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  1. #226
    Nash
    unregistriert
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Wenn man solche Aktionen, und damit meine ich (erweiterte) Suizide in Zukunft verhindern will, dann muß man sich auch mit den Ursachen beschäftigen. Und ganz ehrlich, die Therapieangebote kann man nach wie vor mit der Lupe suchen.
    Das Problem liegt eher darin, dass eine Therapie sehr genau passen (sonst bringt sie nicht viel) und auch vom Patienten wahrgenommen werden muss. Im Fall des MS-Täters war bekannt, dass er entsprechende Stellen aufgesucht hatte. Dabei sollte man nicht vergessen: Jeder Mensch ist ein Individuum, unglaublich komplex, oft schwer bis gar nicht nachvollziehbar, und am Ende ist die Forschung in der Psychologie, Neurologie und Psychiatrie auch noch lange nicht. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie schwer der Zugang zu einem psychisch Gestörten mit Wahnvorstellungen sein muss. Man kommt ja schon bei Otto Normalbürger oft mit Logik und teils auch Empathie nicht weit. Der MS-Täter wurde nicht als Gefahr für sich selbst und andere eingeschätzt. Im Nachhinein stellte sich das als folgenreicher Fehler heraus, aber seien wir an der Stelle mal realistisch: Therapieangebote sollte es natürlich geben, und möglichst passende ohne lange Wartezeiten, klar. Aber was dann? "Verdächtige" sofort dazu zwingen? Dann sind wir nicht weit von einem prophylaktischen Wegsperren entfernt, und das kann man wohl kaum gerecht nennen.
    So traurig das ist: Es wird immer "Verrückte" geben. Viele von denen sind keinerlei Gefahr. Und mit den wenigen Ausnahmen muss man leider leben und versuchen, die Auswirkungen im Rahmen der Freiheit und Gerechtigkeit einzuschränken. Nach solchen Taten schreien immer viele nach Sicherheit und vergessen dabei, was das irgendwann auch für sie selbst bedeuten könnte. Wer kann denn garantieren, dass man selbst nicht irgendwann irgendwie irgendwo von anderen als Gefahr angesehen wird?

  2. #227
    http://www.spiegel.de/panorama/justi...a-1202020.html


    Franz R. sagt, er habe bemerkt, dass sein Sohn immer mehr in seiner eigenen Welt gelebt habe - und er habe versucht, Jens R. zu helfen. Vor rund einem Jahr habe er seinen Sohn auf dessen Probleme angesprochen. "Ich habe ihm angeboten, dass wir zusammen zu einem Psychologen gehen", sagt Franz R., "doch er wollte nicht, und ich konnte ihn auch nicht überreden, leider."
    In anderen Quellen habe ich gelesen, dass Jens R. sich zweimal selbst hilfesuchend an den sozialpsychiatrischen Dienst in Münster gewandt hat. Sowohl er selbst als auch sein Umfeld hatten also auf dem Schirm, dass er nicht gesund war. Frage ist, wo bzw. wann man wie hätte einhaken müssen/sollen/können, um die Tat zu verhindern.

  3. #228
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Du kannst einen Erwachsenen nicht zwingen eine Behandlung anzunehmen. Ich hatte hier einen krebskranken Bruder mit Lungenentzündung, der sich partout geweigert hat sich ins Krankenhaus einliefern zu lassen. Meine Mutter ist Ü70, kann sich kaum selbst versorgen, will aber unbedingt zuhause bleiben und akzeptiert auch nicht mehr Hilfe als eine Putzfrau zweimal die Woche. Und mein Schwager WAR in Therapie und medikamentös eingestellt. Er hat sich trotzdem erhängt.

    Man kann es nicht verhindern...

  4. #229
    Das glaube ich auch.
    Beim Täter von Münster wurde in einer seiner Wohnungen auch ein Hanfseil gefunden, das über einem Balken lag und mit einem Henkersknoten geknotet war.
    Der Vater vom Täter sagte, sein Sohn litt an einer Art Schizophrenie. Ich bin Laie, aber da wird man wohl an dem einem Tag so denken und sich einschätzen und an einem anderen Tag ganz anders.
    Zitat Zitat von Nash Beitrag anzeigen
    Nach solchen Taten schreien immer viele nach Sicherheit und vergessen dabei, was das irgendwann auch für sie selbst bedeuten könnte. Wer kann denn garantieren, dass man selbst nicht irgendwann irgendwie irgendwo von anderen als Gefahr angesehen wird?
    Jepp.
    Geändert von Kalb (10-04-2018 um 15:39 Uhr)

  5. #230
    Crumb Begging Baghead Avatar von Shambles
    Ort: Albionarks/Arcadia
    Zitat Zitat von vergas Beitrag anzeigen
    Ich habe keine Familie o. Freunde in Münster, von daher fällt die persönliche Ebene weg. Ich verstehe aber, was du meinst. Da ich auf dem Smartphone als erste Headline "Kleintransporter rast in Menschenmenge, Verletzte und Tote" gelesen habe, war meine erste Assoziation schon Anschlag. Auf Twitter schreibe/lese ich nicht. Ich halte das gerade in einer "Live-Situation" für viel zu unüberschaubar - der ideale Nährboden für Hysterie.



    Nimm heute mit dazu - dann hast du noch einen vereitelten Anschlag in Berlin mit salafistischem Hintergrund dabei.
    https://uebermedien.de/26854/berline...-auf-verdacht/
    Why should I wait until tomorrow/It's already been, I've already seen all the sorrow that's in store
    I will beg or steal or borrow/Hold on tighter to all that sorrow tries to choir

  6. #231
    Lazarus
    unregistriert
    Übrigens öffnet die Gaststätte in Münster morgen Mittag wieder. Allerdings aus verständlichen Gründen ohne Terrassenbetrieb.

  7. #232
    Ein drittes Opfer der Amokfahrt (ein 74-jähriger Mann) ist laut BILD nun seinen schweren Verletzungen erlegen.
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  8. #233
    Fast vier Monate nach der Tat ist ein viertes Opfer verstorben:

    ...Fast vier Monate nach der Amokfahrt in der Altstadt von Münster gibt es ein weiteres Opfer. Ein 56-jähriger Mann erlag am Sonntag (29.07.2018) seinen Verletzungen....
    Quelle



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