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  1. #256
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen

    Der Preis wird im Wesentlichen durch den Markt vorgegeben. Um als Anbieter das Produkt gewinnbringend zu verkaufen, muss ich den Marktpreis als Grundlage nehmen ggf. diesen auch unterbieten. Einfach ausgedrückt muss ich die Menge erhöhen. Werbung soll den Bekanntheitsgrad steigern und somit neue Abnehmer anlocken.
    Nicht selten wird mit einem der Konkurrenz gegenüber niedrigeren Preis geworben.
    Bewusst einfach Darstellung, das gebe ich zu.
    Ahja, dass der Markt den Preis vorgibt, ist mir wirklich neu und scheint mir eine deinerseits sehr exklusive Sicht der Dinge zu sein - rein wissenschaftlich aber überhaupt nicht haltbar. Der Bekanntheitsgrad eines Produktes ist sicher wichtig für den Preis, aber keines Falls der entscheidend Faktor, um diesen zu drücken, oft eher im Gegenteil. Gerade dazu gibt es auch einige Studien, es reicht aber, wenn man sich selbst bewusst macht, was unter Markennamen so alles passiert.

    Abseits davon - zur allgemeinen Diskussion - sehe ich viele Schüler, die ein Teufel tun würden, Geld für Nachrichten, Kultur oder Dokus auszugeben. Gerade für solche Leute ist ein breit gefächertes Programm der ÖF wichtig, einfach damit sie sehen, dass Bildung auch gesellschaftlich gewollt ist und unterstützt wird.

  2. #257
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Hui, hier sind aber die BWLer los...

    Google, Facebook, Baidu etc. waren schon immer kostenlos.
    Und werden es auch immer bleiben, damit man das als billiges Argument füttern kann.

    Aber Sie sind eben nicht gratis oder umsonst.
    Es wurde und wird schon immer (erfolgreich) die Aufgabe der Privatsphäre eingefordert, und private Daten in unvorstellbarem Ausmaß und zur Weiterverwendung gesammelt.

    Also keine direkten Kosten, aber man bezahlt selbstverständlich dafür.


    Edit: Und jetzt dauert es keine 3,5 Beiträge mehr und es steht hier sinngemäß "aber isch hab ja nix zu verbergen ne, also ist das voll okay so....Hauptsache mein Facebook kostet kein Monatsbeitrag!!1!!"

  3. #258
    Zitat Zitat von Papaipo Beitrag anzeigen
    Ahja, dass der Markt den Preis vorgibt, ist mir wirklich neu und scheint mir eine deinerseits sehr exklusive Sicht der Dinge zu sein - rein wissenschaftlich aber überhaupt nicht haltbar. Der Bekanntheitsgrad eines Produktes ist sicher wichtig für den Preis, aber keines Falls der entscheidend Faktor, um diesen zu drücken, oft eher im Gegenteil. Gerade dazu gibt es auch einige Studien, es reicht aber, wenn man sich selbst bewusst macht, was unter Markennamen so alles passiert.
    Ich habe bewusst "im Wesentlichen" und "vereinfachte Darstellung" geschrieben. Natürlich gibt es jede Menge unterschiedliche Aspekte, wie ein Preis zustande kommt.

    Nehmen wir mal ein sehr oft im TV beworbenes Produkt, nämlich das Auto. Meist werden neue Modelle beworben um ihre Vorzüge zu preisen und einem großen potentiellen Käuferkreis bekannt zu machen. Die unverbindliche Preisempfehlung ist zu diesem Zeitpunkt schon festgelegt. Bei der Preisfestsetzung muss man natürlich auf das allgemeine Preisgefüge innerhalb der eigenen anderen Modelle und der Konkurrenzmodelle achten.
    Die Entwicklung eines neuen Modells wird vermutlich ziemlich hohe Vorlaufkosten verursachen. Das sind mengenunabhängige Kosten und müssen erst einmal hereingeholt werden. Auch in der Produktion sind jede Menge Fixkosten enthalten. Die vorher kalkulierten Werbeaufwendungen gehören auch zu den mengenunabhängigen Kosten.

    In jedem Fall werden viele interessierte Kunden abspringen, wenn der Preis am Konfigurator nicht in einem bestimmten Rahmen bleibt.

    Die Werbung dient hier letztlich dazu, die am Ende der Kette zahlende Käuferschar zu erhöhen. Sollte das Interesse zu gering sein, muss man sogar ggf. weitere Rabatte als die schon ohnehin üblichen einräumen.
    Es kommt sicher auch oft vor, den Werbeaufwand aufzustocken, ggf. eine neue Kampagne zu entwickeln. Aber den Preis kann man damit nicht erhöhen.

    Als Beispiel noch Internet oder Handyprovider. Hier kannst du fast nur über den Preis neue Kunden gewinnen. Die Kunden schauen auch auf das Kleingedruckte, was es nach der Lockphase kostet. Und gerade in der Branche ist der Fixkostenanteil sehr hoch und daher die Menge besonders entscheidend


    Abseits davon - zur allgemeinen Diskussion - sehe ich viele Schüler, die ein Teufel tun würden, Geld für Nachrichten, Kultur oder Dokus auszugeben. Gerade für solche Leute ist ein breit gefächertes Programm der ÖF wichtig, einfach damit sie sehen, dass Bildung auch gesellschaftlich gewollt ist und unterstützt wird.
    Die meisten Schüler werden einen Teufel tun, das Angebot des ÖR zu nutzen. Denn wo wird ihnen dort Bildung und Kultur geboten? Die finden schon das, was sie brauchen im Internet.

  4. #259
    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    Hui, hier sind aber die BWLer los...

    Google, Facebook, Baidu etc. waren schon immer kostenlos.
    Und werden es auch immer bleiben, damit man das als billiges Argument füttern kann.

    Aber Sie sind eben nicht gratis oder umsonst.
    Es wurde und wird schon immer (erfolgreich) die Aufgabe der Privatsphäre eingefordert, und private Daten in unvorstellbarem Ausmaß und zur Weiterverwendung gesammelt.

    Also keine direkten Kosten, aber man bezahlt selbstverständlich dafür.


    Edit: Und jetzt dauert es keine 3,5 Beiträge mehr und es steht hier sinngemäß "aber isch hab ja nix zu verbergen ne, also ist das voll okay so....Hauptsache mein Facebook kostet kein Monatsbeitrag!!1!!"
    Natürlich ist das so, wie du es schreibst. Aber mit Kosten sind ja hier monetäre Kosten gemeint.


    Also so naiv sollte man nicht sein, FB würde das aus Gutherzigkeit machen. Es ist das Geschäftsmodell.

  5. #260
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Natürlich ist das so, wie du es schreibst. Aber mit Kosten sind ja hier monetäre Kosten gemeint.


    Also so naiv sollte man nicht sein, FB würde das aus Gutherzigkeit machen. Es ist das Geschäftsmodell.
    Wenn das so "natürlich", also selbstverständlich, ist, warum wird dann immer wieder darauf hingewiesen.
    Warum weist man nicht auf das "unnatürliche" hin - nämlich, dass Facebook & Co. sich horrend in Data-Money bezahlen lassen?

  6. #261
    Perrier
    unregistriert
    .
    Geändert von Perrier (29-08-2018 um 21:55 Uhr)

  7. #262
    Perrier
    unregistriert
    .
    Geändert von Perrier (29-08-2018 um 21:54 Uhr)

  8. #263
    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    Wenn das so "natürlich", also selbstverständlich, ist, warum wird dann immer wieder darauf hingewiesen.
    Weil es viele Schlaumeier gibt, die glauben, sie seine schlauen als ihre dummen Mitmenschen und müssten sie darauf hinweisen.

    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    Warum weist man nicht auf das "unnatürliche" hin - nämlich, dass Facebook & Co. sich horrend in Data-Money bezahlen lassen?
    Wie meinst du das? Gerade das ist doch das natürliche, auf das die obengenannten Schlaumeier ständig hinweisen.

  9. #264
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Wie meinst du das? Gerade das ist doch das natürliche, auf das die obengenannten Schlaumeier ständig hinweisen.
    "Lieb-Ellchen" hat(stellvertretend für viele andere) Facebook & Co als "kostenlos", "gratis" etc. bezeichnet.
    Und genau das Gegenteil ist der Fall.
    Beziehungsweise es ist extrem ungenau und irreführend.

    Aber bei dem was ich von Dir lese, bist Du ja jetzt auch genau der/die Richtige, um beim Stichwort "Schlaumeier" angesprungen zu kommen.

    Zitat Zitat von Perrier Beitrag anzeigen
    Ihren Simon haben sie allerdings nicht richtig gelesen.

    Egal.

    Weitermachen.
    War auch mehr der Versuch eines sarkastischen Bildes, nach dem ich bei "der Markt macht den Preis" beinahe meinen Kaffee in den Bildschirm gespuckt hätte(ebenfalls bildlich).
    Geändert von Edelstahl (21-07-2018 um 12:38 Uhr)

  10. #265
    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    "Lieb-Ellchen" hat(stellvertretend für viele andere) Facebook & Co als "kostenlos", "gratis" etc. bezeichnet.
    .
    so konkret eigentlich nicht. Wenn schon dann bitte sauber zitieren

  11. #266
    Perrier
    unregistriert
    .
    Geändert von Perrier (29-08-2018 um 21:42 Uhr)

  12. #267
    zur Auflockerung mal ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats
    beim Bundesministerium der Finanzen

    http://www.bundesfinanzministerium.d...cationFile&v=4

    mit einem Fazit, welches den "GEZ-Groupies" weniger gefallen dürfte.
    die Tabellen nach dem Fazit auch ganz interessant...

  13. #268
    Zitat Zitat von SnakeX Beitrag anzeigen
    zur Auflockerung mal ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats
    beim Bundesministerium der Finanzen

    http://www.bundesfinanzministerium.d...cationFile&v=4

    mit einem Fazit, welches den "GEZ-Groupies" weniger gefallen dürfte.
    die Tabellen nach dem Fazit auch ganz interessant...
    Darauf war ich auch schon gestoßen. Die Damen und Herren haben den vollen Durchblick gehabt.

  14. #269
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Allein mit dem Wort "staatsfern" wird es nicht staatsfern. Das ist Etikettenschwindel. Solange in den Verwaltungsräten Politiker sitzen, ist das staatsnah. Daran ändert auch die vom BVG geforderte Reduzierung auf ein Drittel nichts.
    Wenn in den Aufsichtsgremien Repräsentanten des gesellschaftlichen Durchschnitts berufen werden, dann können Politiker nicht außen vorgelassen werden. Wichtig ist, dass deren Anzahl nicht zu einer Stimmenmehrheit führen.
    Sicher gab es in der Vergangenheit Versuche der Einflussnahme politischer Akteure, aber allein die von dir genannte Entscheidung des BVergG zeigt doch, dass 1. sowas nicht unentdeckt bleibt und 2. Konsequenzen hat. Da war neben der Vorgabe der BVerfG zur Korrektur der Zusammensetzung der ZDF Gremien auch der CSU-Pressesprecher Hans Michael Strepp, der mehrmals den Kontakt zur ZDF heute-Redaktion suchte, um die Berichterstattung über den SPD-Parteitag zu verhindern. Sollte ZDF doch über den Parteitag berichten, würde dies "Diskussionen nach sich ziehen". Der Fall wurde in den Medien breit aufgegriffen und löste tatsächlich eine Diskussion aus: Und zwar um die Einflussnahme von politischen Parteien auf Medien. Konsequenz: Kurz darauf folgte Strepps Rücktritt als CSU-Pressesprecher.

    Der ÖR ist ja keine verschworene Gemeinschaft die einer Gehirnwäsche unterzogen wurden, sondern da arbeiten zigtausend Menschen, die Teil der Gesellschaft sind, wie du und ich. Sicher sind da auch welche dabei, für die ihr Beruf Berufung ist und den Wert journalistischer Unabhängigkeit hochschätzten und erhalten wollen. Da bleibt niemand stillsitzen, wenn eine Einflussnahme seitens Dritter droht.

    Es ist einfach zu unterscheiden, ob einzelne Versuche politischer Einflussnahme festzustellen sind, oder ob der Vorwurf der systematischen Ausrichtung ganzer Sender an bestimmten politischen Positionen aufrechterhalten werden kann. Die Pluralität der Aufsichtsgremien und vor allem das journalistische Ethos der Medienschaffenden machen diesen Vorwurf gegenstandslos.


    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Der Vertrauensvorschuss begründet sich aus der Tatsache, dass die Bürger bis auf die jetzt junge Generation damit groß geworden sind.

    So, ist das eine Tatsache? Trifft tatsächlich auf mich nicht zu, aber vielleicht bin ich auch eine Ausnahme. Vielleicht bin ich auch eine Ausnahme, indem sich meine Interessen im Verlauf des Lebens geändert haben und wohl auch weiter ändern werden. Als junger Mensch hat man selbstverständlich andere Interessen als im Alter. Der ÖR hat seinen Schwerpunkt im Erwachsenenprogramm. Auch bei der Jungen Generation werden sich mit zunehmendem Alter die Verhaltensweise und Weltanschauung ändern und man wird auch zu Inhalten tendieren, die eben nicht immer so viel mit fun and action zu tun haben.

    Warum immer dieser heraufbeschworene Generationskonflikt? Es ist ja nicht so, dass die ÖR nichts für junge Menschen im Angebot hätte, die mit dem Netflix-Ami-Serienkram nichts anfangen können.

    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen

    Visuelle Medien haben eine hohe Suggestivkraft. Wenn der Protagonist am anderen Ende der Leitung sympathisch rüber kommt, neigt man dazu, seinen Aussagen Glauben zu schenken.
    Nicht-ÖR-Programme werden auch von netten und sympathischen Protagonisten präsentiert. Daran einen Vorteil des ÖR auszumachen kann ich nicht nachvollziehen.

    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Aufgrund der lange Zeit knappen Ressourcen (Frequenzen), machte es vielleicht Sinn, den Rundfunkt zunächst öffentlich kontrolliert zu verbreiten. Dass sich daraus ein solcher Moloch bilden wird konnte sicher niemand vorhersehen.
    Moloch? Würdest du das bitte konkretisieren? Ich denke, dass bei dir und vielen anderen Kritikern sich geradezu Hass aufgestaut hat, der einer sachlichen Diskussion nicht zuträglich ist. Kampfbegriffe findet das eigene Lager vielleicht toll, aber die braucht man auch nicht überzeugen. Bei mir schließt sich bei solcher Kampfrhetorik das Visier und schwindet der Wille weiter darauf einzugehen.
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen

    Der tatsächliche Informationsgehalt der ÖR ist klitzeklein im Verhältnis zu allen zur Verfügung stehenden Informationen. Predni kritisiert zu Recht das ungeheure Ausmaß, aber das ist etwas anderes. Ich habe ja auch geschrieben, dass der Informationsgehalt gering ist, der Einfluss auf die öffentliche Meinung jedoch groß. Das hängt mit der Verbreitung und der Suggestivkraft des visuellen Mediums zusammen.
    Bei dir ist ÖR ARD und ZDF, stimmts? Der Informationsgehalt des ÖR ist umfassend. Ich werde in der Lage sein, zu jedem Thema eine ÖR-Quelle zu finden. Wie gesagt: Einen hohen Einfluss auf die öffentliche Meinung kann man nur haben, wenn die Medienreichweite groß genug ist, der große Relevanz und Akzeptanz vorausgehen. Wenn 100 Leute fernsehen und 1000 Leute ihre Informationen aus einem Printmedium haben, dann geht von der schreibenden Zunft die größere Einflussnahme aus.


    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen


    Also siehst das Bezahlangebot der Tageszeitung als verfassungswidrig an? Oder die Rundfunkgebühr in der alten Form, die diejenigen, die kein Gerät hatten, ausgeschlossen hat. Oder den heutigen Rundfunkbetrag, den auch die zahlen müssen, die sich kein Endgerät kaufen wollen oder können?
    Nein, warum sollten Bezahlangebote verfassungswidrig sein? Aus dem Gesetzestext geht keine Verpflichtung der Anbieter hervor Gratisangebote zu leisten. Darum geht es ja gerade. Es lässt sich aber eine Gewährleistung ableiten, die nur erfüllbar ist, wenn so etwas wie der ÖR installiert ist.

    Die Rundfunkgebühr hat jemanden ausgeschlossen?

    Rechte sind keine Pflichten, niemand wird gezwungen sich zu informieren. Ein Endgerät muss kein Eigentum sein. Die Informationen des ÖR sind frei empfangbar.
    Es besteht aber die Bürgerpflicht am Gemeinwohl. Der ÖR wird nach gängiger Rechtsprechung als solches angesehen. Darüber kann man diskutieren, aber nicht mit mir. Aus dieser Pflicht resultiert der Rundfunkbeitrag. Für euer besseres Verständnis: Eine Zwangsgebühr ist zu entrichten. So, wie ich eben mit meinen Steuern auch Bibliotheken, öffentliche Bäder, Theater, Straßen usw. mitfinanziere, die ich nicht nutze. Heul‘ ich rum? Nein!

    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen

    Einen bestimmten Personenkreis auszuschließen dürfte wohl gegen das Presserecht verstoßen.
    In welchem Punkt? Darüber hinaus geht es ja nicht allein um Berichterstattung sondern um kulturelles Schaffen, bei dem die Presse außen vor ist. Selbstverständlich darf ein kommerzieller Anbieter seine Leistung nur einem bestimmten Personenkreis offerieren. Niemand ist verpflichtet sein Angebot kostenfrei anzubieten. Außer eben der ÖR.

    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Frei zur Verfügung stellen heißt nicht kostenlos zur Verfügung stellen. Das würde ja das gesamte Pressewesen betreffen.
    Was betrifft das Pressewesen? Wo wird im Gesetzestext etwas gefordert, was das Pressewesen betreffen könnte?
    Es geht um das Recht des Bürgers sich aus allgemein zugänglichen Quellen informieren zu können. Und Quellen sind nach meinem Verständnis nicht allgemein zugänglich, wenn sie ausnahmslos einen Geldbetrag einfordern, der Teilen der Allgemeinheit den Zugang verwehrt, wenn sie diesen Beitrag nicht zahlen können. Im konkreten Fall wird Informationsbeschaffung eine Frage des Geldes mit der Konsequenz, dass sich nur noch Menschen mit Geld informieren können. Ist das gewollt?

    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen

    du propagierst ja quasi eine öffentlich rechtliche Presse, was ja im Vergleich zum ÖR konsequent wäre.
    Nein, die Presse leistet nichts, was der Rundfunk nicht auch leisten kann. Die Presse ist wichtig als Gegenpol, aber sie muss nicht öffentlich-rechtlich sein.

    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Darauf war ich auch schon gestoßen. Die Damen und Herren haben den vollen Durchblick gehabt.
    Sie haben nicht den vollen Durchblick, sondern den Blick folgend ihrer Ausrichtung.


    Zur Auflockerung mal eine Gegenrede

    https://www.br.de/unternehmen/artike...ttachment.pdf?

    mit einem Fazit, welches den "GEZ-Heulsusen" weniger gefallen dürfte
    Geändert von Tiescher (22-07-2018 um 14:20 Uhr)

  15. #270
    Zitat Zitat von Tiescher Beitrag anzeigen
    Wenn in den Aufsichtsgremien Repräsentanten des gesellschaftlichen Durchschnitts berufen werden, dann können Politiker nicht außen vorgelassen werden. Wichtig ist, dass deren Anzahl nicht zu einer Stimmenmehrheit führen.
    Sicher gab es in der Vergangenheit Versuche der Einflussnahme politischer Akteure, aber allein die von dir genannte Entscheidung des BVergG zeigt doch, dass 1. sowas nicht unentdeckt bleibt und 2. Konsequenzen hat. Da war neben der Vorgabe der BVerfG zur Korrektur der Zusammensetzung der ZDF Gremien auch der CSU-Pressesprecher Hans Michael Strepp, der mehrmals den Kontakt zur ZDF heute-Redaktion suchte, um die Berichterstattung über den SPD-Parteitag zu verhindern. Sollte ZDF doch über den Parteitag berichten, würde dies "Diskussionen nach sich ziehen". Der Fall wurde in den Medien breit aufgegriffen und löste tatsächlich eine Diskussion aus: Und zwar um die Einflussnahme von politischen Parteien auf Medien. Konsequenz: Kurz darauf folgte Strepps Rücktritt als CSU-Pressesprecher.

    Der ÖR ist ja keine verschworene Gemeinschaft die einer Gehirnwäsche unterzogen wurden, sondern da arbeiten zigtausend Menschen, die Teil der Gesellschaft sind, wie du und ich. Sicher sind da auch welche dabei, für die ihr Beruf Berufung ist und den Wert journalistischer Unabhängigkeit hochschätzten und erhalten wollen. Da bleibt niemand stillsitzen, wenn eine Einflussnahme seitens Dritter droht.

    Es ist einfach zu unterscheiden, ob einzelne Versuche politischer Einflussnahme festzustellen sind, oder ob der Vorwurf der systematischen Ausrichtung ganzer Sender an bestimmten politischen Positionen aufrechterhalten werden kann. Die Pluralität der Aufsichtsgremien und vor allem das journalistische Ethos der Medienschaffenden machen diesen Vorwurf gegenstandslos.

    Wenn die Aufsichtsgremien die Pluralität der Gesellschaft wiedergeben sollen, frage ich mich, warum denn Politiker dabei sein müssen. Gerade um die absolute Unabhängigkeit auch nach außen zu dokumentieren, sollten weder Parlamentarier noch Regierungsmitglieder dort vertreten sein. Im Fernsehrat könnte ich mir auch eine Art Direktwahl der Beitragszahler vorstellen. Gerade die Konstruktion des Beitragsmodells schreit fast nach einer entscheidenden Mitbeteiligung durch diejenigen, die das System finanzieren. So wie die Aktionäre auch den Vorstand über die Hauptversammlung überwachen.

    Ich unterstelle weder ein parteipolitische noch eine allgemein politische Einflussnahme. Obwohl die Sache mit dem roten und schwarzen Freundeskreis...na du weißt schon oder?

    So, ist das eine Tatsache? Trifft tatsächlich auf mich nicht zu, aber vielleicht bin ich auch eine Ausnahme. Vielleicht bin ich auch eine Ausnahme, indem sich meine Interessen im Verlauf des Lebens geändert haben und wohl auch weiter ändern werden. Als junger Mensch hat man selbstverständlich andere Interessen als im Alter. Der ÖR hat seinen Schwerpunkt im Erwachsenenprogramm. Auch bei der Jungen Generation werden sich mit zunehmendem Alter die Verhaltensweise und Weltanschauung ändern und man wird auch zu Inhalten tendieren, die eben nicht immer so viel mit fun and action zu tun haben.

    Natürlich ist das so. Was im Fernsehen gesagt wurde, war die Wahrheit. Es war für viele Teil des Lebens. Karl-Heinz Köpcke und Rudi Carell gehörten zur Familie. So war das früher.

    Warum immer dieser heraufbeschworene Generationskonflikt? Es ist ja nicht so, dass die ÖR nichts für junge Menschen im Angebot hätte, die mit dem Netflix-Ami-Serienkram nichts anfangen können.
    Das ist doch kein Generationskonflikt. Es ist einfach so, dass die heutige junge Generation das Fernsehen als Informationsquelle und als Unterhaltungsquelle weniger benötigt.


    Nicht-ÖR-Programme werden auch von netten und sympathischen Protagonisten präsentiert. Daran einen Vorteil des ÖR auszumachen kann ich nicht nachvollziehen.
    Ich schrieb in dem Zusammenhang von visuellen Medien allgemein. Ich wollte an der Stelle die Suggestivkraft des visuellen Mediums verdeutlichen.

    Moloch? Würdest du das bitte konkretisieren? Ich denke, dass bei dir und vielen anderen Kritikern sich geradezu Hass aufgestaut hat, der einer sachlichen Diskussion nicht zuträglich ist. Kampfbegriffe findet das eigene Lager vielleicht toll, aber die braucht man auch nicht überzeugen. Bei mir schließt sich bei solcher Kampfrhetorik das Visier und schwindet der Wille weiter darauf einzugehen.

    Bei mir hat sich kein Hass aufgestaut und die Gefühle anderer User kann ich nicht beurteilen.


    Die Zahlen wurden ja hier schon gepostet. Es ist wie bei vielen öffentlichen oder öffentlich rechtlichen Institutionen so, dass die Bezahlung der Mitarbeiter ausgesprochen großzügig ist oder war und es auch meist eine außergewöhnliche Altersversorgung gab oder gibt. Ich habe gelesen, dass die Altersversorgung beim WDR Mitte der 90er überarbeitet und vor 2 Jahren abgeschafft wurde. Das ist reichlich spät gewesen, aber immerhin. Allen, die die alten Regelungen noch genießen gönne ich das von Herzen, damit man mich nicht falsch versteht.

    Die Beitragszahler zahlen mit einem vergleichsweise hohen Anteil die Sünden der Vergangenheit.

    Das Stammhaus des WDR in Köln kenne ich jetzt nicht so gut, aber für das Landesstudio Düsseldorf hat man sich mit einem netten Bau direkt am Rhein exponierter Lage direkt am Medienhafen mal richtig was gegönnt.

    Bei dir ist ÖR ARD und ZDF, stimmts? Der Informationsgehalt des ÖR ist umfassend. Ich werde in der Lage sein, zu jedem Thema eine ÖR-Quelle zu finden. Wie gesagt: Einen hohen Einfluss auf die öffentliche Meinung kann man nur haben, wenn die Medienreichweite groß genug ist, der große Relevanz und Akzeptanz vorausgehen. Wenn 100 Leute fernsehen und 1000 Leute ihre Informationen aus einem Printmedium haben, dann geht von der schreibenden Zunft die größere Einflussnahme aus.

    Nein, ich kenne schon die ganze Bandbreite des ÖR.

    Du überschätzt den eigentlichen Informationsgehalt, den der ÖR oder Fernsehen allgemein bietet. In der Tagesschau wie auch in heute oder RTL-Nachrichten bekommst du Meldungen mit meist eher kurzen Einspielungen und vielleicht noch Kommentaren. Also für richtige Hintergründe reicht der Sendeplatz nicht. Es werden in der Regel nur die wichtigsten Themen abgedeckt. Da bietet eine einfach Google News Abfrage oder ähnliche Stellen schon mehr. Dann kannst du auch je nach Interesse verschiedene Berichte dazu suchen Auch evtl. Hintergründe anhand früher Meldungen zu dem Thema.
    Die meisten Infos erhalte ich im WDR von der Aktuellen Stunde, weil dort auch regional und lokale Nachrichten vorkommen.
    Man hat halt einen Überblick, aber es geht aber selten in die Tiefe. Das gibt das Medium nicht her.


    Sich gezielt über Ereignisse und Fakten zu informieren ist halt mit Medien wie Radio und Fernsehen trotz Mediatheken kaum möglich. Das war in den Printmedien früher auch nicht anders, aber durch das Internet hat sich das geändert.



    Nein, warum sollten Bezahlangebote verfassungswidrig sein? Aus dem Gesetzestext geht keine Verpflichtung der Anbieter hervor Gratisangebote zu leisten. Darum geht es ja gerade. Es lässt sich aber eine Gewährleistung ableiten, die nur erfüllbar ist, wenn so etwas wie der ÖR installiert ist.
    Nein, der ÖR ist keine Gewährleistung der Informationsfreiheit. Mag sein, dass man es in diese Richtung interpretiert, aber darüber hatten wir schon diskutiert und da kommen wir nicht zusammen. Vielleicht werden künftige Senate den Artikel 5 wieder anders interpretieren. Vielleicht wenn der Drang nach einem "staatsfernen" ÖR-Internet größer wird, weil die TV-Quoten von ARD und ZDF so massiv sinken, dass sich der hierfür zahlende Beitrag nicht mehr rechtfertigen lässt und man nach Wegen sucht, den Programmauftrag auszuweiten anstatt den Beitrag einzustampfen. Politiker sind sehr einfallsreich. Und vielleicht wird dann das BVG wieder Vernunft einkehren lassen.

    Die Rundfunkgebühr hat jemanden ausgeschlossen?

    Natürlich. Jeden der kein Geräte hatte, was anfangs sicher der Normalfall war. Da waren Fernseher auch ziemlich teuer. Also Grundrecht wirklich nur für Reiche. Oder hat das Grundrecht doch nichts mit dem ÖR zu tun?

    Rechte sind keine Pflichten, niemand wird gezwungen sich zu informieren. Ein Endgerät muss kein Eigentum sein. Die Informationen des ÖR sind frei empfangbar.


    Es besteht aber die Bürgerpflicht am Gemeinwohl. Der ÖR wird nach gängiger Rechtsprechung als solches angesehen. Darüber kann man diskutieren, aber nicht mit mir. Aus dieser Pflicht resultiert der Rundfunkbeitrag. Für euer besseres Verständnis: Eine Zwangsgebühr ist zu entrichten. So, wie ich eben mit meinen Steuern auch Bibliotheken, öffentliche Bäder, Theater, Straßen usw. mitfinanziere, die ich nicht nutze. Heul‘ ich rum? Nein!

    Es geht nicht um rumheulen. Es werden Meinung ausdiskutiert.


    In welchem Punkt? Darüber hinaus geht es ja nicht allein um Berichterstattung sondern um kulturelles Schaffen, bei dem die Presse außen vor ist. Selbstverständlich darf ein kommerzieller Anbieter seine Leistung nur einem bestimmten Personenkreis offerieren. Niemand ist verpflichtet sein Angebot kostenfrei anzubieten. Außer eben der ÖR.
    Welcher bestimmte Personenkreis könnte das denn sein.

    Aber ist ja auch egal, weil Artikel 5 für öffentlich zugängliche Quellen gilt.



    Was betrifft das Pressewesen? Wo wird im Gesetzestext etwas gefordert, was das Pressewesen betreffen könnte?
    Es geht um das Recht des Bürgers sich aus allgemein zugänglichen Quellen informieren zu können. Und Quellen sind nach meinem Verständnis nicht allgemein zugänglich, wenn sie ausnahmslos einen Geldbetrag einfordern, der Teilen der Allgemeinheit den Zugang verwehrt, wenn sie diesen Beitrag nicht zahlen können. Im konkreten Fall wird Informationsbeschaffung eine Frage des Geldes mit der Konsequenz, dass sich nur noch Menschen mit Geld informieren können. Ist das gewollt?
    Darum geht es in Artikel 5 aber nicht. Zum Zeitpunkt der Einführung des ÖR gab es das Grundgesetz und den Artikel 5 schon. Da waren Presserzeugnisse und andere kommerzielle Quellen auch nicht kostenlos. Und wie schon gesagt, auch der ÖR war nicht kostenlos. Das Recht laut Artikel 5 hat mit dem Kostenaspekt nichts zu tun.

    Nein, die Presse leistet nichts, was der Rundfunk nicht auch leisten kann. Die Presse ist wichtig als Gegenpol, aber sie muss nicht öffentlich-rechtlich sein.
    Sie ist nicht öffentlich rechtlich weil Papier nie knapp war, d.h. die knappen Ressourcen wie beim Rundfunk gab es nicht. Und daher wäre niemand außer Diktaturen auf die Idee gekommen, die Presse öffentlich rechtlich zu organisieren.


    Sie haben nicht den vollen Durchblick, sondern den Blick folgend ihrer Ausrichtung.


    Zur Auflockerung mal eine Gegenrede

    https://www.br.de/unternehmen/artike...ttachment.pdf?

    mit einem Fazit, welches den "GEZ-Heulsusen" weniger gefallen dürfte
    [/QUOTE]


    Ich glaube kaum, dass jemand die beiden Anwältinnen als kompetent erachtet. Ich jedenfalls nicht. Nicht wegen ihrer Berufe sondern ganz einfach wegen der Ausarbeitung, die eher nach Klausur als wissenschaftliche Stellungnahme aussieht.



    Und zum Abschluss:


    Ich schaue lieber das ÖR als Private. ARD und ZDF sind allerdings größtenteils seichte Unterhaltung oder Sport bzw. Krimis und Hochglanz-Soaps. Ein breites Informationsspektrum gehört aber nicht allein in die Spartenprogramme. Vor allem die großen Programme müssen einen Querschnitt der Programmvielfalt zeigen. Aber den Mut haben sie nicht, weil sie letztlich auf die Quote erpicht sind. Auch im Abendprogramm, obwohl da keine Werbung möglich ist, also keine Einnahmen generiert werden können. Die Quote ist das Maß aller Dinge, weil sie sich in Konkurrenz mit den Privaten sehen. Was aber an dem Programmauftrag vorbei geht.

    Wie ich am Beispiel der Doku über die Pflichtanwälte von Tschäpe sehen konnte, gibt es halt immer Dokus oder Sendungen von den ÖR, die wirkliche Sternstunden des Fernsehens sind. Das wünscht man sich öfter. Aber ich habe auch schon viele schlimme Klischee-Dokus gesehen.

    Mehr noch als der ÖR stören mich viele hanebüchene Argumente mit denen er verteidigt wird. Bei vielen Argumenten ist herauszuhören oder -lesen, dass man den Zuschauer schlicht für unmündig hält. dass man ihn an die Hand nehmen muss, damit er ein guter Demokrat wird. Und die Informationen, die er braucht, müssen öffentlich rechtlich gefiltert werden. Natürlich darf er sich selbst zusätzlich informieren. Aber wir dürfen nicht müde werden, ihn darauf hinzuweisen, dass ihm das nicht gut tut und dem Gemeinwohl schon gar nicht.

    https://www.youtube.com/watch?v=GHwOy-_17jM

    Das wahre Leben findet hier statt:

    https://uebermedien.de/9509/ard-und-...rona-pooth-um/


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