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  1. #61
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Natürlich. Ansonsten wäre die ganze Sache ja witzlos.

    Mit "personenbezogen" ist nicht Deine Postanschrift gemeint, sondern ob irgendwer genau weiß, ob Du ein Auto der Oberklasse fährst, Hauseigentümer bist und wie Deine Kreditwürdigkeit aussieht. Und dieses Wissen auch von 80 Millionen anderen hat. Und nicht nur, ob in der Gegend, in der Du wohnst, die Wahrscheinlichkeit höher ist als in anderen Gegenden, dass man mit seiner Werbung genau solche potentiellen Interessenten ansprechen kann.
    Auch das bezweifel ich, weil sonst wäre keine personenspezifische Werbung möglich. Ich bleibe dabei, die Post ist keinen Deut besser als Facebook und Co.

  2. #62
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von Lazarus Beitrag anzeigen
    Auch das bezweifel ich, weil sonst wäre keine personenspezifische Werbung möglich. Ich bleibe dabei, die Post ist keinen Deut besser als Facebook und Co.
    Warum mache ich eigentlich immer wieder denselben Fehler...
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  3. #63
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Warum mache ich eigentlich immer wieder denselben Fehler...
    Wenn man nicht einsehen will, das man von allen ausspioniert wird...

  4. #64
    Lucy for Jungle Queen! Avatar von Frosch17 I.O.F.F. Team
    Zitat Zitat von blaupause Beitrag anzeigen
    Die Post weiß nicht, welches Auto du fährst, aber die wissen welche Autos in deiner Gegend angemeldet sind. Die Post kauft Daten dazu und verkauft die Dienstleistung der personalisierten Werbung. Damit erspart sich der Werber Kosten (d.h. statt alle Haushalte zu beballern, werden potenziell Uninteressierte rausgelassen).

    Der Datenschutz ist deshalb nicht berührt, weil es keine personenbezogenen Daten sind, sondern georeferenzierte Daten.
    Klingt plausibel. Na ja, gut, bekomme ich halt keine Porsche-Werbung. Damit kann ich leben.

  5. #65
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    @ lazarus

    Genau. 200%ig!
    Geändert von suboptimal (03-04-2018 um 17:19 Uhr)
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  6. #66
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Ich habe eben meinen gesamten Post verloren, weil ich den zweiten Post von dir ebenfalls zitieren wolle, Jack B.

    Also nochmals, und ganz kurz:

    Es ist NICHT Business as usual, wenn Datenbroker (wie die Post), politische Parteien und an personalisierter Werbung interessierte Soziale Netzwerke (Stichwort: Mikrotargeting) zusammen arbeiten. Was dabei entsteht, ist in gravierendem Masse antidemokratisch.

    Und zwar zumindest dann, wenn zwei Faktoren zusammen kommen:

    ERSTENS sollte Werbung nach allen Regeln der Kunst eine BESSERE Welt evozieren, in der dank beworbenen Produkten (oder: Issues) unser aller Leben schöner, bunter und netter wird.
    Ja und? Selbstverständlich ist es doch der Anspruch der politischen Parteien, durch ihre Politik für eine bessere Welt zu sorgen. Darin unterscheiden sie sich nicht von werbetreibenden Unternehmen, die mit ihren Produkten die Welt - zumindest bezogen auf das Leben der Käufer der Produkte - verbessern wollen.

    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Der Knackpunkt ist aber, dass das Zusammenspiel der drei von mir genannten Akteure VOR ALLEM dazu führen soll, bereits gemachte Meinungen zu erschüttern, so dass man eben NICHT abstimmen oder wählen geht. Heisst: Wenn die Werbebotschaft keine positiven Verhaltensänderungen bewirkt (... was sie im Bereich des politischen Handelns eher selten tut), muss eben eine negative Werbebotschaft her.
    Nach den Medienberichten ging es für beide beteiligten Parteien darum, CDU- bzw. FDP-affine Haushalte zu ermitteln. Es ging ihnen also nicht darum, durch negative Werbebotschaften die Adressaten davon abzuhalten, andere Parteien nicht zu wählen. Sondern darum, Bürger, die ihnen tendenziell gewogen sind, aber unter Umständen diesmal gar nicht (oder eventuell auch eine "Protestpartei") wählen würden, davon zu überzeugen, eben doch zu wählen, natürlich die betreffende Partei.

    Von daher kann ich nicht nachvollziehen, was du - auch im folgenden - über negativge Botschaften und Horrorstories schreibst.

  7. #67
    Die Post wirbt u.a. mit diesen Texten:
    Mehr als 150 Einzelmerkmale aus dem mikrogeografischen System microdialog ermöglichen eine zielgruppengenaue Adressselektion: Statistische Daten zu Soziodemografie, zu Konsumvorlieben, zur Wohnstruktur und zur Region charakterisieren treffsicher Ihre gewünschten potenziellen Kunden.

    Mithilfe von Echt-Merkmalen, die personenscharf abgegrenzt sind, lassen sich Zielgruppen noch präziser selektieren und Streuverluste minimieren. Wählen Sie aus zehn Merkmalsgruppen wie Familienleben, Technik und Spenden Ihre passende Zielgruppe aus. Eine datenschutzkonforme Nutzung wird auf Basis von Pseudonymisierungs- und Anonymisierungstechnologien ermöglicht.

    https://www.deutschepost.de/de/d/deu...-adressen.html



    Nutzen Sie die umfangreiche Datenbank von Deutsche Post Direkt als Herzstück der Neukundenakquise. Eine Datenbank mit über 20 Mio. bewerteten Gebäuden und über 34 Mio. erfassten Haushalten sowie Firmendaten stehen zur Auswahl.
    Selektionsmerkmale für eine zielgruppengenaue Ansprache

    Sie definieren das Zielgebiet und Ihre Wunschzielgruppe nicht nur unter geografischen Gesichtspunkten, z.B. nach Bundesland, Ort oder Postleitzahl, sondern auch unter Berücksichtigung soziodemografischer Struktur- (z.B. Geschlecht, Einkommen oder Wohnsituation), Konsum-, Automobil- oder Finanzdaten.

    https://www.deutschepost.de/de/p/tei...selektion.html

    An anderer Stelle las ich heute :
    Ein Postsprecher erklärte, die Daten bezögen sich nicht auf einzelne Haushalte, sondern auf sogenannte Mikrozellen aus im Durchschnitt 6,6 Haushalten. Dabei gehe es eben nicht um personenbezogene Daten, sondern allein um statistische Wahrscheinlichkeiten.
    http://www.fr.de/politik/deutsche-po...deal-a-1478608

    Ich glaube, man muss nicht allzu lange grübeln, ob es gelingen kann, dass in einer "Mikrozelle" von 6,6 Haushalten im Zweifelsfalle, in dem jemand Daten auf Personen beziehen möchte, nur eine einzige Person anonym bleiben wird, wenn die Post für jede dieser Zellen bloß einen Bruchteil der behaupteten 150 Einzelmerkmale zur Verfügung stellen kann.
    20 Millionen bewertete Gebäude. Man muss sich mal vorstellen, was das heißt. Die Grundstücksbewertungen sind bekannt, das Baujahr des Gebäudes, oft wahrscheinlich der Sanierungszustand, das Preisniveau mitsamt der Frage, ob es sich um Miet- oder Eigentumswohnungen handelt oder ob das Gebäude öffentlich gefördert ist. Die Post weiß, wer in welcher Wohnung lebt. Wenn man will, kann man ermitteln, wie groß die einzelnen Wohnungen in etwa sind. Die Kreditwürdigkeit des Viertels ist längst bekannt.
    Wie meine eigene Erfahrung zeigt, weiß der Postbüroshop sehr wohl, welchem Beruf ich nachgehe, obwohl ich dort niemals etwas bestellt habe.
    Ich habe nur einige wenige Parameter von den 150 Merkmalen genannt, deren Verfügbarkeit die Post sich rühmt.
    Es kommen ja viele, viele, andere Punkte hinzu. Glaubt unter diesen Umständen ernsthaft jemand, anonym bleiben zu können?

    Die Post hat, gerade was den privaten Briefverkehr angeht, immer noch praktisch eine Monopolstellung. Als Privatperson kann man nicht mit Unternehmen wie Postcon versenden, um nur ein Kriterium herauszugreifen. Kurierdienste sind für den gewöhnlichen Briefverkehr wegen des Preisniveaus keine Alternative. Welche Sendungen Empfängern zugeschickt werden, können diese nur sehr bedingt beeeinflussen. Also ist man dem Monopolisten nahezu ausgeliefert.
    Dazu kommt die Wirtschaftsmacht dieses Riesen. Wer sonst kann es sich schon leisten, sich Daten über 20 Millionen Gebäude zu beschaffen? Wer weiß, was die noch alles an sich gerafft haben. Und dieser Datengoliath nimmt nun über die Schacherei mit Daten, über die in diesem Ausmaß womöglich keine zweite Institution verfügt, Einfluss nicht nur auf Warenkonsum, sondern auf den politischen Willensbildungsprozess.
    Die Empörung darüber, dass des Kritiker gibt, die da zweimal hinsehen, erscheint mir mehr als abstrus.

  8. #68
    Zitat Zitat von Mausophon Beitrag anzeigen
    Welche Sendungen Empfängern zugeschickt werden, können diese nur sehr bedingt beeeinflussen. Also ist man dem Monopolisten nahezu ausgeliefert.
    Die Logik verstehe ich nicht. Welche Sendungen Empfängern zugeschickt werden, können Empfänger zwar nur sehr bedingt beeinflussen, das stimmt. Die Post, ob nun Monopolist oder nicht, aber noch weniger. Sie muss alles zustellen, was aufgegeben wird.

    Zitat Zitat von Mausophon Beitrag anzeigen
    Und dieser Datengoliath nimmt nun über die Schacherei mit Daten, über die in diesem Ausmaß womöglich keine zweite Institution verfügt, Einfluss nicht nur auf Warenkonsum, sondern auf den politischen Willensbildungsprozess.
    Die Empörung darüber, dass des Kritiker gibt, die da zweimal hinsehen, erscheint mir mehr als abstrus.
    Nimmt der Bahnmonopolist DB Einfluss auf den politischen Willensbildungsprozess, indem er der SPD einen Schulzzug zur Verfügung stellt?

    Die Post wie die Bahn bieten Dienstleistungen an. Solange diese unterschiedslos von allen Parteien (und von jedem interessierten Bürger) genutzt werden können (wovon ich mal ausgehe) ist das kein Skandal und keine politische Einflussnahme. Problematisch würde es nur, würden bestimmte Parteien von diesen Dienstleistungen ausgeschlossen würden.

  9. #69
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von Hark Beitrag anzeigen
    Nein, nicht in jedem Fall.

    Fiktives Beispiel: Mein Bruder speichert mich in seinem Smartphone unter dem Kontakt "Bruder Peter", ein Kunde speichert mich als Kontakt "Elektriker", ein Arbeitskollege speichert mich unter meinem Nachnamen "Müller".

    Ich habe weder meine Datenweitergabe erlaubt, vielleicht besitze ich nicht einmal ein Smartphone / Facebook-Account, denoch würde Facebook über die Querverlinkung meiner Telefonnummer meinen Vor- und Nachnamen und meinen Beruf kennen.

    Auch ohne Facebook-Account und ohne Zustimmung wird man in sogenannten Schattenprofilen erfasst.
    Diesen Fakt sollte man nicht vergessen.
    Geanu das, was du schreibst, macht es so unmöglich, dem Datenkraken Facebook zu entkommen. Man muss gar nicht dort registriert sein, es reicht, wenn man im Handy von jemandem, der es ist, gespeichert ist. Und das kann man nicht kontrollieren, geschweige denn unterbinden.
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  10. #70
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Diesen Fakt sollte man nicht vergessen.
    Geanu das, was du schreibst, macht es so unmöglich, dem Datenkraken Facebook zu entkommen. Man muss gar nicht dort registriert sein, es reicht, wenn man im Handy von jemandem, der es ist, gespeichert ist. Und das kann man nicht kontrollieren, geschweige denn unterbinden.
    Richtig und genau das gleiche gilt eben auch für die Post. Auch denen kommt man nicht aus. Auch wenn man selbst deren Dienstleistung nicht direkt beauftragt.

  11. #71
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Diesen Fakt sollte man nicht vergessen.
    Geanu das, was du schreibst, macht es so unmöglich, dem Datenkraken Facebook zu entkommen. Man muss gar nicht dort registriert sein, es reicht, wenn man im Handy von jemandem, der es ist, gespeichert ist. Und das kann man nicht kontrollieren, geschweige denn unterbinden.
    Richtig, und erschreckend ist, daß nichtmal so schlaue Leute wie caesar das erkennen, sondern die Schuld bei normalen Internet-Usern gesucht wird.

  12. #72
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von koarla Beitrag anzeigen
    Richtig, und erschreckend ist, daß nichtmal so schlaue Leute wie caesar das erkennen, sondern die Schuld bei normalen Internet-Usern gesucht wird.
    Erschreckend finde ich ohnehin, wie leichtfertig manche mit teilweise sensiblen Daten gerade auf Facebook umgehen....

  13. #73
    Zitat Zitat von Lazarus Beitrag anzeigen
    Unsinn Gerberga, das habe ich auch schon versucht. Die meisten dieser Firmen interessiert es schlicht nicht. Bespielsweise Vodafone...
    Du mußt Dich an die Adresshändler direkt wenden und Deine Daten dort löschen lassen. Da die meisten Firmen - wie z. B. in Deinem Fall Vodafone - Daten von verschiedenen Adresshändlern kaufen dürften, ist diese Löscherei ein mühsames Geschäft.
    Ich habe bei einem der größeren Adressbroker (die Korrespondenz müßte ich wieder raussuchen, wenn Dich der Name interessiert) meine Daten löschen lassen und es hat sich im Briefkasten sehr deutlich bemerkbar gemacht.

    Zitat Zitat von Mausophon Beitrag anzeigen
    Ich habe mich vor Jahren einmal bei der Post beschwert, nachdem ich von der Post selbst oder einer Post-Tochter, das weiß ich nicht mehr, Werbung für Büromaterialien zugesandt bekam. Die Post betreibt ja einen Büroshop https://shop.deutschepost.de/buero . Das war Werbung für diese Produkte. Im Adressfeld war mein Name mit meiner Berufsbezeichnung verknüpft. Wie die Post an diese Infogekommen sein kann, ist nicht besonders rätselhaft - es hatten Absender Briefe an mich versandt, die so adressiert waren. Das berechtigt die Post natürlich aber nicht, diese Daten zu speichern und für Werbezwecke zu gebrauchen, zumal ich damals schon auf der Robinsonliste eingetragen war.
    Ich habe als von der Post schriftlich Auskunft nach dem Bundesdatenschutzgesetz über die im Zusammenhang mit meiner Person gespeicherten Daten verlangt. Die Antwort bestand in der Behauptung, es seien keine Daten gespeichert. Glaubhaft ist das nicht.
    Die Robinsonliste bietet eine gewisse Absicherung. Aber es ist freiwillig, ob Firmen sich der Robinson-Geschichte anschließen, und sie gilt nur für Deutschland - so auch nachzulesen bei Wikipedia. Adresshändler aus dem Ausland interessiert die deutsche Robinsonliste eh einen feuchten Kehricht, schätze ich.

    Es ist ein Leichtes, Daten aus verschiedenen (von verschiedenen Adresshändlern bezogenen) Datenbanken zu kombinieren und so einen kompletten Datensatz mit - z. B. - akademischem Titel und Berufsbezeichnung sowie natürlich der Adresse zu bekommen.
    Die Post bzw. in dem Fall die Büroartikel-Tochterfirma wird auch Adressdaten kaufen und nicht nur den eigenen Datenpool benutzen. Wahrscheinlich war bei der Post selbst auch kein Datensatz von Dir gespeichert, sondern nur bei der Tochterfirma. Oder hattest Du direkt bei denen nachgefragt?

  14. #74
    Zitat Zitat von Lazarus Beitrag anzeigen
    Genau daran habe ich erhebliche Zweifel, den ich habe schon des öfteren Werbung bekommen von verschiedenen Unternehmen, die mich direkt angeschrieben haben und das, obwohl ich mit diesen Unternehmen vorher nie zu tun hatte.
    Was vermutlich der beste Beweis dafür ist, dass diese Unternehmen über keine personenbezogenen Daten von dir verfügten, denn hätten sie dich persönlich gekannt, hätten sie gewusst, dass du ihnen nichts abkaufen wirst.

  15. #75
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Was vermutlich der beste Beweis dafür ist, dass diese Unternehmen über keine personenbezogenen Daten von dir verfügten, denn hätten sie dich persönlich gekannt, hätten sie gewusst, dass du ihnen nichts abkaufen wirst.
    Das war ein Standartschreiben, in dem man nur die Addessen und Namen eingesetzt hat.


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