Um aber vielleicht noch mal paar positive Aspekte hervorzuheben... die Zusammenstellung der Kandidaten war schon recht gelungen. Wie bereits erwähnt fand ich vor allem das Ukulele-Girl und das Rock-Girl (hab mir die Namen leider nicht gemerkt) sehr hervorstechend, und vor allem sehe ich da sehr viel Entwicklungspotential, was sie eben sehr viel spannender macht als die meisten The Voice-Talents. Ich denke nicht, dass man die beiden bei den Blind Auditions gesehen hätte, da sie dafür vielleicht nicht weit genug, nicht professionell genug sind. Aber gerade das macht sie spannend. Allerdings fehlt mir ein bisschen die Fantasie, wie viel Entwicklung man von den beiden überhaupt im Rahmen einer so kurzen Staffel mitkriegen könnte, wenn es zwischen Auditions und Chair Challenges nicht mal eine Workshop- bzw. Bootcamp-Phase gibt. Sowas müsste man ja noch nicht mal als ganze Sendung zeigen, sondern pro Kategorie vielleicht als 5- bis 10-Minuten-Einspieler zu Beginn jeder Chair Challenge-Sendung. Wäre ein Verbesserungsvorschlag von mir, falls es eine weitere Staffel geben sollte.
Ingesamt sehr positiv fand ich auch dass bis auf eine Ausnahme alle Solo-Acts ohne Playback gesungen haben, sondern sich selbst mit Instrument begleitet haben. Das hat zum Teil zu einer Intimität der Auftritte geführt, die man in anderen Castingshow nicht erlebt. Mal sehen wie das weitergeht oder ob das in den ersten beiden Folgen eher Zufall war.
Auch die visuelle Aufmachung hebt sich ab, das Studio gefällt mir sehr gut. Dass die Zuschauer arenenmäßig von allen Seiten um die Bühne verteilt sitzen, sorgt schon für eine gewisse Atmosphäre.
Und dann eben die Jury. Die vielleicht noch bisschen mehr warm laufen könnte, aber jetzt schon recht gut harmoniert, und alle haben meiner Ansicht nach jetzt schon ein gewisses Juroren-Profil. Sido spricht Klartext und ist seit langem einer meiner Lieblingsjuroren überhaupt (Das Bo war dagegen wirklich ganz ganz schwach). Vor allem seine Kritik an den Freestyler hat gezeigt, dass er Ahnung hat. Bei DSDS hätte man den Typen wahrscheinlich als riesen Talent abgefeiert. Jennifer zeigt auch klare Kante und ist einfach ne geile Type, ist mir ähnlich sympathisch wie Sido. Iggy ist noch etwas zurückhaltend, aber auch er hat seine Daseinsberechtigung und scheint vor allem auf den emotionalen Ausdruck im Gesang zu achten, wie beim ersten Kandidaten zb, da war er ja kritischer als seine drei Kollegen, fand ich gut. Thomas Anders ist mir noch etwas zu steif und noch nicht mutig genug in seinen Aussagen, aber das kann noch werden. Alle vier haben auf jeden Fall keine Angst, ehrlich ihre Meinung und vor allem auch Kritik zu äußern. Das hebt sie positiv von den The Voice-Coaches ab.
Also wie gesagt, die Zutaten sind da. Aber das wird auf Dauer wohl leider nicht reichen. Mal schaun wie die nächsten Folgen werden... Auf Vox mit zweistündiger Sendezeit ein mal pro Woche wäre mir das ganze sehr viel lieber gewesen...