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  1. #16
    Wenn ich es recht lese, hat nicht "die Post" die Daten angeboten, sondern "Deutsche Post Direkt" (ja, klar, 100%ige Post-Tochter - aber ein Unterschied ist es dennoch). Also eine Dialogmarketing-Firma.
    Und das scheint doch eine gängige Praxis bzw. der Geschäftszweck dieser Dialogmarketing-Firmen zu sein: in welche Wohnviertel schicke ich Werbung für - konstruiertes Beispiel - Geldanlagen in Diamanten und in welche Wohnviertel die für Kindernahrung? Wohin die Kataloge zum Autotuning und wohin die für Pelzmode?
    Und genau so verkauft man seine Daten halt auch an politische Parteien. Simplifiziert: wo mehr junge Unternehmer wohnen, ist es für die FDP interessant, da wo vorwiegend ältere Kirchgänger sind, vielleicht eher für die CDU.
    Nicht daß ich das so unglaublich toll finden würde, aber es ist völlig üblich und legal.

  2. #17
    Zitat Zitat von caesar Beitrag anzeigen
    Man gib facebook seine Daten freiwillig und jeder kennt das Geschäftsmodell von facebook und co.
    Nein, nicht in jedem Fall.

    Fiktives Beispiel: Mein Bruder speichert mich in seinem Smartphone unter dem Kontakt "Bruder Peter", ein Kunde speichert mich als Kontakt "Elektriker", ein Arbeitskollege speichert mich unter meinem Nachnamen "Müller".

    Ich habe weder meine Datenweitergabe erlaubt, vielleicht besitze ich nicht einmal ein Smartphone / Facebook-Account, denoch würde Facebook über die Querverlinkung meiner Telefonnummer meinen Vor- und Nachnamen und meinen Beruf kennen.

    Auch ohne Facebook-Account und ohne Zustimmung wird man in sogenannten Schattenprofilen erfasst.

  3. #18
    Schöne neue Welt

  4. #19
    Sungawakan
    unregistriert
    Nein

  5. #20
    Trellomfer
    unregistriert
    Zitat Zitat von Gerberga Beitrag anzeigen
    Nicht daß ich das so unglaublich toll finden würde, aber es ist völlig üblich und legal.
    Das muß eben noch geklärt werden.

    Wenn die Post in der Briefsortieranlage die Namen zu den Adressen abscannt, und in einer Datenbank speichert (womöglich noch die Absender dazu), wäre das höchstwahrscheinlich nicht so ganz legal (schon gar nicht eindeutig).
    Als Briefempfänger kann ich mich ja gegen eine solche Datenerhebung gar nicht wehren.

    Nur wenn die Post über Adresshändler das Zeug kauft, wo Personen einer Weiterreichung zugestimmt haben - z.B. bei Gewinnspielen, Anmeldungen auf irgendwelchen Internetseiten - dann ist da tatsächlich nichts gegen zu sagen.

    Aber kommt man durch Methode 2 wirklich an so einen riesigen Berg an Daten? Dann müßte ja quasi jeder im Land (34mio Haushalte) einer solchen Datenweitergabe zugestimmt haben.

  6. #21
    Aber das ist doch alles Quatsch, die reinen Adressdaten bekommt doch jeder, die unterliegen nicht dem Datenschutz.
    Kostet unter Umständen halt.

    Wieso hat die Post aber mehr als die reinen Adressen?

  7. #22
    Lazarus
    unregistriert
    Ich glaube nicht, das die Post die Daten kauft. Weil dann wäre das ja kein lohnendes Geschäft mehr.

  8. #23
    Zitat Zitat von Trellomfer Beitrag anzeigen
    Das muß eben noch geklärt werden.

    Wenn die Post in der Briefsortieranlage die Namen zu den Adressen abscannt, und in einer Datenbank speichert (womöglich noch die Absender dazu), wäre das höchstwahrscheinlich nicht so ganz legal (schon gar nicht eindeutig).
    Als Briefempfänger kann ich mich ja gegen eine solche Datenerhebung gar nicht wehren.
    Vor allem kannst du dich nicht dagegen wehren, von wem du Post erhältst.
    Jeder, der deine Adresse hat, kann dich gegen deinen Willen damit überhäufen.
    Wir können Krise!

  9. #24
    Lazarus
    unregistriert
    Trotzdem glaube ich nicht, das da groß was passieren wird. Dafür ein das ein viel zu lohnendes Geschäft. Die Post wird niemals zugeben, welche Daten und an wen diese wirklich weiterverkauft wurden. Problem ist auch, die Parteien werden da auch nichts machen, profitieren sie ja selbst von den krummen Machenschaften der Post...

  10. #25
    Was da krumm sein soll, erschließt sich mir noch nicht. Adressenhandel ist ein üppiges Geschäft, und die Post braucht man dazu nicht einmal. Die spielen halt mit in Form der Dialogmarketing-Tochterfirma. Ich gehe jede Wette ein, daß ALLE Parteien (und große Verbände und Interessengruppen) solche Daten nutzen, sie haben sie eben nur nicht bei der Post-Tochter gekauft.

    Zitat Zitat von Haramis Beitrag anzeigen
    Vor allem kannst du dich nicht dagegen wehren, von wem du Post erhältst.
    Jeder, der deine Adresse hat, kann dich gegen deinen Willen damit überhäufen.
    Doch: man KANN sich wehren! Es kostet Zeit und Nerven, aber ich habe meine Adresse schon bei etlichen Firmen löschen lassen. Seitdem ist der Müll im Briefkasten deutlich weniger geworden.

    Irgendwo hatte ich mal eine Internetseite von einem Menschen gefunden, der systematisch seine Adresse überall hat löschen lassen, mit Musterbriefen, Kontaktadressen der einschlägigen Firmen etc., der Link ist mir bei einem Rechner-Crash leider abhanden gekommen. Läßt sich aber sicher auftreiben, Haramis, wenn Du mal auf die Suche gehst.

  11. #26
    Lazarus
    unregistriert
    Unsinn Gerberga, das habe ich auch schon versucht. Die meisten dieser Firmen interessiert es schlicht nicht. Bespielsweise Vodafone...

  12. #27
    Zitat Zitat von Lazarus Beitrag anzeigen
    Tut mir leid, aber ich finde ein solches Vorgehen deutscher Parteien mehr als befremdlich, ich nenne das schlicht gezielte Wählerbeeinflussung. Mag vielleicht sein, dass das im Rahmen der Gesetzeslage passiert, aber trotzdem ....
    Jede Werbung ist gezielte Beeinflussung, da sind die Parteien auch nicht schlechter als die Konzerne, die uns in kurzen Abständen damit zudecken.


    Zitat Zitat von Lazarus Beitrag anzeigen
    Sorry, aber daran habe ich doch erhebliche Zweifel, zumal ich deutschen Parteien überhaupt nichts mehr glaube und die Post wird es niemals zugeben, was da wirklich an Daten weitergegeben wurde. Sieht man ja schon an den weichgespülten Statements im Artikel
    Zweifel sind erlaubt. Zweifeln kann man aber selbstverständlich allem und jedem. Ist eine persönliche Einstellung ob und wem man glaubt.

    Letztendlich ist diese Sache aber nur ein Kratzen an der Oberfläche dessen, was auf uns zurollt.

    Ab 25.5.18 - in wenigen Wochen schon - tritt die EU-DSGVO in Kraft. Im Grunde besteht die schon etwas länger, aber lustig wird's erst ab diesem Datum. Dann wird das Sammeln, Verwalten und Verwenden von Daten kompliziert und umfangreich wie noch nie. Man wollte damit die großen Konzerne treffen, treffen tut's aber vornehmlich die kleinen und mittleren Firmen. Und wer jetzt jubelt, weil er den Datenschutz hochhält, dem könnte diese Verordnung selbst einen Strick drehen. Wenn man engagiert ist in einem Verein oder Verband z.B. - auch diese müssen umfangreich dokumentieren, sichern, aufpassen, was sie rauslassen. Da wird ein Ehrenamt schon mal zum aufwändigen Verwaltungsakt.
    Außerdem: Warum soll nur eine Firma eine Strafe aufgebrummt bekommen, wenn ihr ein Laptop mit darauf gespeicherten Kunden-, Lieferanten-, sonstigen Daten geklaut wird, bei denen also die Gefahr besteht, ein Fremder könne sie einsehen? Auch ein Privatmensch hat oft Daten gespeichert, die man mit Personen in Verbindung bringen kann. Auch da könnte so ein Diebstahl für den Geschädigten strafrechtliche Folgen haben. Nichts Genaues weiß man noch nicht, denn die Verordnung ist zwar wahnsinnig umfangreich, muss aber auf jede einzelne Firma, jeden einzelnen Menschen individuell angepasst werden. Und wie das geht - muss man selbst rauskriegen, passende Formulare gibt's keine.

    Auch umfangreiche Erklärungen, wie hier:

    https://www.wbs-law.de/it-recht/date...undverordnung/

    können einem keine vollständige Anleitung geben, wie die EU-DSGVO richtig umzusetzen ist. Momentan ist der Willkür Tür und Tor geöffnet. Anwälte, die sich auf Abmahnungen spezialisiert haben, stehen schon in den Startlöchern.
    Um wieder auf die Post zurück zu kommen: Die - wie auch die großen Konzerne - gehen schon lange mit dem Thema um, haben dafür extra Abteilungen eingerichtet, die sich nur mit so etwas beschäftigen. Da wird so eine Aktion schon legal sein, da ausreichend anonymisiert. Der Skandal besteht nur in den Augen mancher Menschen, was, zugegeben, nicht unbedingt förderlich fürs Image ist. Diejenigen, die noch nie oder kaum etwas von der DSGVO gehört haben, kann es kalt erwischen. Womöglich auch Privatleute.
    Geändert von beautiful.south (03-04-2018 um 09:42 Uhr)

  13. #28
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von beautiful.south Beitrag anzeigen
    Um wieder auf die Post zurück zu kommen: Die - wie auch die großen Konzerne - gehen schon lange mit dem Thema um, haben dafür extra Abteilungen eingerichtet, die sich nur mit so etwas beschäftigen. Da wird so eine Aktion schon legal sein, da ausreichend anonymisiert. Der Skandal besteht nur in den Augen mancher Menschen, was, zugegeben, nicht unbedingt förderlich fürs Image ist. Diejenigen, die noch nie oder kaum etwas von der DSGVO gehört haben, kann es kalt erwischen. Womöglich auch Privatleute.
    Das es anonymisiert wurde, behaupten lediglich Post und die Parteien. Nachprüfbar ist das aber nicht....

  14. #29
    Zitat Zitat von Lazarus Beitrag anzeigen
    Das es anonymisiert wurde, behaupten lediglich Post und die Parteien. Nachprüfbar ist das aber nicht....
    Und dass du es nicht glauben willst, ist vollkommen in Ordnung. Bringt aber letztendlich nix, außer vielleicht einem wohligen Gefühl, sich empören zu dürfen.
    Und was heißt da nachprüfbar: Hey, Datenschutz gilt doch wohl für jeden, oder?

  15. #30
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von beautiful.south Beitrag anzeigen
    Und dass du es nicht glauben willst, ist vollkommen in Ordnung. Bringt aber letztendlich nix, außer vielleicht einem wohligen Gefühl, sich empören zu dürfen.
    Und was heißt da nachprüfbar: Hey, Datenschutz gilt doch wohl für jeden, oder?
    Datenschutz und Deutschland? Guter Witz


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