Ich hatte mal einen weißen Schäferhund, der war wirklich toll! Ein guter Anfängerhund mit einem Grundgehorsam, der mich manchmal fast schon genervt hat.
Aber er brauchte viele Aufgaben, sonst hat er sich selber welche gesucht (Kühlschrank aufmachen und in Gemeinschaftsarbeit mit meiner damaligen Jagdhundmixhündin geleert). Sehr intelligent und sensibel.
Und, ich weiß nicht, wie wichtig Dir ein sauberes Auto, Wohnung etc sind: die haaren wie blöd, das ganze Jahr. Im Fellwechsel dann nochmal mehr, jeden Tag Wohnung saugen und beim Kämmen kam gerne mal eine ganze Einkaufstüte voller Haare zusammen (die Vögel haben sich gefreut für ihren Nestbau). Mein Freund hat ständig gemeckert über die Haare im Auto, und auch Jahre nach seinem Tod kamen auf einmal aus irgendeiner Ecke ein paar Haare zutage.
Da war er ca 1 Jahr jung.
Geändert von Lunchen07 (23-11-2019 um 10:16 Uhr)
Anderes Thema, das mich gerade beschäftigt. Vielleicht ist ja noch jemand dran oder interessiert: Kastration.
Unser Rüde (2 Jahre) könnte demnächst kastriert werden. Alle Welt ist vehement dafür: Die frühere Hundeschule ("Die Eier müssen ab!") und die Tierärzte auch. Nicht, weil er besonders aggressiv oder nervig wäre, sondern weil intakte Rüden eher nerven als kastrierte. Sie markieren ständig und werden im Zweifel wuschig, wenn irgendwo eine Hündin läufig ist.
Ich bin aber skeptisch. Ich wäre für eine Kastration, wenn es aus gesundheitlichen Gründen angeraten wäre, wenn er unter seinen Hormonen litte oder wenn er extrem nerven würde und alles bespringt, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.
Aber das ist alles nicht der Fall. Jedenfalls noch nicht.
Es gibt ja diese Haltung, dass eine Kastration kein Ding ist, dem Hund nicht schadet und überhaupt für alle Seiten besser – und sowieso nur eine Mini—Routine-OP.
Aber mal ganz abgesehen davon, dass das eine OP an einem völlig gesunden Tier ist, dass schon Hunde nach einer Kastration gestorben sind und eine Kastration übrigens in jedem Fall eine medizinische Indikation haben müsste, die sie in den meisten Fällen nicht hat, gibt es noch andere Gegenargumente:
Beim Herumforschen zu dem Thema bin ich auf diesen Artikel gestoßen, der mich stutzig gemacht hat: https://www.tierarzt-rueckert.de/blo...dul=3&ID=18951
Die aufgeführten Studien zeigen immerhin, dass man wohl nicht davon ausgehen kann, dass eine Kastration in jedem Fall mehr Vorteile als Nachteile hat.
Ich kann mir mit meinem nicht-medizinischen Verstand auch einfach nicht vorstellen, dass so ein massiver und dauerhafter Eingriff in den Hormonhaushalt keine Konsequenzen haben sollte.
Fast jede Frau, die die Wechseljahre hinter sich hat, weiß, dass der Hormonmangel Folgen hat und Veränderungen bringt. Osteoporose ist zum Beispiel so eine mögliche Folge.
Wenn jetzt auch bei Hunden solche Knochenveränderungen festzustellen sind, dann sollte doch der Schritt zur Kastration nicht mehr ganz so unbedarft gegangen werden, auch nicht von Tierärzten.
Die „Die Eier müssen ab!“-Hundeschule haben wir übrigens schon lange verlassen. Meine Vermutung war, dass die Besitzerin dieser Hundeschule die einzige sein wollte, die auf dem Platz Eier zeigt. Aber das ist ihr Problem, nicht meines und schon gar nicht das unseres Hundes.
Geändert von Marmelada (23-11-2019 um 12:25 Uhr)
Keine Frage: So lange nicht kastrieren bis es eine medizinische Indikation dafür gibt oder der Rüde wegen läufiger Hündinnen (und die gibt es ja ständig überall) nicht kurz vorm durchdrehen ist und nichts mehr frisst, nachts durchwimmert und draußen nur noch mit den Zähnen klappert und sabbert.
Frau Schmitt ist die erste meiner Hündinnen, die nicht kastriert ist. Ich bin auch völlig von dieser unbedingten Kastrierei abgekommen. Frau Schmitt hat sich mit jeder Hitze ein klein bisschen weiter entwickelt und wurde mit jeder Hitze ein bisschen erwachsener. Ich fand das interessant zu beobachten und das hat mich in meiner Entscheidung nur bestärkt. Ich glaube, dass die Hormone wichtig für die Entwicklung und auch für die psychische Gesundheit eines Hundes sind.
Geändert von Salamibrötchen (23-11-2019 um 13:11 Uhr)
So haben wir es auch bei Spike gemacht. Vorher Züchter besucht, der nächste Wurf war erst in Monaten geplant. Aber das ganze Drumherum hat uns gefallen - die Familie war symphatisch. Die Züchterin immer froh über Besuch, da ihr Mann häufig nicht zu Hause war. Durch die anwesenden Hunde in jedem Alter konnte man die Rasse gut kennen lernen etc.
Ein Bekannter hatte mal einen weißen Schäferhund. War ein sehr liebes und gehorsames Tier, das aber auch täglich neu gefordert werden wollte. Mit einer halben Stunde reinen Spaziergang konnte man da nicht viel erreichen.
"Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain
Die LHV hier in NRW ist ja sehr extrem. Und ich hatte wirklich Angst davor, Spike kastrieren lassen zu müssen (große OP, Verhaltensveränderungen etc.). Musste er gar nicht - er durfte sich nur nicht fortpflanzen
Er durfte seine Kälterücklichter behalten
"Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain
Wir haben unseren Hund ja auch aus dem Tierschutz. Und normalerweise werden die standardmäßig kastriert oder, wenn sie noch Welpen sind, steht im Vertrag eine Klausel, dass er kastriert werden muss.
Wir hatten zum Glück eine Organisation, die diese Verträge nicht zwingend machen. In unserem Vertrag steht, dass er nur kastriert werden sollte, wenn es für ihn richtig und gut ist. Das fand ich klasse.
Ich würde einen Hund nur kastrieren lassen, wenn das Verhalten einem keine anderen Wahl mehr lässt. Der Terrier meiner Schwester war so ein Fall - als der in die Geschlechtsreife kam, hat der alles und jeden angerammelt Oder extreme Scheinschwangerschaften von Hündinnen.
Bei Katzen denke ich da anders. Freigänger sollten zumindest sterilisiert sein. Gibt genug Katzenelend.
"Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain
Ja, unsere Katzen und Kater sind alle kastriert - und werden es auch weiterhin sein. Sie sind alle Freigänger, und wir wollen die Katzenpopulation nicht noch vergrößern.
Unser Nachbarbauer lässt seine Katzen sich ungehindert vermehren, und es ist ein furchtbares Elend, weil die alle krank sind. Aber er weigert sich, die Tiere - sogar auf Kosten des Landkreises - kastrieren zu lassen.