Es besteht keine Notwendigkeit, in die persönliche Abwertung zu gehen, nur weil man etwas nicht akzeptieren möchte.
Hier sind zunächst einmal zwei Dinge zu unterscheiden:
Ein virtuelles Hausrecht darf selbstverständlich nicht so ausgeübt werden, wie man gerade möchte. Dazu gibt es eine inzwischen eine Fülle von Urteilen und Literaturhinweisen aus den Anfangszeiten der sozialen Medien bis heute
(s. z.B. nur LG Bonn, Urteil vom 16.11.1999 - 10 O 457/99; oder hier: eine Darstellung der Grenzen des virtuellen Hausrechts aus dem Jahr 2011 https://www.ferner-alsdorf.de/urhebe...alsdorf__4017/
und hier ein Artikel zum Erlass einer einstweiligen Verfügung durch das Landgericht Berlin, welches im Hinblick auf das Grundrecht der Meinungsfreiheit facebook in diesem Jahr unter Androhung von Ordnungsgeldern bis zu 250.000 Euro oder Ordnungshaft verbot, einen Kommentar zu löschen oder den Nutzer wegen dieses Kommentars zu sperren https://meedia.de/2018/04/12/meinung...r-zu-loeschen/ ).
Allerlei weitere Nachweise findest du, wenn du die Schlagworte, mit denen wir uns hier beschäftigen, in eine Suchmaschine eingibst.
§ 3 NetzDG schreibt übrigens Schulungen der Mitarbeiter sozialer Netzwerke vor, die mit dem Umgang mit Beschwerden über rechtswidrige Inhalte befasst sind und Löschungen vornehmen. Unter Internetrechtlern wird die Meinung vertreten, dadurch solle sichrgestellt werden, dass nicht übermäßig gelöscht wird (so etwa der bekannte Anwalt Christian Solmecke).
Etwas ganz anderes ist es, ob man überhaupt ein Forum betreibt oder nicht. Natürlich darf man ein Forum, das man eröffnet hat, auch wieder schließen. Das bestreite ich nicht. Darüber habe ich kein Wort geschrieben.
Die vorwurfsvolle Formulierung, "wie selbstverständlich viele Leute meinen, Plattformen nutzen zu können und zu dürfen" soll wohl auf meinen Beitrag und damit auf mich zielen und ist ebenfalls höchst unangebracht. Es geht nicht darum, etwas für selbstverständlich zu nehmen.
Nur über Aquarien zu reden ist etwas anderes, als politischer Meinungsbildung Raum zu geben. Niemand bestreitet, dass jeder das Recht hat, ein Forum über Fischzucht, Bagelbäckerei oder Sichtungen von Engeln zu betreiben und den Gesprächsgegenstand auf diese Themen zu beschränken. Problematisch wird es aber denn, wenn man innerhalb dieser Themenbezüge einzelne Nutzer oder bestimmte Meinungen nicht zu Wort kommen lässt, weil sie z.B. im Forum unpopulär sind, man sie selbst nicht teilt u.Ä..