen anstatt der Hybridzüchtung zu huldigen. Sich mal durchessen, durch das was die Natur so bietet und nicht jeden Löwenzahn als Bedrohung zu sehen.
Wenn Du mir jetzt noch die Stelle zeigst, an der ich etwas anderes gesagt habe.
Lass mal. Passt schon. Ich kenne das IOFF und weiß, hier gilt: wenn man nicht dafür ist, ist man dagegen.
Ist bei mir trotzdem anders.
Edit: ach doch, eins noch: wie legitimiert sich der Einsatz von Glyphosat nun für die Produktion von krebserregendem Wein? Wenn Du mich nämlich verstanden hättest, wäre Dir klar, dass es mir die ganze Zeit um Verhältnismäßigkeit geht.
Geändert von Perrier (29-11-2017 um 15:02 Uhr)
die Deutsche Umwelthilfe hat eine Mailaktion gestartet
https://www.duh.de/bienen/