Ich habe da für MICH einen anderen Ansatz: Meine Eltern haben es nicht falsch gemacht, sondern einfach anders. Nach damaligen Standard, nach damaligem guten Gewissen. Es ist heute einfach anders, es wäre schade wenn ich noch genauso erziehen würde wie sie mich.
Meine Eltern üben sich im vollsten Unverständnis wieso unsere beiden Schulkinder (7 + 9 Jahre) noch kein Smartphone haben, immerhin seien sie ja auch schon eigenständig im Dorf unterwegs. In solchen Diskussionsrunden bin ich froh, dass ICH heute kein Kind mehr bin und mich wirklich noch frei und frech bewegen durfte.
Meine Älteste schreibt diese Woche vier angekündigte Tests. Vokabeln Französisch, Konjugation Französisch, Mathematik so wie das menschliche Skelett (Knochenbestimmung). Ich bat sie doch alles noch einmal durchzulesen, sie kann es ja sagt sie. Die Diskussionen dafür haben sich ins Unermessliche gezogen und bestimmt mehr Zeit beansprucht als das "alles noch einmal lesen/anschauen". Jedes verdammte Mal. Weil sie wirklich gar nichts für die Schule macht. Das war Stress
Schlechte Noten kennt sie nicht, das zieht nicht. Aber ich trage an der Stelle schon etwas Sorge, gerade beim Französischen, dass sie da die dicke Rechnung bekommt wenn sie ins erste Jahr Sekundar wechselt und dann ihr Unterricht vermutlich nur noch auf Französisch stattfindet, weil sie ja aufs Internat möchte im französischen Belgien.
Ich denke, dass du dich von dem "WIR" freimachen solltest. IHR müsst das nicht. SIE muss das. Und wenn du sie jetzt schon so massiv unterstützen musst oder es so ein Stress ist, in der vierten Klasse, dann wird es ja in Klasse 5 - 10 oder 5 - 12 / 13 nicht besser/einfacher. Daher wäre IHRE aktuelle Leistung wichtig für die weitere Schulwahl, nicht EURE Leistung. Und ehrlich, es führen heutzutage viele Wege zum Abitur, wenn das ggf. angedacht ist von euch bzw. eurem Kind.