Hab' mir die Nachtsitzung gespart und Aufzeichnungen angesehen, war besser so
Kurz gesagt: Medaillentechnisch eine Komplettpleite, die Abfahrer trotzdem gut, Vicky enttäuschend.
Zwei in den Top 10 einer OL-Abfahrt gab's zuletzt in Albertville 1992, als Wasi und Tauscher 4. bzw. 7. waren und für weitere Spitzenplatzierungen (Top 5) muss man bis in die 60er Jahre zurück, Lanig 3. in Squaw Valley 1960 und Leitner 5. in Innsbruck 1964. Es war also historisch für unseren Wintersport, aber in der Öffentlichkeit wird's keine Sau interessieren, in einem Land wo Rodler Bestquoten haben können und auch andere Erfolgsdisziplinen nicht gerade die internationalen Superknaller sind. Aber bei OL zählen halt nur Medaillen, ganz gleich wo, so ist es nun mal.
Die Leistung von Thomas war prima
eine typische Fahrt von ihm, ganz ruhig, voll kontrolliert, fast die sauberste Fahrt von allen, aber wie er es selbst beurteilt hat, wohl zu rund, ging sich alles locker aus, wäre noch schneller, enger gegangen. Ich finde es sehr bemerkenswert an ihm, wie klar er analysiert und es offen sagt. Man sah es ihm auch an, dass er nicht zufrieden war, wollte mehr
Wenn ein 24-Jähriger auf einen guten 5. Platz so reagiert, aus dem Holz sind die Großen geschnitzt. Es ist auch bekannt, dass er vom Trainerteam bewusst gebremst wird und die Kurven nicht mit vollster Kraft fahren soll (Schwaiger hat's mal gesagt), weil er jung ist und die besten Jahre für Abfahrer erst noch kommen Das zeigt, welches Potenzial er hat.
Sander auch prima
Alle Trainingsfahrten mehr oder minder vermurkst, die Kombiabfahrt nur dosiert, aber im Rennen ein gelungener und zügiger Lauf
Die Norweger sind bei OL da, typisch für sie, auch Mowinkel mit einer Medaille. Jansrud mit Hochrisiko, voll am Limt, aber so holt man Medaillen. Feuz war sichtlich sauer. Für den Anspruch des ÖSV eine ziemliche Pleite. Mayer war wohl etwas angeschlagen und die anderen hatten eine zu hohe Startnummer. Ab etwa 12 ging nicht mehr viel, wohl schon zu viele Schläge drin. Dass die Piste weich wurde, ist m.E. Unsinn von Innerhofer, ist auch kein Südhang.
Bei Vicky war's natürlich vor allem der Fehler im 1. Lauf kurz vor dem Ziel, hat ihr sicher um 5/10 gekostet, aber schon zuvor lag sie ggüb. Mölgg zurück. Der 2. Lauf sicher besser, aber nicht gut genug. Im Mittelteil Spitze, aber oben im Flachen bereits 3/10 weg (auf Worley) und unten nur die 20. Zeit. Das reichte eben nicht, war nicht ihr Tag und dann kam noch Hundertstelpech dazu, wie es halt so ist. Aber das hat sie sich selbst zuzuschreiben, hätte nur das bringen sollen, was sie drauf hat
Und die Amis haben ihre Skimaschine rechtzeitig reparieren können