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  1. #16
    Zitat Zitat von Kekskuchen Beitrag anzeigen
    Wo ist der Unterschied ob ich auf Plastik Pfand bezahle und es in den Laden zurück bringe oder zu Hause über den gelben Sack abholen lasse?

    Landet nicht beides in der selben Recycling-bzw Verbrennungsstelle?
    Wenn Du es in den gelben Sack packst vermutlich schon. Aber viel Verpackungsmüll landet eben überall anders als im gelben Sack. Insofern würde man die Leute schon mehr dazu erziehen.

    Plastik grundsätzlich zu verteufeln bringt es auch nicht. Es ist durchaus in vielerlei Hinsicht praktisch und sinnvoll. Aber in den letzten Jahren gibt es halt immer mehr den Trend zu Wegwerfprodukten. DAS gehört in der Tat verboten bzw. eingeschränkt. Solange diese Sachen für quasi kein Geld verfügbar sind, werden sie aus Bequemlichkeit genutzt werden. Die größten Erfolge gehen m. E. nur über den Geldbeutel. Einweggeschirr und -besteck zu nutzen muss z.B. viel viel teuerer werden. Nur dann bewegt man die Menschen dazu, drüber nachzudenken. Essen to go wird nur mit 7% Steuer berechnet - da wird die Müllerzeugung grad noch belohnt
    Da gäbe es m.E. viele Ansätze.
    die Elli

  2. #17
    Kampf gegen die Plastiktüte in Kenia

    Die strenge Haltung der Regierung zeigt Wirkung, es gibt deutlich weniger Müll. Aber das Verbot hat auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft.

  3. #18
    bayrischer Dichter Avatar von Voltaire
    Ort: München
    Ich hab den Zusammenhang beim "großen" Plastik (also nicht die Micropartikel aus der Zahnpasta) eh noch nicht kapiert.

    Wenn wir deutschen Verbraucher Plastik, egal ob Obsttüte, Shampooflasche oder Wattestäbchen, kaufen, landen die nach der Nutzung idealerweise im Gelben Sack oder fälschlicherweise im Restmüll.
    Selten auch über dem Umweg des Straßengrabens, aber auch dann sammelt sie irgendwann jemand im orangen Anzug ein.
    Ersteres wird geshreddert und recycled (manchmal auch im Heizkraftwerk verbrannt) und zweiteres landet im Heizkraftwerk oder einer Deponie.

    Eigentlich sollte nichts davon in irgendeinem Meer landen?!



    Kann es also sein, dass es Länder gibt, die ihren Plastikmüll lastwagenweise ins Meer kippen und wir wieder mal die Welt retten, in dem wir den Plastikgriff vom Wattestäbchen gegen Pappe austauschen?
    Geändert von Voltaire (29-05-2018 um 10:15 Uhr)
    "Ihre Meinung ist mir widerlich..." François Marie Arouet genannt Voltaire (1694-1778)

    Ich distanziere mich vollumfänglich von jeglicher Handlung oder Äußerung der bayrischen Landesregierung.

  4. #19
    Zitat Zitat von Kekskuchen Beitrag anzeigen
    Wo ist der Unterschied ob ich auf Plastik Pfand bezahle und es in den Laden zurück bringe oder zu Hause über den gelben Sack abholen lasse?

    Landet nicht beides in der selben Recycling-bzw Verbrennungsstelle?
    Das Problem mit dem Gelben Sack ist, dass da sehr viel "Dreck" drin landet, also (vergammelte) Rückstände, oder auch Sachen, die da überhaupt nicht reingehören. Infolgedessen ist das Recycling sehr aufwendig und die Recyclingquote niedrig, d.h. vieles, was prinzipiell recyclebar wäre, landet doch im Müll.

    Durch ein Pfandsystem könnte man die Verbraucher dazu bringen, die Verpackungen "sortenrein" abzugeben, wodurch eine weit höhere Recyclingquote möglich wäre.
    Geändert von JackB (29-05-2018 um 10:24 Uhr)

  5. #20
    Zitat Zitat von Voltaire Beitrag anzeigen
    Kann es also sein, dass es Länder gibt, die ihren Plastikmüll lastwagenweise ins Meer kippen und wir wieder mal die Welt retten, in dem wir den Plastikgriff vom Wattestäbchen gegen Pappe austauschen?
    Ja.
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  6. #21
    Zitat Zitat von Voltaire Beitrag anzeigen

    Kann es also sein, dass es Länder gibt, die ihren Plastikmüll lastwagenweise ins Meer kippen und wir wieder mal die Welt retten, in dem wir den Plastikgriff vom Wattestäbchen gegen Pappe austauschen?
    Das kommt mir auch so vor. Anscheinend haben die Bilder von im Meer treibendem Plastikmüll und Tieren, in deren Mägen das Plastik landet, eine stark emotionalisierende Wirkung und eignen sich deshalb, um Menschen zu Verhaltungsänderungen zu bewegen. Aber wenn Menschen, die bisher in Mitteleuropa ihren Plastikmüll ordnungsgemäß entsorgt haben, ihre Shampooflasche beim Friseur auffüllen lassen, wird das sicher keine Auswirkungen auf die Meeresvermüllung haben.

  7. #22
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Kampf gegen die Plastiktüte in Kenia

    Die strenge Haltung der Regierung zeigt Wirkung, es gibt deutlich weniger Müll. Aber das Verbot hat auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft.
    Nur nebenbei: Wenn wir anfangen, "die Wirtschaft" konsequent als eine bestimmte Form von Wirtschaft zu betrachten und zu beschreiben, besteht die Hoffnung, dass wir diese bestimmte Form der Wirtschaft (die grundsätzlich wachstumbasiert ist und unerschöpfliche Ressourcen antizipert) zugunsten einer genügsamen, im besten Sinne ausgewachsenen Wirtschaft aufgeben.

    Natürlich hat Sparen Auswirkungen auf die Wirtschaft. In der Konsequenz bleibt kein Stein auf dem anderen. Was uns nicht hindern sollte, mit gutem Beispiel voran zu gehen ...

  8. #23
    Zitat Zitat von Voltaire Beitrag anzeigen

    Kann es also sein, dass es Länder gibt, die ihren Plastikmüll lastwagenweise ins Meer kippen und wir wieder mal die Welt retten, in dem wir den Plastikgriff vom Wattestäbchen gegen Pappe austauschen?
    Ja. Allerdings ist da auch unser Müll dabei, den wir Containerschiffweise nach Asien exportieren. Unterwegs fallen durch Seegang schon mal diverse Container vom Schiff.

    Müll gar nicht erst produzieren ist auf jeden Fall besser, als alle Pfandsysteme. Da müssen sinnvolle Alternativen her. Wo es keine Alternativen gibt, können Pfandsysteme helfen.
    die Elli

  9. #24
    Zitat Zitat von Elli_76 Beitrag anzeigen
    Wenn Du es in den gelben Sack packst vermutlich schon. Aber viel Verpackungsmüll landet eben überall anders als im gelben Sack. Insofern würde man die Leute schon mehr dazu erziehen.

    Plastik grundsätzlich zu verteufeln bringt es auch nicht. Es ist durchaus in vielerlei Hinsicht praktisch und sinnvoll. Aber in den letzten Jahren gibt es halt immer mehr den Trend zu Wegwerfprodukten. DAS gehört in der Tat verboten bzw. eingeschränkt. Solange diese Sachen für quasi kein Geld verfügbar sind, werden sie aus Bequemlichkeit genutzt werden. Die größten Erfolge gehen m. E. nur über den Geldbeutel. Einweggeschirr und -besteck zu nutzen muss z.B. viel viel teuerer werden. Nur dann bewegt man die Menschen dazu, drüber nachzudenken. Essen to go wird nur mit 7% Steuer berechnet - da wird die Müllerzeugung grad noch belohnt
    Da gäbe es m.E. viele Ansätze.
    Das glaube ich nicht. Meiner Meinung nach, landet wirklich fast alles an Verpackungsmüll im Gelben Sack, eher noch mehr an Plastik, was da nicht hingehört (sondern in den Restmüll/Sperrmüll). Überhaupt frage ich mich, wie überhaupt aus Deutschland nennenswerte Mengen an Plastik in den Weltmeeren landen soll. Um die Weltmeere vor Plastikmüll zu schützen, bringt es nichts, hier in Deutschland den Verbrauchern Wattestäbchen zu verbieten, sondern andere Länder sollten sorgsamer mit ihrem Abfall umgehen. Und wenn irgendwelche Firmen, auch in Deutschland, Schindluder mit dem ihnen anvertrauten Abfall treiben, dann muß man da ansetzen.

    (Edit: sehe gerade, das wurde auch schon von anderen thematisiert. Habe den Thread nicht bis zum Ende gelesen)
    Geändert von koarla (29-05-2018 um 10:44 Uhr)

  10. #25
    Zitat Zitat von chatte03 Beitrag anzeigen
    Aber das wäre zumindest schon mal viel weniger Plastik. Die schiere Menge könnte damit erheblich reduziert werden - und damit auch das Recyclingproblem. Es ist ein Unterschied, ob am Ende pro Verpackung 200 g geschreddertes Plastik übrig bleibt oder nur 30 g (Zahlen nur geschätzt...). Ich vermute, dass es bisher am Widerstand der Plastik-produzierenden Hersteller und deren Lobby scheitert, denn daran wird sicher gut verdient.
    Die Verhältnisse sind etwas anders. Ich schätze das Gewicht der Plastikflasche eher auf 20 g, und das Gewicht des Nachfüllpacks auf meinetwegen 5 g (oder weniger).
    Der Nachfüllpack hat aber einen Nachteil: Man bekommt ihn nur schwer komplett umgefüllt. Wenn eine Shampooflasche fast leer ist, fülle ich sie immer noch mit etwas Wasser auf, und kann so den Inhalt restlos nutzen. Wenn man das Nachfüllpack in die Shampooflasche umgeleert hat, sind da immer noch Reste drin, die weggeworfen werden. Man hat also ein paar Gramm weniger Plastik, aber dafür ein paar Gramm Shampoo im Gelben Sack. Ob das eine Verbesserung ist, weiß ich nicht. (Man kann die Nachfüllpacks natürlich auswaschen. Dann kommt das Rest-Shampoo ungenutzt ins Abwasser, zusätzlich wird Trinkwasser verbraucht ...)

  11. #26
    Zitat Zitat von koarla Beitrag anzeigen
    Das glaube ich nicht. Meiner Meinung nach, landet wirklich fast alles an Verpackungsmüll im Gelben Sack, eher noch mehr an Plastik, was da nicht hingehört (sondern in den Restmüll/Sperrmüll). Überhaupt frage ich mich, wie überhaupt aus Deutschland nennenswerte Mengen an Plastik in den Weltmeeren landen soll. Um die Weltmeere vor Plastikmüll zu schützen, bringt es nichts, hier in Deutschland den Verbrauchern Wattestäbchen zu verbieten, sondern andere Länder sollten sorgsamer mit ihrem Abfall umgehen. Und wenn irgendwelche Firmen, auch in Deutschland, Schindluder mit dem ihnen anvertrauten Abfall treiben, dann muß man da ansetzen.
    Sieh Dich einfach mal um und dann siehst Du, wieviel Müll (auch Plastikmüll) in normalen Mülleimern oder gar auf der Straße landet.

    Und ja, Deutschlands Plastikmüll landet erfreulicherweise überwiegend in Müllverbrennungsanlagen, aber was passiert mit den Verbrennungsresten? Und unsere Nutzung von Plastikkleidungsstücken (z.B. Fleecejacken) produziert bei jedem Waschgang Mikroplastik, und der landet im Abwasser und irgendwann im Meer. Das gleiche gilt für viele Kosmetikprodukte, z.B. Duschpeelings. Diese enthalten Mikroplastik, das Mikroplastik landet im Wasser, etc.

    Ich finde es gut, dass mit der aktuellen EU-Gesetz die Menschen für die Plastikproblematik sensibilisiert werden.

  12. #27
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Ich finde es gut, dass mit der aktuellen EU-Gesetz die Menschen für die Plastikproblematik sensibilisiert werden.
    Wenn man das Bevölkerungswachstum in Afrika, Indien, China & Co. bedenkt, dann wird die EU-Regelung noch nicht einmal den Effekt haben, dass sich für die Weltmeere geringfügig etwas verbessert.

    Aber dass die EU auf gut gemeinte Verbote und Planwirtschaft steht, ist ja keine neue Erkenntnis.
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    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  13. #28
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Sieh Dich einfach mal um und dann siehst Du, wieviel Müll (auch Plastikmüll) in normalen Mülleimern oder gar auf der Straße landet.

    Und ja, Deutschlands Plastikmüll landet erfreulicherweise überwiegend in Müllverbrennungsanlagen, aber was passiert mit den Verbrennungsresten? Und unsere Nutzung von Plastikkleidungsstücken (z.B. Fleecejacken) produziert bei jedem Waschgang Mikroplastik, und der landet im Abwasser und irgendwann im Meer. Das gleiche gilt für viele Kosmetikprodukte, z.B. Duschpeelings. Diese enthalten Mikroplastik, das Mikroplastik landet im Wasser, etc.

    Ich finde es gut, dass mit der aktuellen EU-Gesetz die Menschen für die Plastikproblematik sensibilisiert werden.
    Was passiert mit dem Müll in normalen Mülleimern oder auf der Strasse? Der wird irgendwann von der gut organisierten deutschen Abfallwirtschaft eingesammelt und ordnungsgemäß entsorgt bzw. receycelt.

  14. #29
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Sieh Dich einfach mal um und dann siehst Du, wieviel Müll (auch Plastikmüll) in normalen Mülleimern oder gar auf der Straße landet.

    Und ja, Deutschlands Plastikmüll landet erfreulicherweise überwiegend in Müllverbrennungsanlagen, aber was passiert mit den Verbrennungsresten? Und unsere Nutzung von Plastikkleidungsstücken (z.B. Fleecejacken) produziert bei jedem Waschgang Mikroplastik, und der landet im Abwasser und irgendwann im Meer. Das gleiche gilt für viele Kosmetikprodukte, z.B. Duschpeelings. Diese enthalten Mikroplastik, das Mikroplastik landet im Wasser, etc.
    Elli und Koara schreiben aber von Verpackungsmüll. Und dafür dürfte die Aussage, dass er nicht im Meer landet, m.E. schon gelten. Was mit den Verbrennungsresten geschieht weiß ich nicht, aber dass die ins Meer gekippt werden, glaube ich nun wirklich nicht. Im günstigsten Fall dienen die als Grundstoff (für Straßenbau oder sonstwas), im ungünstigen Fall landen sie auf einer Deponie.

  15. #30
    Verboten werden sollen Produkte, für die es Alternativen gibt: Im Mittelpunkt stehen zehn alltägliche Kunststoff-Erzeugnisse, die aber für rund 70 Prozent des Mülls an Stränden verantwortlich sind. Im Einzelnen handelt es sich um Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonhalter aus Kunststoff.
    https://www.sz-online.de/nachrichten...h-3944008.html

    Das überrascht mich etwas. Sind das tatsächlich die Dinge, die die Weltmeere verschmutzen?
    Ich hätte da eher an Plastiktüten und -Folien jeder Form und Größe gedacht, und darüberhinaus an jede Form von Plastikgegenständen, die der Einfachheit halber im Meer entsorgt wird.

    Dass die aufgezählten Gegenstände nach einem Picknick mal im Meer landen, auch an Nord- und Ostsee, kann ich mir schon vorstellen, aber dass sie 70% des darin treibenden Mülls ausmachen eher nicht. Gut, das steht auch nicht im Text. Es handelt sich um den Müll an Stränden. Es bleibt offen, von welchen Stränden dabei die Rede ist.
    Da danach übergangslos vom Müll im Meer die Rede ist, könnte man meinen, dass diese "Picknickreste" von (europäischen?) Stränden auch die Masse des im Meer treibenden Plastikmülls ausmachen, was ich aber nach wie vor bezweifle.


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