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  1. #1
    Ballack23
    unregistriert

    Pfeil Fleischatlas 2018: Fleischkonsum halbieren für Tier-, Natur- und Klimaschutz

    „Fleischatlas 2018“ veröffentlicht. Heinrich-Böll-Stiftung und BUND fordern Umbau der Tierhaltung

    Ein ökologischer Wandel in der Tierhaltung sei nur mit neuen politischen Strategien und einem geschärften Bewusstsein bei Verbrauchern möglich, so die Organisationen. Der BUND und die Heinrich-Böll-Stiftung werfen der Bundesregierung Handlungsunwilligkeit vor und fordern den dringend notwendigen Umbau der Nutztierhaltung endlich zu beginnen. Dazu gehöre auch, eine verpflichtende Kennzeichnung bei Fleisch einzuführen – vergleichbar der Eier-Kennzeichnung, die dazu geführt habe, dass Eier aus Käfighaltung ausgelistet wurden.

    Ein zentrales Problem der industriellen Tierhaltung sei die exorbitante Güllebelastung der deutschen Böden und Grundwasser. Dagegen könne laut BUND und Heinrich-Böll-Stiftung nur eine Abgabe auf Stickstoffüberschüsse und eine konsequente Begrenzung der Tiermengen pro Hektar helfen. Der Richtwert dürfe zwei Großvieheinheiten pro Hektar nicht überschreiten, das sind zwei Rinder oder zehn ausgewachsene Schweine. Es sei deshalb unumgänglich, dass einzelne Gemeinden wie Vechta oder Cloppenburg in Niedersachsen ihre Bestände massiv abstocken.
    Quelle: https://www.boell.de/de/2018/01/09/f...ension1=presse

    Fleischatlas-PDF: https://www.boell.de/sites/default/f...ischatlas_2018

    Deutsche sollen nur noch halb so viel Fleisch essen

    Die Deutschen sollten aus Sicht von Umweltschützern nur noch halb so viel Fleisch essen und die Tierbestände kräftig abbauen. Anders seien weder die Klimaziele noch mehr Tier- und Naturschutz zu erreichen, hieß es bei der Vorstellung des „Fleischatlas 2018“ am Mittwoch in Berlin. „Weniger und dafür besser ist die Losung“, sagte Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Die Bundesregierung muss noch in diesem Jahr die Weichen für einen nachhaltigen Umbau der Tierhaltung stellen.“
    Quelle: http://www.faz.net/aktuell/gesellsch...-15384203.html


    Quelle: Fleischatlas 2018 von BUND, Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique


    Quelle: Fleischatlas 2018 von BUND, Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique


    Quelle: Fleischatlas 2018 von BUND, Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique

  2. #2
    Perrier
    unregistriert
    Das Thema Gesundheit wird hier noch gar nicht angesprochen. Den Fleischkonsum zu halbieren, würde den meisten Fleischessern sicher sehr gut tun.

    Es ist eigentlich unfassbar, was wir uns so alles in welchen Mengen reinziehen - und das auch noch normal finden.
    Es ist gut, daß es viele Strömungen in positive Richtungen gibt, und es stimmt, daß das Internet den kleinen Betrieben gute Möglichkeiten bietet bzw. umgekehrt eben auch den Konsumenten den Zugang zu besserer Qualität. Es gibt m.E. durchaus Hoffnung darauf, daß sich eine bessere Ernährungsweise durchsetzt, die für Mensch, Tier und Umwelt Verbesserungen bringt.

  3. #3
    Ich habe das Gefühl, dass der Fleischkonsum in den letzten 20-30 Jahren rasant gestiegen ist.
    Ich bin 42 und in meiner Kindheit/Jugend gab es nicht jeden Tag Fleisch. Das lag aber weder daran, dass das Geld knapp war, noch dass meine Eltern Vegetarier und/oder grün waren.
    Aber es war halt normal, dass es zwei bis dreimal die Woche Gerichte ohne Fleisch gab - sowas wie Gemüsesuppe, Pfannkuchen, Nudeln, etc (Freitag gab es immer Fisch).
    Aufschnitt gab es auch weniger als Käse. Gar nicht mal aus einem ideologischen Aspekt, sondern einfach, weil es so "normal" war.

    Vegetarier werde ich wohl (leider) nicht mehr, da ich Fleisch (vor allem Wild und Lamm) viel zu gerne mag. Aber ich habe meinen Fleischkonsum drastisch reduziert. Aufschnitt kaufen wir gar nicht mehr (weil wir auch kein Brot essen) und Fleisch esse ich vielleicht 2 oder dreimal die Woche.
    Verstehen Sie?

  4. #4
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Zitat Zitat von Perrier Beitrag anzeigen
    Das Thema Gesundheit wird hier noch gar nicht angesprochen. Den Fleischkonsum zu halbieren, würde den meisten Fleischessern sicher sehr gut tun.

    Es ist eigentlich unfassbar, was wir uns so alles in welchen Mengen reinziehen - und das auch noch normal finden.
    Es ist gut, daß es viele Strömungen in positive Richtungen gibt, und es stimmt, daß das Internet den kleinen Betrieben gute Möglichkeiten bietet bzw. umgekehrt eben auch den Konsumenten den Zugang zu besserer Qualität. Es gibt m.E. durchaus Hoffnung darauf, daß sich eine bessere Ernährungsweise durchsetzt, die für Mensch, Tier und Umwelt Verbesserungen bringt.
    Fleisch essen allein macht nicht dick und fett, sondern die Mischung aus Fett und Kohlenhydraten. Fleisch enthält Eiweiß, was Körper und Knochen benötigen. Gerade ältere Menschen benötigen viel Eiweiß.
    Bessere Ernährungsweise heißt, das Fleisch teuer machen, so gibt es auch wieder eine Zweiklassengesellschaft, die es sich leisten können werden nicht verzichten und die finanziell nicht so gut dastehen, müssen wahrscheinlich in den Wald gehen und wie die Urmenschen jagen gehen um mal wieder Fleisch zu essen.
    Geändert von Manitu (12-01-2018 um 14:59 Uhr)

  5. #5
    Perrier
    unregistriert
    Ich schrieb nicht von dickmachendem, sondern ungesundem Konsum.
    Ansonsten: wenn man das doppelte für Fleisch zahlt, aber nur die Hälfte isst, dann bleiben die Ausgaben gleich. Darum geht es mir.

    Abgesehen davon sind die Preise für Fleisch zum Teil pervers billig. Dieses Fleisch ist logischerweise qualitativ minderwertig. Bspw. mit Wasser aufgespritzt, damit es größer und schwerer wird. Und da haben wir noch nicht über Haltung und Ernährung gesprochen. Auch denjenigen, denen die Tiere sonstwo vorbei gehen, sollte klar sein, daß sich das alles auf die Qualität des Fleisches auswirkt. Ein Huhn, das in 3 Wochen aufgezogen wird, kann logischerweise nicht die Nährstoffe bieten wie ein Huhn, daß Monate aufwächst. Das wird dann noch mit Wasser verdünnt.

    Qualitativ hochwertiges und unbehandeltes Fleisch ist ergiebiger von den Nährstoffen her. Man braucht entsprechend weniger.

    Gutes Thema sind auch Eier: Wir kaufen nur noch Eier von Hennen, deren Brüder nicht als Küken getötet werden. Die Aufzucht dieser Tiere ist teurer, da nicht so rentabel bzw Spezialzucht. Die Eier kosten 1,5 bis 2 Mal so viel wie gewöhnliche Freilandeier. Man isst einfach weniger, dafür bewusster. Die schmecken auch um Klassen besser.
    Geändert von Perrier (12-01-2018 um 15:37 Uhr)

  6. #6
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    Früher gab es auch Fleisch, es war aber teurer und man hatte weniger Geld.

    Man nahm den Sonntags-Braten zu feierlichen Anlässen, ansonsten war täglicher Konsum selten.

    Ausserdem ass man an den christlichen Fastentagen sowieso nur Fisch, kein Fleisch.

    Heutzutage ist jeder allgemein reicher und Fleisch massenhaft und billig vorhanden.

    Natürlich ist Fleisch nicht ungesund, aber nur in Massen (so wie alles).

    Dazu bewegt man sich tendenziell weniger und isst mehr, das fördert natürlich die Wohlstandskrankheiten (Herz, Diabetes, .....)
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  7. #7
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Bessere Ernährungsweise heißt, das Fleisch teuer machen, so gibt es auch wieder eine Zweiklassengesellschaft, die es sich leisten können werden nicht verzichten und die finanziell nicht so gut dastehen, müssen wahrscheinlich in den Wald gehen und wie die Urmenschen jagen gehen um mal wieder Fleisch zu essen.
    Das kann ich so als Tendenz gar nicht in meinem Umfeld erkennen. Ich vermute sogar eher das Gegenteil. Gefühlt würde ich sagen, dass jüngere Menschen, die in materieller Sorglosigkeit aufgewachsen sind, die größte Gruppe an Vegetarieren stellen. Und das eher aus ethischen als gesundheitlichen Gründen.

    Abgesehen davon ist es m.E. keine tolle Errungenschaft, dass billiges Fleisch aus dem Discounter im Übermaß angeboten wird. Fast wie soylent green.

  8. #8
    Zitat Zitat von freddimaus Beitrag anzeigen
    Ich bin 42 und in meiner Kindheit/Jugend gab es nicht jeden Tag Fleisch. Das lag aber weder daran, dass das Geld knapp war, noch dass meine Eltern Vegetarier und/oder grün waren.


    Vegetariern eine bestimmte Parteizugehörigkeit zu unterstellen ist dreist.
    Wir können Krise!

  9. #9
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Fleisch essen allein macht nicht dick und fett, sondern die Mischung aus Fett und Kohlenhydraten. Fleisch enthält Eiweiß, was Körper und Knochen benötigen. Gerade ältere Menschen benötigen viel Eiweiß.
    Bessere Ernährungsweise heißt, das Fleisch teuer machen, so gibt es auch wieder eine Zweiklassengesellschaft, die es sich leisten können werden nicht verzichten und die finanziell nicht so gut dastehen, müssen wahrscheinlich in den Wald gehen und wie die Urmenschen jagen gehen um mal wieder Fleisch zu essen.
    Fleisch teuer machen heisst nicht automatisch bessere Ernährungsweise.
    Es heisst nur, dass es teurer ist.
    Und jemand mehr damit verdient falls er die übliche Produktionsweise beibehält.
    Wir können Krise!

  10. #10
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von Haramis Beitrag anzeigen


    Vegetariern eine bestimmte Parteizugehörigkeit zu unterstellen ist dreist.
    Das macht außer Dir auch keiner (und/oder):
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  11. #11
    Zitat Zitat von Haramis Beitrag anzeigen


    Vegetariern eine bestimmte Parteizugehörigkeit zu unterstellen ist dreist.
    Ich denke schon, dass in den 80ern Vegetarier häufig den Grünen zugeordnet wurden. Egal, ob es stimmte oder nicht.

  12. #12
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Das macht außer Dir auch keiner (und/oder):
    Danke.
    Verstehen Sie?

  13. #13
    Was mich bei dem Thema umtreibt ist, wenn Menschen sich damit brüsten, sich nicht angesprochen zu fühlen, weil sie ja seltenst Fleisch konsumieren. Sowohl "draußen" als auch hier, ich meine es gab vor längerer Zeit mal in der Lounge nen Thread dazu (oder es war Thema im Supermarkt-Thread). Dabei aber mit Fleischkonsum lediglich Hauptmahlzeiten wie z.B. Schnitzel, Braten, Hackfleisch usw. meinen, aber ihre alltäglichen Wurstbrote gerne unerwähnt lassen. Wurst wächst nicht auf Bäumen, Wurst ist auch aus Fleisch und ein Tier muss dafür sterben.
    Soll heißen: Man sollte halt wenigstens ehrlich zu sich selbst und anderen sein und nicht damit kokettieren, sich nicht angesprochen fühlen zu müssen.
    Ich selbst esse gerne Fleisch, es schmeckt mir halt einfach, ich liebe es im Sommer zu grillen und gerade Mittags auf Arbeit brauche ich halt einfach oftmals was deftiges
    Ich bin mir aber dessen bewusst, kaufe kein Billigfleisch und versuche schon seit längerem (und mit Erfolg) weniger Fleisch und Wurst zu essen. Und mit der Tierhaltung hierzulande bin ich übrigens auch nicht zufrieden

    Ich wohne hier ja relativ günstig gelegen, habe zig Einkaufsmöglichkeiten in allen Himmelsrichtungen mehr oder weniger vor der Türe, vom Discounter bis zum teuren Bio-Supermarkt. Dementsprechend auch unterschiedliche Sozialmilieus beim Einkaufen, und was überall gleich zu beobachten ist: Die Menschen konsumieren - aus meiner Sicht - viel zu viel Fleisch. Egal wann ich einkaufen gehe, an den Käsetheken gähnende Leere, an den Wurst- und Fleischtheken hingegen immer mehrere Leute. Und auf zwei Packungen/Sorten Käse kommt gerne das 3-4-fache an Wurst.

    Ob die Politik dagegen was machen kann also von Verboten halte ich nichts. Aufklärungskampagnen hinsichtlich gesunder Ernährung und artgerechter Tierhaltung gibt es ja schon seit Jahren, ob's bislang geholfen hat, keine Ahnung. In erster Linie sind wir Konsumenten gefragt, unseren Fleischkonsum zu überdenken und sich mal bewusst zu machen, was man eigentlich alles zu sich nimmt. Was helfen könnte denke ich sind:

    - Wesentlich strengere Tierschutzvorschriften seitens der Politik,
    - intensivere Auseinandersetzung der Konsumenten mit ihrer Ernährung, und
    - neue Ernährungsformen:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...a-1162785.html

    https://www.swr.de/swr2/wissen/insek...ttv/index.html
    Diese Artikel postete ich vor längerer Zeit schonmal im Supermarkt-Thread. Letztlich sollte man sich vor Augen führen, dass der Ekel vor Insektenfleischkonsum hiezulande reine Kopfsache ist. Für mich gäbe es auch Grenzen, Spinnen oder skurill aussehende Insekten könnte ich auch nicht essen, aber irgendwelche Grillen, Käfer oder Würmer sähe ich persönlich nicht problematisch.
    Geändert von Brontes (13-01-2018 um 20:15 Uhr)

  14. #14
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    die Empfehlungen diverser Institute liegen bei einem wöchentlichen Fleischverzehr von 5-600g pro Woche

  15. #15
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    die Empfehlungen diverser Institute liegen bei einem wöchentlichen Fleischverzehr von 5-600g pro Woche
    Also bei 5x600g pro Woche wäre ich ja dabei.
    Was darf
    Freiheit kosten?


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