Aus aktuellem Anlass (Steuersenkung in den USA mit erwartetem Milliardendefizit) eröffne ich einen Spielplatz für diskutierfreudige ... Wirtschaftsexperten, Querdenker, Visionäre. Und zwar bewusst im Wissenschaftssub. Denn
a) hatten die zuletzt in der Praxis erprobten Wirtschaftssysteme alle Theoriemodelle zum Anlass und basieren nicht auf empirisch erhobenen Faktenlagen. Wissenschaft verstehe ich hier als gesellschaftlich sanktionierte Spielanordnung: Sie hat Regeln, aber keine feststehende Dramaturgie. Nur so kann sie Bestehendes in Frage stellen und Neues schaffen.
b) kann man Theoriemodelle in Frage stellen. Und sollte sich das zur Hauptaufgabe machen, wenn man Wissenschaft betreibt.
c) beobachte ich in den wirtschaftswissenschaftlichen Fächern eine Mutlosigkeit, wenn es gilt, bestehende Theoriemodelle zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Es gibt zu viele blinde Flecken. Von denen sind allerdings einige mittlerweile unübersehbar. Wer neugierig hinguckt, findet genügend Ansätze, um "Wirtschaft" völlig neu und anders zu denken.
Dies also der Grund, weshalb ich das Wissenschaftssub wähle. Die "vernünftigen" Alternativen kann man so oder so lesen. Da die gängigen Theoriemodelle vom homo rationalis ausgehen, dachte ich mir, dass diese Referenz mal drin bleibt.
Mein persönlicher Favorit beim Neudenken ist übrigens die disproportionale Untervertretung von Frauen in den Wirtschaftswissenschaften. Und das, wo doch so viele Begriffe weiblich besetzt sind
Nun, hier lassen sich geltende Annahmen - und Defizite - der Wirtschaftswissenschaften diskutieren. Die Frage ist, ob neue Modelle existieren. Ob sie umsetzbar sind. Und was es braucht, um solche Modelle entweder zu integrieren oder anderweitig für die Praxis tauglich zu machen. Und damit meine ich: Im grossen Stil. Global.
Ein paar Stichworte:
Grundeinkommen
Zeitwirtschaft bzw. Time Banking (verschiedene Modelle)
gift economy
Abkürzungsverzeichnis:
BG = Bedingungsloses Grundeinkommen
Ü50 = Über 50jährige (gemeint: im Arbeitsmarkt)