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  1. #31
    Weil ja einige meinen, das Problem betreffe ja nur andere und dass die EU-Bürger deshalb weiter Plastikmüll produzieren dürfen sollen und so:

    ...
    Der EU-Kommission zufolge wurden im Jahr 2015 weltweit etwa 322 Millionen Tonnen Plastik hergestellt. Davon gelangen zwischen 5 und 13 Millionen Tonnen pro Jahr in die Umwelt, ein Großteil davon ins Meer....
    ...
    Das Resultat: Im Mittelmeer finden sich pro Quadratkilometer etwa 40 einzelne Müllteile. An Stränden der südlichen Nordsee sind es laut Umweltbundesamt im Mittel 389 Müllteile auf 100 Meter – überwiegend aus Plastik. Hinzu kommt sogenanntes Mikroplastik, winzige Teilchen von einer Größe unter fünf Millimetern. ...
    Quelle und kompletter Artikel

  2. #32
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Weil ja einige meinen, das Problem betreffe ja nur andere und dass die EU-Bürger deshalb weiter Plastikmüll produzieren dürfen sollen und so:



    Quelle und kompletter Artikel
    Wenn ich mich, als Bewohner Süddeutschlands, mal großzügigerweise verantwortlich fühle für die Strände der südlichen Nordsee, würde mich trotzdem mal der Vergleich der dortigen Verschmutzung mit der Verschmutzung an anderen Stränden der Welt interessieren. Für die südliche Nordsee wird eine eigene "Verschmutzungseinheit" angelegt: Müllteile auf 100 Meter – (Material "überwiegend" aus Plastik).
    Gibt es Vergleichszahlen weltweit, oder soll mir damit nur ein schlechtes Gewissen eingetrichtert werden?

  3. #33
    bayrischer Dichter Avatar von Voltaire
    Ort: München
    Ich weiß, dass es nach Whataboutism klingt und wir Industrienationen sollten wirklich nicht mit dem Finger auf andere zeigen, aber in diesem Fall hab ich wirklich das Gefühl, dass wir Mitteleuropäer die falschen Adressaten sind.
    Das heißt, es zieht weder das Verursacher-Argument, noch die Frage, wer es verschuldensunabhängig am wirkungsvollsten lösen kann.

    Das soll aber weder heißen, dass wir nicht enorme Mengen an Plastikmüll einsparen könnten und sollten, noch vom (eventuell sogar größere) Problem mit dem Microplastik ablenken.
    "Ihre Meinung ist mir widerlich..." François Marie Arouet genannt Voltaire (1694-1778)

    Ich distanziere mich vollumfänglich von jeglicher Handlung oder Äußerung der bayrischen Landesregierung.

  4. #34
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Weil ja einige meinen, das Problem betreffe ja nur andere und dass die EU-Bürger deshalb weiter Plastikmüll produzieren dürfen sollen und so:



    Quelle und kompletter Artikel
    Freizeitaktivitäten und Fischerei sind dem Umweltbundesamt zufolge zwei der Hauptursachen für den Plastikmüll in Nord- und Ostsee. Demnach lassen viele Strandbesucher ihren Müll am Strand liegen. Oder die Netze der Fischerboote bleiben an Widerständen hängen und reißen ab – oder werden absichtlich zurückgelassen – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29285010 ©2018
    Das sind also zwei der Hauptursachen, die jedenfalls nichts damit zu tun haben, ob die schwäbische oder sächsische Hausfrau ihre Tomaten in einen Plastikbeutel packt, und ob sie ihr Shampoo beim Friseur abfüllen lässt. "Freizeitaktivitäten" umfasst dann wohl tatsächlich das zurückgelassene Wegwerfgeschirr von Picknicks und die Luftballonhalter von Strandparties. Natürlich auch die Verpackung von Chips und Marsmallows, und die Plastiktüten, mit denen das ganze an den Strand geschleppt wird. Aber auch davongeschwommene Aufblasenten und Luftmatratzen. Irgendwie grotesk.

  5. #35
    Ich denke, wenn Nationen wie Kenia und China gegen Plastikmüll vorgehen, dann ist es auch an der Zeit, dass die EU-Staaten ihren Beitrag leisten. In meinen Augen geht die EU-Verordnung nicht zu weit, sondern nicht weit genug. Aber sie ist ein erster Schritt und sie hindert ja niemanden, weder Firmen noch Privatpersonen, über die Vorgaben der Verordnung hinauszugehen.

    Ich vermute ja auch irgendwie, dass die EU sich zu der Verordnung durchgerungen hat, weil China den Plastikmüll nicht mehr importieren lässt. Bisher lief es so:

    ...Mit der Entscheidung führt China dem Rest der Welt einmal mehr die Absurdität der bisherigen Recyclingpraxis vor Augen. Denn bislang lief das Geschäft so: Die Deutschen trennen pingelig den Müll, gerade bei Papier und Glas schafft man es fast sortenrein. Das freut die Recyclingwirtschaft: Je besser getrennt wird, desto höher ist der Wiederverkaufswert als Recyclingmaterial. Bislang schlecht sortiert sind vor allem Kunststoffabfälle. Sie landen deshalb in der Müllverbrennungsanlage oder werden ins Ausland exportiert.

    China hatte sich in den vergangenen Jahren als wichtigster Müllimporteur etabliert. 56 Prozent aller Plastikabfälle weltweit landen am Ende via Schiff in China. Zu den größten Exporteuren von unsortiertem Plastikmüll gehören die USA und Japan; Deutschland und Großbritannien sind ebenfalls weit vorn dabei. Allein die EU-Mitgliedsstaaten exportieren 87 Prozent aller Plastikabfälle nach China. Dort wird der Müll teilweise noch per Hand sortiert und dann zur Herstellung von Kunststoffen genutzt. Oder er wird verbrannt. Umweltschützer befürchten, dass das in Anlagen ohne moderne Filtertechniken geschieht. ...
    Quelle

    Seit dem 01.01.2018 lässt China unsortierten Plastikmüll nicht mehr ins Land.

  6. #36
    Was die letzten 2 Seiten geschrieben wurde hatte ich befürchtet. Deutschlands Auswirkung auf den Plastikmeeresmüll ist wenn überhaupt minimal.
    Ich bin viel in Südostasien unterwegs - was sich da die letzten 2 Jahre getan hat ist erschreckend.
    In Kuta (Bali, ID) surfen Touristen und Einheimische auf Plastikmüll und nicht mehr auf Wasser.
    Stellt man die Füsse ins Meer reicht eine Welle und an den Knöcheln hängt Plastik (Chipstüten etc) - trotzdem wird munter weiter Plastik ins Meer und in Flüsse die ins Meer führen geworfen.
    Es ist zum Weinen!

  7. #37
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Ich denke, wenn Nationen wie Kenia und China gegen Plastikmüll vorgehen, dann ist es auch an der Zeit, dass die EU-Staaten ihren Beitrag leisten.
    Naja, die EU-Staaten (und erst recht Deutschland) gehen schon lange gegen Plastikmüll vor, bzw. gegen dessen unkontrollierten Verteilung in der Umwelt. Ganz vorrangig durch ein effektives Abfallsammel und -trennsystem, und durch Recyclingvorschriften, durch Belehrung und Erziehung.

    Das heißt nicht, dass man nicht noch mehr tun kann oder auch sollte. Aber es ist unfair gegenüber den älteren Generationen, so zu tun, als hätte man sich in der EU bisher über Plastikmüll noch nie Gedanken gemacht, oder sei noch nie aktiv geworden.

    Was in der Debatte neu ist, ist dass jetzt plötzlich die Meeresverschmutzung als "Argument" herangezogen wird. Und das scheint mir doch auf eher tönernen Füßen zu stehen. Jedenfalls für Binnenländer wie Österreich, Luxemburg, oder auch große Teile Deutschlands.

  8. #38
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Naja, die EU-Staaten (und erst recht Deutschland) gehen schon lange gegen Plastikmüll vor, bzw. gegen dessen unkontrollierten Verteilung in der Umwelt. Ganz vorrangig durch ein effektives Abfallsammel und -trennsystem, und durch Recyclingvorschriften, durch Belehrung und Erziehung.
    Die EU exportierte bisher 87 Prozent ihres Plastikmülls (also den der in gelben Säcken und den gelben Tonnen oder ähnlichem landet) nach China und sucht, nach dem die Chinesen den Dreck nicht mehr wollen, nun nach alternativen Müllabnehmern in anderen asiatischen Staaten wie Vietnam, Malaysia oder Thailand (siehe mein Link oben). Also ist die europäische Lösung für den Großteil des Plastikmülls, dass man ihn in andere Länder exportiert nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn". Und das soll vorbildlich sein?

  9. #39
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Und das soll vorbildlich sein?
    Nein, das ist ganz sicher nicht vorbildlich.

  10. #40
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Die EU exportierte bisher 87 Prozent ihres Plastikmülls (also den der in gelben Säcken und den gelben Tonnen oder ähnlichem landet) nach China und sucht, nach dem die Chinesen den Dreck nicht mehr wollen, nun nach alternativen Müllabnehmern in anderen asiatischen Staaten wie Vietnam, Malaysia oder Thailand (siehe mein Link oben). Also ist die europäische Lösung für den Großteil des Plastikmülls, dass man ihn in andere Länder exportiert nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn". Und das soll vorbildlich sein?
    So ist halt die Marktwirtschaft in einer globalisierten Welt: wenn die Chinesen manuell kostengünstiger sortieren als es maschinell/manuell in Deutschland möglich ist, dann wird es dort gemacht. Ist ja grundsätzlich ökonomisch für beide Seiten von Nutzen.
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  11. #41
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    So ist halt die Marktwirtschaft in einer globalisierten Welt: wenn die Chinesen manuell kostengünstiger sortieren als es maschinell/manuell in Deutschland möglich ist, dann wird es dort gemacht. Ist ja grundsätzlich ökonomisch für beide Seiten von Nutzen.
    Tja, von Nutzen für beide Seiten ist es wohl nicht. Denn die Chinesen wollen unseren Dreck ja nicht mehr haben:

    .... Insgesamt 24 verschiedene Recyclingmaterialien dürfen seit dem 1. Januar nicht mehr nach China exportiert werden – darunter unsortierter Plastikabfall, Altpapier, alte CDs und alte Textilien. Die Begründung der Chinesen: Der Müll sei zu dreckig und zu gefährlich. An die Welthandelsorganisation (WTO) schrieb die Regierung, man wolle die Umwelt und die Gesundheit der Menschen schützen. ...
    Quelle

  12. #42
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    ... Und genau deshalb kommen wir nicht umhin, für die Marktwirtschaft in einer globalisierten Welt nachhaltigere Alternativen zu suchen. Weil INNERHALB der freien Marktwirtschaft die Probleme nur immer weitergereicht werden. Zu Lösungen kommt man nur jenseits des Wachstumsdenkens.

  13. #43
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Tja, von Nutzen für beide Seiten ist es wohl nicht. Denn die Chinesen wollen unseren Dreck ja nicht mehr haben:
    Ich nehme an, bisher war es ökonomisch und für beide Seiten von Nutzen (die Chinesen haben den Müll sicher nicht aus Nächstenliebe abgenommen), in Zukunft ist es das nicht mehr. Wahrscheinlich wegen irgendwelcher veränderter Parameter, z.B. wegen gestiegener Löhne in China, oder wegen sich verschiebenden Prioritäten.

  14. #44
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Tja, von Nutzen für beide Seiten ist es wohl nicht. Denn die Chinesen wollen unseren Dreck ja nicht mehr haben:

    Quelle
    "Dürfen" impliziert eine neue politische Vorgabe von der allmächtigen Volkspartei.
    In der Vergangenheit kann es doch sehr wohl wirtschaftlich von Nutzen gewesen sein ...
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  15. #45
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Das Problem mit dem Gelben Sack ist, dass da sehr viel "Dreck" drin landet, also (vergammelte) Rückstände, oder auch Sachen, die da überhaupt nicht reingehören. Infolgedessen ist das Recycling sehr aufwendig und die Recyclingquote niedrig, d.h. vieles, was prinzipiell recyclebar wäre, landet doch im Müll.

    Durch ein Pfandsystem könnte man die Verbraucher dazu bringen, die Verpackungen "sortenrein" abzugeben, wodurch eine weit höhere Recyclingquote möglich wäre.
    warum kapituliert man denn vor der wirtschaft und verbietet nicht ganz einfach die herstellung bzw. einfuhr des ganzen überflüsigen plastikscheisskrams?

    ich sehe auch nicht ein den firmen kostenlos ihren müll zu sortieren. es stinkt mir schon den ganzen unsinn über den gelben punkt zu finanzieren.

    oder hat die wirtschaft auch hier durch "lobbyarbeit" (schönes wort für bestechung) die "besseren monitären" argumente.

    und bei allem respekt vor dem problem des plastikmülls, sind dies wirklich die zukunftsthemen welche in europa vordringlich zu lösen sind?


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