Droht der deutschen Post ein ähnlicher Datenskandal wie Facebook?

[Lazarus]

Wie mehrere Quellen berichten, sammelt die Deutsche Post offenbar ganz gezielt Daten über ihre Kunden:

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1200831.html

Zitat aus dem Artikel:

Im Bundeswahlkampf 2017 sollen CDU und FDP Daten gekauft haben. Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" verkauft der ehemalige Staatskonzern über seine Tochter Deutsche Post Direkt seit 2005 Daten an Parteien zu Wahlkampfzwecken. 2017 sollen CDU und FDP jeweils einen fünfstelligen Betrag für straßengenaue Analysen gezahlt haben.

Tut mir leid, aber ich finde ein solches Vorgehen deutscher Parteien mehr als befremdlich, ich nenne das schlicht gezielte Wählerbeeinflussung. Mag vielleicht sein, dass das im Rahmen der Gesetzeslage passiert, aber trotzdem ....

Zitat aus dem Artikel:

Es seien vollkommen anonymisierte Daten verwendet worden, ein Personenbezug sei nicht herstellbar gewesen. Der Zugang zur Datenbank sei nach der Wahl beendet worden.

Sorry, aber daran habe ich doch erhebliche Zweifel, zumal ich deutschen Parteien überhaupt nichts mehr glaube und die Post wird es niemals zugeben, was da wirklich an Daten weitergegeben wurde. Sieht man ja schon an den weichgespülten Statements im Artikel

Zitat aus dem Artikel:

Als Datenschutzpartei habe man darauf geachtet, dass keine personenbezogenen Daten verwendet wurden. Die Daten hätten zudem ausschließlich einen Wahrscheinlichkeitswert geliefert, "einen möglichen FDP-affinen Wähler anzutreffen".

Das ist reiner Hohn, wenn man sich mal die Gesetzeslage von vor 25 Jahren ansieht und das mit heute vergleicht. In meinen Augen ist da rein gar nichts mehr mit Datenschutz

Weitere Artikel zum Thema:

https://www.br.de/nachrichten/post-h...kauft-102.html

http://www.sueddeutsche.de/news/poli...0401-99-715734

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1200776.html


Fazit:

Für mich steht das durchaus auf einer Stufe mit Facebook. Hier gehört dringend aufgeklärt, was da wirklich an Daten weitergegeben wurde. Weil wenn Parteien systematisch Wähler ausspionieren lassen, um diese dann gezielt mit Wahlwerbung zu bombadieren, hat das einen mehr als faden Beigeschmack.

[blaupause]

Woher hat die Post denn die Daten?

[Haramis]

Das mit dem "Vermieten" finde ich am befremdlichsten.
Und auch witzig zu sehen, wofür Geld ausgegeben wird.
Lässt sich da ernsthaft jemand durch Wahlwerbung beeinflussen?

[caesar]

Man gib facebook seine Daten freiwillig und jeder kennt das Geschäftsmodell von facebook und co.

Jetzt rumzujammern, wenn facebook damit geld verdient ist ziemlich heuchlerisch.

Für eine politische Kampagne ist facebook eine Goldgrube. Wo sonst gibt es so viele Daten, mit der man sein Wählerklientel finden kann, besser als mit jeder anderen Methode?

Es gibt eine einfache Lösung: Keine Daten an facebook abliefern.

[Lazarus]

Das was in den Artikeln steht, ist ja soweit ich weiss nur das, was die Medien bisher heraus gefunden haben. Wer sagt den z.b., das da nicht auch solche Informationen darunter sind, welche Post jemand bekommt und von wem?

[Lazarus]

Man gib facebook seine Daten freiwillig und jeder kennt das Geschäftsmodell von facebook und co.

Jetzt rumzujammern, wenn facebook damit geld verdient ist ziemlich heuchlerisch.

Für eine politische Kampagne ist facebook eine Goldgrube. Wo sonst gibt es so viele Daten, mit der man sein Wählerklientel finden kann, besser als mit jeder anderen Methode?

Es gibt eine einfache Lösung: Keine Daten an facebook abliefern.

Ähm, du hast meinen Eingangspost gelesen? Es geht um die Deutsche Post und nicht um Facebook. Bei Facebook ist jeder selbst verantwortlich richtig. Aber wenn die Deutsche Post in den Häusern ihrer Kunden schnüffelt, lässt sich das schwer verhindern.

[Haramis]

Ich möchte ja im Moment kein Briefträger sein

[Haramis]

Woher hat die Post denn die Daten?

Von dir selbst.
Durch deine Existenz.

[Premiere0815]

Ausspioniert haben die uns mit fliegenden Drohnen, ich hab den Brüdern von der Post nie getraut.

[Haramis]

Kann man so machen, klar.
Aber diese gewonnenen Erkenntnisse kannst an sich nur Dachdeckern anbieten.

[Lazarus]

Von dir selbst.
Durch deine Existenz.

Oder auch durch deine Bestellungen im Onlinehandel.

[hans]

techniken und verfahren, die längst selbstverständlich sind (man studiere die branche der adressverläge) bekommen durch die digitalisierung einen machtzuwachs, den man hinterfragen muss.

man kann aber auch nicht den kopf in den sand stecken und so tun, als müsste man nicht mehr vom leben in der gesellschaft und öffentlichkeit wissen, als ürgentwas 1980.


ich halte es für die wichtigere frage, was denn raus kommt, wenn parteien bezüglich sektoren und thematiken eine "natürliche" grosse staatsnähe entwickeln.
(vereinfacht gesagt das bild dass polizei weit rechts stehen soll, und auf wen die geheimdienste denn überhaupt hören, wer der waffenlobby nahe steht, und die gegensätzlichen ansätze und trends in der digitaltechnik, die jeweils einer politischen richtung näher stehen.)

dazu gehört das "umfärben" staatsnaher betriebe, wenn eine richtung ein starkes übergewicht bekommt.

und das ist der pfad, auf dem wir dann in der frage landen, ob die verwendung von post-daten durch parteien schädlich ist, und wie gründlich die aufgrund ihrer connections auf solche daten zugreifen können.
und auf polizei, wasserwerke und kanalisation, und die millionen CCTV kameras.

vorbild usa: einer der beim geheimdienst echt viel vom eingemachten mitangeschaut und vlt mit veranstaltet hat, wird regierungsmitglied. da wird er vergessen, was er weiss? die partei hat sich schon was überlegt, ihn nach oben zu spülen.

[hans]

regulierungen aufgrund solcher skandale bringen diese systemnahen sektoren doch noch viel stärker in die hand der parteien, die grade die gesetze machen.

[blaupause]

Oder auch durch deine Bestellungen im Onlinehandel.

Aber die liefert doch DHL und nicht die Post.

[Lazarus]

Aber die liefert doch DHL und nicht die Post.